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СКАЧАТЬ wir können das Objekt bis nächste Woche im Portfolio aufgelistet haben.“ Keith beugte sich zu ihm, rückte eine Spur zu nahe an ihn heran. Jimmy brachte ihn vorsichtig auf Abstand.

      „Jetzt mal ganz langsam, lasst mich darüber nachdenken.“ Vielleicht war ein Verkauf doch nicht so vielversprechend, wie er sich das vorgestellt hatte.

      „Reden Sie mit mir. Was wäre denn nötig, damit Sie verkaufen würden?“ Keith verschränkte die Arme, lehnte sich zurück und wartete.

      Jimmy schob die Hände in die Hosentaschen, ging um die beiden dynamischen Makler herum und sah sein altes Mädchen, seine Kapelle, an. Sie war mal ein heiliger Ort gewesen, ein Ort der Versprechen und des Glaubens.

      Und doch stand sie nun hier. Still. Abgewiesen. Eine Hochzeitskapelle, in der nie eine Hochzeit stattgefunden hatte. Keine echte jedenfalls. Da war diese eine Nacht mit Colette, bevor er einschiffte …

      Jimmy grunzte und bezwang die Erinnerung. War das bei genauerer Betrachtung nicht alles ziemlich erbärmlich?

      Die Stunden, die er damit verbracht hatte, auf die Steine einzuschlagen. Die rotgoldenen Morgendämmerungen der Sommertage, an denen er mit einer Thermosflasche Kaffee und einer Tüte Donuts diesen Boden betreten hatte, das Herz voller Träume.

      Zwischen den Bäumen, in den Schatten versteckt, lauerten die Erinnerungen an die Stimmen, an den tiefen Bass und das Lachen seines Vaters, an das quirlige Geplapper von Clem – einem der besten Freunde, die ein Mann jemals hätte haben können.

      Erbarmen, jetzt traten ihm auch noch Tränen in die Augen, weil er den alten Knaben vermisste. Clem Clemson …

      Aber es war alles umsonst gewesen. Alles eitel und ein Haschen nach dem Wind …

      Er drehte sich um und sah sich Keith gegenüber. „Ja, okay, lasst sie uns an den Markt bringen.“ Da. Er hatte es gesagt. Laut gesagt. Was ihn anging, war das ein mündlicher Vertrag.

      Lisa Marie reckte die Faust in die Luft, und Keiths breites Grinsen sprach Bände.

      „Aber keine voreiligen Versprechen“, sagte Jimmy, der mit großen Schritten zur Tür ging, um sie abzuschließen, und nur den tröstlichen Schlag seines eigenen Herzens hörte. Nicht den, der hier herumspukte. Was war das nur? „Ich behalte mir das Recht vor, jeden Käufer abzulehnen. Und der Preis muss stimmen.“

      „Natürlich, natürlich. Das können wir machen, Jimmy. Wir werden diesen Ort hier behandeln, als hätten wir die Kapelle selbst gebaut.“

      Das war also erledigt. Keith redete über Papiere und Auflistungen, während Jimmy zum Auto ging und sich hinters Steuer setzte.

      „Ich melde mich“, sagte Keith.

      „Schön, schön, ihr wisst ja offenbar, wo ihr mich findet.“ Jimmy fuhr rückwärts den Weg hinunter, auf die Hauptstraße hinaus, und sein alter Rückenschmerz flammte wieder auf.

      Er versuchte mit aller Kraft, an nichts zu denken, als er zu Hause ankam, aber das Lachen und Spielen der Nachbarskinder fielen ihm ins Auge und weckten sein Herz.

      Er sah ihnen zu, wiegte den Schlüssel in der Hand, während er langsam zur Küchentür ging.

      Zu spät … Die Wahrheit prägte sich in sein Gehirn ein. Das Ziehen in seinem Rücken wurde stärker.

      Natürlich war es zu spät. Er war ein alter Mann. Zu spät, um etwas wegen unerfüllter Träume zu unternehmen. Zu spät, um eine Liebe wiederzugewinnen, die längst verloren war. Zu spät für alles, das die Kapelle repräsentierte.

