100 Dinge, die jeder Golfer wissen muss. Kurt W. Zimmermann
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу 100 Dinge, die jeder Golfer wissen muss - Kurt W. Zimmermann страница 8

Название: 100 Dinge, die jeder Golfer wissen muss

Автор: Kurt W. Zimmermann

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783767920842

isbn:

СКАЧАТЬ Der normale Golfer bestellt darum im Klubhaus ein mittelgroßes Wienerschnitzel mit Pommes, zuvor aber noch einen Lachsteller und dahinter eine Käseplatte und ein Stück Schokoladentorte. Dazu isst er zwei Semmeln und trinkt drei Gläser Wein, plus einen Cognac zum Kaffee.

      Danach geht er nach Hause. Die Energiebilanz ist mit etwa 1800 Kalorien im Plus.

      Warum macht Golf so hungrig?

      Wir müssen das Problem neurologisch angehen. Versetzen wir uns mal in unsere Hirnzentrale während einer Golfrunde. Die Hirnzentrale registriert erhöhte Herz- und Atmungsfrequenz im Körper, sie registriert intensivere Muskel- und Nervenanspannung sowie eine deutlich erhöhte Ausschüttung von Glückshormonen wie Dopamin und Endorphin. Aha, sagt sich die Hirnzentrale, der Körper ist in einem besonderen Zustand. Er ist ziemlich euphorisch.

      Alles klar, sagt sich nun die Hirnzentrale, nun setzen wir noch einen drauf. Jetzt machen wir das Glück vollkommen. Wir aktivieren den Metabolismus.

      Die Hirnzentrale sendet darum eine Botschaft an die Chemo-Rezeptoren im Magen und in der Leber, dass demnächst noch mehr Spaß in Aussicht steht. Es ist die frohe Aussicht auf Wienerschnitzel mit Pommes, auf Lachsteller, Käseplatte, Schokoladentorte, Wein und Cognac. Die Rezeptoren bekommen die Botschaft und senden erfreut ihre volle Aufnahmebereitschaft zurück. Sie signalisieren Hunger.

      So, nun wissen Sie, warum Sie nach einer Golfrunde immer so viel Appetit haben. Damit Sie nicht vermuten, ich hätte Ihnen einen medizinischen Blödsinn erzählt: Ich danke Dr. Steinmann, Handicap 17, für die wissenschaftliche Beratung bei diesem Text.

      011Ist Golf ein Sport?

      Etwas verdächtig ist es ja schon, wenn wir Golfer gegenüber Dritten unseren Sport beschreiben. Verdächtig daran ist, dass wir andauernd betonen, bei Golf handle es sich um Sport.

      Wir betonen dann, dass wir – wie bei einem richtigen Sport – auf einer Runde eine Distanz von acht Kilometern zu Fuß hinter uns bringen. Wir betonen dann, dass wir – wie bei einem richtigen Sport – hundert oder zweihundert verschiedene Muskeln einsetzen müssten. Wir betonen dann, dass es – wie bei einem richtigen Sport – im Golf eine Menge von Wettkämpfen gibt.

      Gut, es gibt auch Turniere für Halma und für Legosteine.

      Wir Golfer, wenn wir unseren Sport beschreiben, fühlen uns oft in einer Abwehrsituation. Wir verteidigen uns gegenüber der nichtgolfenden Bevölkerung auch dann, wenn wir von keiner Menschenseele angegriffen werden.

      Wir sagen „Golf ist ein richtiger Sport“, obschon gar niemand das Gegenteil behauptet hat. Wir sagen „Ich spiele Golf, aber ich habe noch Sex“, obwohl gar niemand diesen alten Witz strapaziert hat. Wir sagen „Ich spiele Golf, aber beziehe noch keine Rente“, obschon niemand sich für unser Alter interessiert.

      Wir sind gegenüber Außenstehenden in der permanenten Verteidigung, weil wir die Vorurteile der nichtgolfenden Bevölkerung nur zu gut kennen. Machen wir uns nichts vor, wir sind außerhalb unserer Spezies keine strahlenden Vorbilder der Jugend. Wir gelten eher als arbeitsscheue und trinkfeste Freizeittruppe, die als Alibi für ihr Partyleben ein paar Bälle über den Rasen scheucht und dann behauptet, das sei Sport.

      Nun, ist es Sport?

      Es ist eine Frage der Perspektive. Meine Freundin Susanna zum Beispiel, eine Raumgestalterin, geht jeden Morgen eine Stunde laufen. Über Mittag schwimmt sie eine Stunde, gegen Abend folgt Fitnesstraining. Als ich sie erstmals auf den Golfplatz mitnahm, war sie nicht sehr beeindruckt. Wenn wir nun manchmal eine Runde spielen, bleibt ihre Herzfrequenz im Ruhepuls. Sie hält Golf für eine Art Spaziergang mit gelegentlichen artistischen Einlagen.

