Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 135

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ derjenige schon zeigen, der uns gerettet hat.«

      »Es war schrecklich«, gestand Doyrirkhra. »Ich werde diese Sekunden nie vergessen. Es hat lange gedauert, bis ich die Wahrheit begriffen habe. Irgendwann werde ich mich dafür an A'thruif und Ashkahir rächen.«

      Mrothyr lachte lautlos.

      »Was hast du davon?«, fragte er. »Ich werde diesen Planeten so schnell wie möglich verlassen und nach Zyrph zurückkehren. Nur die Freiheit unseres Volkes ist mir wichtig.«

      Doyrirkhra wechselte das Thema von einer Sekunde zur anderen. Er fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht, um das Wasser und die winzigen, roten Pflanzen abzuwischen.

      »Die Stadt vor uns scheint nicht besiedelt zu sein. Jedenfalls sind keine Einwohner zu sehen.«

      Sie erreichten die ersten Häuser. Es waren einfache Kastenbauten, die jedoch mit kunstvollen, reich verzierten Metallfenstern versehen waren.

      »Wir sind etwas ganz Besonderes«, sagte Doyrirkhra plötzlich.

      Mrothyr hielt den Wagen vor dem größten Gebäude der Stadt an. Es war ein etwa zehn Meter hoher Kastenbau, der etwa dreißig Meter lang und zwanzig Meter breit war. Bevor er die Tür öffnete, löste er die Gespanne und ließ die Tiere laufen. Sie entfernten sich nur einige Schritte weit und ließen sich dann in den Schlamm sinken, um sich darin zu suhlen.

      »Hast du gehört, was ich gesagt habe?«, fragte der Wonko.

      »Wir wollen uns nicht überschätzen«, erwiderte Mrothyr. Er ging an dem Priester vorbei und öffnete die Tür des Gebäudes. Er empfand es als Wohltat, endlich aus dem pausenlos strömenden Regen herauszutreten und in einen trockenen Raum zu kommen. Er nahm die Mütze vom Kopf und drückte sie aus.

      Im Innern des Gebäudes gab es nur einen einzigen Raum. An seinen beiden Seiten erhoben sich lange Bankreihen. In der Mitte standen Dutzende von golden und silbern schimmernden Figuren von Evutuumern. Über ihnen wölbte sich eine überaus reich verzierte Decke. An zahllosen Haken unterschiedlicher Größe hingen Tausende von Ringen, von denen einige sehr schlicht, andere prunkvoll mit Edelsteinen besetzt waren.

      »Wie würdest du das nennen?«, fragte Mrothyr.

      »Einen Tempel«, antwortete der Wonko, ohne zu zögern.

      Er ging zu der größten der Figuren hin, einer goldenen Statue, die über und über mit Edelsteinen bedeckt war. Die Augen waren pflaumengroße, funkelnde Diamanten. Er ließ seine Hände über die Figur gleiten.

      »Weißt du, was so etwas wert ist?«

      Mrothyr ging zu einer Bank und legte sich darauf. Er verschränkte die Arme unter dem Kopf.

      »Schlage dir den Gedanken daran aus dem Kopf«, riet er dem Wonko. »Wir werden keine einzige Statue mitnehmen. Wir können froh sein, wenn es uns gelingt, unbemerkt an Bord eines Raumschiffs zu kommen. So ein schweres Ding können wir ganz sicher nicht mitschleppen.«

      »Es war nur eine hypothetische Frage. Ich habe auch nicht vor, so etwas zu tun. Ich werde hier bleiben.«

      Mrothyr richtete sich überrascht auf.

      »Hier? Was willst du hier?«

      »Ich werde ein Gott sein.«

      Mrothyr glaubte an einen Scherz. Er ließ sich wieder auf den Rücken sinken, doch die folgenden Worte zeigten ihm, dass der Wonko es ernst meinte.

