Die Macht der Intuition. Dr. Florian Ilgen
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Название: Die Macht der Intuition

Автор: Dr. Florian Ilgen

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783831270026

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СКАЧАТЬ erfahren oder eine Eingebung gehabt, was heute, an diesem Abend passieren wird.« Sie saß also auf der Bühne, und dann sagte ich: »Martina (Name geändert), die Berufung wollen Sie finden. Was wäre Ihre Berufung?« – »Keine Ahnung.« Nun kam das Spiel mit der Fee und ich sagte: »Schließen Sie die Augen, und erzählen Sie mal.« Auf einmal legte sie los, erzählte von einem Begegnungszentrum, das sie gründen wolle. Und sie hätte schon den kompletten Plan zur Umsetzung.

      Und noch vor wenigen Augenblicken hatte sie ja gesagt: »Mir fällt nichts ein.« Kaum kommt die Fee vorbei, öffnet sich das Tor, und sie erzählt. Ich sagte: »Martina, öffnen Sie Ihre Augen wieder. Ich frage einfach mal ins Publikum – wer von Ihnen glaubt denn, dass Martina mit ihrer Idee erfolgreich sein wird?« Alle applaudierten wild. Martina stiegen die Tränen in die Augen. Sie spürte, dass alle Anwesenden im Saal bei ihr waren und an sie und ihre Idee glaubten. Ich habe ihr dann alles Gute für ihr Vorhaben gewünscht. Sie weiß nun: Wenn sie ihrer Leidenschaft nachgeht, dann wird es funktionieren. Sie weiß es, weil sie es gespürt hat. Ich war in diesem Moment selbst sehr emotional und stand kurz davor, Tränen zu vergießen. Denn genau das ist meine Vision. Ich will, dass die Menschen ihr Potenzial ausschöpfen, statt es zu vergeuden. Dass sie nicht quasi umsonst auf die Welt gekommen sind, sondern ihren Träumen nachgehen und damit die Welt auch zum Besseren verändern. Jeder und jede mit ihren eigenen individuellen Talenten und Fähigkeiten.

      Vor jeder Show meditiere ich. Ich setze mich hin, Hände auf die Schenkel, und lehne mich zurück auf dem Stuhl. Meistens höre ich dabei ruhige Musik, ohne Gesang, einfach nur Klänge. So kann ich hektische Geräusche aus meiner Umgebung ausblenden. Augen zu, einatmen, ausatmen. Mit jedem Einatmen spüre ich, wie die Füße fest auf dem Boden stehen. Ich stelle mir vor, wie ich Energie aus dem Boden langsam in meinen Körper hineinziehe. Dann stelle ich mir weiter vor, ich stünde an einer Wendeltreppe und liefe sie hinunter bis in den Keller. Das ist ein Verfahren, das auch in der Hypnose angewendet wird. Mit jedem Schritt, den ich mental mache, werde ich entspannter. Und während ich diese Wendeltreppe hinuntergehe, höre ich schon, wie mir die Leute sagen: »Coole Show, vielen Dank.« Und ich antworte: »Vielen Dank« und spüre die Liebe für mein Publikum. Ich sehe den Kunden, der mich gebucht hat. Diesen umarme ich, bedanke mich und spüre die Liebe für ihn. Und dieser sagt wiederum: »Vielen Dank, das war eine tolle Show.« Schließlich sind bei dieser Visualisierung auch noch meine Eltern da. Auch sie umarme ich, bedanke mich und sage, dass sie alles richtig gemacht haben bei meiner Erziehung. Und schließlich danke ich Gott, dass ich in meinem Leben genau das machen darf, worauf ich Lust habe. Dann wende ich mich mental einem Aufzug zu, steige ein, drücke den Knopf nach oben. Während der Aufzug hochfährt, richte ich mich auf, alles vibriert, alles bebt. Ich lande bei dieser Visualisierung direkt auf der Bühne, öffne die Arme, mache die Augen auf und muss breit lächeln. Ich bin bereit!

      Diese Technik nennt man positive Visualisierung. Sie wird von Managern genutzt, von Bühnenmenschen und Spitzensportlern. Wer sich allerdings ausmalt, was alles schiefgehen kann, der schafft eine negative Visualisierung. Die ist leider mindestens genauso wirksam wie die positive. Denn das Unterbewusstsein wird als treuer Diener das liefern, was dieser Mensch bestellt hat.

      Visualisierung führt zu einer Spirale, nach unten oder nach oben. Wir selbst bestimmen, in welche Richtung es geht. Unser Unterbewusstsein liefert, unser Körper reagiert. Haben Sie sich erzählt, was alles schiefgehen kann, wird Ihr Gesicht fahl werden, und Sie werden rote Augen bekommen oder Augenringe oder sogar dunkle Flecken – unser Körper ist clever und kreativ darin, sich selbst auszudrücken. Wenn Sie dann noch mit hochgezogenen Schultern herumdrucksend vor anderen Leuten stehen, haben Sie sich selbst unsicherer in ihrer Sache dargestellt, als Sie eigentlich sind.

