Katholiken in den Thüringer Kleinstaaten. Martin Gebhardt
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СКАЧАТЬ wiederkehrende Erscheinungsformen festgehalten, so dass grundlegende Rückschlüsse auf die Wiederbelebung von Katholizität innerhalb der besonderen staatlichen, konfessionellen und gesellschaftlichen Prägung der Kleinstaaten bis zum Jahr 1918 ermöglicht werden.

      1 Vgl. J. Pilvousek, Diaspora und Eigensinn: Die katholische Kirche in Thüringen, in: K. Scheurmann/J. Frank (Hg.), Neu entdeckt. Thüringen – Land der Residenzen, Katalog 1, Mainz 2004, S. 217-221, hier S. 217. Die Mehrheit der thüringischen Bevölkerung hat heute keine Anbindung mehr an den christlichen Glauben, unabhängig von der spezifischen konfessionellen Prägung, wobei festzuhalten gilt, dass Mitteldeutschland seit der Reformation überwiegend lutherisch geprägt war. Im thüringischen Teil des Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands bekannten sich im Jahr 2013 von ca. 2,2 Millionen Einwohnern ca. 486.000 als evangelisch-lutherisch. Vgl. Landeskirchenamt der EKM, Kirchliches Leben in Zahlen. Statistische Übersichten (2013), S. 4.

      2 Nur etwa 7,9% der Bevölkerung Thüringens ist heute römisch-katholisch. Allerdings ist zu beachten, dass auch die Bevölkerungen des katholisch geprägten Eichsfeldes und der Rhön in diese offizielle Zahl einbezogen sind. Ohne diese beiden volkskirchlich geprägten Gebiete sinkt der Katholikenanteil in der Thüringer Bevölkerung auf etwa 3%. Nach kirchlicher Statistik der Deutschen Bischofskonferenz für die Jahre 2013/2014 lebten 151.863 katholische Christen auf dem Gebiet des Bistums Erfurt; vgl. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.), Katholische Kirche in Deutschland. Zahlen und Fakten 2013/14 (Arbeitshilfen 269), S. 20. Laut schriftlicher Auskunft der Bischöflichen Ordinariate in Dresden (21. April 2015) und Fulda (24. April 2015), beläuft sich die Zahl der Katholiken in den jeweiligen Thüringer Diözesananteilen auf 9.813 (Dresden-Meißen) und 8.455 (Fulda) Personen.

      3 Vgl. dazu weiterführend zur Kurmainzer Herrschaft in Thüringen: G. Christ, Erzstift und Territorium Mainz, in: F. Jürgensmeier (Hg.), Handbuch der Mainzer Kirchengeschichte, Bd. 6/2, Würzburg 1997, S. 17-444, hier S. 347-423, bes. zu den konfessionellen Verhältnissen S. 404f. Vgl. zudem: E. Bünz, Martin Luthers Orden in Neustadt an der Orla. Das Kloster der Augustiner-Eremiten und seine Mönche (Beiträge zur Geschichte und Stadtkultur 13), Jena 2007, S. 21.

      4 Vgl. H.-J. Röhrig, Art. Diaspora, in: LThK Bd. 3, Freiburg 32006, Sp. 199-203, bes. 202-203; und H.-G. Aschoff, Die Diaspora, in: E. Gatz (Hg.), Geschichte des Kirchlichen Lebens in den deutschsprachigen Ländern seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Die katholische Kirche, Bd. III: Katholiken in der Minderheit. Diaspora – Ökumenische Bewegung Missionsgedanke, Freiburg 1994, S. 39-142, hier S. 39-42.

      5 Vgl. weiterführend: T. Müller, In der Fremde glauben. Die Auswirkungen von Flucht und Vertreibung im Ostteil des Bistums Fulda (EThSt 108), Würzburg 2015; und, auf das Gebiet der SBZ/DDR bezogen: J. Pilvousek, Von der „Flüchtlingskirche“ zur katholischen Kirche in der DDR. Historische Anmerkungen zur Entstehung eines mitteldeutschen Katholizismus, in: Ders., Die katholische Kirche in der DDR. Beiträge zur Kirchengeschichte Mitteldeutschlands, Münster 2014, S. 9-24, bes. S. 9-12.

      6 Vgl. R. Jonscher/W. Schilling, Kleine Thüringer Geschichte. Vom Thüringer Reich bis 1990, Jena 32001, S. 111f. Vgl. ferner einen zusammenfassenden Überblick: U. Schirmer, Vor- und Frühreformation in thüringischen Städten. Eine Zusammenfassung, in: J. Emig/V. Leppin/U. Schirmer (Hg.), Vor- und Frühreformation in thüringischen Städten (1470-1525/30) (Quellen und Forschungen zu Thüringen im Zeitalter der Reformation 1), Köln-Weimar-Wien 2013, S. 437-459; bes. S. 446-458 und bzgl. der Bedeutung der Lehre als identifikationsstiftendes Merkmal in Bevölkerung und Staatswesen: D. Gehrt, Die Anfänge einer konfessionell bestimmten Identität in Thüringen und den ernestinischen Landen, in: I. Dingel/G. Wartenberg (Hg.), Kirche und Regionalbewusstsein in der Frühen Neuzeit. Konfessionall bestimmte Identifikationsprozesse in den Territorien (LStRLO 10), Leipzig 2009, S. 53-68.

