Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ heißen Evodix, Evroom und Everyhan«, stellte einer der drei sich und seine Brüder vor. »Wir kommen von weither und bitten darum, in den Mauern dieser Stadt rasten und übernachten zu dürfen.«

      Diese Auskunft war nun wirklich ein wenig sehr dürftig und entsprach nicht dem Mitteilungsbedürfnis der Kaytaber. Keiner der drei trug ein Funkgerät bei sich, und die Taschen und Beutel, die sie mitführten, fassten kaum Proviant für eine Tagesration. Wenn es stimmte, dass sie eine weite Reise hinter sich hatten, dann waren sie dafür verdammt schlecht ausgerüstet.

      Der Wachtposten, der wohl auch eine konkretere Antwort erwartet hatte, blickte unsicher zu Maronx. Der bedeutete ihm mit einer Bewegung des Vorderlaufs, die Wanderer einzulassen. Gehorsam trat der mit einer Lanze bewaffnete Kaytaber zur Seite.

      »Ich bin Maronx, der Oberste Flurhüter.« Der Reihe nach nannte er unsere Namen. »Es ist lange her, dass Drillinge in Yutlamal weilten. Erweist ihr mir die Ehre, euch bewirten und für euer Wohl sorgen zu dürfen?«

      »Wir sind keine Drillinge«, sagte der Fremde, der sich Evodix nannte, »obwohl man uns oft dafür hält.« Er lächelte. »Dennoch nehmen wir dein Angebot gerne an – sofern du es nicht zurücknehmen willst.«

      Die Gesichter meiner kaytaberischen Freunde drückten eine Mischung aus Unglauben, Erstaunen und Verwunderung aus. Niemand schien so recht glauben zu können, dass eine solche Ähnlichkeit rein zufällig und eine Laune der Natur sein konnte. Maronx fasste sich rasch und überspielte seine Zweifel an den Angaben durch übertriebene Höflichkeit.

      »Selbstverständlich seid ihr mir willkommen. Darf ich euch zu meinem Haus führen? Sicher seid ihr müde und hungrig.«

      »Ja, doch deine herzliche Gastfreundschaft entschädigt uns für die Mühen des Tages. Mit einem so freundlichen Empfang haben wir nicht gerechnet«, gab Everyhan artig zurück.

      Der Torwächter, dessen Tätigkeit derzeit mehr die Abwehrbereitschaft der Städter gegenüber den Tixudkatzen symbolisierte, als dass es eine wirkliche Aufgabe war, nahm seine ursprüngliche Position wieder ein, während Maronx und Tranoque die Brüder zur Unterkunft des Obersten Flurhüters führten. Perlmutt und ich folgten in einigem Abstand.

      »Der Bursche lügt«, zischte die Kleine. »Es gibt keine Kaytaber, die sich so ähnlich sind, es sei denn, es sind Mehrlinge.«

      Dieser Ansicht war ich auch, nein, ich war aufgrund meiner genetischen Kenntnisse sogar absolut sicher, dass es Drillinge waren. Warum aber wollten sie es nicht eingestehen? Allein ihre ähnlich klingenden Namen deuteten darauf hin. Und dann diese Ausflüchte über ihre Herkunft. Welchen Grund hatten sie, den Namen ihres Heimatorts zu verschweigen, warum gaben sie nicht an, was sie hergeführt hatte? Gab es einen dunklen Punkt in ihrer Vergangenheit? Hatten sie fliehen müssen, weil sie der Gemeinschaft oder einem einzelnen Schaden zugefügt hatten?

      Ihre spärliche Ausrüstung ließ darauf schließen, dass sie überhastet aufgebrochen waren, und ihre Geheimnistuerei passte in dieses Bild. Keine Ankündigung, keine Funkmeldung, und offizielle Straßen wurden gemieden, obwohl in den Wäldern Gefahren lauerten, die hauptsächlich von den Tixudkatzen ausgingen. Niemand, der klar im Kopf war, nahm ein solches Risiko auf sich – es sei denn, er hatte etwas zu verbergen.

      »Ich glaube, dass die drei Gauner sind«, raunte ich meiner zierlichen Freundin zu.

      »Aber ein Verbrechen wäre uns per Funk bekannt geworden«, wandte Perlmutt ein.

