Seewölfe Paket 17. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 17

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397754

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СКАЧАТЬ bringen als ersten den großen Blonden um!« brüllte von Saxingen seinen Kumpan über den Tisch hinweg an. »Wir schmeißen ihn aus der Hütte raus und diesem Killigrew-Bastard vor die Füße! Dann wagt es keiner mehr, hier noch in der Gegend herumzuschleichen!«

      »Und danach?«

      »Danach befreien wir Hugo, meinen Bruder«, sagte von Saxingen wütend. »Du gehst mir mit deinem Gefasel auf den Geist, Bruno. Hör endlich auf damit.«

      »Sie warten nur darauf, daß wir nach Rügenwalde zurückkehren«, sagte von Kreye unbeirrt. »Dort lassen sie uns in eine Falle laufen.«

      »Du Trauerkloß«, sagte von Saxingen und beugte sich mit verzerrter Miene vor. »Jetzt weiß ich, was mit dir los ist. Angst hast du – und was für welche. Ich wette, du hast die Hosen schon voll.«

      Bruno von Kreye richtete sich kerzengerade auf. Er griff nach der Flasche, doch der andere zog sie noch ein Stück weiter zu sich heran.

      »Ich habe die Hosen noch nie voll gehabt«, sagte Bruno von Kreye erbost. »Und ich bin kein Feigling, mein Junge. Das lasse ich mir von dir nicht in die Stiefel schieben.«

      »Und ich bin nicht dein Junge, verdammt noch mal!«

      »Können wir jetzt vernünftig miteinander reden?«

      »Was – was willst du denn noch?« fragte Erich von Saxingen, der sein Lallen nicht mehr unterdrücken konnte. Die Flasche war fast leer, der Beerwurz stieg ihm in erheblichem Maße zu Kopf. »Halt j-jetzt endlich d-deinen Mund, zum Teufel!«

      Bruno von Kreye hieb mit der Faust auf den Tisch. »Schluß! Von dir lasse ich mir den Mund nicht verbieten! Ich bin mein eigener Herr, merk dir das! Ich hab mein eigenes Land und Gut und lasse mir von dir nicht auf der Nase 'rumtanzen!«

      »V-verstanden«, sagte Erich von Saxingen höhnisch. Wieder trank er aus der Flasche. »Der f-feine Herr pocht auf seinen R-r-rechten rum, n-nicht wahr? Na g-gut. Was w-willst du mir eigentlich er-erklären, B-bruno, du blödes A-arschloch?«

      »Daß du unüberlegt gehandelt hast!«

      »Ich? Wo denn?«

      »In Rügenwaldermünde, als du auf die Freiin von Lankwitz geschossen hast! Ich wollte dich ja zurückhalten, aber du …«

      »Ich?« brüllte Erich von Saxingen. »Was ist mit mir? Du hast mir g-gar nichts vorzuwerfen, du H-hammel! Was ich tue, ist im-immer ri-richtig!«

      »Nein!«

      Diesmal war es von Saxingen, der mit der Faust auf den Tisch hieb. Der Tisch wackelte, die Flasche drohte umzufallen, doch er packte sie wieder mit beiden Händen. Dann sprang er auf. »Doch! Der Schuß auf diese pommersche Kuh war eine grandiose Idee!« Sein Lallen war wie weggewischt, es war die grenzenlose Wut, die ihn wieder normal sprechen ließ. »Denn er hat uns zwei Gefangene eingebracht, die wir jetzt als Geiseln benutzen können …«

      »Das klappt nie!«

      »… um meinen Bruder freizupressen!« brüllte Erich von Saxingen. »Ich beweise dir, wie das klappt!«

      »Und wir enden beide am Pranger von Rügenwalde, werden angespuckt und mit Füßen getreten!« schrie Bruno von Kreye, der sich nun ebenfalls erhoben hatte. »Anschließend hängt man uns am Galgen auf, wo wir dann im Wind baumeln und vorbeisegelnde Seeleute grüßen! Oder? Ist es nicht so? Hölle, wann gehen dir endlich die Augen auf? Wir stecken bis zum Hals im Schlamassel!«

      Erich von Saxingen leerte die Flasche Beerwurz bis auf den Grund, fluchte und umrundete den Tisch.