      Durch die Meditation habe ich mein Unterbewusstsein auf Erfolg programmiert, darauf, dass die Dinge laufen wie gewünscht und dass die Menschen begeistert sind. Natürlich kommt es trotzdem immer mal wieder vor, dass die Dinge eben nicht so laufen, wie sie sollen. Vielleicht klappt die Telepathie zwischen den Gästen nicht, oder die Technik fällt aus. Zu Beginn meiner Karriere war ich dann genervt. Heute mache ich einfach weiter. Sage: »Petra und Peter6 haben alles richtig gemacht, meine Damen und Herren, die Telepathie hat nicht geklappt. Geben Sie den beiden bitte einen Riesenapplaus. Danke, Petra, danke, Peter. Da muss ich irgendetwas falsch gemacht haben.« Ich nehme es also auf meine Kappe, und das Interessante ist: Das Publikum vergisst ganz schnell wieder, was nicht funktioniert hat, wenn ich es nicht mehr anspreche. Das nennt man selektive Wahrnehmung. Wenn man diesen Effekt kennt, kann man auch als Bühnenperformer einiges lockerer nehmen.

      »Für mich ist Geld nicht die Definition von Erfolg. Erfolg ist, Menschen zu inspirieren.«

      Kanye West, *1977

      Rapper, Sänger, Musikproduzent und Modedesigner

      Manchmal spreche ich vor Tausenden Menschen. Das fühlt sich intensiv an und auch wahnsinnig gut. Kurz rast dann das Herz, aber ich liebe dieses Gefühl, weil es so lebendig ist. Ich liebe es, auf Bühnen zu stehen und Menschen zu begeistern. Sie wieder die Dinge mit Kinderaugen sehen zu lassen. Sie emotional abzuholen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu öffnen.

      Was für ein Unterschied zu meinen Anfängen auf der Bühne. Weil ich mich unsicher fühlte, stellte ich mir damals vor: Was mache ich, wenn die Leute sagen, es war schlecht? Wie fühlt sich das an? So schuf ich eine wahrhaft lebendige Vorstellung vom Scheitern. Das war schon fast eine Form der Selbstsabotage, denn solche Vorstellungen ziehen uns nach unten, wir finden die richtigen Worte nicht, und das gesamte körperliche und geistige System reagiert. Das Vokabular aus unserem Mund ist negativ gefärbt, irgendwie ist alles doof, vielleicht vergessen wir den Text oder haben zumindest Angst davor, ihn zu vergessen. Die Wahrscheinlichkeit, dass genau das passiert, steigt dabei. Wer mit einer solchen mentalen Haltung die Bühne betritt, steht dann eben auch körperlich komisch da, schief und krumm. Die Stimme wird anders, das System reagiert psychosomatisch. Unter Umständen schnürt es einem sogar die Kehle zu. Deswegen gilt auf der Bühne wie auch im Büro oder in anderen aufregenden Situationen: einfach mal machen. Reden Sie sich ein, dass die Leute Sie lieben werden. Das Lustige ist, sie tun es dann wirklich.

      Um bei anderen Leuten gut anzukommen, muss man nicht besonders schön, toll oder sonst irgendetwas sein. Oftmals sind es gerade die offen gezeigten Schwächen, die besonders verzaubern und mitreißen können. Weil jeder von uns Schwächen hat und deshalb auf irgendeiner Ebene in Resonanz dazu gehen kann. Wir lieben es, wenn jemand uns Mut macht. Wenn jemand uns wieder den Glauben daran schenkt, dass wir alles schaffen können, egal wie miserabel die Ausgangslage erst einmal aussieht.

      Ein weltweit berühmter Sprecher und Motivationsredner ist beispielsweise Nick Vujicic. Der Australier wurde 1982 ohne Arme und Beine geboren. Dennoch fährt er Skateboard, er surft, schwimmt, spielt Golf, ist Fallschirmspringer und reist um die Welt. Mittlerweile ist Nick auch stolzer Vater zweier Söhne und zweier Töchter, die er mit seiner umwerfend schönen Frau Kanae bekommen hat. Nick lebt ein wahrhaft erfülltes Leben.

      Jeder von uns hat Gepäck dabei, und jeder kann etwas darüber erzählen. Jeder von uns hat die Möglichkeit, andere Menschen mit einer ganz eigenen Story zu inspirieren. Dazu muss man oft erst einmal in sich gehen, schließlich sind die meisten von uns Meister im Verdrängen. Doch die Geschichten sind noch da und wirken im Hintergrund.

      Mein Freund Max, ebenfalls ein Keynote Speaker, erzählte einmal von seinem Vater. Max war etwa zwölf Jahre alt und saß mit seinem Bruder hinten im Auto. Sie fuhren an ein paar Skateboardparks vorbei, und Max rief aufgeregt: »Papa, Papa, können wir dahin? Ich will Skateboard fahren.« – »Ja, warum denn?«, fragte der Vater. »Das kannst du doch gar nicht.« Dieser Satz hat Max lange geprägt. Neues auszuprobieren und sich Dinge einfach mal zuzutrauen, fiel ihm lange schwer. Doch mittlerweile hat er den daraus entstandenen Glaubenssatz erkannt und aufgelöst. Mit dieser Geschichte spricht er so vielen Männern und Frauen aus der Seele. Es sind die alltäglichen Dinge, die unser Leben wesentlich in eine bestimmte Richtung steuern, wenn wir sie nicht hinterfragen. Und wir haben alle etwas erlebt. СКАЧАТЬ