Rees Howells. Norman P. Grubb
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Название: Rees Howells

Автор: Norman P. Grubb

Издательство: Автор

Жанр: Религия: прочее

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isbn: 9783954596119

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СКАЧАТЬ wie Nikodemus. Er fühlte sich jedoch angegriffen und wollte sich verteidigen. „Was meinst du damit? Mein Leben ist ebenso gut wie deines.“ – „Darum geht es nicht. Man kann es auch so ausdrücken: Weißt du, ob du gerettet bist?“ – „Ich bin ein Christ, und das genügt mir.“ Obwohl er danach vorgab, nicht überzeugt worden zu sein, war jedoch von da an immerhin seine Selbstzufriedenheit erschüttert. Sein Cousin war treu und ließ die Angelegenheit trotz der stets fruchtlos endenden Unterhaltung nie fallen. Eines Tages hatte der Pfeil aber doch getroffen. Lewis erzählte ihm, dass seine Schwester ihm auf ihrem Sterbebett ans Herz gelegt habe, dass auch er einen persönlichen Heiland brauche, und er habe damals bei ihren Worten „Golgatha gesehen“. Wieder wusste Rees nicht, was sein Cousin meinte. Aber er fühlte instinktiv, dass er sich auf heiligem Boden befand, und eine innere Stimme schien ihn davor zu warnen, länger über diesen Gegenstand herumzustreiten. Der Eindruck war so stark, dass er sich sogar entschloss, den Ort zu verlassen und anderswo Arbeit zu suchen, damit er bloß nicht an das „Verbotene“ rührte.

       Der Himmel war ihm auf der Spur …

      Er zog nach Martins Ferry, das etwa hundert Meilen entfernt lag. Als sein Cousin ihn zum Bahnhof brachte, trieben auch dort noch seine letzten Worte den Pfeil tiefer: „Dein Fortgehen würde mir nichts ausmachen, wenn du wiedergeboren wärst. Aber es macht mir Sorgen, dich so gehen zu lassen, ohne dass du vorher mit Gott ins Reine gekommen bist.“ Rees konnte diese Worte nicht vergessen. Der Himmel war ihm auf der Spur …

      Die Erkenntnis begann ihm erst wirklich zu dämmern, als er eines Tages ein bedeutendes Buch jener Zeit las: Professor Henry Drummonds „Natürliches Gesetz in der geistlichen Welt“. Drummond erzählt darin, dass es ihm unmöglich gewesen sei, das Wesen des Lebens zu definieren, bis er in den Werken von Herbert Spencer eine solche Definition fand. Spencer sagt: Leben ist „Austausch mit der Umwelt“. Ein Kind wird mit fünf Sinnen und verschiedenen Körperorganen geboren, die alle mit der Umwelt korrespondieren und auf sie reagieren. Das Auge sieht Bilder, das Ohr hört Töne, die Lunge atmet Luft usw. „Solange zwischen meiner Umwelt und mir ein solcher Austausch besteht, habe ich Leben“, sagt Spencer. „Wenn mir etwas zustößt, das mich an diesem Austausch hindert, dann muss ich sterben. Wo kein Austausch ist, da ist Tod.“

      Drummond wandte diese Definition auch in Bezug auf Adam und den Sündenfall an. Gott hatte zu Adam gesagt, dass er an dem Tag, da er ungehorsam wäre, sterben müsse. Starb er denn wirklich? Nach Spencers Definition starb er geistlich: Während er das natürliche Leben behielt, verlor er doch seinen nahen Umgang mit Gott. Diese Verbindung konnte er nur auf dem Wege des Opfers zurückgewinnen, nur dadurch, dass ein anderes Leben an seiner Stelle geopfert wurde.

      Als Rees dies las, war sein erster Gedanke: „Habe ich Umgang mit Gott?“ Konnte er sagen, dass der Heiland für ihn ebenso wirklich sei wie beispielsweise seine Mutter? Kannte er Gott als eine tägliche Gegenwart in seinem Leben oder dachte er nur während der Gebetstreffen an ihn? Und wenn er jetzt sterben würde, würde er dann mit einer anderen Umwelt in Verbindung treten? Er fühlte sich seinen Eltern nahe verbunden. Die Entfernung beeinträchtigte seine Gemeinschaft mit ihnen nicht. Mit Gott aber hatte er solche Gemeinschaft nicht. Wieder erinnerte er sich an die Worte, die sein Cousin mehrmals zu ihm gesagt hatte: „Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen“ (Joh. 3,3).

      „Jetzt verstand ich das auf einmal“, sagte Rees. „Und ich glaubte an den Heiland, aber ich wusste zugleich, dass ich noch nicht wiedergeboren war. Was meine Beziehung zu dem geistlichen Reich betraf, in dem der Heiland lebte, war ich ein toter Mensch. Ich war außerhalb seines Reiches; mein anständiges Leben und meine ganze Religion konnten mir dort keinen Eintritt verschaffen. Ich war vielleicht kein Trinker oder Dieb, aber trotzdem war ich außerhalb des Reiches, weil ich keine lebendige Verbindung mit Gott hatte.“

      Seine religiöse Selbstzufriedenheit war erschüttert. Zwar hatte er keine große Sündenerkenntnis, aber er wusste jetzt, dass eine Kluft zwischen ihm und Gott bestand. Eine tiefe Sorge um sein ewiges Heil beschäftigte ihn von nun an viel mehr als die Sorge um die Dinge dieser Welt.

