Fünf ungleiche Reiter. Jannis B. Ihrig
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Название: Fünf ungleiche Reiter

Автор: Jannis B. Ihrig

Издательство: Автор

Жанр: Любовное фэнтези

Серия:

isbn: 9783954882724

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СКАЧАТЬ aus dem die Zwillinge kamen, war noch ein dritter, blockierter Tunnel. Den Geschichten zufolge war ein mutiger Zwergentrupp in den Tunnel hinab gestiegen und nicht zurückgekehrt. Das einzige, was man hörte, waren die furchtbaren Schreie der Zwerge. Deshalb wurde der Tunnel sofort mit einem Eisentor versperrt, welches nicht zugeschlossen, sondern zugeschmolzen wurde. Gribus blickte kurz einmal auf das Tor: Es bestand aus zwei glatten, miteinander verschmolzenen, eisernen Torflügeln. Während den zahlreichen Jahren hatten Umwelteinflüsse den Glanz des Tores zerstört. Die Zwillinge stiegen langsam den Hang hoch. Als die Hälfte geschafft war, vernahm Gribus ein Geräusch. Es klang wie mehrere kleine Schritte und sie kamen aus dem versperrten Tunnel. „Was ist das?“ Brobus starrte auf den Tunnel und zückte seine zweihändige Axt. „Ich weiß es nicht …“, antwortete Gribus und zog ebenfalls seine beiden einhändigen Äxte, „vielleicht sollten wir in die Stadt und … „ Gribus konnte den Satz nicht beenden, denn in diesem Moment knackte das Tor. Irgendwas versuchte das Tor aufzubrechen. „Schnell, wir müssen Alarm schlagen!“, schrie Brobus, lief los und läutete an einer der Alarmglocken, die überall hingen. Dreißig Sekunden lang. Das Zeichen für den größten Alarm. Er wurde zum ersten Mal seit langer Zeit ausgelöst, hoffentlich nahmen es die anderen Zwerge ernst. Brobus horchte und hörte weitere Glockentöne, als Zeichen, dass der Alarm vernommen wurde. Doch hörte er auch ein besonders lautes Geräusch, das ihm gar nicht gefiel. Er drehte sich um und erstarrte: Die Tore waren aufgebrochen worden und aus dem Tunnel kamen zahlreiche erschreckende Kreaturen: Schwarze Spinnen. Und es waren keine kleinen, die in den Ecken der Häuser ihre Netze spannten, sondern riesige. Die kleineren, die zu Dutzenden kamen, reichten ihm bis zur Hüfte, während die größten, glücklicherweise war ihre Anzahl gering, denn Brobus sah nur drei, ihm in die Augen hätten blicken können. Und die Köpfe: Sie waren groß genug, um einem Zwerg den Kopf abzubeißen. Er eilte zu seinem Bruder, der bereits seine beiden Äxte in eine der kleineren Spinnen versenkte, holte mit seiner Axt aus und teilte eine andere Spinne, die seinem Bruder in den Rücken fallen wollte. „Verdammt, sie haben uns umzingelt!“, schrie Gribus. „Sie sind flink!“ Brobus antworte nicht und hackte auf weitere Spinnen ein. Die Brüder kämpften tapfer und schickten Spinne für Spinne in den Tod, doch für jede Spinne kamen zwei neue. Der Boden wurde vom grünen Spinnenblut überflutet und von Gliedmaßen, die noch zuckten, bedeckt. Plötzlich zogen sich die Spinnen zurück und sammelten sich an den beiden Tunneleingängen. Gribus blickte nach hinten: Verstärkung war noch nicht eingetroffen. Warum zogen sich die Spinnen dann zurück? Als Antwort setzten sich die drei Gigantenspinnen in Bewegung. „Ich glaube wir haben drei große Probleme“, sagte Brobus mit zittrige Stimme. Die Brüder sahen sich an … und suchten ihr Heil in der Flucht. Plötzlich kam eine vierte Spinne, versperrte den Eingang und scheuchte sie zurück. Sie musste an der Decke entlang unbemerkt an den Zwillingen vorbei gekrabbelt sein. Jetzt waren die beiden Zwerge von vier Gigantenspinnen umzingelt. ‚Warum halten sie Abstand?‘, fragte sich Gribus im Geiste. Die Antwort kam sofort: Eine der Gigantenspinnen, hinter der die kleineren Spinnen schon erwartungsvoll mit ihren jeweils acht Augen guckten, sprang fast bis zur Höhlendecke. Dann kam sie in einer schrägen Bahn auf die Zwillinge zu. Sie würde sie zerquetschen. Die Brüder waren vom Schreck wie gelähmt. Die Zeit schien in Zeitlupe zu vergehen. Langsam kam die Unterseite der Spinne näher und … wurde plötzlich von einem länglichen Ding, das sie in der Mitte ihrer linken Seite durchbohrte, aus der Bahn geworfen. Die Goliathspinne landete auf einem ihrer großen Artgenossen, der rechts von den Brüdern stand. Es knackte laut, als die fliegende die andere unter sich zerquetschte. Dann tönten Kriegsschreie aus mehreren Mündern. Aus dem Tunnel zur Stadt kamen mehrere Zwerge, darunter auch Gribus‘ und Brobus‘ Vater Ekarum, und warfen sich auf die beiden übrigen Gigantenspinnen, während drei andere die tragbare Balliste mit einem neuen Bolzen als todbringendes Geschoss luden. Jetzt, als es erkennbar wurde, dass ihre großen Geschwister in Gefahr waren, warfen sich die kleineren Spinnen in die Schlacht. Der vorher grüngefärbte Boden wurde nun auch von Zwergenblut überflutet. Es kamen weitere Zwerge, aber auch Spinnen. Die Zwerge waren in der Unterzahl, dafür aber tötete jeder Dutzende. Gribus trat eine Spinne, die sich in seinen Stiefel hinein gebissen hatte nach oben, sodass sie wegflog und schließlich in den Schneiden seiner Äxte landete. Einer der anderen Zwerge zerfetzte zwei Spinnen, während ein weiterer mit mehreren schnellen Schwerthieben sechs Spinnen die Köpfe abschlug. Gribus blickte sich um und erkannte, dass die Spinnen die Zwerge zurückdrängten, was wohl auch daran lag, dass weitere Gigantenspinnen dazugekommen waren. Gribus musste, während er eine Spinne mit dem Stiefel zertrat, hilflos zusehen, wie ein Zwerg von einer Gigantenspinne mit den vorderen Gliedmaßen gepackt, in die Luft gehoben und ihm schließlich der Kopf abgebissen wurde. Früher oder später würde auch die anderen Zwerge dieses Schicksal ereilen. Jedoch kam Gribus plötzlich die rettende Idee. „Brobus, deck mich! Ich habe eine Idee“, brüllte er durch den Schlachtlärm hindurch, und sein Bruder kämpfte sich zu ihm durch. „Was für eine?“, fragte er mit einer gewissen Sorge im Gesicht. „Warte, sieh und staune!“, antworte Gribus mit einem Grinsen im Gesicht. Er nahm eines der Fässchen mit dem Dämonenpulver, zog den Korken heraus und stopfte das Loch mit einem Fetzen, den er von seinem Hemd riss, zu. Dann zückte er seine Feuersteine und entzündete den Fetzen. Brobus gab einen erstickten Laut von sich, als er erkannte, was sein Bruder vorhatte. Dieser zielte und warf das Fässchen einer der Gigantenspinnen zu. Das Fässchen, welches glücklicherweise aus stabilem Holz war, landete unter dem Kopf der Spinne auf dem Boden. Die Spinne blickte neugierig und verwirrt nach unten. Es sollte das Letzte sein, was sie sah. Mit einem kurzen Aufblitzen und einem lauten Knall explodierte es. Die Zwerge und Spinnen waren für einen kurzen Augenblick geblendet. Als sich ihre Sicht klärte, bot sich ihnen ein grässliches Bild: Der Oberkörper der Gigantenspinne war nur noch als Überreste am Boden vorhanden. Der Unterkörper hingegen war an der abgetrennten Stelle verbrannt und stand noch einem Moment aufrecht, bevor er zusammenbrach. Alle waren so geschockt, dass niemand das Beben fühlte. Spinnen und Zwergen waren erstarrt. Dann flohen die Spinnen mit einem lauten Kreischen zurück in den ursprünglich versperrten Tunnel. „Sie fliehen!“

