Seewölfe Paket 17. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 17

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397754

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СКАЧАТЬ und Piet Straaten vorbei. Der Pfad, auf den sie gestoßen waren, führte sie nach Süden, sie hatten keinerlei Mühe, seinem Verlauf zu folgen. Manchmal schob sich das Dickicht von links und rechts dicht zusammen und ließ nur noch einen schmalen Spalt als Öffnung frei. Doch Dan und Piet ritten hintereinander, kamen immer wieder durch und behinderten sich gegenseitig nicht.

      Ganz unvermittelt öffnete sich der Wald, und sie preschten auf freies Gelände hinaus. Es ging eine Anhöhe hinauf, deren Kuppe mit Büschen bestanden war. Dan hatte die Kuppe kaum erreicht, da sah er Erich von Saxingen auch schon vor sich. Er trieb sein Pferd nach Süden, war nur knapp eine halbe Meile entfernt und schickte sich eben an, von einer Senke aus einen flachen Hang hinaufzureiten, der wiederum einen Hügel bildete.

      Dann winkte er Piet zu, sich zu beeilen. Piet traf ein, sie jagten in die Senke hinunter und versuchten, den Abstand zwischen sich und Erich weiter zu verringern. Sie dachten noch nicht daran, auf ihn zu schießen. Es war zu früh. Erst wenn die Entfernung auf weniger als hundert Yards zusammengeschrumpft war, konnten sie es versuchen, dann bestand die Aussicht, ihn mit einer gut gezielten Kugel aus dem Sattel zu holen.

      Von Saxingen wandte sich zu ihnen um, mit einem Blick über seine rechte Schulter entdeckte er sie. Er hätte eine Reitpeitsche in der Hand und hieb auf die Hinterhand seines Tieres ein. Doch schneller vermochte das Pferd nicht zu laufen. Er hatte schon das Äußerste an Energie aus ihm herausgeholt, das Tier war erschöpft, sein Leib war schweißbedeckt, und erste Schaumflocken traten ihm vor das Maul und flogen an Erich vorbei.

      Er fluchte, schrie und prügelte, aber er konnte das Schicksal nicht mehr beeinflussen. Zug um Zug holten die Verfolger auf. Als er sich wieder zu ihnen umdrehte, konnte er ihre Gesichter bereits in aller Deutlichkeit erkennen.

      Sie saßen ihm jetzt hart auf den Fersen. Die Jagd führte quer durch das Gelände, weiter südwärts und dann, als Erich plötzlich einen Haken schlug, um sie abzuhängen, nach Osten.

      Dan und Piet hatten den Vorteil, ausgeruhte Pferde unter sich zu haben. Sie konnten noch einiges an Kraft aus ihnen herausholen, aber sie warteten damit.

      Das Ende der Jagd schien unmittelbar bevorzustehen. Von Saxingen stöhnte vor Panik und Entsetzen auf. Er konnte sich ausrechnen, was sie mit ihm tun würden. Er ritt durch Büsche und an Bäumen vorbei, schlug noch einen Haken, hatte aber wieder keinen Erfolg damit – sie blieben ihm hartnäckig auf den Fersen und ließen sich nicht irreführen.

      Eine Falle konnte er ihnen nicht mehr stellen. Er hätte vorher daran denken sollen, als er noch im Wald gewesen war. Doch sein einziges Bestreben war darauf gerichtet gewesen, zunächst so viel Distanz wie möglich zwischen sich und die Hütte zu legen. Danach hatte er den Wald umrunden und von Norden her zu dem Köhleranwesen zurückkehren wollen.

      Erst jetzt ging ihm richtig auf, wie falsch er sich verhalten hatte. Er verfluchte sich selbst, aber auch das nützte ihm wenig. Er jagte durch einen Bach und durchfurtete ihn, doch Dan und Piet blieben wieder dicht hinter ihm und verloren ihn nicht aus den Augen. Er tauchte in einem Gehölz unter, ritt im Schutz der Bäume und des Unterholzes nach Süden, stoppte ab, warf das Pferd herum und preschte in östlicher Richtung aus dem Wäldchen hervor, aber wieder waren sie auf der Hut gewesen, hatten das Gehölz von zwei Seiten umrundet und fingen ihn nun beinahe ab.

      »Fahrt zur Hölle!« brüllte von Saxingen.

      »Bleib stehen!« schrie Dan ihm zu. »Du hast keine Chance mehr!«

      Von Saxingen aber ritt weiter. Er duckte sich tief über den Hals seines Tieres und gab nicht auf. Nichts konnte ihn dazu bewegen, zu kapitulieren und sich dem Gegner auszuliefern.

      Piet Straaten legte mit der Muskete auf ihn an, aber der Kerl bot ein zu stark bewegtes, unstetes Ziel, es hatte keinen Zweck. Piet ließ die Waffe wieder sinken. Es hatte keinen Sinn, jetzt auch nur eine Kugel zu vergeuden.

