Wohin die Flüsse fliessen. Frederik Hetmann
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wohin die Flüsse fliessen - Frederik Hetmann страница 10

Название: Wohin die Flüsse fliessen

Автор: Frederik Hetmann

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783862871377

isbn:

СКАЧАТЬ du nicht sehen, wie ich die Leute hereinlege? Nun, jetzt hast du's gesehen. Auf Nimmerwiedersehen.«

       Wie man miteinander redet

      »Der vielleicht größte Unterschied zwischen Ost und West«, sagt der alte Schaffner, »liegt darin, wie man mit einem Fremden redet. Der Missouri ist die Trennungslinie im Hinblick auf das Miteinanderreden. In dem Augenblick, in dem die Passagiere östlich von Omaha und Council Bluffs gelangen, schweigen sie einander an. Fremde sind Fremde, und sie werden einander um so fremder, je näher man der Ostküste kommt.«

Foto

       What Was Your Name in the States?

      Ein ironisches Lied, dessen Text bezeichnend ist für die Atmosphäre des amerikanischen Westens. Dort war es Sitte, nie einen Fremden mit Fragen nach seiner Vergangenheit zu bedrängen. Es herrschte die Auffassung, es sei Raum genug für alle in dem neuen Land. Ein Mensch sollte nach dem beurteilt werden, wie er sich hier und jetzt gab. Seine Vergangenheit war gleichgültig.

Foto Foto

      What was your name in the States?

      Was it Thompson or johnson or Bates?

      Did you murder your wife and fly for your life?

      Say, what was your name in the States?

       Wie haben Sie in den Staaten geheißen?

       Hießen Sie Thompson oder Johnson oder Bates?

       Haben Sie ihre Frau ermordet und mussten Sie fliehen,

       um am Leben zu bleiben?

       Wie haben Sie sich in den Staaten genannt?

       Westward-Ho!

      1803 erwarben die USA für 15 Millionen das sogenannte Louisiana-Territorium von Frankreich. Der damalige Präsident der USA hatte sich nach Zweifeln und Zögern zu diesem Kauf entschlossen, um so den für den Handel der USA so wichtigen Hafen von New Orleans in die Hand zu bekommen.

      Das gewaltige Gebiet erstreckte sich vom Missouri bis zum Red-River im Süden, im Osten war der Mississippi die Grenze, die genaue Westgrenze war praktisch unbekannt. Jefferson, der sich von jeher für den Westen interessiert hatte, sandte eine Anzahl von Entdeckern aus, um das neue Land erkunden und kartographisch vermessen zu lassen. Lewis und Clark zogen vom Missouri zum-Columbia River, Zebuion Pike, der den Oberlauf des Mississippi verfolgt hatte, stieß in die Colorado-Rockies vor. Weiter nach Süden hin wurden die Expeditionen Thomas Freemans, William Dunbars und George Hunters von den Spaniern aufgehalten und mussten umkehren. Die spanische Einflusssphäre im Südwesten reichte damals von Mexiko bis nach Oregon, von den Rocky Mountains bis zum Pazifik. Die Möglichkeit, in dem gewaltigen Louisiana-Territorium einen neuen Staat zu gründen, war Ziel einer geheimnisvollen Verschwörung des Aaron Burr, der schließlich festgenommen und des Hochverrats angeklagt wurde, als er mit einer Mannschaft von 60 Anhängern 1807 gegen New Orleans zog.

      Wie unterschiedlich amerikanische Politiker in der Folgezeit das neuerworbene Land beurteilten, belegen die folgenden zwei Texte:

