Die Hochzeitskapelle. Rachel Hauck
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Название: Die Hochzeitskapelle

Автор: Rachel Hauck

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

Серия:

isbn: 9783865069641

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СКАЧАТЬ ums Abendessen.“

      „Mich ums Abendessen kümmern?“

      „Du weißt, was ich meine.“

      „Nein, das weiß ich nicht.“

      „Es ist nur einfach … Du bist doch zu Hause.“

      „Ich bin nicht nur einfach zu Hause. Ich arbeite.“ Sie wies auf ihren kleinen Bürobereich, den sie in einer Nische ihrer Wohnung eingerichtet hatte. Der Bereich war klein, aber sie hatte einen wahnsinnig tollen Ausblick auf den East River und das untere Ende Manhattans.

      „Schön, aber können wir wenigstens hin und wieder hier aussortieren?“ Er warf mit großer Geste eine weitere Schachtel chinesisches Essen in den Mülleimer und knallte dann die Kühlschranktür zu.

      „Können wir gerne, tu dir keinen Zwang an.“ Taylor griff nach der Fernbedienung und schaltete um. Unter ihrer Haut brodelte der Groll. Den ganzen Tag über war er weg, kam dann ohne ein einziges zärtliches Wort nach Hause, zog sich um, um Basketball spielen zu gehen, und kritisierte sie nebenbei für zu viele Essensreste.

      Was lief denn um halb elf abends im Fernsehen? Irgendetwas Lustiges …

      „Was hat es eigentlich mit dir und den Essenresten auf sich, so allgemein gesprochen, meine ich?“, fragte sie. „Ich wollte das doch schon vor zwei Tagen wegwerfen, und du hast gesagt, ich sollte es noch behalten.“ Sie landete bei der Wiederholung einer Sendung aus den Achtzigern. „Dann iss es doch jetzt, Jack.“

      Er verschränkte die Arme und lehnte sich gegen den Tresen. „Ich sage doch nur, dass die Küche irgendwie dein Bereich ist.“

      „Mein Bereich? Was ist denn dein Bereich? Mir zu sagen, was ich zu tun habe? Ich kümmere mich doch schon um das Putzen, die Wäsche, das Einkaufen und um andere Erledigungen.“

      „Dein Zeitplan ist eben flexibler als meiner.“

      „Das stimmt überhaupt nicht. Ich bin genauso beschäftigt wie du, und ich habe keine Riesenfirma, die mir dabei den Rücken stärkt. Wenn ich gerade keinen Auftrag habe, muss ich mir einen suchen. Wenn ich diesen Auftrag dann habe, muss ich das Studio buchen, Ausrüstung mieten, die Zeitplanung machen und die Auftragsliste anfertigen. Dann gehe ich an die Recherche, und zwar ohne fleißige Helfer, die mich dabei unterstützen.“

      „Was ist denn mit Addison? Sie ist deine Assistentin. Ich habe eingewilligt, dass du sie aus unserer gemeinsamen Haushaltskasse bezahlen kannst.“

      „Sagt der Mann mit den fünfundzwanzig Paar Schuhen.“

      „Was haben denn jetzt meine Schuhe damit zu tun?“

      „Deine Schuhe, deine Ausgaben … Und jetzt gehst du mich an, weil ich ein bisschen Geld in Anspruch nehme, um eine Assistentin zu bezahlen.“

      „Und assistiert sie dir denn? Warum machst du die Retuschen bei den Fotos für Melinda House und nicht Addison?“

      „Sie ist nicht so gut bei so was. Noch nicht.“

      „Dann finde jemand, der das besser kann.“

      „Was? Nein. Sie ist organisiert und hat einen Blick für Details, sie hält mich auf Spur.“

      Sie war zu müde für all das. Und sie hatte dieses Karussell-Spiel so dermaßen satt. Du machst dies, ich mache das.