      Von Saxingen hatte in einiger Entfernung eine größere Anhöhe entdeckt, die mit Felsen bedeckt war. Darauf hielt er jetzt zu und hoffte, den Unterschlupf zu finden, den er brauchte, um seinen Todfeinden Widerstand leisten zu können. Er hieb mit der Peitsche auf das Pferd ein, trommelte ihm mit den Stiefelhacken in die Weichen, stieß Flüche aus und nahm nicht zur Notiz, daß das Tier jetzt unter ihm zu zittern begann. Flocken von Schaum trieben im Mittagswind an ihm vorbei, doch auch darauf achtete er nicht.

      Dan und Piet erkannten, welche Absicht von Saxingen hatte. Sie versuchten, ihn einzuholen und ihm den Weg abzuschneiden, doch das Pferd Erich von Saxingens schien zu einer letzten gewaltigen Anstrengung auszuholen. Es jagte in gestrecktem Galopp auf die Anhöhe zu, tauchte in eine Senke, preschte durch einen winzigen Bachlauf, daß das Wasser hoch aufspritzte, setzte über eine Knickhecke und hatte den Fuß des aufstrebenden Hanges erreicht, als Dan und Piet noch vor der Hecke waren.

      Erich von Saxingen schöpfte neue Hoffnung. Er lenkte das Pferd die Anhöhe hinauf, zuletzt kletterte es mit dicht untergesetzten Läufen. Dann waren die Felsen erreicht, die sich über die gesamte Kuppe zogen und viele Versteckmöglichkeiten boten. Von Saxingen sprang von dem abgehetzten Pferd, es blieb am ganzen Leib zitternd stehen und atmete schwer und unregelmäßig.

      Von Saxingen verschanzte sich hinter einer Gruppe mannshoher Felsen, legte die Muskete neben sich ab und hob die Pistole. Er hatte das Pulverhorn und eine ausreichende Anzahl von Kugeln bei sich und konnte sich jetzt ganz auf Verteidigung einrichten.

      Sein Pistolenschuß krachte und die Kugel pfiff haarscharf an Dan O'Flynn vorbei, der noch vor Piet mit seinem Pferd zur Kuppe hochjagte. Dan wich aus, doch er wußte, daß er geliefert gewesen wäre, wenn von Saxingen etwas besser gezielt hätte. Er ließ sich aus dem Sattel gleiten, warf sich von dem noch laufenden Pferd zu Boden, überrollte sich und ging hinter einem Gesträuch in Deckung.

      Piet saß ebenfalls ab, huschte ein Stück den Hang hoch und legte sich etwa zehn, zwölf Schritte von Dan entfernt hinter einem flachen Stein in Deckung!

      Sie verständigten sich durch Gesten. Dan gab Piet zu verstehen, daß er die Anhöhe nach Möglichkeit umrunden und sich vom nördlichen Hang aus zu von Saxingen hocharbeiten sollte. Piet erklärte durch eine Gebärde, daß er verstanden hatte.

      »Ihr Schweine!« brüllte Erich von Saxingen. »Haut ab! Verschwindet, ehe es zu spät für euch ist! Ich blase euch Löcher in den Kopf!«

      Dan und Piet gaben keine Antwort. Piet glitt davon. Dan hob die Pistole und legte auf von Saxingens Deckung an. Er drückte ab, als der Kerl den Kopf leicht anhob.

      Donnernd löste sich der Schuß, und der Gegner zog den Kopf schleunigst wieder ein. Dan lud nach und feuerte erneut. Piet war verschwunden, und von Saxingen hatte davon wahrscheinlich nichts bemerkt.

      So erreichte Piet unbehelligt den Nordhang. Er konnte sich mit Dan nicht mehr verständigen, doch gemeinsam hatten sie auch die Ost- und die Westseite der Anhöhe unter Kontrolle, so daß Erich nicht mehr fliehen konnte. Sie konnten ihn belagern, so lange sie wollten. Wenn er keine Munition mehr hatte, war die Situation reif für einen Sturmangriff, und dann wurde mit den Blankwaffen gekämpft.

      Dan gab wieder einen Pistolenschuß ab, von Saxingen antwortete sofort mit der Muskete. Piet arbeitete sich noch ein Stück weiter hoch, war fast bei den Felsen angelangt und brachte seine Muskete in Anschlag. Jetzt schoß auch er.

      Erich von Saxingen fuhr erschrocken zu ihm herum.

      »Du gemeiner Hund!« brüllte er, riß die Pistole hoch und feuerte auch auf Piet. Er traf ihn aber nicht, Piet hatte sich geistesgegenwärtig hinter einen dicken Quaderstein geduckt.

      Von Saxingen mußte nachladen. Dan nutzte die Gelegenheit, СКАЧАТЬ