Rees Howells. Norman P. Grubb
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Название: Rees Howells

Автор: Norman P. Grubb

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783954596119

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СКАЧАТЬ war noch nicht lange an seinem neuen Wohnort, als er erfuhr, dass ein bekehrter Jude, Maurice Reuben aus Pittsburgh, in die Stadt gekommen sei, um zu evangelisieren. Am ersten Abend, als Rees ihn hörte, sprach der Evangelist über seine eigene Bekehrung. Er schilderte, wie der Heilige Geist ihm Golgatha offenbart hatte. „Ich hatte oft Predigten über Golgatha gehört und glaubte auch daran“, sagte Rees, „aber erst an diesem Abend habe ich Golgatha wirklich erkannt.“ Damit war er zu demselben Punkt zurückgeführt worden, der ihn damals bei dem Zeugnis seines Cousins so sehr getroffen hatte.

      Maurice Reuben erzählte, dass er einer wohlhabenden Familie entstamme und dass ihm alles, was die Welt bieten konnte, zur Verfügung gestanden habe. Das Geldverdienen war die Hauptsache seines Lebens gewesen. Er war Direktor der Firma Salomon & Reuben, eines der größten Warenhäuser Pittsburghs. Aber das Leben eines seiner Kunden machte einen so tiefen Eindruck auf ihn, dass er eines Tages zu ihm sagte: „Sie müssen schon als glücklicher Mensch auf die Welt gekommen sein.“ – „Ja“, antwortete der Kunde, „bei meiner zweiten Geburt. Ich nahm Jesus Christus als meinen Erlöser an, und dadurch wurde ich zum zweiten Mal geboren: nämlich aus Gott. Vor dieser zweiten Geburt war ich nicht glücklicher als Sie!“ Reuben war von diesem Zeugnis so bewegt, dass er ein Neues Testament kaufte. Beim Lesen beeindruckte ihn dann besonders die Tatsache, dass alle, die Jesus nachfolgten, Juden waren: Johannes der Täufer, der auf Jesus als das Lamm Gottes hinwies; Petrus, Jakobus und Johannes, die führenden Jünger; und zu einem Juden hatte der Erlöser gesagt: „Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen.“ Dann kam er zu der Geschichte vom reichen Jüngling. Es war ein dramatisches Zusammentreffen: Ein junger Jude des zwanzigsten Jahrhunderts, voll religiöser Unruhe, las von der Begegnung Jesu mit einem reichen Juden des ersten Jahrhunderts! Reuben sah die Begebenheit so: Jesus hatte zu dem reichen Jüngling gesagt, er solle all seine Habe verkaufen, um das ewige Leben zu erhalten. Wie konnte er, Reuben, dann die Gabe des ewigen Lebens bekommen, ohne die gleiche Bedingung zu erfüllen? Dies war für ihn der kritische Punkt. Wenn er Jesus nachfolgen wollte, musste er bereit sein, alles aufzugeben. Er konnte nicht mehr zurück, dafür war es zu spät. Er hatte es erkannt und er musste folgen. Als Reuben diese Worte aussprach, stimmte Rees im Herzen zu. Auch für ihn war es zu spät, auch er konnte nicht mehr zurück.

      Reuben setzte sich mit dieser Forderung gründlich auseinander und überschlug die Kosten. Vielleicht würde seine Frau ihn verlassen, sein Bruder ihn aus dem Geschäft weisen und kein einziger Jude ihn verstehen. Sein Entschluss stand dennoch fest: Er wollte dabei bleiben, selbst wenn er alles verlieren würde. Dann geschah es eines Tages, auf dem Weg zu seinem Geschäft, dass er eine Stimme die Worte aus Johannes 14,6 zu ihm sagen hörte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ Blitzartig ging ihm die Wahrheit auf. Er nahm Jesus als seinen Erlöser an und wurde im selben Augenblick mit dem ewigen Leben beschenkt. Nach diesem Erlebnis konnte er nicht anders: Er musste seinem Bruder und anderen davon erzählen. Nach dem Willen seines Vaters sollte er, falls er seine Religion wechselte, sein ganzes Erbe verlieren. Aber sein Bruder bot ihm siebzigtausend Pfund an – nämlich seinen Anteil am Geschäft –, wenn er wegziehen und sich im Westen Amerikas, in Montana, niederlassen würde. Reuben erwiderte jedoch: „Ich habe das Heil in Pittsburgh gefunden und ich will auch in Pittsburgh davon Zeugnis ablegen.“

      Spät abends an diesem Samstag kamen Polizisten und brachten ihn zur Wache. Am Montag darauf besuchten ihn zwei Ärzte in seiner Zelle und befragten ihn über die Stimme, die er gehört hatte. „Zweifeln die etwa an meinem Verstand?“, fragte er sich.

