Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 271

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ dieses Vorgangs zu Bewusstsein.

      Irgend etwas stimmte nicht auf Rawanor. Eine Macht aus dem Unsichtbaren griff nach dem Planeten und seinen Bewohnern und schlug, wie es schien, sinn- und planlos zu.

      Noch hielt sich der Schaden in Grenzen, auch wenn jetzt das gesamte Naturkundemuseum als Totalschaden abgebucht werden musste.

      Aber das konnte sich jederzeit ändern.

      Vor Dhotas Augen zerfielen die Körper der Fossilien. Zuerst verwesten sie mit unglaublicher Geschwindigkeit, danach zerfielen die Gerippe zu feinem Staub.

      Es war ruhig geworden. Das Lärmen in der Tiefe hatte ebenfalls aufgehört. Dhota wandte sich zum Gehen.

      Er spürte, wie die Müdigkeit zurückkehrte. Die Wirkung des Aufputschmittels ließ nach. Eine weitere Tablette hätte Dhota nicht überlebt. Er brauchte jetzt vor allem Schlaf.

      Mit langsamen, schleppenden Bewegungen verließ er das Gebäude. Er erwartete Crahn zu finden, wurde aber enttäuscht. Die Straßen waren leer, wenn man von den Überresten der Tiere absah, die überall herumlagen.

      Dhota zerrte die Atemmaske vom Kopf. Tief sog er die kühle Luft ein.

      Über der Stadt hatten die Wolken sich zu einer undurchdringlichen schwarzen Masse zusammengeballt. Dhota sah eine Bewegung in der Luft, starrte schärfer hin ...

      Es schneite ...

      6.

      Seealee erwachte davon, dass jemand sie an den Schultern rüttelte. Langsam schlug sie die Augen auf.

      Sie wusste sofort, wo sie war. Sie hatte es bei einem Erwachen zwischendurch gemerkt. Dhota hatte es also geschafft und sie in ein Krankenhaus gebracht.

      »Wach auf, Seealee«, rief eine drängende Stimme. Seealee wandte den Kopf.

      Sie erkannte Kileen, eine Freundin von ihr und Dhota. Die junge Frau machte ein sehr besorgtes Gesicht.

      Seealee zwinkerte.

      »Was ist los?«, flüsterte sie.

      »Ich soll dich zu Dhota bringen«, sagte Kileen. »Opallo hat das angeordnet.«

      Opallo war Kileens Partner und einer von Dhotas engsten Mitarbeitern. Der Hinweis auf Dhota ließ Seealee sofort hellwach werden. Sie richtete sich auf.

      »Ist Dhota etwas zugestoßen?«

      Kileen machte eine besänftigende Geste.

      »Er ist wohlauf, nur sehr müde, und deswegen schläft er jetzt sehr fest. Opallo möchte, dass du dabei bist, wenn er wieder aufwacht.«

      Ein Lächeln flog über Kileens Gesicht.

      »Wir wissen, dass Dhota nur halb soviel wert ist, wenn du nicht in seiner Nähe bist. Und wir brauchen ihn jetzt ganz dringend.«

      »Ist der Vulkan immer noch aktiv?«, fragte Seealee.

      »Vulkan? Ach so, nein, der interessiert uns nicht. Sieh selbst.«

      Kileen ging zum Fenster hinüber und schob die Vorhänge zur Seite. Seealee richtete sich in ihrem Bett senkrecht auf.

      »Schnee? Um diese Jahreszeit?«

      »Wenn es nur ungewöhnlich wäre«, seufzte Kileen. »Aber es ist nicht nur Schnee – es ist ein Schneesturm, und er wird von Stunde zu Stunde schlimmer. Die Stadt ist vom Rest des Planeten abgeschnitten. Kein Gleiter kann mehr starten oder landen.«

      Seealee begriff. Aus der Notlage, die zuerst Dhota und sie betroffen hatte, schien nun eine Katastrophe für die Hauptstadt geworden zu sein.

