Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 268

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ der Karte deutlich zu erkennen.

      In anderer Farbe waren dann die Naturphänomene eingezeichnet worden. Wie nicht anders zu erwarten gewesen war, konzentrierten sich diese Meldungen analog zu den Siedlungen der Daila.

      Als zusätzliche Information projizierte die Positronik auf den Bildschirm die Reiserouten der Erkundungsgleiter und deren Beobachtungen.

      »Was habe ich gesagt«, murmelte Dhota. Crahn schüttelte fassungslos den Kopf.

      »Unmöglich, das glaube ich einfach nicht«, stieß er heftig hervor.

      Die Gleiter hatten nur wenige Beobachtungen gemeldet – und die betrafen ausnahmslos die Randgebiete dicht besiedelter Zonen.

      Dass sich gemeldete Phänomene dort häuften, wo es Daila zum Beobachten und Melden gab, lag auf der Hand – nicht aber, dass es in anderen Landstrichen solche Naturereignisse nicht zu geben schien.

      »Diese Allüren des Planeten treten nur dort auf, wo Daila leben«, fasste Dhota zusammen. »Und es gibt eine auffällige Korrelation ...«

      Er deutete auf die Ziffern, die die Positronik auf den Monitor projiziert hatte – selbstverständlich wurden die Meldungen sofort statistisch ausgewertet.

      »Es ist nicht nur so, dass um so mehr Meldungen über Naturphänomene eintreffen, je dichter das fragliche Gebiet besiedelt ist – es gibt auch eine ganz klare Korrelation zwischen der Zahl der Phänomene und der Bevölkerungsdichte.«

      »Im Klartext: Je mehr Daila an einem Fleck sind, um so mehr und verschiedene Naturphänomene treten auf?«

      »Genau das meine ich«, sagte Dhota.

      »Dahinter steckt ... ich weiß nicht, wie ich es sagen soll ... es ist jedenfalls kein Zufall, das schließt die statistische Auswertung einwandfrei aus. Es gibt für diese Dinge einen Kausalfaktor.«

      »Und wie sieht der aus?«

      »Wenn ich das nur wüsste«, seufzte Dhota. »Wie bringt man verändertes Verhalten von Tieren und Pflanzen, von Magmaströmen und Meeresverhältnissen auf einen gemeinsamen Nenner? Die Springschnecken könnten von einer Krankheit mit psychogenen Auswirkungen befallen sein, auch wenn bisher keine solche Krankheit bekannt ist. Aber wie kann diese Krankheit einen seit Jahrmillionen erloschenen Vulkan in ein feuerspeiendes Ungeheuer verwandeln – oder Riesenwogen auf dem Meer entstehen lassen?«

      Der Himmel über der Hauptstadt hatte sich zugezogen. Dicke Wolken zogen heran – auf die Stadt und die Berge zu, die Dhota in der Ferne sehen konnte. Bis hierher war der Feuerstrahl zu sehen, der aus dem tobenden Vulkan in den Himmel sprühte.

      »Augenblick«, wandte Crahn ein. »Pass auf ...«

      Er nahm ein einfaches Trinkglas vom Tisch und ließ es fallen. Auf dem Boden zerschellte das Glas zu Tausenden von Splittern.

      »Wie groß ist wohl die Chance, noch einmal ein solches Glas fallen zu lassen und dabei exakt die gleichen Splitter in exakt der gleichen Lage entstehen zu lassen.«

      »In so kleinen Zahlen kann ich nicht denken«, antwortete Dhota. »In der Praxis gleich Null.«

      »Sagen wir eins zu einhundert Millionen? Gut – und gerade hat sich etwas ereignet, was eine Wahrscheinlichkeit von eins zu hundert Millionen hat. Das gleiche kann doch auch mit den Naturereignissen der Fall sein.«

