Название: Fünf ungleiche Reiter
Автор: Jannis B. Ihrig
Издательство: Автор
Жанр: Любовное фэнтези
isbn: 9783954882724
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In zehn Kilometern Entfernung bekam GKR-3443 wieder Boden unter den Füßen. Er hatte seine Befehle ausgeführt und wollte nun in Ruhestellung gehen, als es passierte. Der Klumpen hatte die Festplatte komplett überwuchert. Es bildeten sich Seitenarme, die sich nun von der Festplatte aus im ganzen Körper verteilten. Sie verknüpften sich mit jedem Gerät, sie verschmolzen mit jedem Kabel und bildeten so ein Nervensystem. GKR-3443 schrie. Es war ein schriller Schrei, der erste, den GKR-3443 ausstieß. Seine Seele erwachte, er fing an zu denken … er lebte!
Während der Ereignisse im Außenposten trafen sich zwei Gestalten im Magierturm der Akademie des Lichts in Erlin. Die Halle, in der Leanus starb, war verwüstet. In der Mitte, wo noch die Reste des Pentagramms sichtbar waren, stand ein Schattenelf in schwarzer Rüstung, die an den Schultern, Beinen und an den Armen mit einzelnen rot glühenden Stacheln verziert war. Die Haut des Schattenelfen war rabenschwarz, seine Haare ebenfalls und seine Augen glühten rot. Er sah durch den Saal und lächelte abgrundtief böse. Durch das zerstörte Tor eilte ein einfacher Soldat, bewaffnet mit Schild und Schwert, in ebenfalls schwarzer Rüstung. Er blieb hinter dem Schattenelf, der ihm den Rücken zuwandte, stehen und verneigte sich. Der andere Schattenelf drehte sich um und befahl mit tiefer Stimme: „Sprich, Wurm!“
„Herr, wir haben die Stadt unter Kontrolle. Die Lichtmagier und ihre Lehrlinge sind eingesperrt.“
„Und die einfachen Leute?“
„Es gab anfangs einige Probleme, doch seit wir ein paar Verstümmelungen hier und ein paar Hinrichtungen da durchführten, verhalten sie sich gehorsam und sitzen nun verängstigt in ihren Häusern, mein König.“ Maglinus, König der Schattenelfen, lächelte noch mehr und befahl schließlich: „Gehe nun an deinen Posten zurück.“ Der Soldat verbeugte sich abermals und eilte weg. Der König drehte sich wieder um und fragte schließlich: „Wo waren wir stehen geblieben?“ Eine Gestalt trat aus dem Schatten: Es war einer der schwarzen Ritter. „Bei dem Edelstein.“ Der Schattenelf lächelte wieder und nahm einem Beutel von seinem Gürtel und warf ihn dem Ritter zu. Dieser öffnete ihn und nahm einen großen Hämatit, schwarz wie die Nacht, heraus. „Danke, er wird uns bei unseren Forschungen sehr behilflich sein“, sagte der schwarze Ritter noch, dann verschwand er in den Schatten und verließ den Saal. Der König zuckte nur mit den Schultern. Daran war er schon gewöhnt. Wichtiger ist, dass er nun Herrscher von Erlin war.
Langsam zog sich die metallene Fläche weg und ließ zum ersten Mal seit drei Tagen wieder Sonnenlicht auf Erlin durch. Schließlich verschwand die Fläche und mit ihr die schwarzen Ritter. Zurück blieb eine von den Schattenelfen besetzte Stadt.
9. Kapitel – Das braune Ei
Irgendwo im Osten des Sumpfes
Abend des dritten Tages nach dem Fall von Erlin
Janok saß allein in seiner einfachen Stoffkleidung an seinem Lagerfeuer und döste im Schein des roten Mondes, der in dieser Nacht schien, vor sich hin. Der Tag hatte sich gelohnt: Er hatte nicht nur dem kleinen Elf das Leben gerettet, sondern auch wertvolle Sumpfschmetterlingsseide an sich bringen können. Janok, der einsame Ork, konnte wirklich zufrieden sein. Er nahm eines seiner Schwerter und begann es zu schleifen. Als er fertig war, wollte er sich sein zweites vornehmen … da vernahmen seine grünen, spitzen Ohren mehrere leise Geräusche. Sie klangen wie Schritte. Janok war von Natur aus neugierig, weshalb er aufstand und den Geräuschen nachging. Er nutzte dabei jeden Stein und jedes Gebüsch als Deckung, um nicht zu früh bemerkt zu werden, und kam so langsam dem Ursprung der rätselhaften Geräusche näher. Der Ork kroch einen Hügel hoch und konnte nun sehen, wer diese Geräusche verursachte. Direkt in einer Senke vor ihm waren sechs Schattenelfen, die in dunkle Lederrüstungen gekleidet und mit Schwert und Schild ausgerüstet waren. Sie umkreisten ein großes, braunes Ei, das noch an der Unterseite glühte und in einem Krater lag. Ein Schattenelf, der auf seine verbrannten Hände pustete, jammerte: „Warum habt Ihr mich nicht gewarnt? Ich habe mir die Hände verbrannt.“ Ein weiterer, der im Gegensatz zu den anderen eine schwarze Rüstung und ein zweihändiges Schwert trug, schrie ihn genervt an: „Klappe, Soldat. Hören Sie auf zu jammern und denken Sie lieber nach, wie wir es zum General bringen können!“ Bevor der Schattenelf mit den verbrannten Händen oder einer der anderen vier antworten konnte, knackte es plötzlich. Alle Augen, auch die von Janok, richteten sich auf das Ei. Es war von Rissen übersät. Es knackte noch ein letztes Mal laut, dann brach das Ei auf und gab ein sonderbares Wesen frei. Es schien ein Mischling zweier Tiere zu sein: Das Hinterteil ähnelte dem eines Tieres, dem man Janoks Meinung nach Löwe nannte. Der vordere Teil schien von einem Weißkopfseeadler zu stammen. Es hatte kleine, aber prächtige Flügel mit braunen Federn. Janok hatte zwar schon einen Adler und die Zeichnung von einem Löwen gesehen, doch so ein Tier war ihm völlig unbekannt. Dank des roten Mondes war es hell genug, sodass Janok sehen konnte, wie der Schattenelf in der Rüstung, der wohl der Anführer der Gruppe war, lächelte und mit heimtückischer Stimme sagte: „Oh, es ist geschlüpft. Ihr kennt die Anweisungen für diese Situation.“ Die Untergebenen nickten allesamt und zückten ihre Schwerter. Das frisch geschlüpfte Wesen schien die Gefahr zu spüren, kreischte ängstlich und versuchte zu fliehen. Ein Schattenelf stürzte sich darauf, doch die Klinge seines Schwertes rammte sich in die Erde. Dem Wesen gelang es, den Hügel schnell hoch zu krabbeln. Es versuchte zu fliegen, doch seine Flügel waren noch zu verklebt. Die Schattenelfen waren zuerst verwirrt, doch dann rannten sie hinterher und holten auf. Als Janok sah, wie die Schattenelfen das arme Wesen den Hügel hinauf hetzten, hatte er seine Entscheidung getroffen. Als das Wesen Janoks Position fast erreicht hatte, stemmte er sich mit einem Brüllen auf. Das Wesen erstarrte und blickte ihn mit seinen großen Augen СКАЧАТЬ