Seewölfe Paket 17. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 17

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397754

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СКАЧАТЬ Gestank, wolltest du wohl sagen«, korrigierte ihn Batuti mit grimmiger Miene.

      Sie trieben ihre Pferde wieder an, verließen den Grabowfluß und ritten nach Süden. Plymmie blieb weiter auf der Spur und schien von dem, was sie tat, wirklich überzeugt zu sein. Sie stoppte jetzt nicht mehr ab.

      Erst in dem Erlengehölz, in dem Dan und Piet in die Falle gegangen waren, hielt sie wieder an. Hasard, Batuti, Nils, Matt und die Zwillinge zügelten ihre Pferde und verfolgten gespannt, was weiter geschah.

      Plymmie begann anhaltend zu winseln. Sie schaute zu den Jungen auf, sprang hoch, lief auf und ab und gebärdete sich wie verrückt.

      Die Männer blickten sich untereinander an. Hasard gab dem Gambia-Mann ein Zeichen, und dieser saß ab, bückte sich über den Boden und untersuchte jeden Zollbreit.

      »Hier muß es passiert sein«, sagte er dumpf. »Plymmie wittert Dan und Piet. Jawohl, so muß es sein. Ein Tau wurde gespannt, der Abdruck ist zu sehen. Dan und Piet prallten dagegen, stürzten und wurden niedergeschlagen.«

      »Gut, Batuti«, sagte der Seewolf. »Jetzt wissen wir also auch, wie es von Saxingen und seinem Kumpan gelang, die beiden zu überwältigen. Auf die übliche gemeine Tour – sie haben ihnen eine Falle gestellt.«

      Philip junior war ebenfalls aus dem Sattel gerutscht. Er beruhigte Plymmie, streichelte sie und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Die Hündin schnürte wieder auf dem Untergrund hin und her, nahm die Spur von neuem auf und lief weiter – wieder in die südliche Richtung.

      Batuti und der Junge saßen auf, der Ritt ging weiter. Kein Wort wurde gewechselt, die Spannung wuchs von Minute zu Minute. Hasard, Nils und Matt hielten aufmerksam nach allen Seiten Ausschau. Wo mochte der Gegner stecken? Beobachtete er sie bereits? Matt hielt eine seiner Musketen schußbereit.

      Batuti und die Zwillinge ließen Plymmie nicht aus den Augen. Es ging wieder sehr schnell voran. Dumpf trommelten die Hufe der Pferde auf dem Boden, ihre Reiter beugten sich tiefer über ihre flatternden Mähnen.

      Hasard dachte an den Stadthauptmann Paleske, der ihm kurz vor dem Aufbruch noch einmal angeboten hatte, ihm eine Gruppe von bewaffneten Männern mitzugeben. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, die Unterstützung anzunehmen? Paleske und seine Männer kannten sich in dieser Gegend aus, sie wären jetzt wirklich eine Hilfe gewesen.

      Andererseits aber wäre das große Aufgebot schon von weitem aufgefallen, sobald es sich dem Versteck der beiden Kerle näherte, und eben das wollte Hasard um jeden Preis vermeiden.

      Er durfte nichts tun, was Dan und Piets Leben zusätzlich in Gefahr brachte. Er mußte höllisch aufpassen, daß er keinen Fehler beging. Sollten sie den Schlupfwinkel wirklich finden, mußten sie sich unter Einhaltung aller Vorsichtsmaßregeln anschleichen und in einem Handstreich die Gefangenen zu befreien versuchen.

      Ein dunkler Waldstreifen tauchte vor ihnen auf. Plymmie hielt genau darauf zu und lief noch schneller als vorher. Hasard und seine Gruppe hatten fast Mühe, ihr zu folgen.

      Als die Entfernung zum Waldrand nur noch drei- bis vierhundert Yards betrug, gab der Seewolf das Zeichen zum Halten. Sie zügelten die Pferde, die wieder schnaubend verhielten. Hasard holte sein Spektiv hervor, zog es auseinander und hob es ans Auge. In der Optik zeichneten sich die Bäume des Waldes in ihrem tiefen, ernst wirkenden Grün ab. Hasard schwenkte das Rohr etwas weiter nach links und fing die Umrisse von Gebäuden ein. Unwillkürlich straffte sich seine Gestalt.

