Rees Howells. Norman P. Grubb
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Название: Rees Howells

Автор: Norman P. Grubb

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783954596119

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СКАЧАТЬ weinte und weinte. Ich erkannte, dass Jesus Christus für mich persönlich gestorben ist. Darüber vergaß ich alles andere und versank ganz in diesen Gedanken. Bisher hatte ich in der Angst vor dem Tod gelebt. Nun aber sah ich, dass Jesus diesen Tod auf sich genommen hatte. Zwar liebten auch meine Eltern mich sehr, und bis dahin gab es für mich niemanden, der ihnen gleichkam. Den Tod aber hatten sie nicht für mich erlitten. Er jedoch hatte dies getan. Seine Liebe zu mir, verglichen mit der ihren, war so hoch wie der Himmel über der Erde. Er gewann meine Liebe ganz und gar. Er zerbrach mich, und alles in mir wendete sich ihm zu.“

       Ich wurde völlig verändert. Keiner meiner alten Freunde konnte verstehen, was mir widerfahren war.

      „Dann sprach er mit mir. Er sagte: ‚Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Darf ich in dein Herz hineinkommen, ebenso wie ich in Reubens Herz kam und dort den Platz von seiner Frau und Kind, Zuhause, Geschäft und Welt einnahm? Willst du mich annehmen?‘ – ‚Ja‘, erwiderte ich und er erfüllte mich, und in diesem Augenblick wurde ich verwandelt. Ich wurde in eine andere Welt hineingeboren. Das Reich Gottes war nun meine Heimat und der Schöpfergott mein Vater. Ich empfing an diesem Abend die Gabe des ewigen Lebens – jene Gabe, die für Geld nicht zu kaufen ist.

      Auf dem Heimweg erschien mir der Freund, der mich zu dem Treffen begleitet hatte, auf einmal innerlich fremd. Er hatte kein persönliches Erlebnis während des Treffens gehabt. Überhaupt erschien mir nun jeder, der nicht wiedergeboren war, fremd. Der Herr aber bedeutete alles für mich. Nicht nur war er der Schönste unter Zehntausend, sondern unter Millionen. Zwar war diese seine Liebe schon immer dagewesen, sie hatte jedoch keine Antwort in mir hervorgerufen, weil ich sie bisher nicht gesehen hatte. Jetzt aber wurde die Antwort dafür umso stärker. Alles, was dieser Welt angehörte, stieß mich ab. Alles, was ihn betraf, berührte mich so heilig, rein und wunderbar.

      Ich wurde völlig verändert. Keiner meiner alten Freunde konnte verstehen, was mir widerfahren war. Es ging hier nicht um ein bestimmtes Dogma, sondern ich hatte Golgatha gesehen. Es handelte sich auch nicht um eine verstandesmäßige Zustimmung – nein, sondern der Vorhang war weggezogen worden, die Augen wurden geöffnet, und ich hatte ihn selbst gesehen. An diesem Abend erschien mir die Welt wie ein verfluchter Ort und ich dachte, dass ich nie wieder etwas mit ihr zu tun haben wollte.

      Die Liebe des Retters war mir offenbart worden. Man kann nicht erklären, was eine Offenbarung ist. Ich erkannte, dass Gott, mein himmlischer Vater und Heiland, bereit war für mich zu leiden, noch bevor ich selbst leiden sollte. Es war eine unvergleichliche Liebe. Nicht nur, dass er mir half – nein, er nahm selbst meine Stelle ein. Jede andere Liebe erschien mir dagegen egoistisch und roh. Meist spielte ja doch das Ich die Hauptrolle darin. Diese Liebe aber sah ich die Zeitalter überdauern. Wenn man den Retter aufnimmt, empfängt man diese Liebe Gottes. Sie durchflutete jetzt mein Sein und hat mich seither immer durchflutet.

      Ich erkannte auch, dass er durch sein Wohnungnehmen in mir von nun an durch mich hindurch andere Sünder lieben würde, so wie er mich liebte. Ich würde mich nicht zu zwingen brauchen, andere zu lieben, ebenso wenig wie Gott sich zwingen musste, mich zu lieben. Niemand konnte mir ein Feind sein, denn ich selbst war Jesu Feind gewesen, bevor ich mit Gott versöhnt wurde. Wenn ich im selben Bereich lebe wie er, so werde ich Barmherzigkeit üben, gütig sein und andere lieben. Konnte die Liebe Gottes in mir je irgendjemandem etwas zuleide tun? Ich hatte die Welt und ihre Torheit verlassen und war in jenes Reich hineingeboren worden, wo die Liebe Gottes wohnt: Es war das wunderbarste Leben, das es auf dieser Erde gab.“

