Seewölfe Paket 17. Roy Palmer
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Название: Seewölfe Paket 17

Автор: Roy Palmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere

isbn: 9783954397754

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СКАЧАТЬ du nicht mehr lange zu leben hast.«

      Von Saxingen trat nun doch wieder zu, und zwar mit voller Wucht. Er ließ von Piet ab und wollte Dan traktieren, doch in diesem Moment wurde die Tür geöffnet, und Bruno von Kreye trat zu ihnen ins Innere der Hütte.

      »Erich«, sagte er. »Wenn du weiter so herumschreist, kann es uns passieren, daß wir doch noch Besuch kriegen. Du weckst ja die ganze Gegend auf.«

      »Willst du mich schon wieder maßregeln?« fragte Erich von Saxingen lauernd.

      »Keineswegs.«

      Erich von Saxingen schien zu überlegen, ob er seinem Spießgesellen noch trauen durfte. Nach einigem Nachdenken, das von Bruno von Kreyes Schweigen und Dans und Piets zornigen Blicken begleitet war, gelangte er jedoch zu dem Schluß, daß er auf von Kreye angewiesen war – genauso, wie dieser auf ihn. Es hatte wirklich keinen Zweck, sich zu streiten.

      »Ist mit den Pferden alles in Ordnung?« fragte Erich von Saxingen.

      »Alles«, erwiderte von Kreye. »Ich habe sogar ein wenig Heu gefunden, das ich ihnen zu fressen gegeben habe.«

      »Gut. Dann hilf mir mal, die Kerle in den Keller zu tragen.« Von Saxingen kicherte plötzlich. »Du wirst staunen, was für ein feines Kellerchen das ist. Sie könnten, selbst wenn sie Schaufeln wie ein Maulwurf hätten, nicht raus, und wenn es uns zu bunt mit ihnen wird, brauchen wir nur das Loch zu schließen, dann ersticken sie.«

      »Was hat er gesagt?« wollte Dan von Piet wissen.

      »Ich glaube, er meint, daß er uns in dem Keller elendig verrecken lassen könnte«, entgegnete Piet.

      »Er ist ein Sadist, ein perverses Schwein«, sagte Dan.

      Erich von Saxingen trat wie verrückt mit dem Fuß nach ihnen und schrie sie an: »Noch ein Wort, ihr Bastarde, und ich stopfe euch wieder die Knebel zwischen die Zähne, die wir euch gnädigerweise abgenommen haben. Verstanden?«

      »Verstanden«, sagte Piet gepreßt, dann wandte er sich auf englisch an Dan. »Wir sollen den Mund halten, sonst kriegen wir wieder die Knebel verpaßt.«

      Sie schwiegen also. Es hatte keinen Zweck, Erich von Saxingen noch länger zu reizen. Sie mußten die Möglichkeit haben, sich untereinander zu verständigen, wenn sie erst unten im Keller lagen. Sie mußten nach einer Fluchtmöglichkeit suchen, koste es, was es wolle. Trotz ihrer Wut und ihres Hasses auf die zwei Kerle durften sie sich jetzt keinen Fehler erlauben, es war unklug, sich auch nur den Hauch einer Chance zu verscherzen.

      Deshalb ließen Dan und Piet es sich widerstandslos gefallen, von den beiden Kerlen hochgehoben und über die schmale Stiege in den Keller getragen zu werden. Warum sollten sie sich auch wehren? Sie erreichten dadurch höchstens, daß die Junker allenfalls stürzten, mehr nicht. Es lohnte sich nicht. Sie mußten auf eine spätere, günstigere Gelegenheit warten, etwas zu unternehmen. Sie hofften beide inständig, daß sich diese Möglichkeit bieten würde. Wenn nicht, waren sie verloren, dann brauchten sie sich über ihre Zukunft keinen Illusionen mehr hinzugeben.

      4.

      Die Stufen der Stiege knarrten und ächzten, doch sie hielten dem Gewicht der Männer stand. Morsch und brüchig mochten sie zum Teil schon sein, aber doch nicht so, daß sie unter der ersten größeren Belastung nach langer Zeit der Nichtbenutzung sofort krachend zusammenbrachen. Dazu war das Holz zu hart. Es handelte sich, wie Dan im Licht des Kienspans zu erkennen glaubte, um gutes Eichenholz.