      »Ich ziehe mich rasch an«, sagte sie und stand auf.

      Sie brauchte nur zwei Minuten, in denen sie immer wieder zum Fenster hinübersah. Von der Außenwelt war kaum etwas zu erkennen. Fast waagerecht peitschte der Sturm den Schnee vor sich her. Seealee sah auf die Uhr – es war Mittagszeit, aber die Wolken ließen kein Sonnenlicht bis auf den Boden durchdringen.

      In der Eingangshalle des Krankenhauses drängten sich Daila. Zufällige Besucher hatten sich dort versammelt, aber auch Patienten, die angesichts des Sturmes keinerlei Wert mehr auf eine Entlassung legten. Zusammen mit ihren Verwandten, die sie hatten abholen wollen, saßen sie in dem Krankenhaus fest.

      Die Leiterin des Hospitals schob sich an Seealee heran.

      »Wenn du Dhota siehst, sag ihm, dass wir zwei bis drei Tage unter diesen Bedingungen weitermachen können. Danach aber werden wir Hilfe brauchen.«

      »Ich werde es ausrichten«, versprach Seealee sofort. Sie schloss ihren Thermoanzug. Kileen stand neben ihr und blickte mit zweifelnder Miene nach draußen.

      »Wir werden zu Fuß gehen müssen«, sagte die Frau.

      »Ich weiß«, gab Seealee zurück. »Worauf warten wir noch?«

      Ihre Forschheit brach mit einem Schlag zusammen, als sie ins Freie traten. Der Wind packte zu und stieß Seealee vor sich her. Schon beim ersten Schritt geriet sie ins Straucheln und stürzte. Scharf wie Nadelstiche fühlte sich das Aufprallen der Schneeflocken auf ihrer Haut an. Der Wind warf ihr den Schnee ins Gesicht, die Feuchtigkeit sickerte sofort in den Nacken hinein.

      Kileen streckte eine Hand aus und half Seealee wieder auf die Beine.

      »Du bist noch zu schwach. Geh hinter mir!«

      Kileen musste schreien, um sich gegen das Wüten des Schneesturms verständlich machen zu können. Seealee nickte. Sie hatte verstanden.

      Langsam kämpften sich die beiden Frauen vorwärts. Der Wind heulte und orgelte durch die Straßen, über die lange Schneefahnen wehten. Was an den Fassaden nicht hinreichend befestigt war, wurde vom Sturm heruntergerissen und an Häuserwänden zerschmettert.

      Ein paar Dutzend Schritt entfernt sah Seealee einen Gleiter. Der Fahrer hatte offenbar die Kontrolle über das Fahrzeug verloren und war gegen eine Wand geprallt.

      »So sieht es überall aus«, rief Kileen.

      Seealee schüttelte sich, nicht nur vor Kälte.

      Der Boden war glatt, und Seealee hatte größte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Nur allmählich wurde ihr die Gefahr bewusst, auf die sie sich eingelassen hatte. In diesem Schneesturm konnte man kaum zehn Schritte weit sehen; sollte Seealee den Halt verlieren, stürzen und vom Sturm über den glatten Boden weggezerrt werden, würde niemand mehr imstande sein, sie zu finden. Und in diesem Orkan aus Kälte, Wind und Eis hatte sie höchstens eine Überlebensdauer von einer halben Stunde.

      »Nach links!«, schrie Kileen.

      Gehorsam folgte Seealee der Freundin.

      Sie mussten sich jede Handbreit Weg erkämpfen. Ab und zu wirbelte der Sturm irgendeinen härteren Gegenstand vor sich her, dann mussten die beiden Frauen Deckung suchen, wollten sie nicht Gefahr laufen, erschlagen zu werden.

      Trotz des Thermoanzugs begann Seealee immer mehr zu frieren. Vom Nacken her СКАЧАТЬ