       Rede des Senators

       George McDuffie

       am 25. Januar 1843 im Senat

      Welches ist nun der Charakter dieses Landes? Nun, wenn ich recht verstehe, sind ungefähr 7000 Meilen auf dieser Seite der Rocky Mountains unbewohnbar. Gebirge, in denen kaum Regen fällt, sind unbewohnbar. Sie haben unfruchtbaren sandigen Boden. Auf der anderen Seite – wir wissen das von einem intelligenten Gentleman, der vom State Department in dieses Land geschickt wurde, gibt es drei aufeinanderfolgende Ketten, die sich bis zum Pazifik ausdehnen, Gebirge, die völlig unpassierbar sind, ausgenommen gewisse Stellen, an denen es Einschnitte oder Niederungen gibt, die zu erreichen man aber Umwege von mehr als hundert Meilen in Kauf nehmen muss. Nun, was wollen wir also in diesem Fall machen? Wer wird dahin gehen, entlang einer Linie von Militärposten, wer wird von dem einzigen Teil dieses Territoriums Besitz ergreifen, der bewohnbar ist – der Teil an der Küste, ein Streifen von weniger als hundert Meilen Breite, denn, wie ich schon ausgeführt habe, der Rest des Territoriums ist nahezu unzugänglich, er besteht aus Gebirgen oder Unterländern, bedeckt mit Steinen und vulkanischen Überresten, es regnet dort nie außer im Frühjahr, und selbst an der Küste fällt zwischen April und Oktober kein Regen; für den Rest des Jahres aber hört es dort wiederum nicht mehr auf zu regnen. Nun, meine Herren, wie soll man dort Landwirtschaft treiben? Für diesen Zweck würde ich für das ganze Territorium nicht eine Prise Schnupftabak geben. Ich wünschte bei Gott, es gehörte uns nicht. Ich wünschte, es stellte eine unüberwindliche Barriere dar, um uns gegen die Einfälle anderer zu schützen! Dies ist der Charakter dieses Landes. Und nun frage ich Sie: Wen sollen wir dorthin schicken?

       William Gilpin

       Manifest Destiny

      Der überlegende und weise Mensch ist darauf bedacht, die Pläne der Vorsehung zu ergründen, im großen Buch der Natur zu lesen, den Willen des Schöpfers zu erahnen und zu begreifen, was davon zu verstehen ihm gegeben ist. Zwei Jahrhunderte ist unsere Rasse über diesen Kontinent dahingegangen. Von nichts sind wir auf 20 Millionen angewachsen. Von nichts sind wir auf dem Gebiet der Landwirtschaft, des Handels, der Zivilisation und an natürlicher Stärke in die erste Reihe der Nationen auf dieser Welt aufgerückt. Insofern haben wir unser Schicksal, unsere Bestimmung vollzogen und bei dieser Aufgabe etwas zuwege gebracht, was niemand bestreiten wird. Auf dieser Schwelle lesen wir die Zukunft. Die noch unvollendete Bestimmung des amerikanischen Volkes ist es, diesen Kontinent zu unterwerfen, über dieses riesige Gebiet dahinzustürmen, bis zum Pazifischen Ozean, die vielen hundert Millionen von Menschen dazu zu veranlassen, eine neue Ordnung des menschlichen Zusammenlebens aufzurichten, die Versklavten freizusetzen, die gebrechlichen Nationen gesunden zu lassen, Dunkel in Licht zu verwandeln, aufzuschrecken den Schlaf von Hunderten, Tausenden von Jahren, den alten Nationen eine neue Zivilisation zu vermitteln, die Bestimmung der menschlichen Rasse zu bestätigen, die Menschheit einem Höhepunkt entgegen zu führen, die Versteinerten anzustoßen, damit sie wieder lebendig werden, die Wissenschaft zu vervollkommnen, die Geschichte durch die Eroberung des Friedens zu krönen, einen neuen Ruhm für die Menschheit zu erwerben, die Welt in einer Völkerfamilie zusammenzuführen, die Bedrohung der Tyrannei Zuñichte zu machen, Nächstenliebe zu üben, den Fluch von der Menschheit zu nehmen, der die Verwirklichung der Humanität unmöglich macht, und diese Segnungen über die ganze Welt auszubreiten.

      Eine göttliche Aufgabe, eine unsterbliche Mission. Lasst uns rasch den Weg angehen. Möge das Herz eines jeden Amerikaners erglühen vor Patriotismus. Möge ein jeder die erhabene Bestimmung dieses unseres geliebten Landes als Teil seines religiösen Glaubens begreifen und zu ihrer Verwirklichung beitragen.

       John C. Frémont/Charles Preuss: Zwei Männer im Westen

      Zeigt der voranstehende Text, dass die Eroberung des Westens inzwischen Teil eines amerikanischen Glaubensbekenntnisses geworden war, dass es im Osten der USA nicht wenige Menschen gab, die es als СКАЧАТЬ