Fünf ungleiche Reiter. Jannis B. Ihrig
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Читать онлайн книгу Fünf ungleiche Reiter - Jannis B. Ihrig страница 12

Название: Fünf ungleiche Reiter

Автор: Jannis B. Ihrig

Издательство: Автор

Жанр: Любовное фэнтези

Серия:

isbn: 9783954882724

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СКАЧАТЬ „Aus dem Weg, Grünhaut. Sonst stirbst du!“ Janok blieb unbeeindruckt und spottete: „Komm nur her, Rotauge.“ Die Schattenelfen wollten sich alle auf ihn stürzen, doch der Anführer schrie: „Zurück, der gehört mir.“ Der Schattenelf sprang in die Luft und holte im Flug mit dem Schwert aus. Doch als die Klinge hinuntersauste, war der Ork nicht mehr dar. Er war zur Seite ausgewichen und nutze nun die Hilflosigkeit des Elfen aus, denn die Klinge war im Erdreich versunken. Der Elf erkannte die Gefahr, ließ den Griff los und sprang über die beiden Stiche des Orks hinüber. Janok guckte verdutzt nach oben und bekam die Füße des Elfen ins Gesicht. „Na, schmeckt es dir, Ork?“, fragte der Elf gehässig, als er sein Schwert heraus zog. Statt zu antworten, fiel Janok in markerschütterndes Gebrüll. Der Schattenelf, selbst er konnte sich der Angst einflößenden Wirkung eines Orkschreis nicht entziehen, erstarrte. Janok nutzte dies aus und schlug dem Elfen ins Gesicht. Die Nase brach und die Lippen platzten auf. Der Schattenelf flog ganze fünf Meter weit zurück, überschlug sich im Flug und landete dann unglaublicherweise wieder auf den Beinen. Janok, der sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte, konnte nur staunen und auch die Untergebenen des Schattenelfen gaben überrascht ein „WOW!“ von sich. Dem Schattenelf war die Siegessicherheit verloren gegangen, an ihre Stelle trat kalte Wut. Mit Kampfgebrüll, das sich fast mit dem von Janok messen konnte, stürzte er sich mit seinem Zweihänder auf den Ork und schlug in Raserei auf ihn ein. Der Ork hatte Mühe, die Schläge mit seinen zwei Schwertern abzuwehren. Er setzte all sein Können ein, doch er konnte keine Zeit für einen Gegenschlag gewinnen. Da passierte es: Das Schwert des Schattenelfen durchbrach die Verteidigung und durchschnitt von oben das Fleisch der rechten Schulter des Orks. Nur dank der Härte von Orkknochen wurde der Arm nicht abgetrennt. Während Janok ungläubig auf seine Schulter starrte, lachte der Schattenelf wie verrückt in seinem Blutrausch. Aber er lachte nicht mehr lange: Plötzlich packte ihn eine grüne, riesige Hand am Hals. Janok hob ihn hoch und starrte ihn hasserfüllt und rasend an. Dann drückte er zu. Das Genick des Elfen brach sofort. Janok ließ los und der Schattenelf fiel tot zu Boden. Doch Janoks Wut war noch nicht verraucht, sie kochte sogar noch mehr. Mit einem weltenerschütternden Gebrüll, das locker das erste übertraf, raste er auf die restlichen fünf Schattenelfen zu. Die waren noch von dem Tod ihres Anführers geschockt, sodass Janok mühelos zwei an den Hälsen packen und deren Köpfe zusammenschlagen konnte. Es knackte zweimal laut und Hirnmasse spritzte. Die drei, die nun noch übrig waren, verloren komplett den Mut und flohen. Der Ork verfolgte sie nicht, denn er hatte inzwischen seine Wut verbraucht. Er guckte ihnen nur verächtlich hinterher und sagte schließlich: „Es gibt nichts Besseres als einen ordentlichen Kampf.“ Er wollte zurück zu seinem Lager gehen, als er bemerkte, dass das Schwert des Anführers noch in seiner Schulter steckte. Er zog es heraus, spuckte auf seine Wunde und wollte nun endlich den Rückweg antreten, als er sich plötzlich immer schwerer und schwächer fühlte. Er hatte keine Kraft mehr und stürzte zu Boden. In ihm keimte ein Verdacht auf und er blickte auf die Klinge des herausgezogenen Schwertes. Sein Blut, das an der Klinge klebte, war grün. „Gift …“, röchelte Janok noch, bevor alles um ihn herum schwarz wurde.

