Mörderisches Bayreuth. Werner Rosenzweig
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Название: Mörderisches Bayreuth

Автор: Werner Rosenzweig

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783862223695

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СКАЧАТЬ Mitinhaber und General Manager des Hotels. Meine Brüder Karl und Günther“, stellte er die beiden anderen vor, während sie aus dem Aufzug traten. „Ich hoffe, Ihnen gefällt Ihr Aufenthalt bei uns?“

      „Oh!“ Bei den Worten „Inhaber“ und „General Manager“ horchte Annalena auf. „Ja, danke, die Siegfried-Suite gefällt mir recht gut. Auch wenn die Badewanne etwas größer sein könnte.“

      „Manfred – wir gehen dann schon mal. Bis später“, unterbrach Günther grinsend das Geplänkel und die Zwillinge verdünnisierten sich.

      „Sagen Sie, Frau Sturm“, nahm Manfred den Faden wieder auf und führte Annalena zu einer kleinen Nische vor dem Frühstückssaal, „hatten Sie schon die Gelegenheit, unseren Wellnessbereich auszuprobieren? Ganz neu gestaltet, mit Zirbensauna, ein Traum.“

      Annalena musterte ihr Gegenüber noch einmal genauer: Der Hotelmanager war ein großer, stattlicher Mann, gut gekleidet, ganz Geschäftsmann. Ein komplett anderer Typ als Heiko, der im Anzug immer aussah, als freue er sich schon darauf, wieder in die bequeme Jeans schlüpfen zu können. Gute Manieren hatte dieser Manfred Kolb auch. Nicht unsympathisch. Eher das Gegenteil, mit seinen leicht angegrauten Schläfen. „Zirbensauna, soso …“

      Manfred zwinkerte. „Ich könnte für Sie auch einen privaten Besuch arrangieren …“

      Annalena spähte in den Frühstücksraum hinüber. Ah ja, da hinten saß Heiko und schob sich gerade den letzten Bissen Toastbrot in den Mund. „Herr Kolb –“

      „Manfred, bitte.“

      „Manfred“, wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Hotelchef zu, „wenn dieser private Saunabesuch auch Ihre Gesellschaft miteinschließt, muss ich Ihnen sagen, dass ich nicht allein in der Siegfried-Suite wohne.“

      Manfreds Lächeln fror ein.

      „Wenn Sie Ihr Anmeldeformular checken, werden Sie feststellen, dass die Suite auf den Namen Heiko Springer läuft. Mein Partner.“

      Auf Manfreds Gesicht spiegelten sich zwei gegensätzliche Emotionen: vage Enttäuschung und ein freudiger Aha-Moment. „Entschuldigen Sie, Frau Sturm … ich wollte nicht … Ihnen nicht zu nahe treten. Hoffentlich habe ich Sie nicht beleidigt? – Aber sagen Sie, Ihr Begleiter, Heiko Springer … wenn ich mich richtig erinnere, hat er sich mit Finanzberater bei uns angemeldet.“

      Annalena nickte knapp.

      „Dann nutze ich vielleicht die Chance … Frau Sturm, da möchte ich ganz unverblümt nachfragen … wie soll ich mich ausdrücken … ob wir vom Hotel Richard Wagner vielleicht auch seine Dienste in Anspruch nehmen könnten? Unverbindlich natürlich. Ich meine, wenn es sich lohnt. Für beide Seiten natürlich. Ich meine, es soll sein Schaden nicht sein.“

      Manfred fiel auf, dass er faselte, und er riss sich zusammen. „Bislang haben wir uns mit dem Thema Investment noch nicht auseinandergesetzt und wenn man schon einmal einen Experten im Haus hat, dachte ich, könnte man die Gelegenheit beim Schopfe packen. Für eine erste Beratung, gern in ungezwungenem Rahmen. Sie sind natürlich auch herzlich dazu eingeladen: Was würden Sie von einem gemeinsamen Abendessen halten? Zum Kennenlernen und Erläutern der Situation? Wann immer Sie und Herr Springer Zeit haben.“

      Annalena hatte kaum zugehört, ihr Blick war auf den Frühstückssaal fixiert. Denn Heiko, der sein Frühstück beendet hatte, schäkerte inzwischen mit einer ihr unbekannten jungen, äußerst attraktiven Blondine. Die beiden standen mitten im Raum und waren nicht zu übersehen. Heiko widmete ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Beide lachten herzlich und sie berührte ihn sanft am Arm.