      Rees sprach von diesem seinem geistlichen Geburtstag immer als von dem wichtigsten Tag seines Lebens. Es war gleichzeitig der Tag, der seinem Aufenthalt in Amerika ein Ende setzte. Er vergaß nie, dass es in Amerika geschehen war und ein Jude als Gottes Werkzeug dazu diente, dass er den Heiland fand. Letzteres ließ ihn auch stets empfinden, dass er dem auserwählten Volke Gottes etwas schuldig war, das er später begleichen sollte. Doch nun hatte er das Gefühl, dass er seinem eigenen Volk als Erstes von seiner Rettung berichten müsse, denn dort war ihm das Wort Gottes zuerst nahegebracht worden. Der Gedanke an die Heimkehr wurde innerhalb weniger Tage zum Entschluss, und zwar durch eine starke Versuchung in dem Punkt seiner früheren Schwachheit, der Liebe zum Geld. Der Direktor des Werkes, bei dem er beschäftigt war, hatte eine gute Meinung von ihm und bot ihm eine Arbeit zu einem bedeutend höheren Lohn an, jedoch würde seine Zeit mehr beansprucht werden als bisher. Gleich darauf erzählte er seinem Freund, dass er so bald wie möglich abreisen wolle, da der Direktor ihn in Versuchung brachte, und er habe doch Gott versprochen, niemals für das Geldverdienen zu leben. Das neue Leben war dabei, das alte schnell auszutreiben. Er war hinausgezogen, die Welt zu sehen, doch nun hatte er den erhabensten Anblick in der Welt geschaut: Golgatha.

      Kapitel 4

       Die Erweckung in Wales

      Rees kehrte in dem strategisch entscheidenden Jahr 1904, dem Jahr der großen Waliser Erweckung, nach Wales zurück. Durch seine persönliche Erfahrung in Amerika war es ihm möglich, an dieser teilzuhaben. „In kurzer Zeit war das ganze Land in Flammen“, sagte er. „Jede Kirche wurde bis in ihre Tiefen aufgerüttelt. Starke Männer weinten Tränen der Buße und Frauen wurden mit neuer Leidenschaft ausgestattet. Die Menschen wurden wie am ersten Pfingsttag vom Heiligen Geist überwältigt und man hielt sie für betrunken. In den Gottesdiensten beteten und sangen diese Menschen und gaben von ihren Erlebnissen Zeugnis. Es war eine Erweckung innerhalb der Kirche, welche überall die Christen in lebendige Zeugnisse verwandelte. Sie sagten: ‚Wir können nicht anders als darüber zu reden, was wir gesehen und gehört haben.‘“

      Wirklich gläubige Christen haben stets die Gegenwart und Kraft des Heiligen Geistes in der Gemeinde als eine Tatsache anerkannt. Es ging also weniger darum, zu bitten, dass dieser Geist kommen möge, als vielmehr darum, seine Gegenwart anzuerkennen und dann sehr bald seine Kraft zu erfahren. Oft mussten sie aber zuerst die Hindernisse für den Segen wegbeten. Ungehorsam und Unbarmherzigkeit waren zwei Sünden, die ständig bekämpft werden mussten. Andererseits wurden sie dadurch, dass sie den Aufforderungen des Heiligen Geistes gehorsam waren und Jesus Christus offen bekannten, stark gesegnet. Nachdem das erste Lied angestimmt war, nahm eine solche Versammlung ganz von selbst ihren Lauf. Niemand leitete sie, aber die Menschen spürten eine unsichtbare Führung. Oft wurde ein Redner durch spontanen Gesang oder Gebet unterbrochen. Dies störte jedoch nicht die Harmonie des Ganzen. Der Jubel, die Begeisterung und die Emotionen in den Versammlungen waren ja nur eine Auswirkung davon, dass Menschen von ihren Fesseln befreit worden waren. Auf eine Beschwerde antwortete ein alter Prediger einmal, der Lärm einer Stadt sei ihm lieber als die Totenstille auf dem Friedhof!

       „Beuge die Kirche und rette die Welt.“

      Die Erweckung zeigte, was der Heilige Geist tun kann, wenn die Gläubigen wie am ersten Pfingsttag eines Geistes und einer Ansicht sind. Wir haben es immer wieder erlebt, was Gott durch einen gesegneten Evangelisten oder Prediger, z. B. Dwight L. Moody oder Charles Finney, tun kann. In der Erweckungsbewegung in Wales offenbarte sich jedoch die Kraft Gottes durch die Gemeinde. Der Grundgedanke war: „Beuge die Kirche und rette die Welt.“ Das eine Ziel war, Seelen zu retten. Gott hat gesagt, dass sich die Engel im Himmel über einen Sünder freuen, der Buße tut und von seinen Sünden umkehrt. Dort in Wales konnte außerdem gesagt werden, dass sich die ganze Gemeinde über die Bekehrten freute. Es erklangen bei jeder Bekehrung zugleich die Freudenglocken des Himmels und die Siegesrufe unten auf der Erde.

      Unter der Wirkung des Geistes Gottes war eine überwältigende Kraft spürbar. Selbst die Schwächsten waren oft mit unbeschreiblicher „Herrlichkeit bekleidet“ und man merkte ihren Worten die Salbung des Heiligen Geistes an. Es wurde an ihnen sichtbar, dass der Herr „wegen unserer Übertretungen dahingegeben wurde und zu unserer Rechtfertigung auferweckt worden ist“ (Röm. 4,25).

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