      „Lang lebe Gribus!“

      „Hurra!“ Die Zwerge jubelten. Vor lauter Siegesfreude bemerkten die Zwerge das immer stärker werdende Beben immer noch nicht. Bis es zu spät war: Plötzlich krachte ein riesiger Wesen aus der Decke. Es war der Kopf eines zehn Meter langen und einen Meter breiten Erdwurms. Das Gesicht bestand aus einem einzigen riesigen Maul, aus dem die meterlange Fangzunge hervorschnellte und sich ein Opfer fing, bevor die Zwerge überhaupt reagieren konnten. Der Schockzustand des Unglücklichen löste sich und dann brüllte er sich die Seele aus dem Leibe. Es war Gribus. Glücklicherweise waren Zwerge wegen ihrer Knochen schwer, sodass der Wurm die Fangzunge mitsamt dem Opfer nicht rasch wieder einziehen konnte, sondern nur langsam. Immer mehr kam Gribus dem Maul näher, während die anderen Zwerge versuchten, ihn zu retten. Die Balliste wurde ausgerichtet und abgefeuert, doch der Bolzen prallte wirkungslos an der harten Haut des Wurmes ab. Den Wurm kümmerte das alles nicht. Immer näher zog er sein Opfer heran, bis es nur noch zwei Meter vom Maul entfernt war. Dann hielt die Zunge inne. Gribus blickte nach oben und blickte direkt ins Maul des Wurmes. Die Zähne rotierten bereits erwartungsvoll. Gribus schloss die Augen und wartete auf den Tod.

      Doch er kam nicht. Gribus hörte zuerst ein Zischen, dann plötzlich ein Knacken und letztendlich den ohrenbetäubendes Schrei des Wurmes. Dann landete auf einmal heißes Wurmblut in seinem Gesicht. Jetzt schrie Gribus, sein Gesicht stand in Flammen. Die Zunge des Wurmes lockerte sich, sodass Gribus herabfiel, doch nahm dieser es nur verschwommen wahr. Das Letzte, was er fühlte, war sein Aufprall in mehrere starke Arme, dann Finsternis.

      Westen der Sahara (Menschenreich)

      Mittag des Tages nach dem Fall von Erlin

      Der Wüstenwind blies erbarmungslos und weit und breit war nur Sand. Es war glühend heiß, doch das Wesen, welches durch die Wüste wandelte, kümmerte dies nicht. Wie auch, wenn es nichts fühlte: Es bestand nur aus Metall und Elektronik. Es war GKR-3443, ein Werk der Menschen. Mit zweieinhalb Metern war er deutlich größer als seine Erschaffer. Sein Kopf war ein Quadrat mit zwei grün glühenden Augen und einem sandfarbenen Anstrich. Der Kopf saß СКАЧАТЬ