      »Im Prinzip ja, doch in den Wirren der vergangenen Wochen waren andere Nachrichten wichtiger. Ein Raub war einfach zu kaschieren in dem Durcheinander, und ein Tötungsdelikt ließ sich leicht als Unfall oder Überfall der entfesselten Raubtiere tarnen.«

      »Du hast Recht, aber es ist ein entsetzlicher Gedanke«, hauchte die Kleine. »Meinst du ... ich meine, hältst du es für möglich, dass die drei ... Mörder sind?«

      »Wir sollten nicht gleich das Schlimmste annehmen«, versuchte ich zu beschwichtigen. »Jedenfalls werde ich ein wachsames Auge auf sie haben.«

      »Ob Maronx und Tranoque wohl Verdacht geschöpft haben?«

      »Ich weiß es nicht. Immerhin sind sie intelligent genug, um sich über den seltsamen Auftritt ihre eigenen Gedanken zu machen.«

      Perlmutt schwieg und trottete nachdenklich neben mir her. Die Fragen, die mich beschäftigten, hatte sie nicht gestellt. Diese Drillinge waren, wenn sie gemeinsam auftraten so wie jetzt, sehr auffällige Erscheinungen. Wo immer sie auftauchten, würden sie bestaunt werden und Aufsehen erregen, genug immerhin, dass es eine Meldung über Funk wert war. Und so, wie sie umherzogen, waren sie darauf angewiesen, Dörfer aufzusuchen, um sich zu verköstigen. Warum hatte keine Siedlung etwas über die Ankunft oder die Abreise der Brüder verlauten lassen? Selbstversorger konnten sie nicht sein, denn die Mannanna-Felder waren abgeerntet. Ernährten sie sich von Einbrüchen in Speichern, oder trat nur jeweils einer von ihnen in den Ortschaften als einsamer Wanderer auf, während die beiden anderen in den nahen Wäldern biwakierten?

      Warum zeigten sie sich aber ausgerechnet jetzt in Yutlamal zu dritt? Hofften sie, in der Großstadt – zumindest für hiesige Begriffe – nicht aufzufallen? Gewiss, wenn sie sich trennten, konnten sie unter vierzigtausend Artgenossen durchaus anonym bleiben und untertauchen, doch warum waren sie dann gemeinsam hier einmarschiert? Sie mussten nun damit rechnen, dass ihr Aufenthaltsort publik wurde. Gab es in Yutlamal etwas, was eine Tarnung überflüssig machte? Beabsichtigten sie, hier ihre Identität zu ändern? Oder sollte in dieser Stadt ein Plan zur Durchführung kommen, der sie aller Sorgen enthob?

      Die Antworten, die ich mir selbst geben konnte, waren Legion, aber keine befriedigte mich, da ich mangels Fakten zu sehr auf Spekulationen angewiesen war. In einem Punkt war ich mir allerdings sicher: Die Burschen hatten etwas auf dem Kerbholz, und sie führten etwas im Schilde, jedenfalls war mein Misstrauen geweckt, und es wurde von Minute zu Minute stärker.

      So entging mir beispielsweise nicht, dass sie die Häuser und Straßen musterten und versuchten, sich Abzweigungen, Gassen und markante Gebäude einzuprägen, um sich mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen. Das geschah nicht offen, wie es jemand tat, der in eine fremde Umgebung kam und sich interessiert zeigte, sondern heimlich, wie es Galgenvögel taten, die etwas auskundschafteten. Scheinbar zufällig drehte einer der drei manchmal den Kopf und sah zurück, doch der Blick galt stets mir und nicht der biederen Architektur. Fast kam es mir so vor, als wären sie über meine Anwesenheit nicht besonders glücklich, dabei musste sich längst herumgesprochen haben, dass ich meine Zelte in dieser Stadt aufgeschlagen hatte und der einzige Roboter auf Aytab war, denn die Traykons in dem abgestürzten Schiff, die nur die Hülle mit mir gemein hatten, hatte allesamt der positronische Teufel geholt.

      Ob sie mich fürchteten? Meine Taten und Erfolge waren ja um den ganzen Globus gegangen, und nur ein ausgesprochener Narr konnte meine Fähigkeiten ignorieren. War ich der Angstgegner der Drillinge, war ich derjenige, der ihnen einen Strich durch die Rechnung machen konnte? Es sah beinahe so aus – und ich würde es tun, denn das war ich mir und meinen liebenswerten Gastgebern schuldig. Ganoven konnten wir in Yutlamal nicht gebrauchen.

      »Wirst du etwas gegen die drei unternehmen?«, wollte Perlmutt wissen.

      »Noch haben sie nichts getan, was Anlass gibt, einzuschreiten.« Gerne hätte ich meiner Freundin ein aufmunterndes Lächeln gezeigt, doch der Traykon-Körper ließ keine Mimik zu. »Aber wenn sie beabsichtigen, hier ein Ding zu drehen, sind sie auf dem Holzweg.«

      »Jetzt wirst du aber wunderlich. Warum sollten sie etwas über Stege und Brücken rollen?«

      »Du hast mich missverstanden, СКАЧАТЬ