      »Die Evutuumer haben mich mit einem Katapult vom Turm herabgeschleudert. Aus einer Höhe von wenigstens hundertfünfzig Metern bin ich in die Tiefe gestürzt. Aber ich wurde nicht auf den Felsen zerschmettert, sondern landete weich auf meinen Füßen. Völlig unverletzt. Die Evutuumer waren Zeuge. Sie haben mich gleich danach gesehen. Sie wissen, dass es ein Wunder war, wie es noch niemals auf diesem Planeten geschehen ist. Das macht mich zu einem Gott. Und jetzt habe ich das Haus gefunden, das mein Sitz sein wird. Das Haus? Nein, die Stadt. Dies wird die Stadt des unsterblichen Gottes Doyrirkhra sein.«

      Mrothyr setzte sich aufrecht. Er blickte den Wonko forschend an.

      »Hier werde ich die Gläubigen empfangen«, fuhr Doyrirkhra fort, und er begeisterte sich immer mehr für seine Idee. »Sie werden mir alles bringen, was ich zum Leben brauche. Irgendwann sogar eine zyrpherische Frau, die auf diesen Planeten verschlagen wird.«

      »Du würdest hier zweifellos mehr Zulauf finden als zu Hause«, entgegnete der Freiheitskämpfer spöttisch.

      »Es gefällt dir nicht«, stellte Doyrirkhra verärgert fest.

      »Überhaupt nicht.«

      »Und warum nicht?«

      »Niemand hat das Recht, andere in dieser Weise auszunutzen.«

      »Was heißt denn ausnutzen? Jetzt schleppen die Evutuumer ihre Reichtümer in solche Tempel, um sie nicht existierenden Göttern vor die Füße zu legen. Der Unterschied wäre, dass ich etwas mit diesen Schätzen anfangen kann. Ich lebe nicht irgendwo als nicht greifbares Wesen über den Wolken, unerreichbar für meine Gemeinde, sondern als höchst körperliches Geschöpf mitten unter ihnen. Sie haben viel mehr von mir als ihrem Gott als von jenen Wolkengöttern da oben.«

      »Ich habe nicht vor, mit dir über religiöse Fragen zu streiten. Religiöse Gefühle gehören für mich zu jenen unantastbaren Dingen, die die Würde eines Menschen ausmachen. Daher ist es für mich ein Verbrechen, sich diese Gefühle zunutze zu machen, nur um ein bequemes und sorgenfreies Leben führen zu können.«

      »Ach, rege dich nicht auf«, lachte der Wonko. »Ich bleibe hier, und du ziehst weiter. Jener, der mich beschützt hat, wird auch hier an meiner Seite stehen, und er wird dir helfen, an Bord eines Raumschiffs zu kommen.«

      »Bist du schon mal auf den Gedanken gekommen, dass diesem Unbekannten deine Pläne nicht gefallen könnten?«

      Der Wonko-Priester lachte laut.

      »Wenn du mir so kommst, mein Lieber, dann muss ich dich fragen: Woher weißt du, dass dieser Unbekannte nicht genau dies will? Wie kommst du auf den Gedanken, dass er uns nur gerettet hat, damit wir diesen Planeten verlassen können? Ich bin sicher, dass er uns hier auf Evutuum haben will, und deshalb tue ich ihm den Gefallen. Ich bleibe hier.«

      Mrothyr war zutiefst enttäuscht von der Haltung des Wonko, und er billigte sie in keiner Weise. Er wollte es jedoch auch nicht zu einer Auseinandersetzung mit ihm kommen lassen. Sein Ziel war, diesen Planeten so rasch wie möglich zu verlassen und etwas für Zyrph zu tun.

      »Ich fürchte, du wirst eine böse Überraschung erleben«, sagte er, während er sich auf die Seite drehte, um ein wenig zu schlafen. »Die Evutuumer sind nicht so dumm, wie du glaubst. Sie werden dich zum Teufel jagen.«

      Er reagierte nicht mehr auf die weiteren Worte Doyrirkhras. Seine regelmäßigen Atemzüge kündeten davon, dass er eingeschlafen war.

      Mrothyr wachte auf, als irgend etwas klirrend auf den Boden fiel. Unwillkürlich griff er zum Gürtel und stellte fest, dass er seinen Kombitraf verloren hatte. Er drehte sich zur Seite und stieß gegen jemanden. In der Dunkelheit konnte er nicht erkennen, wer es war, und er stieß ihn unwillkürlich zurück.

      »Das hilft dir gar nichts«, murmelte jemand.

      Mrothyr СКАЧАТЬ