      7 Vgl. B. Opfermann, Das Bischöfliche Amt Erfurt-Meiningen und seine Diaspora. Geschichte und Gegenwart (Studien zur katholischen Bistums und Klostergeschichte 30), Leipzig 1988.

      8 Vgl. J. Freisen, Verfassungsgeschichte der Katholischen Kirche Deutschlands in der Neuzeit. Auf Grund des katholischen Kirchen- und Staatskirchenrechts, Berlin 1916.

      9 J. Freisen, Staat und katholische Kirche in den deutschen Bundesstaaten: Lippe, Waldeck-Pyrmont, Anhalt, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuss-Greiz, Reuss-Schleiz, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und -Gotha, Teil II: Anhalt, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuss-Greiz, Reuss-Schleiz, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und -Gotha, Stuttgart 1906.

      10 J. Freisen, Die Bischöfliche Jurisdiktion über die Katholiken im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. Sonderabdruck aus der Festschrift für Hugo von Burckhard, Stuttgart 1910.

      11 A. Probst, Die staatsrechtliche Stellung der katholischen Kirche im Herzogtum Sachsen-Meiningen (Veröffentlichungen der Sektion für Rechts- und Sozialwissenschaft 21), Paderborn 1914.

      12 W. Breitung, Entwicklung der katholischen Kirche in den thüringischen Kleinstaaten während des vorigen Jahrhunderts. Festgabe zum Thüringer Katholikentag, Weimar 12. September 1920, Weimar 1920.

      13 Pilvousek, Diaspora und Eigensinn: Die Katholische Kirche in Thüringen, S. 217-221.

      14 J. Pilvousek/E. Preuß, Die katholische Kirche, in: K. Schmitt (Hg.), Thüringen. Eine politische Landeskunde (Jenaer Beiträge zur Politikwissenschaft 4), Baden-Baden 22011, S. 230-248; Ders. Die Christianisierung Mitteldeutschlands bis zur ersten Jahrtausendwende, in: B. Seyderhelm (Hg.), Tausend Jahre Taufen in Mitteldeutschland, Regensburg 2006, S. 43-51; Ders., Katholische Kirche in Thüringen, in: ThGl 3 (1996) S. 397-408.

      15 G. Decker (Hg.) Herz-Jesu-Kirche Greiz 1936-1986, Leipzig 1986; P. Erben, Die Katholische Pfarrgemeinde St. Leopold und die Geschichte des Gotteshauses (Schriften zur Geschichte Südthüringens 3), Hildburghausen 1998; W. Hentrich (Hg.), Kirche/Haus für alle. 100 Jahre Herz-Jesu-Kirche Weimar. 1891-1991, Leipzig 1991; Kath. Pfarramt Rudolstadt (Hg.), Festschrift zum 125jährigen Jubiläum der katholischen Gemeinde in Rudolstadt 1999, Rudolstadt 1999; Katholische Pfarrgemeinde Saalfeld (Hg.), 100 Jahre Corpus-Christi-Kirche Saalfeld. 1906-2006, Saalfeld 2006; Katholische Pfarrgemeinde St. Bonifatius Gotha (Hg.), Festschrift 150 Jahre katholische Kirche „St. Bonifatius“ Gotha, Gotha 2006; L. Liebherr, Die katholische Gemeinde der herzoglichen Residenz-Stadt Gotha, Gotha 1851; O. Schröter, Festschrift zum 50zigjährigen Gemeindejubiläum, Ilmenau 1950; W. Teichert (Hg.), Kleines Senfkorn Hoffnung. 150 Jahre St.-Elisabeth-Gemeinde Arnstadt. 1837-1987, Leipzig-Heiligenstadt 1987; H. Völmicke, Die katholische Kirche im Herzogtum Gotha. Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der kath. Pfarrkirche ad St. Bonifatium, Gotha 1906.

      16 Vgl. weiterführend: A. Wand, Die Katholische Kirche in Thüringen (1785-1914), Forschungen im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin, Heilbad Heiligenstadt 2011.

      17 Nur einige wenige Dokumente bzgl. des Verhältnisses der katholischen Gemeinden der Rhön zum Großherzogtum Weimar sind im Bistumsarchiv Fulda noch vorhanden. Vgl. dazu Bistumsarchiv Fulda [BAF], 270-00, 1-4.

      18 Die Akten des Apostolischen Vikariats in den Sächsischen Erblanden (kurz: Apostolisches Vikariat in Sachsen bzw. Dresden) sind nach Aussage von Frau Dr. Birgit Mitzscherlich, Diözesanarchivarin des Bistums Dresden-Meißen, bei der Bombardierung Dresdens im Frühjahr 1945 vernichtet worden. Ebenso wies Herr Dr. Norbert Kandler vom Bistumsarchiv Würzburg darauf hin, dass der benötigte Aktenbestand des Bischöflichen Ordinariats Würzburg das 19. Jahrhundert betreffend nicht mehr erhalten СКАЧАТЬ