Fünf ungleiche Reiter. Jannis B. Ihrig
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Название: Fünf ungleiche Reiter

Автор: Jannis B. Ihrig

Издательство: Автор

Жанр: Любовное фэнтези

Серия:

isbn: 9783954882724

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      „Weg, einfach so weg. An seiner Stelle fanden wir das.“ Er nahm ein rotes Ei aus der Tasche. „Wir glauben, dass dies dein Leben gerettet hat. Wir denken, es ist ein Ei, aber von welchem Tier es ist, wissen wir nicht.“ Gribus betrachtete das Ei und spürte plötzlich das Verlangen, dass Ei zu behalten. „Könnte ich es haben?“, fragte er schließlich. Sein Vater guckte erst verdutzt, dann sagte er: „Na warum nicht? Es ist schließlich kein Hydraei. Ich lege es neben den Kamin. Dort ist es warm, falls irgendwas mal ausschlüpfen will. Wenn du wieder fit bist, kann du dir es ansehen.“

      „Danke. Aber sag mal, Vater, warum bist du so traurig? Ist was passiert?“

      „Nun ja, ich habe die unangenehme Pflicht, es dir zu sagen.“

      „Mir was zu sagen?“ Statt ihn eine Antwort zu geben, drehte sein Vater sich um und nahm den kleinen Wandspiegel, der im Zimmer hing, und zeigte Gribus sein Spiegelbild. Gribus schrie auf. Sein Antlitz war entstellt. Sein Gesicht war mit Mondgestein, welches sich mit lebendem Fleisch verbinden konnte und deshalb in Narben eingepflanzt wurde, übersät. Sein linkes Augen hatte seine Farbe von grün nach rot geändert, während das rechte nicht mehr existierte. An seiner Stelle saß nun ein magischer Saphir, der mit Runen übersät war und der als Augenersatz diente. „Das ätzende Wurmblut hat dein ganzes Gesicht zerfressen. Dein rechtes Auge war schon weg, als wir dich zu Medikusius brachten, und der konnte gerade noch dein linkes retten. Glaub mir, vor der Verpflanzung des Mondgesteins hättest du selbst einen Ork an Hässlichkeit übertroffen.“

      Außenposten der Menschen

      Zur selben Zeit

      Im Außenposten wurde die Überprüfung eines Roboters abgeschlossenen. Die Techniker fanden keinen Fehler, weder an der Technik, noch in der Programmierung, weshalb sie meinten, man könnte ihn gefahrlos wieder einschalten und auf Patrouille schicken, was sie auch taten. Doch sie ahnten nicht, was geschehen würde. Welches schicksalhafte Ereignis sich für immer in ihre Erinnerung einbrennen würde. Denn als die Energie der Atombatterie durch die Kabel pulsierte, begann nicht nur die eingebaute Festplatte, das Gedächtnis des Roboters, zu laufen. Mitten auf ihr saß ein rosa Klumpen, der lebte. Die Techniker hatten es nicht entdeckt, weil es sich im Tiefschlaf befand, doch jetzt pulsierte er und fing mit seiner Arbeit an. Es dachte und wuchs langsam, aber stetig.

      Der Technische Oberleiter Martin Klinge stand vor dem Gerüst, das GKR–3443 hielt. Er arbeitete jetzt schon fünf Jahre lang mit Robotern, sodass er viel Erfahrung besaß. Obwohl er erst dreißig Jahre alt war, wirkte er auf viele deutlich älter, was auf seine Armprothese, die den linken Arm ersetzte, und seine weißen Haare zurückzuführen war. Damals hatte ihn ein losgelöster Arm eines Roboters seinen Arm zerquetscht. Er blickte hoch zum Kopf. Noch hing er schlaff nach unten, doch gleich würden die grünen Sehsensoren wieder leuchten. Er hob die Hand. Einer von seinen Assistenten nickte und betätigte einen Hebel auf dem Hauptschaltpult. Summend begann der Generator zu arbeiten. Ein kurzer Stromstoß aktivierte schließlich den Roboter. Die Augen leuchteten grün auf. Dann bewegte sich der Roboter aus dem Gerüst. „GKR-3443 meldet sich zum Dienst, Herr.“ Herr Klinge nickte zufrieden und befahl schlicht: „Geh wieder an die Arbeit.“ Ohne etwas zu erwidern, bewegte sich der Roboter zum Ausgang der Reparaturanlage. Herr Klinge blickte hinterher und glaubte einen Moment lang, dass der Roboter hinkte. Doch dann hielt er es für ein Hirngespinst, dachte nicht mehr daran und machte sich wieder an die Arbeit.

      Im Labor 36 des Außenpostens untersuchte eine Gruppe Wissenschaftler gerade das rätselhafte Ei. Als sie selbst durch Röntgen zu keinem Ergebnis kamen, beschlossen sie, das Ei aufzubohren. Das Wesen im Inneren des Eis bemerkte es und schickte in seiner Angst einen Gedanken los.

