Fünf ungleiche Reiter. Jannis B. Ihrig
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Название: Fünf ungleiche Reiter

Автор: Jannis B. Ihrig

Издательство: Автор

Жанр: Любовное фэнтези

Серия:

isbn: 9783954882724

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СКАЧАТЬ Flammenwerfer endete, verfügte der rechte über eine Klaue, die auch sehr schwere Gegenstände heben konnte. An den stiefelähnlichen Füßen waren mehrere kleine Düsen befestigt. Auf dem Rücken befand sich der Tank, der die Brennflüssigkeit des Flammenwerfers speicherte.

      „GKR-3443, irgendwelche Neuigkeiten?“

      „Nein, Zentrale“, antwortete er mit seiner neutralen Computerstimme. GKR-3443 war auf Patrouille, die Aufgabe für die er gebaut wurde und die er schon seit zehn Jahren ausführte. Obwohl er mit einer für Roboter typisch hohen Intelligenz ausgerüstet war, benötigte er sie nicht, was ihn nicht störte. Er existierte nur, um zu dienen. Wieder einmal scannte er die Gegend, wie tausendmal davor. „GKR-3443 hier. Ich orte eine starke Energiefrequenz in zwei Kilometern Entfernung.“

      „Untersuchen Sie es!“ GKR-3443 brauchte nicht mehr Befehle, um zu agieren. Er blieb stehen und startete den nötigen Vorgang: „Bereite Reisemodus vor. Energie wird in Füße umgeleitet.“ Die Füße des Roboters leuchteten auf. „Start! „ Plötzlich beschleunigt der Roboter in einem Augenblick von 0 auf 400 Stundenkilometer. Wie der Blitz raste er durch die Wüste bis zu den Rocky Mountains im Norden. In Null Komma nichts erreichte er sein Ziel. Dann stand er vor einer steilen Klippe. Von ganz oben kam das Signal. „Hindernis ist hundert Meter hoch. Bereite Sprungdüsen vor.“ Die Düsen an seinen Füßen spuckten auf einmal Feuer und beförderten GKR-3443 nach oben auf die Klippe. Der Kopf schwenkte nach links und rechts. „Scanne die Umgebung … Standort des Signals geortet. Das Signal kommt von einem grauen, eiförmigen Objekt. Der Krater, in dem das Ei liegt, lässt einen gewaltigen Aufprall vermuten.“

      „Hier Zentrale. Bergen sie das Objekt und bringen sie es zum Hauptquartier!“

      „Verstanden. Fahre Greifarme aus und … Zapp!“ … „GKR-3443? Melden Sie sich! … Hauptzentrale am Bergungszentrale: GKR-3443 sendet keine Signale mehr. Sende seine letzten Koordinaten.“

      Der blonde, blauäugige Christian lächelte. Das war eine Seltenheit bei diesem grottenschlechten Pokerspieler. Doch heute war ihm das Glück hold. Die Bank war gut gefüllt und sein Blatt wunderbar. Siegessicher lächelte er seine drei Mitspieler an. „Ich glaube es ist jetzt Zeit“, sagte Simon, ein Pilot. „Da stimme ich zu!“, antworte eine Pilotin. Christian konnte sich nicht an ihren Namen erinnern, doch es war egal. Schließlich würde er gleich ihre 450 Koloniedollar gewinnen. „Okay, dann wollen wir mal …“

      „Christian Schmitt, melden Sie sich sofort im Hangar 3. Es gibt Arbeit“, tönte auf einmal die Stimme seiner Kollegin Sarah Black aus den Lautsprechern, die überall in der Basis herumhingen. „Oh nö. Nicht jetzt“, stöhnte Christian auf. „Du musst los!“, sagte Simon mit einem Grinsen auf dem Gesicht. „Nur noch einen Mo …“

      „Du kennst die Anweisung.“ Christian nahm seine 450 Koloniedollar und ging wütend aus dem Freizeitraum. „Mal sehen, was für ein Blatt er hatte“, sagte die Pilotin und sah es an. „Oha, ein Royal Flush!“

      „Na, welch ein Glück, dass was dazwischen kam“, sagte Simon und sein Grinsen wurde breiter.

