Rees Howells. Norman P. Grubb
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Название: Rees Howells

Автор: Norman P. Grubb

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

Серия:

isbn: 9783954596119

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СКАЧАТЬ Nüesch

      CH-Boppelsen

       Vorwort

      Ich halte es für eines der größten Vorrechte meines Lebens, dass ich bei der Biografie von Rees Howells mit Hand anlegen durfte. Erstmals begegnete ich Rees im Jahre 1928. Ich war zu der Zeit Missionar auf Urlaub und verbrachte einige Tage mit ihm am Bible College of Wales, das damals noch in seinen Anfängen steckte. Meine Seele gewann so manch tiefe Erkenntnis, als er sich die Zeit nahm und mir erzählte, wie der Herr sich mit ihm beschäftigte und ihn Schritt für Schritt weitergeführt hatte. Es war eine der wesentlichsten Erfahrungen meines Lebens. Ich lernte Geheimnisse des Geistes kennen – des Geistes, der auf die Erde kam, um sein gewaltiges Werk durch menschliche Werkzeuge zu tun –, die meinen gesamten zukünftigen Dienst von Grund aus umgestalteten.

      In den Jahren, die darauf folgten, hatte ich mehrfach enge Gemeinschaft mit Rees Howells, auch wenn ich mich oft wunderte, wieso gerade ich dieses Vorrecht genoss. Bei vielen solchen Gelegenheiten drängte sich mir der Gedanke auf, wie schön es doch wäre, wenn diese Zeugnisse und besonderen Erkenntnisse, die Gott seinem Diener schenkte, und seine wunderbaren Erfahrungen mit dem Heiligen Geist gedruckt und der Welt zugänglich gemacht werden könnten. Es erscheint mir heute wie eine unbewusste Vorbereitung auf das, was später wirklich eintrat. Nie dachte ich daran, dass der Herr ihn so plötzlich heimholen würde. Aber sobald ich davon hörte, fielen mir diese früheren Gedanken wieder ein. Das war dann auch der Grund, weshalb mir Samuel Howells, sein einziger Sohn, wie auch die Ehefrau von Rees Howells anboten, sein Leben niederzuschreiben, was ich als eine große Ehre erachte.

      Möge Gott vielen beim Lesen dieses Buches so begegnen, wie er mir beim Schreiben desselben begegnet ist!

      Norman P. Grubb

      Früherer Leiter des „Weltweiten

      Evangelisations-Kreuzzuges“

      Kapitel 1

       Jugendjahre

      Rees Howells wurde am 10. Oktober 1879 als sechstes von elf Kindern geboren. Noch heute steht im Bergmannsdorf Brynamman in Südwales das kleine weiße Häuschen, in dem Thomas und Margaret Howells ihre drei Mädchen und acht Jungen aufzogen. Es ist erstaunlich, dass dieses kleine Haus für eine so große Familie ausreichte.

      Die Eltern hatten in den ersten Jahren große Schwierigkeiten zu überwinden. Rees’ Vater arbeitete zuerst in einem Stahlwerk und später im Kohlebergwerk. Sein Tagesverdienst betrug durchschnittlich nur etwa zweieinhalb Schilling. Davon musste die Familie leben. Immer, wenn es beispielsweise durch einen Streik zum Ausfall von Schichten kam, fehlte jede Einnahme, denn Arbeitslosenunterstützung gab es damals noch nicht. Später, als der Vater im Dorf ein Schuhgeschäft mit Reparaturwerkstatt betrieb und außerdem die älteren Kinder die Schule beendet hatten und mitverdienten, wurde es etwas leichter.

      Trotz der äußerst bescheidenen Verhältnisse war die Familie glücklich, denn es herrschten Gottgefälligkeit und Liebe im Haus. Zu den tiefsten Eindrücken im Leben des jungen Rees gehörte die Liebe seiner Mutter, desto mehr, weil er miterlebte, wie sie eines der drei Geschwister unermüdlich pflegte, die jung aus ihrer Mitte genommen wurden. Als eines Tages ein Gast beim Anblick der Kinderschar zu dem stolzen Vater sagte: „Wie reich Sie sind!“, verstand das der kleine Rees natürlich nicht. „Wie konnte er sagen, dass wir reich sind?“, fragte er seinen Vater später. „Das will ich dir erklären. Was denkst du, für wie viel ich dich verkaufen würde? Etwa für tausend Pfund? Oder meinst du, ich würde John, David oder Dick für tausend Pfund hergeben? Daran kannst du sehen, wie reich ich bin!“

      Ihre Bildung erhielten die Kinder zunächst ausschließlich in der Dorfschule. Nach der Schulentlassung arbeiteten fast alle Kinder in einer Zinnhütte im Tal unterhalb des Dorfes. Eigentlich durften sie dort erst mit dreizehn Jahren beschäftigt werden. Als Rees jedoch eines Tages seinen Brüdern das Essen brachte, fragte ihn der Werkleiter, ob er nicht auch ein wenig helfen wolle. Sein Name würde nicht auf der Lohnliste erscheinen, er wolle ihm aber doch einen Lohn geben, nur würde er eben auf den Namen seines Bruders Moses eingetragen werden. So endete Rees’ Schulzeit schon mit zwölf, und die nächsten zehn Jahre verbrachte er in der Zinnhütte, wo seine Leistungen sehr geschätzt wurden. Sein Arbeitstag zählte damals zwölf Stunden. Um sechs Uhr morgens stand er auf, und vor sechs Uhr abends kehrte er nicht nach Hause zurück.