      Erich von Saxingen rammte den Kienspan, den er wieder entfacht hatte, in einem Eisenhalter fest, den er in der Kellerwand entdeckt hatte. Somit war für Licht gesorgt, und er hatte doch die Hände frei, um die Gefangenen mit von Kreyes Hilfe in das Verlies hinunterzubefördern.

      Unter wüsten Flüchen trugen sie zuerst Dan und dann Piet in den Keller, Piet aber entglitt ihren Händen, als sie sich auf den unteren Stufen der steilen Leiter befanden, und stürzte so hart und unglücklich, daß er sich um ein Haar den Hinterkopf an der Steinmauer aufgeschlagen hätte.

      Erich von Saxingen glitt auf den Stufen aus und stieß mit dem rechten Knie gegen die Mauer. Die Verwünschungen, die er ausstieß, waren mit das Lästerlichste und Gemeinste, was Piet jemals in der deutschen Sprache vernommen hatte.

      »Bruno, zur Hölle mit dir!« fuhr von Saxingen auch seinen Kumpan an. »Kannst du nicht aufpassen? Wenn uns die Kerle jetzt schon krepieren, können wir mit ihnen nichts mehr anfangen. Und wenn ich mich verletze und nicht mehr laufen kann, ist das ebenfalls schlecht für uns.«

      »Es ist nicht meine Schuld, daß wir gestolpert sind und er uns weggerutscht ist«, verteidigte sich Bruno von Kreye.

      »Nein? Ist es vielleicht meine Schuld?«

      »Das habe ich nicht gesagt.«

      »Aber du gibst es mir zu verstehen!« stieß von Saxingen aufbrausend hervor. »Langsam habe ich das Gefühl, hier stimmt was nicht!«

      »Du übertreibst«, sagte von Kreye mit mürrischem Gesichtsausdruck. »Hör endlich mit dem Geschrei auf.«

      Der andere sah ihn aus wütend funkelnden Augen an. »Ich schreie, so viel und so oft es mir paßt, klar? Es gibt weit und breit kein anderes Haus, also können wir gar nicht gehört werden.«

      »Und was ist, wenn sich noch mehr Verfolger in der Umgebung befinden?« fragte Bruno von Kreye.

      »Fängst du jetzt wieder damit an?«

      »Es könnte ein Aufgebot aus Rügenwalde unterwegs sein.«

      »Unmöglich«, sagte Erich von Saxingen. »Nur die beiden Idioten hier haben uns verschwinden sehen und waren schnell genug in den Sätteln, um uns verfolgen zu können. Es gibt sonst niemanden, der uns auf den Fersen sitzt, wie oft soll ich dir das noch sagen? Wir sind hier völlig sicher.«

      »Schon gut«, sagte Bruno von Kreye.

      Von Saxingen nahm den Kienspan wieder aus der Wandhalterung und kehrte nach oben zurück. Bruno von Kreye folgte ihm. Der Kellerraum wurde in tiefe Finsternis gehüllt.

      Dan und Piet lauschten den Schritten, die über ihnen auf den Holzbohlen polterten. Die Bohlen wurden von dicken Balken getragen, aber sie bogen sich doch etwas durch und knarrten dabei. Staub rieselte zu Boden. Etwas wurde oben zurechtgerückt, offenbar handelte es sich um einen Tisch oder einen Stuhl.

      In der Tat hatten die beiden in einer Ecke des Hüttenraumes einen wackligen Tisch entdeckt, der erst im Licht des Kienspans zu sehen gewesen war. Bruno von Kreye säuberte ihn vom Schmutz und von den Spinngeweben, die ihn überzogen, dann plazierten sie ihn gemeinsam in der Mitte des Raumes. Der Span verbreitete nach wie vor sein flackerndes rötliches Licht. Erich hatte ihn in eine Lücke zwischen zwei Mauersteinen gesteckt.

      »So«, sagte Erich von Saxingen. »Jetzt brauchen wir bloß noch zwei Sitzgelegenheiten, dann haben wir es so richtig gemütlich. Steht da drüben nicht ein Hackklotz?«

      »Richtig.« Bruno von Kreye holte den Klotz und setzte ihn vor dem Tisch mit einem krachenden Laut auf dem Boden ab. Die Bohlen erzitterten, es fiel wieder Staub in den Keller.

      Dan und Piet husteten jedoch nicht. Sie waren bemüht, jedes Geräusch zu vermeiden. Sie preßten die Lippen zusammen und atmeten durch die СКАЧАТЬ