Seewölfe Paket 17. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 17

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397754

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СКАЧАТЬ und fiel zu Boden. Von Kreye blieb verwirrt stehen, fuhr zum Tisch herum, fluchte und wandte sich wieder der Luke zu. Er stieß mit dem Fuß gegen den Riegel und griff zur Pistole.

      Unter ihm verständigten sich Dan und Piet durch Zeichen, dann zischte Dan: »Schnell jetzt!«

      Er ließ sich von Piet auf dessen Rücken helfen, sie standen direkt unter der Luke.

      Bruno von Kreye bückte sich, griff nach dem Eisenring der Luke und zog sie hoch. Im selben Augenblick richtete Dan sich auf und fuhr wie ein Kastenteufel hoch. Er stieß sich von Piets Schultern ab und bewegte sich wie von der Sehne geschnellt. Piet duckte sich unter der Belastung. Dan warf sich in den oberen Raum, rollte herum und war wieder auf den Beinen, als von Kreye die Pistole aus dem Waffengurt riß.

      Von Kreye war verdutzt. Mit dieser Überraschung hatte er wahrhaftig nicht gerechnet. Er wollte die Pistole auf Dan anschlagen, doch der war bereits an ihm dran und packte ihn. Ein Hieb traf von Kreyes Arm, die Pistole entglitt seiner Hand, weil seine Finger plötzlich kraftlos waren. Sie polterte zu Boden. Dan riß den Kerl zu Boden, und sie rollten ineinander verkrallt bis zum Tisch.

      Von Kreye brüllte vor Wut und Entsetzen auf, Dan fluchte. Sie schlugen mit den Fäusten aufeinander ein und kämpften verbissen wie zwei große, zornige Raubkatzen.

      Piet kauerte sich tief auf den Kellerboden, dann stieß er sich ab und federte zu der Luke hoch. Er versuchte, ihren Rand zu erwischen, um sich daran hochzuziehen. Aber nicht nur die Stiege war morsch gewesen, auch die Umrandung brach unter seinen Fingern weg. Er stürzte wieder ab, landete aber sicher auf den Füßen. Dann versuchte er es noch einmal – wieder mit dem gleichen Ergebnis. Das Holz gab unter seinem Griff nach, er fand keinen Halt. Wieder landete er auf dem Kellerboden.

      Zur Hölle, dachte er erbost, das ist vielleicht eine Bruchbude! Er fluchte laut, wußte sich keinen Rat mehr und mußte in ohnmächtiger Hilflosigkeit dem Ringen der beiden Männer lauschen. Verzweifelt blickte er sich nach einem Hilfsmittel um, fand aber keins. Er verfluchte seine Hilflosigkeit.

      Der Kampf ging unterdessen weiter. Bruno von Kreye rammte Dan die Faust gegen das Brustbein, und für einen Augenblick sah es so aus, als würde er die Oberhand gewinnen. Er stieß einen wilden Schrei aus, sein Gesicht nahm einen triumphierenden Ausdruck an. Doch Dan warf sich blitzschnell herum, drückte den Mann ein Stück von sich weg, stemmte sich hoch und verpaßte ihm einen schweren Hieb gegen die Kinnlade.

      Von Kreye keuchte entsetzt. Dan nutzte von Kreyes vorübergehende Schwäche aus und warf sich auf ihn. Der Kerl kämpfte mit Haken und Ösen, doch er konnte den Vorteil, den Dan jetzt gewann, nicht mehr ausgleichen.

      Dan kniete über ihm und schlug ihm die Stirn ins Gesicht. Von Kreye war einige Atemzüge lang vor Schmerzen gelähmt. Diese Zeit genügte Dan, um sich aufzurichten und ihm die Faust gegen die Schläfe zu hämmern.

      Der Kerl sank bewußtlos zusammen und regte sich nicht mehr. Dan sprang auf. Hufschlag näherte sich plötzlich der Hütte. Dan duckte sich unwillkürlich und schlich auf eins der Fenster zu, um ins Freie zu spähen.

      »Dan!« schrie Piet Straaten aus dem Keller. »Was ist los, zum Teufel? Kannst du mir aus diesem Loch nicht heraushelfen?«

      »Leise, Piet«, sagte Dan scharf, aber da war es bereits zu spät.

      Erich von Saxingen, der mit seinem Pferd in diesem Augenblick vor der Hütte eintraf, hörte Piets Ausruf und witterte sofort die Gefahr.

      »Bruno!« rief er. »Was ist los? Ist was nicht in Ordnung? Zur Hölle, so antworte doch!«

      Bruno von Kreye konnte jedoch nichts erwidern, weil er immer noch in tiefer Ohnmacht dalag. So schnell würde er nicht wieder in die Wirklichkeit zurückkehren. Dan hatte fest genug zugeschlagen.

