Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ schaltete ab und stürmte auf das Gasthaus zu. Der Raumgeist mochte wissen, wie es ihnen gelungen war, unbemerkt das Haus zu verlassen. Und ausgerechnet mich hatten sie übertölpelt.

      Wie ein Wirbelwind tauchte ich in der Gaststube auf. Zwei Kaytaber, die ihr Nachtmahl zu sich nahmen, vergaßen zu kauen und starrten mich an wie einen Geist. Valabog, der gerade einen Krug mit frischem Quellwasser füllte, ließ das Gefäß vor Schreck fallen. Er brachte keinen Ton geschweige denn einen Reim heraus.

      Ohne mich um die drei zu kümmern, sauste ich die Treppe hinauf in den ersten Stock. Dank der Beschreibung, die mir der Flurhüter in Versform gegeben hatte, fand ich Zimmer 2 auf Anhieb. Ich nahm mir nicht die Zeit, mit meinen eingebauten Sensoren zu analysieren, ob sich jemand in dem Raum befand, sondern riss gleich die Tür auf. Die spärlich möblierte Kammer – mehr war es wirklich nicht – war leer, die Lager unberührt. Nichts deutete darauf hin, dass hier jemand logiert hatte, und das Fenster war, wie ich mich sofort vergewisserte, verschlossen.

      Da es schlichtweg unmöglich war, dass sich ein Lebewesen wie ein Kaytaber in Luft auflöste, unterzog ich die Stube einer gründlichen Untersuchung. Hinter der Wand, an der ein klobiger Schrank stand, ortete ich einen Hohlraum. Das Echo war so typisch, dass ich mir gar nicht erst die Mühe machte, das Möbelstück wegzurücken. Ich öffnete die Türen und versuchte, die Rückwand zur Seite zu schieben, ohne sie zu zerbrechen. Nichts tat sich, doch als ich dagegen drückte, schwang sie knarrend zurück.

      Die Luft, die mir entgegenschlug, roch abgestanden und muffig. Ein winziger, unbeleuchteter Flur war zu erkennen, eigentlich mehr ein Treppenabsatz, der sich in einer wackeligen Holzstiege fortsetzte, die nach unten führte. Fußspuren in der Staubschicht ließen keinen Zweifel daran, dass die Drillinge diesen Weg genommen hatten, um die Herberge zu verlassen.

      Vorsichtig vertraute ich mich dem angejahrten und teils recht morsch wirkenden Gebälk an, das unter meinem Gewicht bedenklich ächzte und knarrte. Unversehrt und ohne einzubrechen, erreichte ich die untere Ebene und stand vor einer winzigen Pforte. Behutsam zog ich sie auf und fand meine Vermutung bestätigt: Ich befand mich im Keller des Nachbarhauses.

      Vorbei an Gerümpel und altem Plunder tappte ich dorthin, wo spärliches Licht durch eine massive Bohlenkonstruktion drang. Behutsam hob ich einen Flügel der Klappe an und spähte nach draußen – niemand war in Sicht. Hastig verließ ich das Gewölbe und schloss die Luke wieder. Ich musste mich nicht erst lange orientieren, sondern wusste sofort, wo ich war. Diese Seitengasse war von meinem Beobachtungsposten aus nicht einsehbar gewesen. Sie lag in der Nähe der Stadtgrenze und gehörte zu einem Bezirk, der traditionell das Gros der Tixudabwehr stellte.

      Hier zu wachen, schien mir ein gutes Omen zu sein, schließlich war ich auch so etwas wie ein Abwehrexperte und ein Jäger dazu. Von Grimm erfüllt, legte ich mich auf die Lauer. Wenn die Drillinge unbemerkt in ihre Unterkunft zurückgelangen wollten, mussten sie den bereits benutzten Schleichweg wählen, denn noch einmal würde ich mich nicht an der Nase herumführen lassen. Sie mussten mein Versteck passieren, und dann würde ich sie zur Rede stellen. Ich freute mich schon jetzt darauf, ihre Argumente zu zerpflücken und sie zu überführen, denn die Heimlichtuerei ließ nur einen Schluss zu – die Drillinge waren kriminell.

