100 Dinge, die jeder Golfer wissen muss. Kurt W. Zimmermann
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Название: 100 Dinge, die jeder Golfer wissen muss

Автор: Kurt W. Zimmermann

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783767920842

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СКАЧАТЬ höchsten High Heels der Welt herstellt, sagte es einmal so: „High Heels machen eine Frau stärker und mächtiger.“

      In die Golfersprache übersetzt, heißt das für die Frau: Das tiefe Handicap bekommst Du mit hohen Heels.

      004Wie gewinne ich garantiert ein Golfturnier?

      Mein erstes Golfturnier gewann ich in Österreich. Es war im Oktober. Ich kann mich genau erinnern, denn wir erlebten am Turniertag einen frühzeitigen Wintereinbruch. Am Morgen war der Golfplatz weiß überzuckert.

      Wir hatten zu warten, bis die Sonne den Platz frei geschmolzen hatte. Meine Startzeit wurde darum vom späten Morgen auf den frühen Nachmittag verschoben.

      Wir mussten uns in unserer Gruppe also die Zeit vertreiben. Was taten wir? Wir bestellten im Klubhaus einen Grünen Veltliner. Dann Sandwiches und noch einen Grünen Veltliner. Wir tranken und erzählten uns die üblichen Abenteuergeschichten von unserem Heldenleben auf den Fairways und Greens.

      Nur einer aus unserer Gruppe machte nicht mit. Klaus trank einen Latte Macchiato, dann ging er auf die Driving Range.

      Sie ahnen schon, was nun kommt. Ich gewann das Turnier. Klaus landete im hinteren Mittelfeld.

      Ein Golfturnier, so folgern Sie nun, ist dann so gut wie gewonnen, wenn die Vorbereitung auf den ersten Abschlag in die Kategorie des liederlichen Lebenswandels fällt.

      Das ist nicht falsch. Ich werde es gleich noch etwas präzisieren.

      Zuerst aber muss ich kurz vorausschicken, wie ich das Turnier gewann. Ich ging an den Start, war ein bisschen beschwipst, und im Grunde war mir das Turnier längst egal. Ich begann dann auf den ersten zwei, drei Löchern eher schwach. Interessant daran war, dass mich meine schlechten Schläge nicht weiter störten. Ich nahm sie sehr gelassen und freute mich, dass nun die Sonne schien.

      Dann, auf einmal, traf ich jeden Ball. Ich spielte so gut wie nie zuvor. Interessant daran war, dass mich meine guten Schläge auch nicht weiter störten. Ich nahm sie sehr gelassen und freute mich, dass nun die Sonne schien.

      Auf dem siebzehnten Loch war ich dann zum ersten Mal in meinem Leben auf einem Par 5 mit zwei Schlägen auf dem Grün. Es war zwar ein kurzes Par 5, aber nun begann ich mich wirklich zu wundern. Hatte ich das Rezept entdeckt, wie man mit Sicherheit ein Golfturnier gewinnt?

      Ich glaube, das Rezept gibt es. Es ist sehr simpel und darum sehr kompliziert. Ein Golfturnier gewinnst Du, wenn Du es nicht gewinnen willst. Ein Golfturnier gewinnst Du nicht, wenn Du es gewinnen willst.

      Wenn wir das etwas philosophisch untermauern müssten, könnten wir Georg Wilhelm Friedrich Hegels Dialektik-Definition erwähnen. Die Negation als Aspekt der kritischen Antithese führt oft zum Erfolg. Kluge Sätze wie diesen, dies als kleiner Tipp, kann man im Klubhaus immer mal beiläufig dazwischenwerfen.

      Klaus ist hingegen ein Fall, der nie gewinnen wird. Seine Vorbereitung ist zwar mustergültig. Am Turniertag steht er früh auf (Kreislauf), dann frühstückt er sehr gesund (Kohlenhydrate, Vitamine), dann macht er Stretching (Geschmeidigkeit), dann schlägt er hundert Bälle auf der Driving Range (Aufwärmtraining), dann geht er putten (Konzentration) und dann geht er auf den ersten Abschlag und haut den Ball mit einem Slice ins Out (logische Folge).

      Ein Golfturnier gewinnt man nur, wenn einem das Golfturnier ziemlich egal ist. Dann gewinnt man, weil man nur dann die nötige Leichtigkeit mitbringt. Ich habe die Regel in meinem Golf-Umfeld immer wieder verkündet, und etliche Mitgolfer haben mir nach ihren Siegen dann bestätigt, dass da wirklich etwas dran ist.