      „Frau Sturm?“, fragte Manfred ungeduldig.

      „Ja?“ Annalena fuhr herum. „Wann Heiko Zeit hat? Das können Sie ihn gleich selber fragen. Er steht dort drüben – mit der hübschen, jungen Frau. Die mit den blonden Haaren.“ Sie deutete mit einem manikürten Finger hinüber.

      „Ach, die? Laila. Das ist unsere jüngere Schwester. Sie hilft hier ab und zu aus.“ Manfred lachte. „Das trifft sich gut. Die beiden scheinen sich ja gut zu verstehen.“

      Annalena warf noch einen giftigen Blick in Richtung des fröhlichen Heikos mit seiner neuen blonden Bekanntschaft, dann nahm sie Manfred ins Visier. Ihre Augen blitzten. „Herr Kolb – Manfred, ich glaube, ich möchte doch auf Ihr Angebot des privaten Saunabesuchs zurückkommen … und bitte, nennen Sie mich Annalena.“

       Spaziergang zum Festspielhaus

      Am selben Tag

      Noch ein Tag, dann würde es auch für die Gäste vom Niederrhein mit den Festspielen losgehen: „Das Rheingold“. Heiko wollte den Sonntag nutzen, um sich einen persönlichen Eindruck des Richard Wagner-Festspielhauses zu verschaffen, bevor am Nachmittag die Massen anrückten. Er hatte schon viel über den Prachtbau gelesen, den der große Künstler zwischen 1872 und 1875 nach eigenen Entwürfen im Stil der hellenischen Romantik für sich hatte bauen lassen. Bereits ein Jahr später waren mit „Rheingold“ die ersten Festspiele eröffnet worden.

      Vom Hotel aus war es nur ein Katzensprung. Einfach die Tristanstraße ein Stück bergauf, bis zur Bushaltestelle „Am Festspielhaus“, schon ging es hinein in den rund 19 Hektar großen Festspielpark.

      Gleich nach dem Frühstück hatte sich Heiko mit Annalena auf den Weg dorthin machen wollen, aber als seine Freundin endlich unter der Dachkuppel des Hotels aufgetaucht war, hatte sie sich erst eine halbe Ewigkeit Zeit gelassen, um ihren Joghurt zu löffeln, und dann darauf bestanden, noch einmal „zum Frischmachen“ in die Suite zurückzugehen. Jetzt waren sie endlich unterwegs, aber die Stimmung war alles andere als rosig. Ohne ein einziges Wort zu wechseln, liefen sie nebeneinander her.

      Am Seerosenteich im Park brach Annalena das Schweigen: „Die kleine Blonde scheint dir zu gefallen?“, begann sie.

      „Kleine Blonde? Welche kleine Blonde?“

      „Na, Laila, die Schwester von Manfred, dem Hotelchef. Sie hat beim Frühstück bedient.“

      „Ach so, die. Ich hab gar nicht gewusst, dass sie zur Familie gehört. Das hat sie mir nicht verraten.“

      „Lenk nicht ab, du hast meine Frage nicht beantwortet“, ließ Annalena nicht locker.

      „Mensch, Anna! Sie hat mir einen Kaffee gebracht und ich hab mich mit ihr unterhalten. Du warst ja noch nicht da.“

      „Ich kenn doch deinen Blick. Du hast sie regelrecht verschlungen. Mach mir nichts vor.“

      „Und du?“, brauste jetzt Heiko auf. „Du brauchst gar nichts zu sagen. Glaubst du denn, ich hab dich nicht gesehen? Wie du so vertraut mit diesem Kerl zusammengestanden hast, oben vor dem Frühstück? Wie der dich angehimmelt hat? War das dieser Manfred, der Hotelchef? Der wär ja am liebsten in dich hineingekrochen. Hat seine Blicke gar nicht mehr von deinem Busen losgekriegt. Das hat dir gefallen, nicht wahr?“

      „Ja, das hat mir gefallen“, gab sie trotzig zurück. „Ich hab meine Brüste sogar noch etwas weiter herausgestreckt als üblich.“

      „Und die Blicke, die du ihm zurückgegeben hast. Eindeutiger geht es ja nicht mehr. Du findest ihn attraktiv, oder?“

      „Was willst du von dieser Laila?“, stellte Annalena ihm СКАЧАТЬ