      Als der Morgen graute, wusste ich, dass sie mir erneut ein Schnippchen geschlagen hatten. Valabog, den ich mittels Funk auf Trab brachte, meldete verschlafen, dass die Drillinge schlummernd in ihren Betten lagen und vermutlich in die Herberge zurückgekehrt waren, als er mal eingenickt war. Nach einer ersten Bestandsaufnahme war im Labor nichts abhanden gekommen. Es gab keine Verlustmeldungen oder Einbrüche, keinen Raub und keinen Diebstahl. Maronx war zu Ohren gekommen, dass die drei darauf aus waren, heimlich Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten zu knüpfen, und meine kleine Perlmutt wusste zu berichten, dass sie sich anbiederten und Erkundigungen einzogen – auch über mich. Diese Ausfragerei betrieben sie recht geschickt und unauffällig, ohne etwas über sich selbst verlauten zu lassen.

      Da ich im Augenblick nichts unternehmen konnte, marschierte ich zu meiner Unterkunft zurück, die ich mit Perlmutt teilte. Innerlich kochte ich vor Wut darüber, dass mich drei hergelaufene Galgenstricke nun schon zum zweiten Mal überlistet hatten – ausgerechnet mich. War ich tatsächlich ein solcher Idiot?

      2.

      Gleich nach Sonnenaufgang suchte ich Linque und Restjue in ihrem Labor auf. Perlmutt schlief noch, denn sie hatte sich ja auch fast die halbe Nacht um die Ohren geschlagen.

      Viel konnten mir die beiden Forscher, die schon emsig bei der Arbeit waren, nicht sagen. Sie hatten den Eindruck, dass die Drillinge zufällig an ihrem Haus vorbeigekommen waren. Als aufmerksame Zuschauer hatten sie Interesse für die Tätigkeit von Links und Rechts gezeigt, die sich natürlich geschmeichelt fühlten. Man war ins Gespräch gekommen, hatte über dies und das geplaudert und den Brüdern die wissenschaftliche Werkstatt gezeigt und auch Versuche vorgeführt. Wie es sich gehörte, hatten die drei ordentlich gestaunt – was vermutlich pure Heuchelei war, um den Forschern um den imaginären Bart zu gehen – und sich mit überschwänglichen Dankesworten verabschiedet. Der hochgewachsene Linque war noch immer davon überzeugt, dass die Drillinge harmlos waren, weil sie doch recht laienhafte Ausdrücke benutzt hatten. Und Restjue ergänzte, dass sie keine konkreten Fragen nach Experimenten gestellt hatten, die Unterhaltung wäre eher ein Blabla gewesen.

      »Hoffentlich war das Gespräch und der Besuch hier für die drei wirklich so unergiebig wie eure Aussagen für mich. Meidet die Kerle und lasst sie vor allem nicht mehr ins Labor.«

      »Du hältst sie also immer noch für Diebsgesindel?«

      »Ja, mein lieber Links – bis das Gegenteil bewiesen ist.«

      »Ist es nicht so, dass jemand als unschuldig gilt, bis man ihn tatsächlich überführt hat?«

      »In diesem Fall nicht.«

      Unzufrieden mit mir selbst verließ ich das Labor und machte mich auf den Weg zu Maronx. Er frühstückte gerade.

      »Vermutlich hast du schon gehört, dass ich keinen Erfolg hatte«, sagte ich nach der Begrüßung.

      »Man kann es auch anders sehen.« Der Kaytaber zermahlte genüsslich ein paar der maisähnlichen Mannanna-Körner zwischen den Zähnen. »Dein Verdacht hat sich nicht bestätigt. Vermutlich sind sie doch harmlos.« Er kratzte sich ausgiebig am Rücken. »Ich persönlich halte es nicht für sinnvoll, ihnen noch länger nachzuspionieren.«

      »Wenn hier jemand herumspioniert, dann diese drei«, widersprach ich. »Ich bin überzeugt davon, dass sie etwas im Schilde führen. Was für einen plausiblen anderen Grund gibt es sonst für diese Heimlichtuerei?«

      »Zugegeben, sie benehmen sich sehr seltsam, aber vielleicht sind sie nicht ganz richtig im Kopf.«

      »Dafür gehen sie nun wieder zu intelligent vor.«

      Der Oberste Flurhüter trank einen Schluck Quellwasser und walkte mit Hingabe sein dunkelblaues Rückenfell durch.

      »Was hast du? Bist du nervös?«

      »Nein, mich hat da etwas gestochen. Es juckt wie verrückt.«

      »Lass sehen.«

      Ich beugte mich über Maronx und ließ mir die betreffende Stelle zeigen. Behutsam schob ich den dichten Pelz auseinander und untersuchte die Haut auf einen Einstich hin, fand aber nichts.

      »Da ist nichts zu sehen.«

      »Aber ich habe den Stich deutlich gespürt. Und den Juckreiz bilde ich mir schließlich СКАЧАТЬ