Das Lebenselixier. Эдвард Бульвер-Литтон
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Das Lebenselixier - Эдвард Бульвер-Литтон страница 12

Название: Das Lebenselixier

Автор: Эдвард Бульвер-Литтон

Издательство: Автор

Жанр: Историческая литература

Серия:

isbn: 9783946433408

isbn:

СКАЧАТЬ ruhig!“ sagte sie und senkte ihre Stimme; „Sie sind verliebt!“

      „Verliebt! – ich! Erlauben Sie mir zu fragen, wie Sie auf diesen Gedanken kommen?“

      „Die Anzeichen sind unverkennbar; seit ich Sie zuletzt gesehen habe, hat sich Ihr Benehmen, ja sogar der Ausdruck Ihres Gesichts verändert; Ihr Verhalten ist sonst ruhig und beobachtend – jetzt aber unruhig und zerstreut. Ihr sonst so stolzer und heiterer Gesichtsausdruck ist jetzt gedrückt und verstört. Sie tragen etwas mit sich herum! Es handelt sich nicht um Ihren Beruf – da ist alles im Besten. Es handelt sich auch nicht um einen Ihrer Patienten, sonst wären Sie kaum hier. Aber Sie sind besorgt – eine Besorgnis, die nichts mit Ihrem Beruf zu tun hat, aber Ihr Herz berührt und eine neue Erfahrung für Sie ist!“

      Ich war erstaunt und beinahe erschrocken, versuchte aber meine Verwirrung unter einem gezwungenen Lachen zu verbergen.

      „Gründlicher Beobachter! Scharfsinniger Analytiker! Sie haben mich gerade davon überzeugt, dass ich verliebt sein muss, obwohl ich vorher gar keine Ahnung davon hatte. Aber wenn ich erraten soll, um wen es sich dabei handeln könnte, bin ich genauso ratlos wie Sie selbst und stelle die gleiche Frage: wer könnte es sein?“

      „Wer immer es sein mag,“ sagte Mrs. Poyntz, die während meiner Erwiderung ihre Arbeit ruhen gelassen hatte und nun langsam und sorgfältig wieder aufnahm, als ob ihr Verstand und ihre Strickzeug in direkter Verbindung stehen würden – „ wer immer es sein mag, für Sie ist Liebe eine ernste Angelegenheit und mit oder ohne Liebe ist Heirat für uns alle eine ernste Angelegenheit. Nicht jedes hübsche Mädchen würde zu Allen Fenwick passen.“

      „Oh je, gibt es irgendwo ein hübsches Mädchen zu dem Allen Fenwick passen würde?“

      „Unsinn! Sie sollten über die ärgerliche Eitelkeit, nach einem Kompliment zu haschen, erhaben sein. Ja; die Zeit ist gekommen, in der es für Sie und Ihr weiteres Fortkommen ratsam wird zu heiraten. Meinen Segen haben Sie,“ sagte sie und lächelte dabei wie im Scherz, obwohl ein leichtes Nicken andeutete, dass sie es ernst meinte. Sie strickte jetzt entschiedener und rascher. „Aber ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wer es sein könnte. Nein! Es ist schade, Allen Fenwick (jedes Mal wenn Mrs. Poyntz mich bei meinem Vornamen nannte, nahm sie ihre majestätische mütterliche Haltung ein) – „schade, dass Sie mit Ihrer Herkunft, Tatkraft, Beharrlichkeit, Ihrem Talent und lassen Sie mich das hinzufügen, bei Ihrem guten Aussehen und Benehmen – schade, dass Sie keine Laufbahn gewählt haben, die Ihnen ein höheres Einkommen und größeren Ruf einbringen könnte, als der glänzendste Erfolg als Provinzarzt. Aber gerade durch diese Entscheidung bin ich auf Sie aufmerksam geworden. Ich habe eine ähnliche Wahl getroffen – ein kleiner Kreis, aber die Erste darin. Wäre ich oder mein lieber Colonel ein Mann gewesen, den die Kraft der Frauenkunst eine Stufe höher auf der metaphorischen Leiter zu heben vermocht hätte, die nicht die Leiter der Engel ist, dann – ja, was dann? Egal! Ich bin zufrieden. Ich habe meinen Ehrgeiz an Jane übertragen. Finden Sie sie nicht hübsch?“

      „Ohne Zweifel,“ sagte ich, sorglos und ungezwungen.

      „Ich habe große Pläne mit Jane,“ Mrs. Poyntz nahm ihre Arbeit wieder auf. „Sie wird einen adligen Großgrundbesitzer heiraten. Er wird ins Parlament gehen. Sie wird sich um seine Karriere kümmern, wie ich für den Komfort des Colonels sorge. Wenn er klug genug ist, wird sie ihm dabei behilflich sein, Minister zu werden; ist er nicht klug genug, wird ihr sein Reichtum dabei behilflich sein, sie zu einer bedeutenden Persönlichkeit zu machen und ihm als Gatten einer Persönlichkeit Bedeutung zu geben. Sie sehen also, Allen Fenwick, dass meine Heiratspläne nicht auf Sie abzielen, denken Sie also darüber nach, ob es nicht von Vorteil für Sie sein könnte, mich ins Vertrauen zu ziehen. Vielleicht kann ich Ihnen nützlich sein....“

