Die Prätorianer. Ritchie Pogorzelski
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Название: Die Prätorianer

Автор: Ritchie Pogorzelski

Издательство: Автор

Жанр: История

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isbn: 9783943904529

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СКАЧАТЬ auch hier die Reliefs farbig gefasst, um eine größtmögliche Anschaulichkeit zu gewährleisten. Farbreste an Grabsteinen und Reliefs, literarische Hinweise über Farben der römischen Kleidung sowie die große Anzahl an Wandmalereien und bunten Mosaiken haben hierbei als Vorlage gedient.

      Die malerischen Arbeiten von Angi Delrey waren dem Verfasser eine wertvolle Hilfe, mit der es möglich wurde, einen Großteil der hier abgebildeten Reliefs farbig darzustellen.

      Für die Entstehung dieses Bandes dankt der Autor vor allem dem Nünnerich-Asmus Verlag für alle im Vorfeld notwendigen Arbeiten, um diesen Band erscheinen zu lassen, dem archäologischen Institut in Köln für die Möglichkeit der Recherche, Herrn Andreas Pangerl und dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI) für die freundliche Bereitstellung von Abbildungsmaterial. Einen Großteil der Informationen über die castra praetoria verdankt der Autor der Arbeit von Frau Alexandra W. Busch, die in ihrem Werk „Militär in Rom“ den archäologischen Befund zusammengefasst hat.

      Außerdem sei Holger von Grawert für die Unterstützung beim Entstehen des Bandes gedankt.

      Ganz besonders herzlich möchte der Autor sich bei seinen Kindern Janina und Nicolas bedanken, die oft auf ihren Vater verzichten mussten, damit dieser die für diesen Band notwendigen Arbeiten durchführen konnte. Ihnen ist dieses Buch gewidmet.

       Die Prätorianer

      Die Prätorianer (lateinisch: praetoriani) waren keine Leibwächter, sondern eine Leibgarde. Die Leibgarde unterscheidet sich in einem wichtigen Aspekt von einer Wache: Sie steht nur einem Souverän zu. Als wichtigste Truppe in Rom war die Leibgarde das Instrument des Kaisers, um Verschwörungen und Rebellionen zu verhindern und Unruhen niederzuschlagen. Ihre Angehörigen waren der Kern der kaiserlichen Macht, konnten allerdings auch seine tödlichsten Feinde werden. Bei einer Garde hat es sich schon immer um eine Elitetruppe gehandelt, deren Mitglieder nach strengen Kriterien aus der Armee ausgesucht wurden. Die Anforderungen, die an einen Gardisten gestellt wurden, waren außer einer bestimmten Mindestgröße auch Treue dem Herrscher gegenüber, Loyalität, militärische Disziplin, Fitness, Pflichterfüllung bis zur Aufopferung, ein gutes Erscheinungsbild und Intelligenz. Dies konnte nur von den Besten erfüllt werden. Über all dem stand der Korpsgeist als ideologischer Überbau.

      Prätorische Kohorten bestanden schon in der Römischen Republik. Bei der Belagerung Numantias im Jahr 133 v. Chr. war es der römische Feldherr Scipio Aemilianus, der die bisherige Militärtradition wandelte. Auf seinen Befehl hin wurde eigens zu seinem persönlichen Schutz eine komplette Kohorte aufgestellt, die weder aus Liktoren noch aus Extraordinarii bestand. Somit ist sie schon während der Auseinandersetzungen der Republik das Leibregiment des Befehlshabers, des praetors. Mehr als alle anderen Einheiten war sie auf den Feldherrn eingeschworen. Der Begriff Prätorianer rührt vom Hauptplatz des Legionslagers mit dem Zelt des Feldherrn her, dem Praetorium. Es war Gewohnheit vieler römischer Generäle, aus den Rängen eine private Truppe von Soldaten auszusuchen, die als Leibgarde des Zeltes oder seiner eigenen Person agierten. Diese Truppe bestand sowohl aus Infanterie als auch aus Kavallerie. Die z. B. von Scipio auserwählten Männer fungierten ausschließlich als seine persönliche Leibgarde und wurden daher von nun an als prätorianische Garde bezeichnet. In Zukunft folgten viele andere Feldherren Scipios Beispiel und so wurde dieses spezielle Garderegiment, das man cohors praetoria nannte, auch von namhaften Männern wie etwa Iulius Caesar, Marcus Antonius oder Augustus während des Krieges eingesetzt (Abb. 2). Die prätorianische Garde war damit zu einem festen Bestandteil in der Armeestruktur sowie zu einem Statussymbol der jeweiligen Feldherren geworden. Im Jahr 25 v. Chr. wurden die Salasser von Terentius Varro besiegt. Der beste Teil ihres Landes wurde an einige Prätorianer verschenkt, wo später die Stadt Augusta Praetoria, das heutige Aosta, entstand. Nach der Seeschlacht bei Actium am 2. September 31 v. Chr. wurden viele Einheiten aufgelöst und die Veteranen zur Besiedlung der Kolonien Gunugu und Aosta verwendet.