      GKR-3443 wandelte durch einen Gang, der ihn zum Hangar führen würde, als es passierte. Er empfing ein außergewöhnliches Signal. Es war stärker als alles andere, das er je zuvor empfangen hatte. Auch die Reaktion verstand er nicht. Wie auch, wenn er der erste seiner Art ist, dem dies passierte. Er folgte jetzt keinem Befehl, sondern etwas, das er nicht kannte. Menschen würde es Instinkt nennen. Er blieb stehen. Dann wandte er sich und ging in Richtung der Labore.

      In der Hauptzentrale saßen wie üblich Techniker in blauen Uniformen, die mit dem Abbild von Terra geschmückt waren, an ihren Monitoren und überwachten über die Kameras den gesamten Außenposten. Einer von ihnen wollte sich gerade einen Schluck Kaffee gönnen, als ihm etwas auf einem der Monitore auffiel. Er setzte die Tasse ab und widmete ihm nun seine gesamte Aufmerksamkeit. Tatsächlich! Auf einem Gang, der zu den Hauptlaboren führte, befand sich ein Kampfroboter. Einer der Gamma-Reihe. Was hatte der hier zu suchen? Der Techniker beobachtete über die Kamera, wie der Roboter langsam auf die Sicherheitsschleuse zutrat, die zum Laborabteil führte. Davor war ein Soldat, der eine graue Uniform, einen schwarzen Brustpanzer und einen ebenfalls schwarzen Helm trug, postiert, der jetzt den Roboter bemerkt haben musste. Schon übertrug das Mikrofon an der Kamera folgendes: „Hey, Robot. Was hast du hier zu suchen? Zurück an deinen Posten!“ Der Roboter blieb stehen und verharrte einen Moment. Dann antwortete er mit seiner digitalen Stimme: „Gehen Sie aus dem Weg, Herr.“ Auf dem Gesicht des Soldaten tauchte eine Mischung aus Überraschung und Angst auf. Doch dann fragte er mit scheinbar ruhiger Stimme: „Hat man dich hierher befohlen, Robot?“

      „Nein, Herr.“

      „Dann tu, was ich dir gesagt habe.“ Der Roboter starrte mit seinen grünen Augen den Wachposten an. Dann geschah es. Plötzlich schnellte der Flammenwerfer hoch und spuckte eine blaue Flamme aus. Der Wachposten konnte nicht mal schreien, bevor seine Überreste nur noch aus einem Häuflein Asche bestanden. Der Techniker war geschockt und während er auf den Monitor starrte, der den Roboter dabei zeigte, wie er die Sicherheitsschleuse mit seiner Kralle aufriss, hatte der Computer schon Alarm geschlagen.

      Überall im Außenposten schrillten die Alarmsirenen. Alle, vom einfachen Soldaten bis zum Elitesoldaten, rüsteten sich nun für den Ernstfall, Selbstschussanlagen wurden aktiviert sowie auf die Vernichtung des scheinbar defekten Roboters programmiert und Kampfroboter der Beta-Reihe, Modelle wie GKR-3443, nur größer und gefährlicher, wurden aktiviert. Alle Kampfeinheiten eilten zu den Laboren.

      GKR-3443 schritt langsam durch die Gänge, die die Labore miteinander verbanden. Ihm war klar, dass man versuchen würde, ihn aufzuhalten. Doch er war ein Roboter und spürte keine Angst. Er ging um eine Ecke und stand plötzlich vor einer Barrikade, die Soldaten auf die Schnelle aus Maschinen und Behältern gebaut hatten. Nun verschanzten sie sich hinter ihr und eröffneten das Feuer. Mehrere Laserstrahlen trafen GKR-3443, doch sein eingebauter Schutzschild fing die Attacke ab. GKR-3443 reagierte auf den Angriff und deckte den ganzen Gang mit Flammen ein. Schnell schmolz die Barrikade dahin und die Soldaten fielen schreiend und verkohlt zu Boden. GKR-3443 wollte seinen Weg nun fortsetzen, als er plötzlich eine Plasmagranate in den Rücken bekam und von der Wucht nach vorne geschleudert wurde. Sofort flammten die Sprungdrüsen auf, um das Gleichgewicht zu bewahren. Als GKR-3443 wieder stand, drehte er sich schnell um und aktivierte noch in der Drehung den Flammenwerfer. Schreiend fiel auch dieser Soldat.

      In der Zentrale wurde dies beobachtet. „Gruppe Alpha wurde ausgelöscht!“

      „Der Roboter setzt seinen Weg fort!“ Mehrere panische Rufe durchdrangen die Luft. Irving, der junge und unerfahrene Kommandant des Außenpostens, blickte wachsam auf die Bildschirme. Der Roboter musste schleunigst aufgehalten werden, sonst wäre er seinen Posten los. Und dieser Gedanke gefiel ihm ganz und gar nicht.

      GKR-3443 war nicht aufzuhalten. Er näherte sich Labor 36 und hinterließ eine Spur der Verwüstung sowie haufenweise verbrannte Leichen. Niemand konnte ihn aufhalten. Bis jetzt. Der Roboter befand sich nun im letzten Gang, den er durchqueren musste. Am anderen Ende war die Schleuse zum Labor, auf der „36“ stand. GKR-3443 wollte zur Schleuse, СКАЧАТЬ