100 Dinge, die jeder Golfer wissen muss. Kurt W. Zimmermann
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу 100 Dinge, die jeder Golfer wissen muss - Kurt W. Zimmermann страница 6

Название: 100 Dinge, die jeder Golfer wissen muss

Автор: Kurt W. Zimmermann

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783767920842

isbn:

СКАЧАТЬ spielt ein Mann, wie spielt eine Frau?

      Ein Mann spielt in der Regel Golf auf höchstem Niveau. Ausnahme von der Regel sind nur die Schläge, die ihm vollkommen misslingen. Eine Frau hingegen spielt in der Regel kein Golf auf höchstem Niveau. Ausnahme von der Regel sind nur die Schläge, die ihr vollkommen gelingen.

      Dumm daran ist nur, dass die männlichen Ausnahmen von der Regel häufiger sind als die weiblichen Ausnahmen von der Regel. Frauen spielen oft viel konstanter als Männer, weil sie nicht bei jedem Schlag den Schlag des Jahrhunderts versuchen.

      Männer und Frauen haben zu Golf eine unterschiedliche Attitüde. Für Männer ist es die Fortsetzung ihres Lebens von außerhalb des Platzes. Man sollte gut sein, man sollte Leistung zeigen, man sollte gewinnen. Wenn Männer untereinander spielen, dann geht es immer um einen Einsatz. Männer spielen um Geld oder um Drinks.

      Für Frauen ist Golf eine Abwechslung vom Leben von außerhalb des Platzes. Sie müssen sich für einmal um nichts kümmern, sie können entspannen. Wenn Frauen untereinander spielen, dann spielen sie nicht um die Wette, es geht es um nichts außer um das Amüsement.

      Es sind zwei sehr unterschiedliche Attitüden, die hier aufeinandertreffen. Das hat Konfliktpotential.

      Der Mann, der Golf als Fortsetzung des Lebens betrachtet, unterstützt darum auch seine Lebenspartnerin mit exzellenten Ratschlägen, damit sie ebenfalls sein Leistungsniveau erreicht.

      Nach ihrem Schlag sagt darum der Mann: „Höre, Darling, ich gebe Dir einen Tipp: Deine Schwungebene ist zu steil. Ich rate Dir dringend, flacher an den Ball zu kommen.“

      Nach dieser selbstlosen Erklärung haut er mit steiler Schwungebene in den Boden und der Ball hoppelt jammervoll in den Teich.

      Die Frau sagt dann milde: „Da hast Du aber Pech gehabt.“

      Nach ihrem nächsten Schlag sagt der Mann: „Höre, Darling, Du solltest den Schläger lockerer halten. Das bringt Dir mehr Länge.“

      Nach diesem generösen Hinweis umklammert er sein Holz bis die Knöchel weiß werden und hämmert den Ball krachend in den Wald.

      Die Frau sagt nun: „Da hast Du schon wieder Pech gehabt.“

      „Musst Du eigentlich jeden Schlag von mir kommentieren!“ brüllt er nun.

      „Warum brüllst Du mich an?“ fragt sie.

      „Ich brülle, wenn ich brüllen will!“, brüllt er nun.

      Wir können es kurz machen. Es endet oft nicht gut, wenn gegensätzliche Mentalitäten aufeinandertreffen. In diesem Fall ist es das männlich-weibliche Gegensatzpaar von Leistungswillen und Vergnügen.

      Die Engländer und die Schotten, die Altmeister im Golf, wissen das schon lange. Dort spielen Männer nur mit Männern und Frauen mit Frauen, Gentlemen unter sich, Ladies unter sich.

      Wir sollten von ihnen lernen. Wer unbedingt etwas gemeinsam unternehmen will, kann ja immer noch ins Kino. Oder ins Bett.

      007Darf ich beim Golfen betrügen?

      Wir könnten es uns nun leicht machen und wie alle diese Golfpriester den Zeigefinger der Moral in die Luft strecken. Natürlich betrügt ein Golfer niemals. Wir alle sind ehrlich. Es ist ein „Gentleman’s Game“. Das gilt auch für Golferinnen. Es ist ein „Gentlewoman’s Game“.

      Damit wäre dieses Kapitel moralisch einwandfrei beendet.

      Wechseln wir besser in die Realität. Um die 80 Prozent der Golfer, so zeigen Umfragen, betrügen von Zeit zu Zeit.

