Die Prätorianer. Ritchie Pogorzelski
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Название: Die Prätorianer

Автор: Ritchie Pogorzelski

Издательство: Автор

Жанр: История

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isbn: 9783943904529

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СКАЧАТЬ Vedennius Moderatus aus Antium. Er hatte zehn Jahre in der 16. Gallischen Legion gedient, bevor er wohl im Jahr 69 n. Chr. durch Vitellius zu den Prätorianern versetzt wurde. Dort diente er acht weitere Jahre und wurde dann ehrenhaft entlassen. Vom Imperator zurückberufen, wurde er als evocatus augusti zum Baumeister in der Waffenwerkstatt des Kaisers (arcitectus armamentarii Imperatoris) ernannt. Als evocatus augusti diente er 23 weitere Jahre und wurde zweimal mit militärischen Auszeichnungen von Vespasian und von Domitian geehrt.

       statores augusti

      Man nimmt an, dass die statores augusti, wie die statores der Legionen, mit Botendiensten betraut waren.

       cohortes urbanae – die städtischen Kohorten

      Von Augustus ca. 13 v. Chr. nach demselben Muster wie die prätorischen Kohorten organisiert, erfüllten diese drei Kohorten Polizeiaufgaben. Sie sollten Unruhen und Tumulte eindämmen, Sicherheit und Ordnung garantieren und die Disziplin bei den Spielen aufrechterhalten. Ihre Nummerierung von X–XII schloss an die der Prätorianer an. Die Zahl der Kohorten mit einer Mannschaftsstärke von 500 wurde bis zum Ende der julisch-claudischen Dynastie auf neun erhöht, von denen drei nicht in Rom, sondern in anderen Städten (Ostia, Puteoli und Lugdunum) stationiert waren. Somit kommen wir auf eine Stärke von ca. 3.000 Mann innerhalb Roms. Auch diese wurden unter Septimius Severus verdoppelt und in vier Abteilungen gegliedert. Im Bürgerkrieg 68/​69 n. Chr. wurden die Städtischen Kohorten militärisch eingesetzt und dabei fast völlig aufgerieben. Kaiser Vespasian stellte vier neue Kohorten für Rom (X, XI, XII & XIX) sowie eine für Carthago mit der Nummer XIII auf. Befehligt wurden sie im 1. Jh. n. Chr. von einem adligen Stadtpräfekten senatorischen Ranges (praefectus urbi). So wurde dem Senat suggeriert, dass auch er eine Truppe zur Verfügung habe. Im 2. Jh. n. Chr. kamen sie dann aber unter den Befehl des Prätorianerpräfekten. In der Zeit von 20 – 23 n. Chr. wurden sie in demselben Lager wie die Prätorianer einquartiert, wo sie auch bis 270 n. Chr. blieben. Im Jahr 270 n. Chr. ließ ihnen Aurelian ein eigenes Lager bauen, die castra urbana am Forum Suarium in der Nähe des Marsfeldes. Ein Wechsel bzw. Aufstieg der Soldaten der städtischen Kohorten zu den Prätorianern war ein gängiges Verfahren. Die Einheiten blieben unverändert bis in konstantinische Zeit, wo sie durch das zivile officium des Stadtpräfekten ersetzt wurden.

       cohortes vigilum – die Wachkohorten

      Es bedurfte eines erneuten Großbrandes im Jahr 6 v. Chr., um Augustus die Problematik und die Notwendigkeit einer Umorganisation der Feuerwehren klar werden zu lassen. Augustus gründete nun die Organisation der vigiles (wörtlich „Wächter“), bestehend aus Freigelassenen, die zwei Funktionen ausübten: Nachtwache und ständige Feuerwehr. In Rom selbst befand sich mit den sieben Wachkohorten eine im Vergleich zu den Prätorianern und den cohortes urbanae erheblich weniger angesehene Truppe. Auch sie wurde unter Septimius Severus verdoppelt, sodass sie zu seiner Zeit eine Stärke von 7.000 Mann umfasste. Nach Cassius Dio stellten die vigiles auch Personal für die öffentlichen Thermen, die staatlichen Speicheranlagen und die Gefängnisse. Aus Trans Tiberim, dem heutigen Trastevere gibt es ein Graffito aus dem Wachraum der cohors VII. In den sieben stationes cohortium vigilum und 14 Wachlokalen (excubitoria) wurden diese Truppen über das gesamte Stadtgebiet verteilt untergebracht. Später wurden den Feuerwachen sogar eigene Kasernen zur Unterkunft bereitgestellt. Diese Truppe wurde ebenfalls militärisch organisiert. Das Oberkommando wurde einem aus dem Ritterstand stammenden praefectus vigilum übertragen. Nach Seneca (Epist. mor. 64, 1) patrouillierten die vigiles auch nachts durch ihre Bezirke, suchten nach möglichen Brandquellen und fahndeten nach Verstößen gegen die kaiserlichen Brandschutzvorschriften.