      Die Große Einöde

      Morgen des vierten Tages nach dem Fall von Erlin

      Schimascha fluchte. Und wie. Sie hatte geplant, im Nordosten aus dem Dschungel herauszukommen. Doch die Einöde vor ihr belehrte sie eines Besseren. „Kein Zweifel, das ist die Große Einöde. Wie konnte ich mich nur so verlaufen?“

      „Vielleicht hast du keinen Orientierungssinn?“ Schimascha sprang, wie von einer Pisakmücke gestochen, erschreckt auf und sah sich um. „Wer spricht da?“

      „Ich!“ Schimascha war noch verwirrter. „Zeig dich, damit ich dich sehen kann.“ Dann hatte sie einen Geistesblitz. Sie hob das Ei auf Augenhöhe und fragte: „Du steckst da drin, richtig?“ Sie spürte eine zustimmende Bewegung im Ei: „Ja, und ich bin dein zukünftiger Kampfgefährte.“

      „Was meinst du damit?“, wollte Schimascha wissen, doch das Ei antwortete nur: „Alles zu seiner Zeit.“

      Schimascha marschierte zügig durch die Einöde, bis sie das große steinerne Tor sah. Davor war eine ganze, kleine Armee der Tarborianer stationiert, welche die Grenze bewachte. Kein Wunder, schließlich führte sie geradezu ins Orkreich. Als Schimascha sich näherte, kam der Kommandant der Wache, erkennbar an seiner weißen Edelholzrüstung, auf sie zu, verbeugte sich und grüßte: „Willkommen, mächtige Schamanin! Wohin des Weges?“

      „Nach Norden, Soldat.“ Der Kommandant sah sie fragend an. „Der Norden ist groß. Es geht mich ja nichts an, könnte ich vielleicht trotzdem ein genaueres Ziel erfahren?“ Schimascha schüttelte den Kopf. „Ich weiß es selber noch nicht genau. Der Dschungelgott hat mich auf eine Mission geschickt, von der ich noch nichts Exaktes weiß.“ Der Kommandant dachte erst einen Moment nach, dann sagte er schließlich: „Nun gut. Dann wünsche ich Ihnen ein gutes Gelingen.“

      „Danke, möge der Dschungelgott schützend über Sie und Ihre Kameraden wachen.“ Mit diesen Worten wandte sie sich ab und schritt durch das mächtige, steinerne Tor.

      Lange nachdem Schimascha das Tor hinter sich gelassen hatte, meldete sich das Ei wieder: „Du, Schimascha?“

      „Was ist?“

      „Ich wollte fragen, ob du mir einen Namen geben würdest.“ Schimascha war überrascht und dachte über diese Bitte nach, bevor sie antwortete: „Noch nicht, solange du nicht geschlüpft bist. Ich weiß schließlich noch nicht, was du bist. Oder kannst du es mir verraten?“

      „Könnte schon“, antwortete das Ei. „Doch ich will dir die Überraschung nicht verderben.“

      Irgendwo in der Wüste

      Mittag des vierten Tages nach dem Fall von Erlin

      Steil gingen die sandfarbenen Steinwände nach oben. Soweit Erwin links und rechts blicken konnte, sah er nur Wände, an denen man nie im Leben hätte hochklettern können. Er schwitzte am ganzen Körper und war wieder einmal froh, dass seine Lehrlingsrobe weiß war. Während er nach einer Schlucht oder irgendeinem Weg durch die Wände suchte, zupfte der laufende Tintenfisch an seinem Gewand. Erwin blickte ihn an, und der Tintenfisch eilte zu einer Felsspalte, die Erwin bis jetzt übersehen hatte. „Gut gemacht“, lobte Erwin, bückte sich und streichelte den Tintenfisch. Er stutzte: War der Tintenfisch größer geworden? Gestern war es noch so groß wie ein kleiner Welpe. Jetzt war er schon größer als ein ausgewachsener Hund. Erwin kam noch ein anderer Gedanke: Womit sollte er ihn füttern? Bis jetzt ging es mit gebratenen Wüstenechsen ganz gut. Doch „größer“ bedeutete auch mehr Hunger. ‚Ein Grund mehr, weiter zu kommen‘, dachte er und ging auf die Felsspalte zu.

      Langsam schritt Erwin durch den breiten Spalt, der sanft anstieg und so auf ein Plateau führte. Oben angekommen, wollte Erwin ersteinmal verschnaufen. Mehr und mehr merkte er, dass sein dürrer Lehrlingskörper nicht gerade kräftig war. Während er versuchte, seinen Atem zu beruhigen, flitzte der Tintenfisch an ihm vorbei. „Bleib hier!“, rief Erwin noch, doch der Tintenfisch dachte gar nicht daran, sodass Erwin nichts anderes übrig blieb, als hinterher zu rennen. Der Tintenfisch verschwand hinter einem riesigen Felsen. Erwin hetzte ihm hinterher, umrundete den Felsen und …

      … erschrak. Er machte entsetzt einen Schritt zurück. Er traute seinen Augen nicht. Das Wesen, das vor ihm stand, bestand aus sandfarbenem Metall und trug ein graues Ei. Sofort dachte er, dass dies kein Wesen aus Fleisch und Blut sein konnte. Er hatte jedoch nicht ganz Recht.

      Erwin ahnte nicht im Geringsten, dass GKR-3443 noch überraschter war als er.

      GKR-3443 СКАЧАТЬ