      Jack zog eine Schublade auf, dann eine zweite und schob den Inhalt geräuschvoll hin und her. Alle paar Sekunden schoss er ihr einen Blick aus seinen knallblauen Augen zu. „Haben wir denn nicht einmal Stift und Zettel hier?“

      Taylor zeigte auf den Stifteköcher neben dem Telefon. „Was hast du vor?“

      „Ich mache eine Aufgabenliste.“

      „Oh Jack, jetzt komm aber.“

      „Komm aber, was? Ich habe dich schon verstanden. Wir müssen das ausgeglichener aufteilen. Lass uns auf die eine Seite Taylor schreiben und auf die andere Seite Jack.“

      Warum machte er das? Taylor wollte durchs Zimmer stürmen, ihn am Arm packen und schütteln, wollte sagen: „Lass uns dort neu beginnen, wo wir angefangen haben, oder Schluss machen.“

      Mit einer sarkastischen Geste fing Jack an, ihre zukünftigen Aufgaben aufzulisten. „Du machst … die Einkäufe, Putzen, Wäsche … Stimmt das? Habe ich jetzt alles?“

      „Die Finanzen.“

      „Ja, stimmt, natürlich. Die Budget-Gestapo.“

      Taylors Augen wurden feucht. Er hatte sie gebeten, sich um die Finanzen zu kümmern, weil sie gut mit Zahlen umgehen konnte. Sie war gut darin, überflüssige Ausgaben zu begrenzen. Aber in letzter Zeit sprach er nicht einmal mehr über seine Ausgaben. Er reichte ihr nur noch die Quittungen.

      „Ich kümmere mich um die chemische Reinigung …“, fing er an.

      „Aber nur, weil du auf dieser blöden Reinigung bei deiner Arbeit bestehst. Die ist zu teuer, ehrlich.“

      „… bringe den Müll raus, verdiene das Geld, das unseren Haushalt und deine Firma am Laufen hält …“

      Taylor schoss vom Sofa hoch, schnappte ihm das Papier unter dem Stift weg und zerknüllte es. „Hör auf, hör einfach auf. Ich habe doch gesagt, dass ich dir Addisons Gehalt zurückzahle.“

      „Habe ich dich darum gebeten, es zurückzuzahlen?“ Er bückte sich nach der zusammengeknüllten Liste. „Ich versuche nur, der großen Kluft zwischen unseren Verantwortlichkeiten auf die Spur zu kommen.“

      „Warum sagst du dann ‚Ich verdiene das ganze Geld hier und halte deine Firma am Laufen‘?“

      „Weil ich das nun eben mache. Ich weiß nicht, warum dich das so aufregt.“ Er pfefferte den Stift wieder in den Becher. „Ich habe nur einfach beschrieben …“

      „Du hast mich auf meinen Platz verwiesen.“

      „Und du hast mich nicht auf meinen Platz verwiesen? Ich verstehe schon, du hast keine Lust, dich ums Abendessen zu kümmern. Gut zu wissen. Ich sollte noch eine Liste machen. ,Dinge, über die man sprechen sollte, bevor man spontan jemanden heiratet.‘“

      Da. Zweifel, offen geäußert. Sie hatte doch gewusst, dass er zweifelte. Hatte es gewusst. Was blieb ihr also anderes übrig, als ihr Herz wieder an die kurze Leine zu legen?

      „Ich muss los und mich mit Aaron treffen.“ Jack verschwand in ihrem Zimmer und kehrte kurz darauf mit den Autoschlüsseln zurück. „Warte nicht auf mich.“ Er sah sich zu ihr um, als er nach der Türklinke griff, und etwas Weiches huschte über sein Gesicht. „Taylor, ich …“

      „Ja?“ Ihr Herzschlag donnerte in ihren Ohren.

      „Ich wollte nur sagen …“

      Es klingelte an der Tür. Das übertölpelte Jack und beraubte den Augenblick seiner Intimität. Jack runzelte die Stirn und öffnete die Tür. „Wer klingelt denn noch um diese Zeit?“

      Doug СКАЧАТЬ