Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 103

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ verschiedenen Substanzen ein Gel zusammenstellen, das kühlt und die Beschwerden lindert.« Ich gab meiner Stimme einen zuversichtlichen Klang. »Links und Rechts werden euch je einen Tiegel davon bringen, sobald ich eine wirksame Zusammenstellung gefunden habe.«

      »Wird das lange dauern?«

      »Ich denke nicht. Mittlerweile kenne ich die meisten pflanzlichen Inhaltsstoffe, und einiges kann ich synthetisch herstellen. Lasst euch also deshalb keine grauen Haare wachsen.«

      »Aber ich habe sie schon!«, rief Restjue entsetzt und blickte an sich herunter. »Ich habe mich angesteckt, und du hast mich nicht einmal gewarnt, Traykon.«

      »Nun werde nicht hysterisch«, fuhr ich Rechts an. »Dein Pelz ist wie immer, und der Juckreiz ist nicht infektiös. Überlasse mir die Diagnose und betreibe hier keine Panikmache. Deine medizinischen Kenntnisse sind nämlich mehr als erbärmlich, wenn ich dich daran erinnern darf. Als ich neulich von Nierensteinen sprach, hast du bereits Hacke und Schaufel zusammengepackt und wolltest los, um dir die Schürfrechte zu sichern, weil du Nierensteine für wertvolle Mineralien gehalten hast. Soll ich weitere Beispiele aufzählen?«

      Restjue sackte förmlich in sich zusammen.

      »Nein, es reicht, Chef. Hast du bestimmte Anweisungen für mich? Soll ich ausschwärmen, um Kräuter zu suchen?«

      Chef – die Anrede weckte vertraute Erinnerungen in mir, nur galt sie diesmal mir. Es klang so gut, dass mein Unmut sich in positronischen Dunst auflöste.

      »Das Sammeln von Heilpflanzen sollten wir besser Fachleuten überlassen. Maronx, könntest du dafür zwei, drei Flurhüter abstellen?«

      »Zehn, wenn es sein muss«, bot der Kaytaber an, und Tranoque ergänzte: »Und die gesamte Tixudabwehr dazu, wenn ich endlich von diesem grässlichen Juckreiz befreit werde.«

      Ich nannte eine Reihe von Namen, die recht blumenreich das Aussehen oder die erprobte Wirkung der Gewächse in der Volksheilkunde beschrieben. Da gab es beispielsweise das Tatzenkräutlein und die Fellwurz, Augentrost und Mannanna-Beere, dann Fingerdorn und Zungenblüte. Maronx nickte bei jeder Erwähnung und gab die Anweisung sogleich per Funk weiter mit dem ausdrücklichen Vermerk, sofort tätig zu werden und die Wurzeln, Kräuter und Beeren umgehend bei mir im Labor abzuliefern.

      Diese Eile schien mit zwar ebenso übertrieben zu sein wie der Vorrang, der der Wildkräuterernte eingeräumt wurde, doch meine beiden Freunde litten offensichtlich sehr unter der quälenden Hautreizung, für die es keine erkennbare Ursache gab.

      »Geht jetzt, ich habe noch ein paar Vorbereitungen zu treffen, bei der mir Links und Rechts helfen können. Ich schätze, dass die Salbe am frühen Nachmittag zu eurer Verfügung steht.«

      Sich kratzend, reibend und schabend, verabschiedeten sich die zwei und trollten sich, nicht, ohne mich noch einmal auf die Dringlichkeit hingewiesen zu haben, die die Herstellung des Gels hatte.

      »Die stellen sich ja an, als wäre ihre Krankheit das schlimmste Übel, was unseren Planeten je heimgesucht hat«, mokierte sich Linque, als die beiden gegangen waren. »Wie kann man nur einen solchen Aufwand wegen ein bisschen Juckreiz betreiben?«

      »Juckreiz kann sehr unangenehm sein«, antwortete ich lakonisch. »Lasst alles stehen und liegen und sorgt dafür, dass wir an die Arbeit gehen können, sobald die erste Lieferung eintrifft. Destillierapparat, Zentrifuge ... Na ja, ihr wisst schon.«

      Meine beiden Assistenten, die nun endlich konkret wussten, was sie zu tun hatten, huschten geschäftig hin und her, räumten ab und bauten auf. Da wurde ein antiquierter Mörser vor einem von mir umgebauten Untersuchungsgerät deponiert, und ein Bunsenbrenner nebst Erlenmeyerkolben stand neben einer zusammengebastelten Apparatur, die Spektralanalysen ermöglichte.

