Название: Die Bibelfälscher und die historische Wahrheit
Автор: Gerhard Schirra
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783957449511
isbn:
Die Apologeten des 2. Jahrhunderts
Justin der Märtyrer (†165 in Rom) verwarf die platonische Lehre, wonach die Seele von Natur aus unsterblich ist; er meinte, sie sei ihrer eigenen Natur nach vergänglich und nur durch Gottes Willen unsterblich.
Tatian (Streitschrift 176 n. Chr.) bezeichnete die Seele als zusammengesetzt. Er unterschied zwischen einer von Natur aus sterblichen Seele (psyche), welche auch Tiere haben (denen er sogar Verstand zusprach), und einem unsterblichen Geist (pneuma) des Menschen.
Irenäus von Lyon (†202) lehrte, dass der „natürliche“ Mensch aus Leib und Seele zusammengesetzt sei, der „vollkommene Mensch“ hingegen sei dreiteilig, da der „Geist Gottes“ in seine Seele eintrete und sich mit ihr verbinde.
Tertullian († nach 220), der sich scharf gegen die griechische Philosophie wandte, betrachtete die Seele als materiell (feinstofflich, licht- und luftartig) und schrieb ihr eine Gestalt zu, die derjenigen des Körpers entspreche. Dabei argumentierte er, dass die Seele keine Auswirkungen körperlicher Zustände erleben könnte, wenn sie nicht selbst körperlich wäre. Nach seiner Ansicht ist sie von Natur aus unsterblich und hinsichtlich ihrer Substanz einfach (einheitlich).
Clemens von Alexandria († 215 oder 221) war stark von der platonischen und der stoischen Denkweise beeinflusst. Er hielt die Seele zwar für feinstofflich, im Unterschied zu Tertullian bezeichnete er sie jedoch als (relativ) unkörperlich. Wie auch andere Kirchenväter meinte Clemens, die Seele warte im Hades auf die Auferstehung des Leibes.
Ein Schüler des Clemens war Origenes († um 253/254). Nach ihm muss die Seele (das heißt, ihr geistiger Teil oder Aspekt) unkörperlich sein, denn sonst könnte sie Unsichtbares und Unkörperliches nicht erkennen und auch nicht über ein Gedächtnis verfügen; auch müsste ihr, wenn sie körperlich wäre, eine bestimmte sinnlich wahrnehmbare Substanz als Objekt zugeordnet sein, so wie den körperlichen Sinnen. Origenes nahm eine Präexistenz der Seele an. Später wurde ihm von gegnerischer Seite unterstellt, er habe auch die Seelenwanderung gelehrt, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Seele#cite_note-154.
Wie man sieht, waren schon damals die theologischen Sichtweisen uneinheitlich, so wie heute auch. Wenn die falschen Propheten gerne den Justin zitieren, so hat er dennoch gesagt: „Die Seele ist nur durch Gottes Willen unsterblich.“ Den Willen Gottes hat er nicht infrage gestellt. Hätte er sich eingehend mit dem Willen Gottes in den Worten Jesu beschäftigt, dann wäre die von ihm beschriebene Ausnahme eine Regel. Tatian hat zutreffend die Psyche von Mensch und Tier beschrieben und den unsterblichen Geist (die unsterbliche Seele, so wie Jesus sagt) bestätigt. Tertullian wandte sich gegen die griechische Philosophie. Diese Haltung ist interessant, denn die Gegner der unsterblichen Seele argumentieren gerne mit dem heidnischen Einfluss dieser Philosophie. Tertullian war schon damals von großem Gott-Wissen beseelt, denn er wusste von einer feinstofflichen Seele, deren Aussehen er beschrieb.
Clemens prägte die Katholische Kirche mit seinen Vorstellungen im Abwarten der Seele im Hades und Auferstehung des Körpers. Seine Sicht entsprach den Vorstellungen der Pharisäer, wie auch der Katholischen Kirche. Siehe auch: Katholische Lehre – Papst Benedikt XVI. –
„Der Mensch ist eine Ganzheit, aus Seele und Leib gefügt, und zu seiner wahren Seligkeit gehört daher auch die Wiederherstellung seiner Ganzheit.“ Weiter meint dann Benedikt, dass dieser Leib ähnlich wie der Christusleib in der Auferstehung sei. (Papst Benedikt XVI., Artikel „Auferstehung des Fleisches, VII“, in: Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. 1, 1957)
Die gute Seele kann sich mit Gottes Zustimmung zeigen wie sie will. Hierzu habe ich zu der Auferstehung Jesu und an anderen Stellen genügend ausgeführt. Aus der Textpassage von Origenes möchte ich nur ergänzen, dass ihm die Seelenwanderung nicht nur unterstellt wurde, sondern er hatte sie gelehrt. Diese Schriften hat die Institution – wie oben angeführt– fast gänzlich ausgelöscht.
