Seewölfe Paket 6. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 6

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954394951

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СКАЧАТЬ schob sich mit einem tiefen Atemzug hoch, Dan wollte aufspringen und merkte, daß er kein Gefühl in den Beinen hatte. Er wäre gestürzt, wenn Jacahiro ihn nicht aufgefangen hätte. Dan fauchte wie eine Katze, schüttelte die Hand ab, die ihn hielt, und stellte dabei widerwillig fest, daß das verhaltene Grinsen des Indianers eigentlich gar nicht höhnisch und niederträchtig wirkte.

      Batuti stampfte voran, Dan folgte ihm. Das helle Sonnenlicht an Deck ließ ihn blinzeln, und der frische, salzige Wind war nach dem Mief in der Vorpiek das reinste Paradies. Der hünenhafte Neger und der blonde Junge sahen sich um, dann blickten sie zu dem Bretonen hoch, der an der Schmuckbalustrade des Achterkastells lehnte.

      Dan hatte einen Kloß in der Kehle.

      „Was habt ihr mit unseren Leuten angestellt?“ fragte er rauh und hatte alle Mühe, kein „ihr verdammten Bastarde“ anzuhängen.

      „Die gehen zu Fuß“, sagte der Bretone kalt. „Wir konnten sie hier nicht brauchen. Also was ist? Wollt ihr jetzt Borddienst tun oder lieber an der Rahnock baumeln?“

      Dan wurde bleich unter der Sonnenbräune. Batuti sog scharf die Luft ein und schloß die Augen. Zu Fuß gehen – das hieß, daß die Kerle Ben, Stenmark und Shane über Bord geworfen hatten. Einfach so. Ohne Rücksicht darauf, daß sie kaum eine Chance hatten, die Insel zu erreichen – schwimmend durch ein von Haien verseuchtes Gewässer!

      Batutis Zähne knirschten.

      Dan schwieg und focht einen fürchterlichen Kampf mit sich selbst aus. Alles in ihm drängte danach, dem Bretonen seinen Haß und seine Verachtung ins Gesicht zu schreien. Oder ihm wenigstens an die Kehle zu fahren, sobald er die Hände frei hatte. Aber es war sinnlos, jetzt Selbstmord zu begehen. Solange sie am Leben waren, hatten sie eine Chance. Eine Chance, es diesen Bastarden heimzuzahlen und ihre Kameraden zu rächen.

      Jean Morro kniff die grauen Augen zusammen.

      „Also was ist?“ fragte er hart. „Borddienst oder Rahnock?“

      „Borddienst“, quetschte Dan O’Flynn durch die Zähne.

      „Und dein Freund?“

      „Borddienst“, murmelte Batuti.

      „Gut. Ich lasse euch jetzt die Fesseln abnehmen. Ihr werdet verschiedenen Wachen zugeteilt. Und bildet euch nicht ein, ihr könntet hier den Hund von der Kette lassen. Wenn einer von euch auch nur den geringsten Aufruhr veranstaltet, lasse ich den anderen sofort erschießen, ist das klar?“

      Schweigen. Jean Morros Gesicht war eine kalte Maske.

      „Ob das klar ist?“ fragte er gefährlich leise.

      „Aye, aye“, sagte Dan zwischen zusammengepreßten Zähnen.

      „Aye, aye, Sir, heißt das.“

      „Nigger?“

      „Aye, aye, Sir“, sagte Batuti mit merkwürdig fremder Stimme.

      „Nimm ihnen die Fesseln ab, Esmeraldo! Der Lümmel kommt in die Kombüse, der Nigger zu den Fockmastgasten. Jacahiro, du paßt auf ihn auf!“

      „In Ordnung“, sagte der Maya mit seiner dunklen, kehligen Stimme.

      Er nickte Batuti zu und wies mit dem Kopf in die Richtung, in die der schwarze Herkules marschieren sollte. Aber Jacahiro fluchte nicht und brüllte nicht herum, und damit hatte Batuti entschieden das bessere Los gezogen.

      Der schweigsame Maya war ein anständiger Kerl.