      Aber auch die Prätorianer halfen aus, wie folgendes Zitat wiedergibt:

       „Er (Drusus) wurde überdies ein solcher Trinker, dass er eines Nachts, als er zusammen mit den Prätorianern einigen Leuten, deren Besitz in Flammen stand, helfen musste …“

      (Cassius Dio, Buch 57, 14, 10).

      Später fielen den vigiles auch mehr und mehr polizeiliche Aufgaben zu. So konnte der römische Stadtpräfekt (praefectus urbi) sie bei Unruhen als Sicherheits- und im Notfall sogar als Kampftruppe einsetzen.

       „In Puteoli und Ostia stationierte er je eine Kohorte, die die Aufgabe hatte, Feuersbrünste zu verhindern.“

      (Sueton, Claudius, 25)

       Die Peregrini

      Die Peregrini bildeten keine feste Einheit, sondern waren Soldaten aus den verschiedenen Provinzen, die an einem Ort zusammengefasst waren. Diese wurden in der castra peregrina auf dem Caelius nahe dem kaiserlichen Palast stationiert. Das konnten abkommandierte Soldaten aus den Provinzen für einen speziellen Dienst in der Hauptstadt sein oder auch Flottensoldaten aus Misenum oder Ravenna. Die beiden größten Gruppen aber bildeten die speculatores legionis und die frumentarii. Die speculatores legionis zählten zum Stab des Statthalters und übermittelten Botschaften und Befehle zwischen den Provinzen und Rom. Sie waren mit einem besonderen Schuh, der speculatoria caliga, und einer besonderen Lanze (lanceae) ausgestattet, womit sie sich von den übrigen Soldaten des Heeres unterschieden. Wie diese genau aussahen, wird uns nicht überliefert. Befehligt wurden sie von einem princeps peregrinorum, seinem subprinceps und den centuriones peregrinorum.

       Die Ausrüstung der Prätorianer

      Der Annahme, die Prätorianer hätten antike, historisierende Waffen und Ausrüstung getragen, ist zu widersprechen. Man muss hier zwischen der Ausrüstung bei Zeremonien und der im Kampf getragenen unterscheiden. Die Prätorianer haben nach Quellen wie Herodian Waffen besessen, die reich mit Gold- und Silbereinlagen verziert waren. Über Farben der Tunika, des Helmschmuckes oder der Schilder haben wir allerdings kaum Kenntnisse. Es gibt lediglich eine kurze schriftliche Überlieferung eines Briefs von Kaiser Valerian an seinen Prätorianerpräfekten Mulvius Gallicanus mit der Bitte, den neuen Tribunen Probus mit zwei roten Tuniken auszustatten. Daraus ergibt sich, dass höhere Offiziere eine rote Tunika trugen und sich dadurch von den übrigen Chargen absetzten. Die Behauptung, dass Centurionen und gemeine Soldaten immer rot als Farbe trugen, ist demnach falsch. Auf kaum einem Relief oder Grabstein sind Farbreste erhalten. Hier müssen in Zukunft weitere wissenschaftliche Untersuchungen vorgenommen werden, um Farbreste zu belegen. Das einzige, was wir sagen können, ist, dass die Farben Purpur und Weiß nicht in Frage kommen. Es gibt zwar ein Mosaik, das sogenannte Nilmosaik von Palestrina (Abb. 5), auf dem zwei Soldaten gezeigt sind, die ein rechteckiges Schild mit sehr großem Skorpion, eine weiße Tunika und einen Helm mit weißem Busch tragen. Doch aufgrund der sie umgebenden Soldaten kann widerlegt werden, dass es sich um Prätorianer handelt. Die sie umgebenden Soldaten sind mit runden und ovalen Schilden ausgestattet. Sie tragen weiße, bläuliche und sandfarbene Tuniken und zum Teil phrygische Helme, die definitiv nicht römisch sind, sondern aus dem hellenistischen Raum stammen, zudem aus einer Zeit, als es die Prätorianergarde de facto noch nicht gab.