      Er, der Footballcoach, der es in die Hall of Fame gebracht hatte, hatte das Spiel des Lebens auf der Ersatzbank verbracht und darauf gewartet, in eine Partie eingewechselt zu werden, die nie begonnen hatte.

       Kapitel Sechs

      JIMMY

       September 1948

       Freitagabend unter dem Flutlicht

      Mit langen Schritten sprintete er auf die Endzone zu. Heißer Atem wirbelte unter seinem Helm hervor. Den Football hielt er fest gegen seine Rippen gepresst, seine Brust weitete sich mit jedem tiefen Atemzug.

      Er linste unter dem Helm zur Seite und sah das Publikum auf den Beinen, die Hände erhoben, der Jubel jedoch unhörbar, sein Puls übertönte alles. Noch zwei Schritte weiter, und er riskierte einen Blick nach hinten, wo er einen Verteidiger aus Bolton vermutete.

      Aber er stürmte allein über das Mittelfeld, kein Abwehrspieler in Sicht.

      Haha. Jimmy nahm Fahrt auf, verlängerte seine Schritte und … Touchdown!

      Das Brüllen der Menge ging ihm durch und durch. Zweihundert Volt menschliche Elektrizität. Er liebte jedes einzelne Kitzeln und Britzeln davon. Er donnerte den Ball auf den Boden, riss die Arme hoch und ließ den tiefsten, wahrsten, herzzerreißendsten Urschrei fahren.

      „Go, Rockets!“

      Von hinten traf ihn etwas Schweres, das ihn zu Boden warf. Jimmy hörte gerade noch Clems Stimme, bevor er unter einem Haufen Mannschaftskameraden begraben wurde, die ihm auf Helm und Schulterpolster klopften, durcheinanderschrien und lachten.

      Er hatte es geschafft. Den Siegtouchdown erzielt. Auf der Uhr waren nur noch zehn Sekunden übrig. Das hier, genau jetzt, war der Zauber eines Freitagabends unter dem Flutlicht. Möge er niemals enden.

      Die Pfeife des Schiedsrichters bereitete dem Freudentaumel ein Ende, und Jimmy kroch unter dem Stapel hervor. Er rannte zur Bank, während die Spieler des Special Teams sich für einen Zusatzpunkt aufstellten. Die Zuschauer jubelten, als der Ball zwischen den Pfosten hindurchsegelte.

      Coach Wilmer klopfte Jimmy im Vorbeigehen auf den Helm. „Gute Arbeit, mein Junge. Los geht’s, Defense. Haltet sie noch für zehn kümmerliche Sekunden auf. Meint ihr, ihr schafft das?“

      Jimmy nahm den Helm ab und sah nach, ob er auf den Zuschauerrängen seinen Vater finden konnte. Ein weiterer Grund, warum er die Footballsaison liebte, war, dass er die Beziehung zu seinem Vater vertiefen konnte. Der machte nicht viele Worte, weshalb die Tatsache, dass er kein Spiel verpasste, Bände sprach.

      Jimmy entdeckte ihn auf halber Höhe in der Mitte. Mit den Händen in den Taschen stand er da. Zigarettenrauch kräuselte unter der Hutkrempe hervor.

      Er erwiderte Jimmys Blick mit einem einzigen Nicken. Das war dann auch das Äußerste der Gefühle – Grunzen und Nicken. Dad behauptete, die Weibsbilder seien für den Weicheierkram zuständig, zum Beispiel dafür, die Väter anzustupsen, damit die ihre Söhne in den Arm nahmen und so was sagten wie: „Ich bin stolz auf dich, mein Sohn.“ Aber seitdem Mama abgehauen war, hatten sie keine Weibsbilder mehr zu Hause – außer Nana, die sonntags kam, um das Essen zu machen –, also packte Dad die Liebe in das Nicken und die Handschläge.

      Obwohl es da mal diesen unangenehmen Moment gegeben hatte, als Jimmy dreizehn war und Dad ihn dazu brachte, sich СКАЧАТЬ