      Ganz im Gegensatz zu dem fetten Tomaso, der Dan O’Flynn wieder unter seiner Fuchtel hatte. Als erstes ließ er sein Opfer die Kombüse schrubben, und die Art, wie er auf einem Dreibein saß und Speckstücke in sich hineinstopfte, zeigte, daß er nicht gesonnen war, sich selbst jetzt noch zu überarbeiten.

      Dan O’Flynn kochte vor Wut.

      Aber es war keine gesunde, wohltuende Wut, die ihn erfüllte. Es war eiskalter, würgender Zorn, ein Zorn, wie ihn nur schwarze Verzweiflung hervorbringt. Der Gedanke an Ben Brighton, Big Old Shane und Stenmark schien wie ein Feuer in ihm zu brennen, und seine Gedanken fieberten, während er den Boden der Kombüse bearbeitete.

      Irgendwann würde der Bretone bezahlen.

      Und wenn er Ben, Stenmark und Shane umgebracht hatte, würde er noch den Tag verfluchen, an dem er geboren worden war.

      „Sieben“, sagte Ferris Tucker leise.

      Der Seewolf nickte. Aus schmalen Augen verfolgte er das Boot, das sich von der Bordwand der „Santa Monica“ löste. Diesmal pullten die Männer nicht in Richtung Strand, sondern hatten offensichtlich den Plan, die Landzunge zu umrunden. Sie waren vorsichtig geworden und wollten erst einmal einen Blick auf die Nordseite der Insel werfen.

      Viel Zeit konnten sie sich allerdings nicht dazu lassen.

      In spätestens einer Stunde wurde es dunkel, dann konnte nur noch ein Verrückter versuchen, auf völlig unbekanntem Gelände irgend etwas zu finden. Das mußten auch die Spanier wissen. Nach Hasards Meinung hatten sie sich ohnehin schon unsinnig viel Zeit gelassen.

      Ihm konnte es recht sein.

      Für die Seewölfe ging es nur darum, mit den Booten die „Santa Monica“ zu erreichen, ohne von deren Kanonen in Fetzen geschossen zu werden. Im Enterkampf hatten die Spanier nicht den Schimmer einer Chance, darin waren ihnen die Seewölfe haushoch überlegen. Wenn sie erst einmal in den toten Winkel der Geschütze gelangten, gab es keine Schwierigkeiten mehr, dann war das Unternehmen für Hasards Crew so gut wie gelaufen.

      Wieder blieb eine kleine Gruppe zurück, die das Schiff beobachtete, während die anderen im Schutz der Felsen die Hochfläche überquerten.

      Als sie sich im Geröll am Rand des Kliffs auf den Boden preßten, hatte auch das Boot die Nordseite der Insel erreicht. Sechs Männer pullten, der siebte, ein großer, hagerer Bursche mit einer ausgeprägten Adlernase, beobachtete die Klippen. Schließlich befahl er, den Kurs zu ändern und steuerte einen Punkt etwa in der Mitte der Steilküste an. Der Seewolf wußte sofort, was der Bursche vorhatte.

      Er hatte gemerkt, daß der Felsenkegel auf dem höchsten Punkt der Insel von hier aus verhältnismäßig einfach zu erreichen war. Dort oben brannte immer noch das Feuer und stieg eine dünne Rauchfahne in den Himmel. Dort oben wollte der Mann nachsehen, solange es noch hell genug dazu war.

      Immerhin ein energischer Mann, dachte Hasard anerkennend. Und auf jeden Fall kein Idiot, der wie ein Anfänger in die Falle tappt. Der Seewolf grinste leise und wandte sich Ed Carberry zu.

      „Sie werden heraufkommen, Ed“, flüsterte er. „Aber sie werden Wachtposten bei dem Boot zurücklassen. Die Kerle dürfen uns auf keinen Fall entwischen, klar?“

      „Aye, aye! Ich klettere mit Matt und Bob da drüben hinter der Felsennase hinunter. Wir packen uns die Burschen, sobald hier oben der Tanz losgeht.“

      „Gut, Ed. Aber seid vorsichtig!“

      Der Profos murmelte etwas davon, daß er, verdammt noch eins, immer vorsichtig sei und man ihm das nicht extra zu sagen brauche.

      Hasard grinste nur, während Carberry Matt Davies und Bob Grey einen Wink gab und СКАЧАТЬ