      Ich schenkte dem ganzen Tun wenig Beachtung. Was mich beschäftigte, war nicht die Behandlung der Symptome, denn die waren nach meinem Dafürhalten leicht in den Griff zu bekommen, nein, das Problem war, die Ursache abzustellen. Und da lag der Hund oder wie auch immer dieses Säugetier heißen mochte, begraben.

      Die Kaytaber lebten von und mit dem Mannanna, es war ihre Ernährungsgrundlage. Wenn meine Vermutung zutraf – und da war ich ziemlich sicher – befanden sich in dem Getreide Körner, die für den Verzehr unbrauchbar waren. Dass Maronx und Tranoque betroffen waren, stufte ich als Zufall ein. Über kurz oder lang würde ein Großteil der Bevölkerung die gleichen Beschwerden haben, und das sah dann nach einer Epidemie aus, mit allen ihren Folgen. Die einzige Möglichkeit, die Planetarier davor zu bewahren, bestand darin, ihnen den Verzehr von Mannanna zu verbieten, doch das kam ihrer Ausrottung gleich.

      Mit Mühe und Not hatten sie es geschafft, so viele Feldfrüchte einzubringen, dass sie nicht verhungern mussten. Propagierte ich nun, dass sie – als Nahrungsspezialisten und Vegetarier – das vernichten sollten, was seit Generationen ihre Lebensgrundlage bildete, beschwor ich einen Aufruhr hervor und leitete möglicherweise den Selbstmord eines ganzen Volkes ein. Dazu durfte ich es nicht kommen lassen. Blieb mir also nur, abzuwarten. Und Salbe in Unmaßen herzustellen.

      »Guten Morgen, meine Lieben. Schon so fleißig?«

      Da stand sie auf einmal im Labor, meine kleine Perlmutt, anmutig und bezaubernd wie ein Frühlingstag.

      »Willkommen, meine Kleine. Hast du gut geschlafen?«

      »Zu lange, wie mir scheint. Was beschäftigt dich, Traykon? Die Drillinge?«

      »Auch, aber nicht mehr vorrangig.«

      »Was ist passiert?«

      Mit wenigen Worten erklärte ich ihr die Situation und schloss:

      »Du weißt jetzt, dass es sich um keine Krankheit im eigentlichen Sinn handelt, denn sie wird durch keinen klassischen Erreger hervorgerufen. Eine Ansteckungsgefahr besteht nicht. Die Sache ist also nicht gefährlich, eher lästig und unangenehm für den Betroffenen.«

      »Ich verstehe. Du nimmst an, dass es in Kürze Tausende von Kaytabern gibt, die bei dir Hilfe suchen und das Gel haben wollen.«

      »Das auch, aber was ich fürchte, ist etwas anderes. Die Leute sind medizinische Laien. Wenn dieser Juckreiz so um sich greift, wie ich vermute, könnten sie in Panik geraten, weil sie darin eine Seuche sehen, die ihr Leben bedroht. Kannst du dir vorstellen, was dann in Yutlamal los ist?«

      »Die Stadt würde sich in zwei Lager spalten«, sagte Perlmutt tonlos.

      »Es wäre viel schlimmer. Jeder, der sich für gesund hält, würde den Kontakt mit den scheinbar Kranken meiden. Die wären dann nicht mehr in der Lage, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, niemand würde sie beschäftigen oder ihre Ware abnehmen, keiner würde Getreide von ihnen nehmen, und kein vermeintlich Gesunder würde ihnen etwas geben. Um nicht zu verhungern, wären sie darauf angewiesen, sich das Korn gewaltsam zu verschaffen. Und bestimmt würden sie es tun, denn nach eigenem Dafürhalten sind sie ja Todgeweihte, die eh nichts mehr zu verlieren haben. Das wiederum würde mit Sicherheit dazu führen, dass die angeblich Gesunden Gegenmaßnahmen ergreifen, um sich und ihr Leben zu schützen. Und dann hätten wir hier das Chaos mit Kämpfen von Gesunden gegen Kranke, die der Abwehr der rasend gewordenen Tixudkatzen kaum nachstehen würde, nur würden Kaytaber gegen Kaytaber antreten und sich gegenseitig töten. Das will ich unter allen Umständen verhindern.«

      »Ich helfe dir dabei. Dazu darf es nicht kommen. Wie kann ich mich nützlich machen?«

      »Du hast doch einen Vorrat an Mannanna zu Hause. Bring ihn her, СКАЧАТЬ