Seewölfe Paket 6. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 6

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394951

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СКАЧАТЬ von den Spaniern gesehen zu werden. Dann brauchten sie nur noch ein Dutzend Schritte bis zu der Stelle, wo jetzt das Boot vertäut wurde.

      Hasard stellte fest, daß er den Drahtigen richtig eingeschätzt hatte: erließ tatsächlich zwei Mann als Wache zurück. Die restlichen fünf marschierten auf die schräge Geröllrinne zu, die in das Kliff schnitt und die Möglichkeit für einen problemlosen Aufstieg bot. Der Mann mit der Adlernase kletterte als erster. Für die nächsten Minuten waren die fünf Männer aus dem Blickfeld der Seewölfe verschwunden, aber rollende Steine und ein paar unterdrückte Flüche verrieten ihren ungefähren Standort.

      Der Drahtige schwang sich als erster über die Kante des Kliffs.

      Hasard lag in der Deckung einiger durcheinandergewürfelter Felsbrocken und spähte durch eine schmale Lücke zwischen den Steinen. Deutlich konnte er das scharfe Profil seines Gegners sehen, der die Hände in die Hüften gestemmt hatte und aus schmalen Augen zu dem roten Felsenkegel hinaufsah. Nach einer Weile wandte er sich um und überzeugte sich, daß auch der Rest seiner Leute die Hochfläche erreicht hatte.

      „Wir teilen uns“, sagte er auf spanisch. „Diego und ich klettern auf den Berg. Die beiden anderen Gruppen schwärmen aus, decken uns den Rücken und sichern unsere Flanken. Verstanden?“

      „Si, Senor“, tönte es vierstimmig zurück.

      Die Männer hatten funkelnde Augen. Hier war ein Mann, der wußte, was er wollte, und die Sache vernünftig anpackte. Prompt zeigten seine Leute ein ganz anderes Kaliber als die sechs, die bereits von den Seewölfen überwältigt worden waren. Der Hagere nötigte Hasard Achtung ab. Trotzdem hatte er keine Chance. Denn die Seewölfe hatten sich so über das Plateau verteilt, daß die eigentlich ganz vernünftige Idee mit den drei Gruppen den Spaniern nur zum Verhängnis werden konnte.

      Der Drahtige und der Bursche mit dem Namen Diego marschierten quer über das Plateau auf den Felsenkegel zu. Die anderen teilten sich und schwärmten nach links und rechts aus. Auf diese Art bildeten sie eine keilförmige Formation und mußten annehmen, daß sie das größtmögliche Maß an Sicherheit erreicht hatten.

      Hasard lächelte matt, richtete sich etwas auf und wartete darauf, daß die rechte Flanke der Formation in seine Reichweite geriet.

      Ben Brighton, der hinter dem Seewolf kauerte, hielt einen handlichen Stein in der Faust. Ferris Tucker betrachtete einen Augenblick nachdenklich Batutis Morgenstern, dann deponierte er ihn sanft auf dem Boden und griff sich ebenfalls einen Stein. Die beiden lächerlichen Spanier, die da heranpolterten, waren völlig ahnungslos und konnten nichts dafür, daß man den Seewölfen die „Isabella“ geklaut hatte. Sie würden flachgelegt werden, aber man mußte ihnen ja nicht gleich den Schädel einschlagen.

      Hasards Lächeln vertiefte sich.

      Seiner Meinung nach zerbrach sich der rothaarige Schiffszimmermann unnütz den Kopf. Die zwei lächerlichen Spanier gedachte der Seewolf nämlich allein zu erledigen.

      Als sie noch drei Schritte entfernt waren, sprang Hasard mit einem Satz auf den Felsblock und jumpte den Spaniern von da aus unmittelbar vor die Füße.

      Die Kerle prallten zurück und rissen erschrocken die Münder auf. Beide holten Luft, um loszubrüllen, aber bevor sie auch nur einen Ton herausbrachten, packte sie der Seewolf links und rechts bei den Ohren und donnerte ihre Köpfe gegeneinander.

      Die Burschen sackten zusammen. In einiger Entfernung klatschte es zweimal dumpf. Und damit war auch die linke Flanke der fabelhaften Formation im Eimer.