      Wenn ich hingegen mit Erwin spiele, schwitzt er schon nach drei Löchern wie ein Pferd. Sein Atem pfeift. Erwin ist von Beruf Datenanalyst. Seine einzige anstrengende Tätigkeit neben Golf ist das Sitzen. Am Morgen setzt er sich ins Auto, dann auf seinen Bürostuhl, dann sitzt er in der Kantine, dann wieder in Büro und Auto und dann auf der Couch. Er hält Golf für einen harten Hochleistungssport, der den Körper an die Grenzen des menschlichen Leistungsvermögens zwingt.

      Golf ist nicht Golf. Es ist für jeden etwas anderes. Für die einen ist es Sport. Für andere ist es ein Spaziergang mit ein paar Freiübungen dazwischen.

      Golf ist nicht Golf. Es kann täglich etwas anderes sein. Vor einigen Tagen spielte ich zum Beispiel gegen Martin in der Matchplay-Klubmeisterschaft. Wir spielten aggressiv und schnell und nach zweidreiviertel Stunden fiel die Entscheidung erst am letzten Loch. Das war echter Sport.

      Etwas später war ich auf der Runde mit den „Ugos“, den „United Golfers of Swing“. Niemand kann sich noch erinnern, wie unser Männerverein zu diesem dummen Namen kam. Egal, wir spielten wie immer „Garbage“, eine Golfrunde auf der ständig gewettet wird, wer am nächsten bei der Fahne liegt, wer den weitesten Abschlag hat und wer am besten mit dem Driver puttet.

      Wir wetteten also ununterbrochen und dazu tranken wir Bier. Nach über vier Stunden wechselten erst ein paar Geldscheine die Hand, dann wechselten wir ins Klubhaus und bestellten Pizza, erneut Bier und Zigarren.

      Mit Sport hatte das rein gar nichts zu tun. Aber lustig war es trotzdem.

      012Wie häufig braucht ein Golfer neue Schläger?

      Eine Vorfrage: Können wir besser Auto fahren, wenn wir nicht mehr unseren alten BMW nutzen, sondern stattdessen einen neuen Mercedes kaufen?

      Ich glaube nicht. An unserem Fahrstil ändert sich nichts.

      Und nun zur Hauptfrage: Können wir besser Golf spielen, wenn wir nicht mehr unsere alten Callaway-Schläger nutzen, sondern stattdessen ein neues Set von Cobra kaufen?

      Ich glaube schon. An unserem Spielstil ändert sich was.

      Tatsächlich spielen wir Golfer besser, wenn wir neue Schläger in Händen halten. Das ist die gute Nachricht. Es gibt leider dazu auch eine schlechte Nachricht. Darauf kommen wir noch.

      Die Sportpsychologin und Golfbuch-Autorin Debbie Crews Ketterling hat bei Spitzenspielerinnen untersucht, was passiert, wenn man ihnen neue Schläger in die Hände drückt. Als erstes nehmen die messbaren Hirnströme deutlich zu und auch die Herzfrequenz steigert sich. Es ist der Ausdruck der Freude über die brandneuen Schläger, die so schön in der Sonne glitzern.

      Die ersten Einsätze mit den neuen Instrumenten, so maß die Sportpsychologin dann, fielen im Test um einiges besser aus als der bisherige Durchschnitt der Spielerinnen. Neue Schläger, neues Glück.

      Dazu kurz der passende Witz. Ein Mitarbeiter geht in Rente. Die Arbeitskollegen schenken ihm zum Abschied ein Set von Golfschlägern. Am nächsten Tag fährt der Rentner auf den Platz und fragt den Pro: „Wie geht dieser Sport?“ „Ganz einfach“, sagt der Pro, „sie legen einen Ball hin, schwingen den Schläger und spielen den Ball in Richtung dieser Fahne da vorn“. Der Rentner nimmt einen Ball, zieht das neue Fünfer-Eisen aus der Tasche und haut den Ball dreißig Zentimeter an die Fahne. „Und was jetzt?“, fragt der Rentner. „Jetzt“, stammelt verdattert der Pro, „jetzt müssen Sie den Ball nur noch ins Loch schlagen“. „Was!“, beschwert sich der Rentner, „und das sagen Sie mir erst jetzt!“.

      Ich habe dasselbe bei mir ebenso beobachtet. Wenn ich mir neue Schläger leiste, dann spiele ich mit ihnen besseres Golf. Es stellt sich eine gewisse Beschwingtheit ein, schon СКАЧАТЬ