       Rees’ Schulzeit endete mit zwölf und die nächsten zehn Jahre verbrachte er in der Zinnhütte.

      Um sich weiterzubilden, besuchten Rees und seine Brüder die wöchentliche Abendschule im Dorf. So etwas wie eine Bücherei gab es dort damals noch nicht. Das einzige Lesezentrum bildete ein Zeitungsladen, wo man für einen Penny monatlich die Zeitung lesen oder sich ein Buch ausleihen konnte. Auf diesem Wege bestanden zwei seiner Brüder mehrere Prüfungen. John, der älteste, ging zur Eisenbahngesellschaft und Dick wurde ein leitender Angestellter im Bergwerk. Rees selbst legte sich auf keine bestimmte Ausbildung fest. Er zeigte jedoch schon früh Organisationstalent. Wenn seine Mutter den Jungen beispielsweise einmal eine Arbeit auftrug, wurde sie von seinen Brüdern selbst ausgeführt. Rees aber fand stets ein halbes Dutzend Freunde, die ihm halfen – und ließ seine Mutter dann für alle Abendessen kochen! Sie wird sich sicher manchmal gefragt haben, ob es sich überhaupt lohnte, ihm eine Arbeit aufzutragen!

      Die Großzügigkeit, die ihn später so sehr auszeichnete, machte sich schon in seinen Jugendjahren bemerkbar. Er verschenkte alles, was er hatte. Anders als seine Brüder konnte er nicht widerstehen, wenn Kunden im Schuhgeschäft einen Preis herunterhandeln wollten.

      Rees entwickelte sich zu einem kräftigen jungen Mann und er liebte es, sich sportlich zu betätigen. Ebenso gesund wie sein Körper war aber auch sein Appetit. An manchen Abenden kamen Dick und Rees zu unterschiedlichen Zeiten spät heim. Wenn Dick zuerst kam, so erzählt man in der Familie, rief die Mutter von oben: „Dick, bist du’s? Nimm dir ein Stück Kuchen.“ War aber Rees früher als Dick, dann rief sie: „Bist du’s, Rees? Auf dem Tisch steht Kuchen. Lass aber ein Stück für Dick übrig!“

      Besonders auffallend in Rees’ jungen Jahren war sein Bewusstsein von Gott. Es schien, als stünde er von Geburt an in der unsichtbaren Gegenwart dessen, von dem Paulus sagte, er habe ihn „in seiner Gnade schon vor meiner Geburt dazu bestimmt, ihm einmal zu dienen“ (Gal. 1,15). In dieser Hinsicht ging in seiner Jugend der stärkste Einfluss von seinen Großeltern aus. Auch sie wohnten in einem weißgetünchten kleinen Haus in unmittelbarer Nähe der Black Mountains. Wenn man dessen Türschwelle überschritt, war es, wie Rees später erzählte, als ob man den Himmel beträte. Die Großeltern hatten sich während der Erweckungsbewegung 1859 bekehrt. Rees glaubte stets, dass er ihnen geistlich viel verdanke. In dem kleinen Haus war etwas, was ihn mächtig anzog. Man spürte die Nähe Gottes darin, pflegte er zu sagen. Er liebte den Weg von seinem Elternhaus im Amman-Tal hinauf durch die Felder. Ein Haus nach dem anderen ließ er hinter sich, bis ein eisernes Tor hinter ihm zuschlug und er die weite Stille der Berghänge atmete. Oft sollte dies in späteren Jahren der Ort seiner Gespräche mit Gott werden. Nur der Gesang der Lerche, das gelegentliche Blöken eines Schafs und das Rauschen des Bergbachs unterbrachen die Einsamkeit.

      Sobald er die Höhe des Bergkammes erreichte, sah er das grüne Waliser Tal vor sich ausgebreitet. Das Haus seiner Großeltern lag an einem der steilen Abhänge, dort, wo das Ödland wieder Feldern und Hecken Platz machte. Wenn er dann das Haus betrat, hörte er meist schon an der Türschwelle die Stimme seiner Großmutter, die seinem kranken Onkel Dick aus der Bibel vorlas.

      Dies erinnert an einen anderen jungen Mann, СКАЧАТЬ