      „Fesseln und knebeln“, flüsterte Hasard, während sein Blick den Drahtigen und seinen Begleiter suchte, die sich schon in einiger Entfernung befanden.

      Trotzdem mußten sie etwas gehört haben.

      Hasard zog den Kopf ein, als der Drahtige herumfuhr. Durch die Lükke zwischen den Steinen konnte der Seewolf deutlich die Spannung in dem schmalen, asketischen Gesicht mit der Adlernase lesen. José Diaz, erster Offizier der „Santa Monica“, war ein Mann mit Instinkt. Er spürte die Gefahr mit jeder Faser, spürte sie jäh und bedrohlich überall ringsum, aber er konnte nicht ahnen, aus welcher Richtung der Teufel aus der Kiste fahren würde.

      Nur drei Schritte hinter den beiden Spaniern richtete sich die stämmige Gestalt von Jeff Bowie auf.

      Er hatte links den gleichen Haken, wie ihn Matt Davies rechts trug. Piranhas hatten ihm die Hand zerfetzt, aber inzwischen hatte er sich an den Verlust seiner Linken gewöhnt und konnte mit seinem Haken perfekt umgehen. In der Rechten hielt er ein kurzes, stabiles Kantholz. Hasard konnte ihn deutlich grinsen sehen, als er sich zum Sprung duckte.

      Der Drahtige und sein Begleiter starrten immer noch dorthin, wo sie das zweimalige dumpfe Klatschen gehört hatten.

      Jeff Bowie sprang. Geschmeidig wie ein Panther flog er durch die Luft, und noch ehe er mit den Füßen aufsetzte, hatte er zweimal kurz und trocken zugeschlagen.

      Der Drahtige erhielt die Rundung des Stahlhakens auf den Kopf, der Bursche mit dem Namen Diego den Holzknüppel.

      Beide kippten um. Jeff schlug zur Sicherheit noch zweimal mit dem Knüppel zu, dann winkte er und zeigte triumphierend seine Zähne.

      „Wer sagt’s denn“, brummte Hasard. „Und jetzt müssen wir Ed und den anderen Bescheid geben. Die warten nämlich immer noch darauf, daß hier oben der Tanz losgeht.“

      „Schöner Tanz“, sagte Ferris fröhlich.

      Mit ein paar Schritten erreichte er den Rand des Kliffs. Da stand er nun in voller Größe, und den beiden Spaniern, die angestrengt zu der Hochfläche hinaufgestarrt hatten, drohten fast die Augen aus dem Kopf zu fallen.

      „Buh!“ rief Ferris.

      „Ed! Matt! Bob!“ befahl Hasard scharf.

      Ehe die beiden Spanier dort unten begriffen, wie ihnen geschah, fielen die drei Seewölfe über sie her wie die Teufel.

      Matt Davies knallte dem ersten seinen Stahlhaken gegen die Stirn.

      Bob Grey klopfte Nummer zwei mit einem Stein auf den Schädel, so daß der Bursche wie ein Bündel Lumpen in sich zusammenfiel.

      Ed Carberry stemmte beide Hände in die Hüften, holte tief Luft und durchbohrte Bob Grey mit einem vernichtenden Blick.

      „Das war meiner!“ fauchte der Profos aufgebracht.

      „Wer zuerst kommt, haut zuerst“, widersprach Bob mit schlagender Logik. Der Profos zählte prompt sämtliche fürchterlichen Strafen auf, die auf See, an Land oder in der Hölle auf vorwitzige, unverschämte Kerle warteten. Aber immerhin verschnürte er dabei schon einen der Spanier, während Bob den zweiten fesselte.

      Ein paar Minuten später wurden auch diese beiden auf die Hochfläche gezogen.

      Dreizehn Männer waren jetzt hier oben an die Felsblöcke gebunden und geknebelt, damit sie ihre Leute nicht durch Geschrei warnen konnten. Siebzehn Männer hielten sich noch an Bord der „Santa Monica“ auf. Und diese Männer standen unter dem Kommando eines Kapitäns, der sein Schiff fast auf das Riff gesetzt, den zweiten Suchtrupp viel zu spät losgeschickt hatte und der demnach schlicht und einfach nichts taugte.

      „Die frühstücken wir im Vorbeigehen“, sagte Ed Carberry überzeugt.

      „Sicher“, СКАЧАТЬ