      Kapitel 3

       Die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn

      Die Hand Gottes streckte sich immer mehr nach Rees aus. Worüber Rees bisher nur nachgedacht hatte, das sollte ihm nun bald in Wirklichkeit begegnen. Er erkrankte plötzlich an Typhus, der zwar auch heute noch eine gefährliche Krankheit darstellt, damals aber sehr oft zum Tod führte. Er war also nun gezwungen, dem Tod ins Angesicht zu sehen. Dass er sich in diesen schweren Stunden fern von der Heimat in einem einsamen Zimmer befand, war eine besondere Fügung Gottes. Rees sagte später: „Zum ersten Mal im Leben fühlte ich so etwas wie Furcht in mir. Nie zuvor hatte ich eine solche qualvolle Angst erlebt wie damals, als ich meinte, unmittelbar vor dem Abscheiden aus dieser Welt zu stehen und in ein mir unbekanntes Reich hinübergehen zu müssen. Dank Gottes weiser Führung waren meine Eltern nicht bei mir, um diese Angst von mir zu nehmen. Ich danke Gott, dass mich kein menschliches Mitgefühl blind für die Ewigkeit machte. Man kann wohl in der Masse leben, Gott und der Ewigkeit aber steht jeder für sich allein gegenüber.“

      Er schrie zu Gott, ihn doch nicht sterben zu lassen. Die Freude, die er am Geldverdienen und Reisen gehabt hatte, war vergessen. Jetzt flehte er Gott an, ihm ewiges Leben zu schenken: „Wenn du mich von dieser Krankheit heilst, will ich dir mein Leben geben!“

      Dieses Gebet schloss ein Versprechen ein. Darum kümmerte sich Gott, bevor er das Gebet erhörte. Noch während des Gebets empfing Rees die innere Gewissheit, dass er nicht sterben würde. Von diesem Augenblick an erholte er sich zusehends, war aber nun ein anderer Mensch. „Als ich vor der Möglichkeit stand, alles zu verlieren, kam ich zum ersten Mal mit dem wirklichen Leben in Berührung“, sagte er. „Ich hatte erlebt, wie die Welt mit ihren Verlockungen ihr Bestes gab, damit ich auf ewig verloren ging. Jetzt aber wusste ich, dass ich mein ganzes Sein Gott schuldete, der mich gerettet hatte.“ Von dieser Zeit an dachte er nie mehr leichtfertig an die Ewigkeit, denn er hatte die Wirklichkeit der Hölle – die ewige Trennung von Gott – vor sich gesehen.

      Die Tiefe dieses Erlebnisses ließ ihn, als er wieder gesund war, seine Lage mit ganz neuem Ernst betrachten. Auch wenn er vom Tod bewahrt worden war, so war er nicht von der Todesangst befreit worden. Zwar hatte er schon immer an die Menschwerdung Christi, an die Versöhnung durch sein Blut und an seine Auferstehung geglaubt. Dies waren sogar die kostbarsten Wahrheiten in seinem Leben. Warum aber waren sie keine Realität für ihn? Wenn Jesus doch den Tod besiegt hatte, warum hatte er dann noch Furcht vor dem Tod? Wer ihn später von diesem Abschnitt seines Lebens sprechen hörte, wird nie vergessen, wie er als Antwort auf diese Frage ausrief: „Ich entdeckte damals, dass ich nur an einen historischen Christus glaubte, aber keinen persönlichen Retter hatte, der mir das ewige Leben schenken konnte.“

      Fünf Monate lang forschte er nun täglich nach dem Weg zu Gott. Wie er sagte, hätte er gerne sein ganzes Geld dafür hergegeben und wäre bereitwillig von einem Ende des Landes zum anderen gezogen, wenn er nur einen einzigen Menschen hätte finden können, der ihm den Weg zum ewigen Leben zeigen konnte. Schließlich ging er zu dem einzigen, von dem er dies annahm. Er fuhr die hundert Meilen nach New Castle wieder zurück, um seinen Cousin danach zu befragen. Doch obwohl dieser den Weg für sich selbst gefunden hatte, schien er nicht in der Lage, ihn Rees zu erklären.

       „Ich hatte oft Predigten über Golgatha gehört, aber erst an diesem Abend habe ich Golgatha wirklich erkannt.“

      In dieser Zeit siedelte er nach Connellsville in Pennsylvania über. Hier endlich kam der Himmel, der ihm auf der Spur war, zum Ziel. Rees erkannte später: „Es schien, als wäre meine Dunkelheit nur der Schatten seiner Hand gewesen, die sich liebevoll nach mir ausstreckte.“ Nach Gottes wunderbarer СКАЧАТЬ