      „Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll; aber ich habe nichts, was ich Ihnen anvertrauen könnte.“

      Während ich das sagte, blickte ich aus dem offenen Fenster, neben dem ich saß. Es war eine wundervolle, milde Nacht und der Maimond glänzte in seiner vollen Pracht. Unterhalb erstreckte sich in einiger Entfernung, soweit das Auge reichte, die Stadt mit ihren zahllosen Lichtern; dazwischen lag ein großes Viereck, in dessen Mitte einsam die mächtige alte Kirche stand, etwas weiter entfernt die Gärten und verstreuten Land- und Herrenhäuser, welche die Seiten des Hills bedeckten. Nach einer kurzen Pause sagte ich:

      „Ist das nicht das Haus - das mit den drei Giebeln, in dem der arme Dr. Lloyd wohnte – Abbots´House?“

      Ich warf den Satz so dahin, als ob ich der Unterhaltung eine andere Wendung geben wollte. Meine Gastgeberin hörte auf zu stricken, erhob sich halb und blickte aus dem Fenster.

      „Ja, was für eine herrliche Nacht! Wie kommt es, dass der Mond Dinge, die sich im Sonnenlicht so scharf voneinander abheben, in solche Harmonie bringt? Den stattlichen Kirchturm, in tausend Jahren ergraut, diese ordinären Ziegeldächer und Schornsteine, so rot und rau wie erst gestern gemauert; im Mondlicht verschmilzt beides zu einem untrennbaren Zauber.“

      Während sie so sprach, hatte meine Gastgeberin ihren Sitz verlassen und war mit dem Strickzeug in der Hand vom Fenster auf den Balkon getreten. Es geschah nicht sehr oft, dass Frau Poyntz sich herabließ, der „Sentimentalität“ – wie sie es bezeichnete – Zutritt zu der scharfen, praktischen und weltlichen Art Unterhaltung zu lassen, die sie bevorzugte. Trotzdem kam es von Zeit zu Zeit vor und wenn dies der Fall war, vermittelte sie mir den Eindruck eines viel zu verständigen Intellekts, um der Empfindsamkeit nicht doch einen Platz in diesem Leben einzuräumen, natürlich einen fest zugewiesenen Platz, vergleichbar der Mischung aus Leutseligkeit und Gleichgültigkeit, mit der eine vornehme Schönheit dem Genius eines armen, mittellosen Poeten Gehör schenkt, ohne ihn zu Weiterem zu ermutigen. Ihre Blicke wanderten einige Minuten lang mit sichtlichem Genuss über den Schauplatz; dann als sie auf den drei Giebeln von Abbots´ House haften blieben, gewann ihr Gesicht etwas von der Härte, die ihrem entschlossenen Charakter eigen war, zurück; ihre Finger kehrten mechanisch zu ihrer Tätigkeit zurück und sie sagte, mit einem klaren, metallischen Klang in ihrer Stimme:

      „Können Sie sich vorstellen, weshalb ich mir so viel Mühe gegeben habe, Mr. Vigors einen Gefallen zu tun und Mrs. Ashleigh dort unten unterzubringen?“

      „Sie waren bereits so freundlich, uns Ihre Gründe ausführlich darzulegen.“

      „Einige meiner Gründe; aber nicht den Hauptgrund. Wer es wie ich für seine Aufgabe hält, Andere zu lenken, muss in Bezug auf seine Regentschaft, sei es über ein Königreich oder über ein Dorf, sich für ein Prinzip der Regentschaft entscheiden und unbeirrbar an ihm festhalten. Das Prinzip, das für den Berg am Besten geeignet ist, ist die Wahrung des Anstands. Wir haben nicht sehr viel Geld und – unter uns – auch keinen allzu hohen Rang. Unsere Politik muss also sein, dem Anstand so viel Macht zu geben, dass sich das Geld ihm unterwerfen und der Rang sich vor ihm fürchten muss. Kurz vor Mr. Vigors Besuch erfuhr ich, dass Lady Sarah Bellasis sich mit dem Gedanken befasse, Abbots´House zu mieten. London habe sich bereits seine Meinung über diese Dame gebildet; eine Provinzstadt würde wohl milder urteilen. Die Tochter eines Earl´s mit einem schönen Einkommen und einem furchtbar schlechten Ruf, mit den besten Manieren und der schlimmsten Moral, würde dem Anstand übel mitgespielt haben. Wie viele unserer Damen hätten Champagner dem Tee und die Lady der Mrs. Poyntz vorgezogen. Der Hill war nie zuvor in größerer Gefahr. Bevor ich das Haus Lady Sarah Belassis überlassen hätte, hätte ich es lieber selbst gemietet und mit Eulen vollgestopft. In diesem kritischen Augenblick kam mir Mrs. Ashleigh sehr gelegen. Lady Sarah´s Pläne sind vereitelt, der Anstand gewahrt und die Angelegenheit damit geregelt.“

      „Es wird Sie freuen, eine Jugendfreundin so nah bei sich zu haben.“

      Mrs. Poyntz sah mir tief in die Augen.

      „Kennen СКАЧАТЬ