      »Ich hab keine Lust, mich von dir anöden zu lassen, du Sack«, sagte er. »Lieber schlage ich dir gleich den Schädel ein.« Drohend hob er die Flasche.

      Bruno von Kreye blieb stehen und wich um keinen Deut vor ihm zurück.

      »Versuch's doch mal!« schrie er.

      »Halt's Maul!«

      »Einen Dreck werde ich tun!«

      Erich von Saxingen war drauf und dran, sich auf ihn zu stürzen, doch im letzten Moment siegte in einem verborgenen Winkel seines Hirns doch wieder die Vernunft. Er ließ die Flasche sinken.

      »Verdammt«, sagte er. »Was sind wir doch für blöde Hunde. Wir gehen aufeinander los, dabei sollten wir zusammenhalten.« Seine Augen deuteten an, daß er zur Versöhnung bereit war. »Tut mir echt l-leid, Bruno.« Er streckte ihm die Hand ihn, die leere Flasche polterte zu Boden. »Laß uns die S-sache vergessen, wie?«

      Bruno von Kreye ergriff seine Hand und drückte sie. »In Ordnung. Wir sollten lieber einen Plan schmieden. Wir haben uns gemeinsam in die Sache hineingeritten, und gemeinsam müssen wir uns auch wieder rauswinden. Aber von dem Beerwurz hättest du mir wirklich etwas übriglassen können.«

      Von Saxingen grinste. »Ich habe noch eine volle Flasche in meiner Satteltasche. Na, was sagst du jetzt?«

      »Du bist ein Teufelskerl«, antwortete Bruno von Kreye.

      Sie lachten und hieben sich gegenseitig auf die Schultern. Die Freundschaft war wiederhergestellt, nun konnten sie weitersehen. Sie hockten sich wieder an den Tisch, steckten die Köpfe zusammen und begannen wie zwei Verschwörer zu flüstern.

      5.

      Halblaut teilte Piet Straaten Dan O'Flynn mit, was er vernommen hatte. Beiden war klar, daß die Kerle mit ihnen als Geiseln ein beachtliches Druckmittel hatten, um von Saxingens Plan in die Tat umzusetzen.

      Hasard würde nämlich ohne jeden Zweifel der Erpressung nachgeben, um ihr Leben nicht zu gefährden. Sie wußten es schon jetzt, sie kannten seine Prinzipien. Er ließ sich auf nichts ein, was auf Kosten seiner Männer gehen konnte, und vermied jedes Risiko. Er war fair und ehrenhaft bis zur letzten Konsequenz.

      »Das ist eine verdammte Situation«, flüsterte Dan. »Und sie geht zu unseren Lasten, weil wir wie die Verrückten hinter den Hunden hergejagt sind.«

      »Stimmt«, murmelte Piet. »Wir haben uns wie die Anfänger im wahrsten Sinne des Wortes aufs Kreuz legen lassen. Tut dir der Schädel noch weh?«

      »Das wollte ich dich gerade fragen.«

      »Na, es geht so«, raunte Piet. »Das Vogelgezwitscher, das ich vorhin vernommen habe, ist jetzt vorbei.« Er verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen, das Dan in der Dunkelheit aber nicht sehen konnte.

      Aber Dan war ohnehin nicht zum Lachen zumute.

      »Die Waffen haben sie uns natürlich abgenommen«, murmelte er. »Wie sieht es bei dir aus? Haben sie auch dein Messer entdeckt?«

      »Ja, leider. Sonst wären wir längst frei.«

      »Ein Glück, daß sie uns wenigstens die Knebel aus dem Mund genommen haben.« Dan zerrte wütend an seinen Fesseln, doch es wollte ihm nicht gelingen, sie auch nur um einen Deut zu lockern. Tief schnitten die Stricke in seine Handgelenke und Fußknöchel, seine Arme und Beine drohten steif zu werden, denn der Blutkreislauf wurde unterbrochen.

      Piet erging es nicht anders. Er tat alles, um sich wenigstens etwas СКАЧАТЬ