Fünf ungleiche Reiter. Jannis B. Ihrig
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Название: Fünf ungleiche Reiter

Автор: Jannis B. Ihrig

Издательство: Автор

Жанр: Любовное фэнтези

Серия:

isbn: 9783954882724

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СКАЧАТЬ doch diese half ihm nicht gerade, Übersicht über die Ereignisse zu bekommen. Warum hatte er es getan? Woher kam der Mut? Woher kam überhaupt sein eigener Wille? Solange er sich zurückerinnern konnte, hatte er stets die Befehle seiner Herren befolgt. Er fühlte sich in Gedanken so frei wie noch nie zuvor.

      Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem seltsamen Wesen zu. Es sah aus wie ein Mensch in einer weißen, schlichten Robe. Es gab aber deutliche Unterschiede: Da waren einerseits die spitzen Ohren und dann noch das Gesicht. Während die Gesichter der Menschen, die er je gesehen hatte, immer etwas schwabbelig waren, sah dieses Gesicht aus, als hätte man die Haut stramm über die Knochen gezogen. Während GKR-3443 den Elf ungläubig anstarrte, kam Bewegung in diesen. „Stirb, metallener Dämon.“ Grelles Licht blitze auf und ein Lichtpfeil raste auf ihn zu. Im letzten Moment konnte der Roboter ausweichen. Der Lichtpfeil zischte vorbei und pulverisierte einen Felsen zum Großteil. GKR-3443, noch immer verwirrt, versuchte zu beschwichtigen: „Ich habe keinen Grund, mit dir zu kämpfen.“ Der Elf sah ihn hasserfüllt an: „Versuch nur, mich zu blenden! Ich werde dich vernichten!“ Noch ein Lichtpfeil, und dieser traf. GKR-3443 wurde nach hinten geschleudert.

      GKR-3443 schlitterte mehrere Meter weit, blieb aber auf den Beinen. Er erkannte, dass er um den Kampf nicht herum kommen würde, weshalb er zur Sicherheit das Ei in eine Luke seines Körpers packte, wo es sicher war. Dann wandte er sich seinem Angreifer zu.

      Erwin war verunsichert: Dieses Wesen, welches er für einen Dämon hielt, hatte den Angriff genauso unbeschadet überstanden wie der schwarze Ritter. Doch Dämonen sind extrem anfällig gegenüber Lichtmagie. Angstschweiß rann von seiner Stirn herab, als er die Befürchtung bekam, dass es Dämonen geben könnte, die immun gegenüber Lichtmagie waren. Vielleicht sollte er fliehen. Nein, er wollte nicht noch einmal davonrennen. Diesmal würde er kämpfen. Trotzig blickte er seinen Gegner an. Dieser hatte ihn mit seinen grün leuchtenden Augen im Blick. „Wenn ich ihn nicht von vorne angreifen kann, sollte ich es von hinten versuchen“, schoss ihm es durch den Kopf und er schritt zugleich zur Tat. Er rannte los und versuchte ihn zu umkreisen. Das metallische Wesen schien seine Absicht zu erahnen und begann sich nun zu drehen, sodass immer seine Vorderseite zu Erwin gerichtet war. Erwin rannte immer schneller, doch das Wesen konnte mithalten. Der Elf hielt an, als er erkannte, dass es keinen Zweck hatte. Das metallische Wesen sprang plötzlich nach vorne und griff mit seiner Metallkralle nach ihm. Erwin reagierte nicht rechtzeitig genug und wurde gepackt. Er wurde in die Luft gehoben und schließlich gegen einen der Felsen gerammt. Nicht heftig, fast schon sanft. Doch Erwin bemerkte nichts davon, denn selbst dieser sanfte Aufprall machte ihn benommen. Dann aber sah er wieder deutlich und blickte dem Wesen in die grünen Augen. Sie waren ohne Iris und Pupille. ‚Ich muss mich befreien.‘, schallte es in seinen Gedanken. Doch seine Arme waren fest eingeklemmt, sodass er nicht zaubern konnte. Panik kam in ihm auf. Dann aber schoss ihn ein Gedanke durch den Kopf. Sein Meister hatte ihm erzählt, man könnte die Lichtenergie auch durch die Augen abgeben. Während das Wesen immer noch nichts tat, sondern ihn nur ansah, schloss er die Augen und konzentrierte sich. Er spürte, wie das Licht sich in seinen Augen sammelte. Dann riss er die Augen auf und das Licht bündelte sich zu zwei Lichtstrahlen, welche dem metallischen Wesen direkt in die Augen rasten.

      Als GKR-3443 das Licht abbekam, fielen seine Sehsensoren aus. Wäre er immer noch ein Roboter gewesen, wäre er ausgefallen. Doch er war mehr als ein Roboter, weshalb er zum ersten Mal Panik verspürte. Seine Bewegungen wurde unkontrolliert: Seine Arme wackelten hin und her, sodass der Elf mehrmals, ohne dass es GKR-3443 bemerkte, gegen die Felswand geschleudert wurde. Seine Beine stampften heftig, was sich als unvorteilhaft erwies: Der Boden unter ihm gab nach, sodass er und der Elf in einem tiefen, dunklen Loch verschwanden. Als sich der Staub gelegt hatte, krabbelte der Landtintenfisch auf seinen acht Armen an den Rand des Loches. Zögernd blickte er nach unten. Dann begann er mit dem Abstieg.