      Augustus entschied im Jahr 27 v. Chr., dass eine derartige Einheit nicht nur im Krieg, sondern auch in der Politik nützlich sein könne und rekrutierte aus den Rängen der Legionen und den meist italischen Gebieten Etrurien, Umbrien, Latium sowie den altrömischen Koloniestädten die Prätorianergarde. Daneben wurden nach Cassius Dio auch Gallier und Germanen rekrutiert. Das besondere Verhältnis der Gefolgschaft zu ihrem Feldherrn wurde nun auf die absolute Loyalität gegenüber dem Princeps erweitert. Die ursprüngliche Truppe unterschied sich erheblich von der späteren Garde. Während Augustus Schutz in der Innenpolitik benötigte, war er gleichzeitig darauf bedacht, den republikanischen Anschein seines Regimes zu wahren. Seit der Zeit der Gracchen kam es in Rom immer wieder zu regelmäßigen Straßenkämpfen konkurrierender Parteimitglieder. Sullas Marsch auf Rom im Jahr 88 v. Chr. oder der Konflikt zwischen Pompeius und Cäsar im 1. Jh. v. Chr. trugen dazu bei, dass das sakrale Gebiet, das Pomerium, für politische Zwecke kein Hindernis mehr darstellte. Bisher gab es Vorschriften, nach denen sich kein Heer innerhalb dieses Bereichs aufhalten durfte. Ausnahmen bildeten nur die Tripumphzüge, bei denen die Soldaten aber unbewaffnet im Zug marschierten.

      Durch die Truppen der einflussreichsten Persönlichkeiten der Stadt kam es immer wieder zu regelrechten Straßenschlachten. Es existierte kein Gegengewicht, welches die innere Sicherheit aufrechterhalten konnte. Daher erlaubte Augustus die Aufstellung von neun Kohorten mit je 500 Männern, von denen nur drei gleichzeitig ihren Dienst in der Hauptstadt absolvieren durften. Diese dauerhafte Stationierung von Soldaten in Rom markierte einen entscheidenen Wendepunkt zwischen Republik und Prinzipat. Die restlichen sechs Kohorten und eine geringe Anzahl von Kavallerieeinheiten (turmae) wurden außerhalb der Stadt Rom aufgestellt. Dort begann das imperium militae. Während sie unauffällig im Palast und in größeren Gebäuden patrouillierten, waren die Übrigen in den Städten der Umgebung Roms stationiert, sodass von diesen einzelnen Kohorten keine Bedrohung ausgehen konnte. Durch die Einsetzung von zwei Prätorianerpräfekten (Quintus Ostorius Scapula und Publius Salvius Aper) im Jahr 2 v. Chr. wurde dieses System nicht wesentlich verändert, sondern lediglich die Organisation und das Kommando verbessert. Die Prätorianergarde galt als ranghöchste Abteilung und Elitetruppe des römischen Heeres, besonders in Bezug auf die Ausbildung und die Ausrüstung. Auch ihre Dienstzeit war erheblich kürzer. Statt der im Jahr 13 v. Chr. üblichen 16 Jahre mussten sie nach Cassius Dio nur zwölf Jahre dienen. Bereits im Jahr 5 n. Chr. war die Dienstzeit der Legionäre auf 20 und die der Prätorianer auf 16 Jahre erhöht worden. Bei ihrer Entlassung erhielten sie wie die kaiserliche Reitergarde (equites singulares augusti) und die Hilfstruppen ein Bronzediplom. Diese wurden nur wegen des Heiratsrechts benötigt, da eine Heirat während der Dienstzeit nicht möglich war. Die Fundorte der Diplome deuten darauf hin, dass nur diejenigen Prätorianer ein Diplom erhielten, die in den Grenzländern eine Nichtbürgerin heiraten wollten. In Rom selbst brauchte ein Prätorianer kein Diplom, da alle Unterlagen bei der Truppe vorhanden waren. Selbst nach Caracallas allgemeinem Bürgerrechtserlass im Jahr 212 n. Chr., mit dem allen Bewohnern des römischen Reiches das römische Bürgerrecht verliehen wurde, erhielten sowohl die Prätorianer als auch die equites singulares augusti und die Soldaten der italischen Flotte weiterhin ein Diplom. Eine weitere Besonderheit der Prätorianerdiplome ist, dass der Kaiser als Befehlshaber die Verfügung in der Ich-Form schreiben ließ, was die Nähe des Kaisers zu seinen Prätorianern kennzeichnet. Bei allen anderen Truppen, selbst bei der Reitergarde, kam dies nicht vor.

       Die Prätorianer im 1. Jh. n. Chr. – eine kaiserliche Leibgarde

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