      Von Saxingen rutschte aus dem Sattel, nahm die Muskete mit und hetzte zum nächsten Baum, hinter dessen Stamm er in Deckung ging. Er legte die Muskete neben sich auf den Boden und zog auch die Pistole. Sein Blick war auf die Fensterhöhlen der Steinhütte gerichtet.

      Er glaubte, eine Bewegung im Inneren wahrzunehmen, hob die Pistole und spannte den Hahn. Bevor er jedoch schoß, zielt er sehr sorgfältig, um die Kugel auf keinen Fall zu vergeuden.

      Ihr Hunde, dachte er, was habt ihr mit Bruno getan? Habt ihr ihn getötet? Wartet, das zahle ich euch heim. Bald könnt ihr der Lankwitz-Kuh auf dem Friedhof Gesellschaft leisten.

      Dan sah sich nach der Pistole um, sie mußte irgendwo auf dem Boden liegen. Er entdeckte sie, kroch zu ihr und hob sie auf. Er legte den Daumen auf den Hahn und spannte ihn, es gab ein metallisches Knacken.

      »Dan«, sagte Piet. »Was geht da oben vor?«

      »Der Bastard ist zurück«, flüsterte Dan. »Ich muß versuchen, ihn zu überrumpeln.«

      »Dan, zu zweit können wir das besser.«

      »Ich kann dir jetzt nicht helfen, es ist keine Zeit dazu.«

      »Elender Mist!« zischte Piet. »Mann, womit habe ich das bloß verdient – daß ich in so eine Lage stecke?«

      Dan robbte mit der Pistole in der Hand zu einem der Fenster, richtete sich vorsichtig auf und trachtete danach, wenigstens über den Sims zu spähen. Doch er hatte den Kopf kaum ein Stück angehoben, da peitschte draußen Erich von Saxingens Pistolenschuß auf. Die Kugel strich heran und flog durchs Fenster. Nur ganz knapp raste sie über Dans Kopf hinweg, er verspürte ein scharfes Brennen in seinem Haarschopf und ließ sich sofort wieder fallen.

      Teufel, dachte er, da hat nicht mehr viel gefehlt. Fast hätte er mir einen Scheitel gezogen.

      Er schob sich zur Tür, kroch daran vorbei und langte bei dem anderen Fenster an, das nach vorn hinaus wies. Er erhob sich ganz langsam, nahm die Pistole hoch, streckte sie vor und zielte auf den Baum, hinter dem der Feind in Deckung liegen mußte. Er drückte ab. Krachend brach der Schuß, eine kleine Wolke Pulverrauch stob hoch. Die Kugel pfiff auf Erich von Saxingen zu, der seinen Kopf rasch hinter den Baum zurückzog. Dann traf die Kugel den Stamm.

      Von Saxingen war jetzt davon überzeugt, daß die Gefangenen sich nicht nur befreit hatten – sie mußten auch im Besitz von Brunos Pistole und Muskete und sämtlichen Pulvervorräten sein, die sich in dem Sattelgepäck befunden hatten. Er hatte keine Chance gegen sie, wenn sie ein richtiges Feuergefecht gegen ihn begannen, hatte er nichts mehr zu melden.

      Sein Entschluß stand fest. Er mußte fliehen und Abstand zu der Hütte gewinnen. Erst dann konnte er versuchen, den Gegner zu täuschen, indem er sich durch den Wald wieder anschlich und die Männer aus dem Hinterhalt zu erledigen versuchte. Der offene Kampf war ohnehin nicht seine Stärke, er betätigte sich lieber als heimlicher Heckenschütze, oder aber er ließ seinen Gegner in eine Falle laufen.

      Er fluchte, drehte sich um, sprang auf und hastete gebückt zu seinem Pferd. Mit einem Satz war er im Sattel und trommelte mit den Stiefelhacken gegen die Flanken des Tieres. Im Galopp jagte er davon.

      Dan O'Flynn aber hatte keinen Schuß mehr, um von Saxingen zu stoppen. Auch die Gelegenheit zum Nachladen erhielt er nicht. Plötzlich vernahm er ein Geräusch hinter sich. Er war vollauf mit der Beobachtung von Saxingens beschäftigt gewesen und hatte sich um Bruno von Kreye nicht mehr gekümmert. Das stellte sich jetzt als fataler Fehler heraus.

      Bruno von Kreye kam früher wieder zu sich, als Dan erwartet hatte. Plötzlich rappelte er sich auf, erblickte Dan vor sich und warf sich mit einer lästerlichen Verwünschung auf ihn.

      Dan СКАЧАТЬ