      „Nun hör schon auf. Ich habe es mir nicht ausgesucht, wann der Roboter ausfällt. Lass deine Wut also nicht an mir aus.“ Sarah sah Christian ins Gesicht. Dieser antwortete mit einem Grollen: „Tu ich nicht. Und schau wieder nach vorne.“

      „Siehst du! Ich habe dir schon mehrmals gesagt, dass es besser wäre, mit dem Pokern aufzuhören.“ Jetzt sah sie mit ihren grünen Augen wieder nach vorne und korrigierte den Kurs des Bergungssenkrechtstarters, während sie sich unter dem kurz geschnittenen braunen Haar kratzte. Das Fluggefährt war nichts anderes als ein kleiner Senkrechtstarter, der mit zwei leichten Lasern und einem Bergungsgreifhaken bewaffnet war. Gerade rasten sie durch die Wüste auf der Suche nach GKR–3443. „Kannst du ihn orten, Christian?“

      „Nein. Entweder wurde er weggeschafft oder er ist komplett ausgefallen. Wir erreichen gleich den Punkt, von dem das letzte Signal kam. Wir werden dann mehr wissen.“ Sarah nickte, obwohl ihr Partner es nicht sehen konnte, und gab Gas. Dann aktivierte sie die Düsen, um über die steile Felswand zu kommen, die auch GKR-3443 übersprungen hatte. „Ich glaub’ ich sehe ihn. Da, neben dem Krater. Was ist da los?“ Christian drehte sich um und traute seinen Augen nicht. Da unten sah er den Roboter und ein großes, graues Ei. Zwischen beiden gingen blaue Blitze hin und her. Dann erstarben die Blitze. „Was war das, Sarah?“

      „Das wollte ich dich auch fragen.“ Christian schaute sich weiter um. Dann plötzlich piepte es. „GKR-3443 aktiviert sich!“

      „Was?“ Tatsächlich stand GKR-3443 wieder auf. Christian nahm das Mikrofon, mit dem er über die Lautsprecher Kontakt mit der Außenwelt aufnehmen konnte. „GKR-3443, verstehst du mich?“

      „Klar und deutlich, Herr.“

      „Was ist passiert?“

      „Weiß nicht, Herr“

      „Na egal. Heb das Ei auf. Wir bringen dich zurück in die Basis.“ GKR-3443 gehorchte. Als er aber das Ei aufhob, stockte er. „Was ist?“

      „Ich empfange ein unbekanntes Signal. Ich glaube, es kommt aus den Ei, Herr.“ Christian und Sarah sahen sich sprachlos an. Dann ergriff Sarah wieder das Wort: „Seine Elektronik muss beschädigt sein. In der Basis kriegen sie es bestimmt wieder hin.“

      „Vermutlich“, stimmte Christian zu, doch er hatte ein ungutes Gefühl. Also nahmen sie den Roboter samt Ei auf und begaben sich auf den Rückweg.

      Hätten sie nur in das Ei hinein sehen können. Dann hätten sie ein Wesen, das wie eine graue Schlange aussah, gesehen, das lächelte, denn es hatte den ersten Schritt zur Erfüllung seines Schicksals geschafft.

      Westen der Sahara (Menschenreich)

      Mitternacht des zweiten Tages nach dem Fall von Erlin

      Das Erste, was Erwin fühlte, nachdem er zu sich kam, war Sand. Feiner, weicher Sand. Erwin lag auf dem Rücken und hatte mächtige Kopfschmerzen. Er versuchte langsam aufzustehen, was ihm auch gelang. Dann blickte er sich um. „Wo im Namen des Lichts bin ich?“ Egal wohin er blickte, er sah nur Sand und Sanddünen in der Nacht. Er hatte noch nie so viel Sand gesehen. Er überlegte, wo er sein konnte. Dann fand er eine Antwort, doch diese gefiel ihm nicht: In einer Wüste. Leanus hatte ihn schon immer viel über diese gefährliche Gegend erzählt. Leanus … Der Gedanke an seinen toten Meister schmerzte ihn. Doch was ihn im Moment noch mehr schmerzte und ihm eiskalt den Rücken herunter lief, war die Erkenntnis, dass es nur eine Wüste in Locondia gab: Das Menschenreich. Das Schicksal spielte ihm übel mit. ‚Was soll ich nur machen? Ich bin in der Wüste und laufe Gefahr zu verdursten oder getötet zu werden. Erlin ist erobert und mein Meister tot.‘, dachte Erwin verzweifelt. Er sah sich um und entdeckte einen Krater, der in der Mitte noch glühte. Erwin trat näher heran und rutschte beinahe aus, denn die Ränder waren aus Glas. Er konnte das Gleichgewicht gerade noch halten und sah sich nun an, was in der Mitte war. Erwin erkannte das blaue Ei. „Wie kommt das hierher?“, fragte er sich, während er es aufhob. Es fühlte sich warm an. Und es pulsierte. Erwin starrte es an. Er fühlte tatsächlich einen Herzschlag. „Hier lassen kann ich es nicht. Doch wie soll ich es am besten transportieren?“ Erwins Blick fiel auf den Sandboden. Wenig später war mit Lichtmagie weiße Sandseide gesponnen, sodass wiederum mit Magie ein Rucksack genäht werden konnte. Erwin verstaute das Ei und begann Richtung Norden, beziehungsweise wo er den Norden vermutete, zu ziehen.

      Langsam kam die Sonne hervor und es wurde heiß. Erwin, der nichts zum Trinken hatte, war bereits nach einer Stunde СКАЧАТЬ