      Zwei Stunden später führten ihn zwei Wärter in einen Raum, in dem sich bereits neunundzwanzig geisteskranke Personen befanden. Die Bitterkeit seiner Lage übermannte ihn. Bis dahin hatte er noch den inneren Sieg behalten, dies aber schien mehr, als er ertragen konnte. Er fiel vor seinem Bett auf die Knie und schüttete Gott sein Herz aus. Wie lange er so betete, wusste er später nicht mehr. Er vergaß sich selbst dabei völlig und hatte eine Vision von Golgatha. Er wurde Zeuge jeder Einzelheit der Kreuzigung. Über dem Leiden Jesu vergaß er seine eigenen Leiden, und während er so auf das Kreuz blickte, sagte Gott zu ihm: „Muss ich das Kreuz allein tragen, und alle Welt geht frei aus?“ Mit gebrochenem Herzen antwortete Reuben da: „Nein, es gibt ein Kreuz für jeden und es gibt auch ein Kreuz für mich.“

      Von dieser Stunde an war er ein neuer Mensch. Anstatt sich über seinen Aufenthalt an diesem Ort länger zu beschweren, begann er nun für die anderen neunundzwanzig Insassen zu beten, und zu Gott sagte er: „Lass mich leiden für dich. Was du auch immer für mich an Leiden zulassen wirst – nie wieder will ich klagen.“

      Zwei Wochen später besuchte ihn sein Bruder und machte ihm Vorwürfe wegen seiner Torheit, sich an einen solchen Ort gebracht zu haben. „Willst du nicht endlich Vernunft annehmen?“, sagte er. „Sieh zu, dass du hier herauskommst, und geh nach Montana.“ –„Gilt dieses Angebot denn noch immer? Dann ist nicht mein Gesundheitszustand, sondern irgendetwas anderes die Ursache, dass ich hier eingesperrt bin!“, mutmaßte Reuben daraufhin scharfsinnig.

      Ein paar christliche Freunde, mit denen er in Verbindung stand, veranlassten sodann, dass die Angelegenheit untersucht wurde. Nach sechs Wochen wurde er schließlich entlassen. Die Sache kam anschließend vor Gericht. Der Richter befragte den Arzt, warum dieser Mann als geisteskrank eingewiesen worden war. „Weil er eine Stimme gehört hat“, erklärte der Arzt. „Hat nicht auch der Apostel Paulus eine Stimme gehört?“, entgegnete der Richter, der ein Christ war. „Dies ist eine Schande für die amerikanische Flagge“, rief er und legte Reuben nahe, alle diejenigen zu belangen, die etwas mit dem Fall zu tun hatten. „Ich werde nie jemanden verklagen“, erwiderte Reuben. „Etwas anderes werde ich aber tun: Ich werde für sie alle beten.“ Daraufhin ging er durch den Gerichtssaal und bot seinem Bruder die Hand. Dieser wandte ihm jedoch den Rücken zu. Er trat auf seine Frau zu, aber auch sie tat dasselbe. Welch einen Frieden aber hatte er in seiner Seele!

      Er mietete dann einen kleinen Raum in Chicago, wo er allein mit Gott lebte und viele Menschen für ihn gewann. Dort blieb er zwei Jahre. Während dieser ganzen Zeit konnte er sich oft noch nicht einmal eine ordentliche Mahlzeit leisten. Ein Jahr später kam seine Frau, um ihn in einer Zeltlager-Versammlung zu hören, und bekehrte sich. Damals sah er zum ersten Mal seinen kleinen Jungen, der nach der Trennung von seiner Frau geboren war. Seine Frau war nun dazu bereit, wieder mit ihm zusammenleben, wenn er nur wie andere Christen seinen Unterhalt auf normale Weise verdienen wollte. Sein Herz schlug für den kleinen Jungen und diese Prüfung war noch größer als die erste. Die Forderung seiner Frau erschien so vernünftig, aber er wusste, dass der Herr ihn aus der Welt heraus in dieses besondere Glaubensleben gerufen hatte. Er schrie zu Gott, aber die einzige Antwort, die er erhielt, war: „Zurück nach Ägypten.“

      Das genügte; wieder ergriff er das Kreuz. Er brachte seine Frau und das Kind zur Bahn. Es war eine teuer erkaufte Erfahrung. Aber als der Zug den Bahnhof verließ, schien es, als ob Gott seine Seele mit aller Freude des Himmels erfüllte. Er fing buchstäblich an auf dem Gleis zu tanzen. Er sah seine Frau in den nächsten drei Jahren nicht wieder. Dann wurde auch ihr in einer Zeltversammlung der wahre Sinn des Kreuzes offenbart. Nun gab sie folgendes Zeugnis: Wenn sie auch vorher das aufopferungsvolle Leben ihres Mannes nicht hatte teilen wollen, so war sie doch jetzt bereit, ihr Brot von Tür zu Tür zu erbetteln, wenn es nach Gottes Willen und zu seiner Ehre so geschehen sollte. Sie lebten von da an wieder zusammen, und sie wurde eine wunderbare Mitarbeiterin ihres Mannes.

      Rees hatte auch deshalb bisher nicht zum wirklichen Glauben durchdringen können, weil er nichts davon sah, dass das Leben der wiedergeborenen Christen besser war als seines. Wie konnte er dann davon überzeugt werden, dass ihm etwas fehlte, was sie hatten? Er hatte manchmal zum Herrn gesagt: „Wenn ich jemals einem solchen Menschen begegne, der die Bergpredigt in seinem Leben verwirklicht, dann werde ich nachgeben.“ – Noch bevor Reuben seine Geschichte beendet hatte, sagte der Herr zu Rees: „Ist das etwa dein Mann?“

      Was dann weiter in der kleinen Methodistenkapelle geschah, berichtet Rees mit folgenden Worten: „Als Maurice Reuben uns von diesen heiligen СКАЧАТЬ