      Mehrere hundert Meter unterhalb der Wüstenoberfläche war GKR-3443 auf festem Boden angekommen. Beim Aufprall stieß er sich den Kopf, sodass die Biomasse in seinem Kopf ziemlich heftig durchgeschüttelt wurde, wodurch GKR-3443 zum ersten Mal bewusstlos wurde. So lag er dort zwei geschlagene Stunden, bis sich die Biomasse wieder geordnet hatte. Schnurrend fuhr GKR-3443 sich hoch. Als sämtliche Programme wieder aktiviert waren, stand er auf. Und stellte fest: Das Ei war weg. Sofort schaltete er seine Scheinwerfer an, suchte es und fand dieses schließlich nur wenige Meter vor sich. Das Ei lag zwischen mehreren Steinen und hatte Risse. Doch sie waren nicht durch den Aufprall verursacht worden. Die Risse wurden länger und es knackte immer mehr. Schließlich öffnete sich das Ei: Das schlangenähnliche Wesen schlüpfte. Das gut einen Meter lange Wesen schüttelte sich und kratzte sich mit seinen krallenbesetzten Vorderfüßen die Eischalenreste von seinen weißleuchtenden Schuppen ab. Dann bemerkte es den Blick des Roboters auf sich. „Was guckst du so? Noch nie einen Basilisk gesehen?“ Der Roboter antwortete sofort: „Nein, habe ich nicht.“ Der Basilisk guckte ihn frech an und spottete: „Ist ja auch kein Wunder, wenn man tagein, tagaus nur darauf wartet, von seinem Herrchen in die Wüste geschickt zu werden … „

      „Na und? Es war meine Aufgabe, bevor ein gewisses Ei alles durcheinander brachte.“ Der Basilisk sah ihn so erstaunt an, wie man mit einem Schlangengesicht es konnte: „Höre ich da etwa Wut in deiner Stimme? Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass du vor kurzem nur ein Haufen Blech warst, der tat, was man ihm sagte.“

      „Und was bin ich jetzt?“

      „Ein Haufen Blech mit etwas denkender Masse im Kopf, der nicht so recht weiß, was er hier überhaupt tut.“ Damit traf der Basilisk voll ins Schwarze. GKR-3443 wusste tatsächlich nicht, was er hier tat. Früher hätte er nie daran gedacht, seine Patrouillenroute zu verlassen oder gar Menschen anzugreifen. Nicht, dass er Bedauern fühlte, noch war er zu sehr Roboter, um so etwas zu fühlen. GKR-3443 sah den Basilisken an und fragte: „Und nun?“

      „Was schon? Suchen wir uns einen Weg hier raus!“

      Erwins Kopf dröhnte, sodass er sich an den Kopf fasste. Um ihn herum war es stockdunkel, weshalb er, sobald er wieder klar denken konnte, eine Leuchtkugel erschuf. Nun konnte er erkennen, dass er in einer kleinen Höhle war, mit einem Schacht nach oben, durch den er gefallen war. Er sah sich um und konnte jedoch nirgendwo das metallische Wesen entdecken. Dafür ein Loch, durch welches das seltsame Wesen weitergefallen sein musste. Erwin erwartete nicht mehr, dass es noch lebte. Er überlegte nun, was er tun solle, als sich etwas an seine Beine anschmiegte. Es war der Tintenfisch. Erwin blickte ihn an und sagte schließlich: „Gut, dass ich hier nicht alleine bin.“ Er blickte nach oben. „Dort kommen wir nie im Leben hoch. Lass uns also diesen Gang erkunden“, sagte Erwin und ging mit den Tintenfisch durch den Gang vor ihm.

      „Ich glaube, in dieser großen Höhle waren wir schon.“ GKR-3443 seufzte, was für ein Roboter natürlich unmöglich war, doch das, was GKR-3443 von sich gab, kam einem Seufzen am nächsten. „Und ich sage, dass wir hier noch nicht waren, Echse.“ Er wunderte sich schon lange nicht mehr über seine emotionalen Ausbrüche. Der Basilisk blickte ihn böse an: „Basilisk! Ich bin ein Basilisk! Und außerdem wird es Zeit, mir einen Namen zu geben.“ GKR-3443 blieb stehen und blickte ihn an: „Was soll das heißen?“

      „Ich bin dein Begleiter und du musst mir einen Namen geben.“

      „Ich habe dich nicht darum gebeten mich zu begleiten und außerdem kannst du dir gefälligst deinen Namen selbst ausdenken“, erwidert der Roboter und stampfte weiter. Der Basilisk geriet nun ebenfalls in Wut: „Du blöder … was war das?“ Sie blieben beiden stehen und GKR-3443 schwenkte seine Scheinwerfer durch die Höhle hin und her, ohne etwas zu entdecken: „Ich habe es auch gehört. Es klingt als würde etwas kreischen.“ Wieder ertönte es. Das ungleiche Paar sah sich um, konnte aber in der Dunkelheit des Tunnels nichts entdecken. Es kreischte immer mehr und egal was es war, es kam immer näher, ohne dass sie es entdecken konnten. GKR-3443 begann seine Sehmöglichkeiten durchzugehen: Nachtsicht … nichts. Infrarot … nichts. Echolot … Jetzt waren Konturen erkennbar, jedoch nicht deutlich genug, um die Gefahr genau zu erkennen. Strahlungsmessung … Volltreffer! Um ihn СКАЧАТЬ