      »Da ist eine Hütte«, sagte er. »Hinter ihr kann ich ein höheres Gebäude erkennen, ebenfalls aus Steinen errichtet. Es könnte sich um das Anwesen eines Köhlers handeln.«

      »Ja«, bestätigte Nils, der ebenfalls zum Kieker gegriffen hatte. »Und der Teufel soll mich holen, wenn wir hier nicht am richtigen Platz sind.«

      Plymmie hatte die Hütte erreicht und lief einmal um sie herum. Sie hütete sich aber, auf eigene Faust etwas zu unternehmen, etwa, ins Innere einzudringen. Bevor sie von den Zwillingen keine näheren Anweisungen empfing, hielt sie sich zurück. Sie war ein kluges Tier, mit einer ausgezeichneten Spürnase und großem Scharfsinn. Sie würde – das wurde Hasard in diesem Moment erst richtig bewußt – noch erstaunlichere Leistungen zeigen, wenn sie ein paar Jahre älter war.

      Die Hündin verschwand im Wald. Wer immer sich in der Hütte aufhielt, er mußte das Auftauchen des Tieres für einen Zufall halten. Streunende Hunde oder junge Wölfe, die auf der Suche nach Beute durch die Gegend streiften, gab es in dieser Gegend sicherlich genug. Da Plymmie gleich wieder fortgelaufen war, bestand für den oder die Bewohner der Hütte – Erich von Saxingen oder Bruno von Kreye oder beide zusammen – nicht der geringste Anlaß zu Argwohn.

      »Plymmie wird im Wald auf uns warten«, sagte Hasard junior. »Sie hat begriffen, auf was es uns ankommt.«

      »Ja«, sagte sein Bruder. »Vorläufig läßt sie sich nicht wieder blicken.«

      Ihr Vater nickte, schob das Spektiv zusammen und verstaute es wieder in seiner Tasche. »Gut. Wir schlagen einen weiten Bogen nach Osten.« Er wies nach links. »Seht ihr die Senke dort drüben? Sie wird uns als Deckung dienen. Wir folgen ihrem Verlauf, schwenken dann nach Süden ein und schließlich nach Westen, arbeiten uns durch den Wald und schleichen uns an die Hütte heran.«

      »Sollten wir nicht lieber von zwei Seiten angreifen?« fragte Matt.

      »Das tun wir«, erwiderte der Seewolf. »Wenn wir den Wald verlassen, nehmen wir die Hütte in die Zange. Das scheint mir die beste Taktik zu sein. Es hat keinen Zweck, wenn zwei von uns hierbleiben und auf ein vereinbartes Zeichen hin vordringen. Das Gelände ist an dieser Seite offen, es bietet keine Deckungsmöglichkeiten.«

      »Das sehe ich ein«, sagte Matt. »Es geht mir ja auch nur darum, daß die beiden Hundesöhne nicht entwischen. Wir wollen gründlich mit ihnen abrechnen.« Demonstrativ hielt er seinen scharfgeschliffenen Eisenhaken hoch, der in der Morgensonne blinkte.

      Hasard gab ein Zeichen, und sie brachen wieder auf. Die Senke erwies sich tatsächlich als tief genug, um sie dem Blick etwaiger Beobachter zu entziehen. Hasard war ziemlich sicher, daß von Saxingen und von Kreye sie noch nicht entdeckt hatten – falls sie tatsächlich in der Hütte waren. Aber wo sonst sollten sie sich aufhalten?

      Plymmie hatte durch ihr Verhalten zu erkennen gegeben, daß das Ziel erreicht war. Dan und Piet mußten in der Hütte sein, ihre Gegner hatten sie nach dem Überfall im Erlengehölz hierher verschleppt. Von Saxingen war von Rügenwaldermünde zurückgekehrt, er mußte Bruno von Kreye Bericht erstatten über das, was er erreicht, oder nicht erreicht hatte. Gemeinsam mußten sie darauf aufpassen, daß die Geiseln sich nicht aus eigener Kraft befreiten und ihnen entwischten.

      Aus all diesen Erwägungen ergab sich der Schluß, daß der Gegner noch auf dem Anwesen anzutreffen sein mußte. Selbst wenn von Saxingen etwas von der Gefahr spürte, die ihm drohte, hatte er innerhalb einer Stunde bestimmt nicht ein neues Versteck gefunden, in das er mit seinem Begleiter und den beiden Gefangenen überwechseln konnte. Das war unwahrscheinlich.

      Hasard führte seinen kleinen Trupp durch die Senke nach Süden, dann, wie beabsichtigt, nach Westen. Das Halbdunkel des Waldes schluckte die Konturen der sechs Reiter. Das Risiko, entdeckt zu werden, war so ziemlich ausgeschlossen.

      Sie legten ungefähr zweihundert Yards im Wald zurück, dann saßen sie auf ein Zeichen des Seewolfs hin ab. Sie umwickelten die Hufe der Pferde mit Lappen, die sie vorsorglich mitgebracht hatten. Dann schritten sie weiter und führten die Tiere am Zügel hinter sich her, um so wenig Geräusche wie СКАЧАТЬ