      Das Seltsame ist nur: Seit ich die todsichere Regel kenne, wie man regelmäßig ein Turnier gewinnt, habe ich nur noch sehr selten ein Turnier gewonnen. Ich glaube, das ist das Los des Propheten.

      005Macht Golfspielen wirklich süchtig?

      Luke Clark ist Psychologieprofessor an der University of British Columbia. Er ist weltweit einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Spielsucht, dem „pathologischen Spielen“, wie es die Wissenschaft nennt.

      In seinen Schriften vergleicht er Spielsüchtige mit Golfspielern. Golfer wie Casino-Spieler, sagt Clark, investieren einen großen Teil ihrer Zeit in ihr Spiel. Golfer geben viel Geld für das Spiel aus, für Ausrüstung, Mitgliedschaft, Reisen und Green Fees. Beide Gruppen haben Entzugserscheinungen, wenn sie länger als ein bis zwei Wochen nicht zum Spielen kommen.

      Aus wissenschaftlicher Sicht sei es „vernünftig und angemessen“, sagt der Psychopathologe, die Golfer wie die pathologischen Spieler als „Süchtige“ zu bezeichnen.

      Doch dann nennt Clark den entscheidenden Unterschied. „Golfer brauchen sehr selten eine Behandlung ihres Problems. Sie sind darum klinisch irrelevant“.

      Wir sind klinisch irrelevant. Die Golfer sind die einzigen Süchtigen dieser Welt, die nicht unter ihrer Sucht leiden. Im Gegenteil, sie haben Freude daran.

      Golf ist die einzige Sucht dieser Welt, die keinen Schaden anrichtet. Das unterscheidet Golf von Alkoholismus, Drogenmissbrauch, Pyromanie, Nikotinabhängigkeit und Spielsucht. Weil die Golfsucht kein Leid und keinen Schaden hinterlässt, wollen sich die Golfer auch nicht davon kurieren lassen. Es gibt darum Drogenentzugskliniken und Alkoholentzugskliniken, aber keine Golfentzugskliniken.

      Medizinisch allerdings müssen wir Golfspieler uns keine Illusionen machen. Unsere Sucht verläuft neurologisch nach denselben Mustern wie bei Drogenkranken und bei Spielsüchtigen. Sie ist ein Belohnungssystem für das Gehirn. Dopamin- und Opiod-Rezeptoren in den Nervenzellen werden stimuliert und leiten während der Golfrunde ein Glücksgefühl an die Hirnrinde weiter. Dieser angenehme Reiz ruft schon nach kurzer Zeit nach Wiederholung.

      An Geldspielautomaten beobachtet man einen zusätzlichen verstärkenden Effekt. Der Spieler weiß im Casino nie, wann es wieder klingeln wird und ein Geldstrom aus der Maschine klappert. Er weiß, es wird irgendwann passieren, aber er weiß nicht wann. Darum ist es so hart, sagt die Wissenschaft, den Spielautomaten zu verlassen.

      Bei Golfern ist er vergleichbar. Sie wissen auch, dass ihnen irgendwann wieder ein grandioser Schlag gelingen wird, aber sie wissen nicht wann. Auch sie hören darum nicht auf.

      Gut beschrieben hat dieses Phänomen der Hardrockmusiker Alice Cooper in seiner Biographie „Golf Monster“. Er beschreibt im Buch, wie Golf ihm das Leben rettete.

      Am Ende seiner Konzerttour von 1975 war Cooper völlig dem Alkohol verfallen. „Ich trank ohne Unterlass“, schreibt er. „Ich zitterte. Ich war deprimiert. Ich erbrach jeden Morgen Blut. Ich wusste, dass ich starb.“

      Dann entdeckte Alice Cooper das Golfspiel. Er hörte auf zu saufen und spielte sich schnell auf das Niveau eines Spitzenamateurs herunter. Auch mit über 70 Jahren lag sein Handicap immer noch zwischen vier und fünf.

      Cooper hat seinen Wechsel von der Flasche zum Schläger sehr treffend beschrieben: „Ich ersetzte bloß eine ungesunde Sucht durch eine gesunde Sucht.“

      006Ist es ratsam, mit Partner oder Partnerin zu spielen?

      Wir leben in Zeiten der politischen Korrektheit und der Genderdebatte, darum muss ich mit der Antwort etwas vorsichtig sein. Aber so viel schicke ich voraus: Es ist nicht sehr empfehlenswert, СКАЧАТЬ