      »Zufall? Diese Anhäufung?«

      »Dass etwas sehr wenig wahrscheinlich ist, bedeutet nicht, dass es niemals eintreten kann. Und vor allem – es bedeutet auch nicht, dass es erst in fernster Zukunft eintritt. Unsere Stadt wird von einem Fusionsreaktor mit Energie versorgt. Diese Dinger haben bei sorgfältiger Wartung eine Betriebssicherheit von einer Million Jahre. Rein statistisch wird also einmal in einer Million Betriebsjahre ein solcher Reaktor trotz sorgfältiger Wartung in die Luft fliegen.«

      »Das weiß ich«, gab Dhota gereizt zurück. »Worauf willst du hinaus?«

      »Das bedeutet aber nicht, dass ein solcher Unfall sich nicht bereits in den nächsten fünf Minuten ereignen kann – jedes dieser einer Million Jahre ist gleich wahrscheinlich!«

      Wieder runzelte Dhota die Stirn.

      Die These, dass all dies nur ein Zusammentreffen von Zufallsereignissen war, passte ihm überhaupt nicht in den Kram.

      »Und deine Schlussfolgerung daraus?«, fragte er.

      Crahn lächelte.

      »Dass wir es bereits hinter uns haben«, sagte er.

      Jetzt war die Reihe an Dhota, zu lächeln.

      »Ich schlage dich mit deinen eigenen Argumenten«, sagte er. »Es muss durchaus noch nicht zu Ende sein. Wenn nämlich einmal einer dieser Reaktoren aus deinem Beispiel in die Luft geflogen ist, dann heißt das nicht, dass man bis zum nächsten Unfall dieser Art mindestens eine Million Jahre Zeit hat. Der nächste kann bei gleicher Wahrscheinlichkeit zehn Minuten danach explodieren.«

      Crahn machte ein betroffenes Gesicht.

      »Und weiter ...«, fuhr Dhota fort. »Wenn wir es bei der Zufallstheorie belassen, dann brauchen wir nichts anderes zu tun, als die Hände in den Schoß zu legen und zu warten, bis die Pechserie ein Ende hat – wir haben ohnehin keinen Einfluss darauf. Wenn aber irgend etwas oder irgend jemand an diesem Desaster ursächlich beteiligt ist, dann ist es unsere Aufgabe, diese kausale Ursache zu finden und schnellstmöglich abzustellen.«

      Crahn öffnete den Mund, um etwas zu erwidern.

      In diesem Augenblick gab es Alarm ...

      5.

      Dhota schrak zusammen. Er stürzte hinüber zur Positronik.

      »Welche Art von Alarm?«, fragte er an.

      Die Antwort half ihm nicht weiter. Unspezifizierter Alarm – dahinter konnte sich alles nur Mögliche verbergen. Jedenfalls handelte es sich nicht um Raumalarm, und das war für Dhota wichtig, der insgeheim spekuliert hatte, ob die Rätsel der letzten Stunden vielleicht auf Manipulationen heimlich gelandeter Agenten zurückzuführen war.

      »Komm mit«, forderte er Crahn auf. Die beiden verließen das Hochhaus, in dem Dhota seit einigen Jahren seinen Pflichten als Planetar nachkam.

      Auf der Straße liefen Daila wild durcheinander, darunter auch zwei Beamte der städtischen Polizei. Dhota griff schnell zu und erwischte einen der beiden am Arm.

      »Was ist passiert?«, rief er. Der Mann wollte sich zuerst freimachen, entdeckte dann aber, wer ihn da am Arm hielt, und blieb stehen.

      »Im Naturkundemuseum!«, rief er aus. »Es geht drunter und drüber, niemand weiß, was dort los ist, aber es soll schon fünf Tote gegeben haben.«

      »Im Naturkundemuseum?«, wiederholte Dhota ungläubig.

      »Ja doch«, gab der Beamte zurück. Dhota ließ ihn stehen und nahm die Beine in die Hand; bis zu dem Glasbau war nicht weit zu laufen.

      Eine für Rawanors Verhältnisse riesige Menge hatte sich in der Nähe des Museums versammelt – als die Daila Dhota entdeckten, СКАЧАТЬ