Ich verstehe den Christus in der Auferstehung beim Übergang in die neue Dimension. Das „Jüngste Gericht“ kann man auch nicht anders begreifen. Der Zustand der Seele wird bewertet und wie bewertet man sich dann selbst, folgt die Reue oder nicht? Der Kreislauf in den Wiedergeburten ist eine Gnade Gottes, um den Entwicklungsprozess in Gang zu halten. Verstehen kann man dies nur dann, wenn man die Liebe begreift. Die Auferstehung in Herrlichkeit ist der Übergang einer reifen begnadeten Seele, die dem Christus mit allen Fasern angebandelt ist und bei ihm bleiben darf von Ewigkeit zu Ewigkeit. Die kleine Herde, wer will da nicht dazugehören? Gute Taten sind sehr viel, aber nicht ausreichend, wenn man die Liebe der Göttlichkeit nicht sucht.
Epilog
Niemand, kein menschliches Wesen, hat vor dem Zeitpunkt der Auferstehung Christi Gott von Angesicht zu Angesicht geschaut. Niemand ist vorher so weit nach oben gestiegen. Das Leid in der höchsten Form einer menschlichen Erfahrung hat das Fleisch Christi erfahren. Meine Seele sagt hierzu, dass in diesem Andenken mir nichts geschehen kann, egal in welcher Form, was meine Liebe und Suchen nach der Göttlichkeit reduziert. Im Gegenteil: halten wir fest an der Liebe Gottes und im Gehorsam, dann werden wir ihn mit unseren geistigen Augen schauen. Jesus ist unser Weg und Ziel, warum sollen wir dann in seinem Gedenken nicht auf das hoffen, was er zugesagt? Wenn wir wollen, dann führt uns ein Leid nicht weg von Gott, sondern näher zu ihm. Dies ist ein Trost an das Gedenken des Opfers Christi. Eine reife Seele (Traube am Weinstock) muss manchen Lebensstürmen trotzen. Dem Annehmen der Schwere, positiv betrachtet, folgt das Leichte. Sei es schon hier, spätestens in der anderen Dimension. Ohne das Leiden Christi sind wir für ein solches Denken nicht offen. Hiob sah den Christus am Kreuz hängen und sah auch seine Auferstehung. Dieses Sehen bewirkte seine Annahme der Krankheit und seine Freude über die Zukunft überragte alles. Darum freute sich auch der Abraham, als er die Geburt Jesu in seinem Paradies sah, denn die Zeit war gekommen, in der er durch die weiteren Sphären zu dem Vater gezogen wurde. Die zu der Zeit Noahs lebten und nicht glaubten, freuten sich, den Christus zu sehen, und die bereit waren, bekamen die große Hoffnung sich aufzumachen, um ihren weiteren Entwicklungsprozess in Gang zu setzen. Das heißt: sie wurden gezogen und herausgeführt. Dies ist ein weiterer Beweis des großen Mysteriums des Opfers Jesu, das in die höchsten reinen Stufen der Himmel führen möchte.
Christus hat die Menschheit, den alten Adam, mit seinem Vater versöhnt. Sein Opfer war sein freier Wille, denn Gott hat ihm die volle Verantwortung für uns Menschen übertragen. Johannes 3 : 16: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes 17 : 2: „Gleichwie du (Gott) ihm (Christus) Macht hast gegeben über alles Fleisch, auf dass er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast.“
Eine geschädigte Seele liegt nicht im Willen der Göttlichkeit. Umarmen wir die Liebe, so gesunden wir auch, denn im Umarmen der göttlichen Liebe werden wir wissend und vollendend. Jetzt denke ich an das Gleichnis von dem verlorenen Sohn. Der Vater sah ihn schon aus der Ferne, wartete und schloss ihn in seine Arme. Wenn man die Geborgenheit nicht sucht, was soll dann die Göttlichkeit tun? Der Vater im Himmel streckt seine Arme aus und sie lachen und schreien ihren Hass heraus. Sie bewirken die Handlungsunfähigkeit ihres Seins, was man auch als einen Zerstörungsprozess bezeichnen darf. Aber Gottes Langmut hat keine Grenzen und kennt keine Zeit. Den Gegnern meiner Schrift möchte ich noch sagen: Wie will man den Paulus interpretieren, wenn man den Christus nicht kennt?
1.2.2 Die guten Werke und der Glaube
Die schlimmsten Fehlinterpretationen und auch Fälschungen sind in den paulinischen Schriften, in denen gute Werke, die guten Taten nichts gelten, sondern der Glaube allein selig machen soll.
Der Apostel Johannes hat in seinem Brief bekundet: „Wenn СКАЧАТЬ