      Wenn Sie zu den 80 Prozent gehören, wovon ich als Realist einmal ausgehe, dann sind Sie in guter Gesellschaft. Die Mehrheit der Caddies auf der Profi-Tour hat in einer Studie gesagt, dass auch bei großen Turnieren gemogelt wird. Ein beliebter Trick der Profis ist es etwa, im höheren Gras zum Dreier-Holz zu greifen, den Ball damit anzusprechen und so das Gras hinter dem Ball niederzudrücken. Dann wechseln sie den Schläger, nehmen ein Eisen und treffen den Ball problemlos.

      Zurück zu uns Amateuren. Ich nenne Ihnen die zehn beliebtesten Schummeleien auf dem Platz. 1. Die Lage des Balles mit dem Schläger verbessern, 2. Falsches Zählen, 3. Das Gras hinter dem Ball mit dem Schuh oder Schläger niederdrücken, 4. Einen gefundenen Ball als den eigenen ausgeben, 5. Beim Markieren auf dem Green Raum gewinnen, 6. Lederwegde – den Ball mit dem Fuß in eine bessere Position kicken, 7. Beim Droppen zu weit nach vorne gehen, 8. Im Bunker den Schläger auf den Boden setzen, 9. Heimlich einen Ball fallen lassen, 10. Auf dem Ball des Gegners stehen.

      Was ist schlimm daran? Ich mache Ihnen nun einen amoralischen Vorschlag. Den Vorschlag habe ich aus den USA mitgebracht. Die Amerikaner waren schon immer gnadenlose Pragmatiker.

      Der Vorschlag lautet: Im Freizeitgolf ist nur der Schwindel unter den Punkten 2, 4 und 9 absolut verboten. Die anderen sieben Schummeleien kann man auch mal durchgehen lassen. Denn nur unter Punkt 2, 4 und 9, also bei falschem Zählen und einem erschwindelten Ball, verbessert sich mit Sicherheit der eigene Score. Bei den anderen sieben Tricks verbessert sich der eigene Score nicht automatisch. Tatsächlich hilft es wenig, den Ball mit dem Fuß in eine etwas bessere Position zu befördern, wenn man ihn mit dem nächsten Schlag dann doch ins Wasser haut. Tatsächlich hilft es wenig, beim Markieren auf dem Green zehn Zentimeter zu schinden, wenn man den Putt dann doch verschiebt.

      Es ist eine Mogelei ohne bedeutsame Folgen. Als Pragmatiker sind wir darum nachsichtig: Durchschnittliche Amateurgolfer, also die meisten von uns, vergeigen und verpfuschen es sowieso, egal, ob sie sich vorher noch einen kleinen, illegalen Vorteil verschaffen wollten.

      Strikt verboten ist darum nur, erstens einen falschen Ball, ob gefunden oder platziert, ins Spiel zu bringen und zweitens beim Zählen zu betrügen. Denn beides verbessert den Score nachweislich in jedem Fall. Aber das Gras niederzudrücken oder den Ball vorwärts zu kicken – wenn ich sowas bei einem Mitspieler beobachte, greife ich nur in krassen Fällen ein. Mit dem nächsten Schlag, so denke ich mir in der Regel, werden er oder sie vermutlich dennoch in den Boden hauen – also, was soll’s?

      Wenn auf dem Platz gelegentlich eine kleine Betrügerei passiert, ist es darum kein großes moralisches Drama. Schließlich machen es alle – außer, logischerweise, die edlen Leser dieses edlen Buchs.

      008Wie gut muss ich die Golfregeln kennen?

      Im Jahr 1744 wurden erstmals Golfregeln schriftlich niedergelegt. Captain John Rattray formulierte sie im schottischen Edinburgh für ein Turnier seines Klubs, den „Gentlemen Golfers of Leith“.

      Es waren dreizehn Regeln. Allein drei beschäftigten sich mit dem Abschlag, weil man damals noch keine Tees verwendete, sondern von kleinen Sandhaufen startete. Das musste detailliert geregelt sein.

      Am amüsantesten war Regel sieben. Golfer, so schreibt die Regel vor, müssen ihren Ball in Richtung Green spielen und nicht auf die gegnerischen Bälle zielen, um sie wegzuschießen. Der Gedanke der sportlichen Fairness, so folgern wir, war bei den Schotten damals noch nicht übertrieben ausgeprägt.

      Nur eine Regel, die zwölfte der dreizehn, legte den Ablauf des Spieles fest. Sie lautete: „He whose Ball lies farthest from the Hole is obliged to play first.“ Der Spieler, dessen Ball am weitesten vom Loch entfernt liegt, muss als Erster spielen.

СКАЧАТЬ