Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel
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Читать онлайн книгу Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2) - Hans Kneifel страница 134

Название: Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)

Автор: Hans Kneifel

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Atlan classics Paket

isbn: 9783845347400

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      Kiart und Taleda haben eingegriffen, schrie es in ihm. Sie konnten nicht zulassen, dass man Doyrirkhra und dich umbringt.

      Roter Regen prasselte herunter und verringerte die Sicht bis auf wenige Meter. Die beiden Zyrpher rannten an Evutuumern vorbei, die am Fuß des Turmes arbeiteten, ohne dass sie bemerkt wurden. Die Eingeborenen schienen genügend mit sich selbst zu tun zu haben.

      Plötzlich glaubte Mrothyr, einen weißlichen Nebel neben sich wahrzunehmen, doch als er zur Seite blickte, war da nur ein roter Regenschleier, durch den nur einige Häuser zu erkennen waren.

      »Wohin willst du?«, fragte der Freiheitskämpfer, der sich allmählich von seinem Schock erholte. »Wir können doch nicht blindlings in die Gegend rennen.«

      Er blieb stehen. Er hatte das Gefühl, dass ihn jemand beobachtete. Langsam drehte er sich um sich selbst und spähte in den Regen hinaus.

      »Komm doch«, forderte er mit lauter Stimme. »Zeige dich endlich.«

      »Was ist mit dir?«, fragte Doyrirkhra. »Komm doch zu dir. Es ist vorbei. Wir haben es überlebt.«

      »Spürst du es denn nicht? Da ist jemand, der uns nicht aus den Augen lässt. Vielleicht hat er uns gerettet. Ich will wissen, wer es ist.«

      »Hör mal«, erwiderte der Wonko erstaunlich gefasst. »Mir ist es völlig egal, wer uns da aufgefangen hat. Vielleicht war es neue Technik. Es ist mir gleich. Ich möchte nur nicht, dass sie uns erwischen und noch einmal auf den Turm schleppen. Einen zweiten Absturz überleben wir womöglich nicht.«

      Mrothyr setzte sich auf einen Stein.

      »Ich denke doch«, gab er zurück. Er verschränkte die Arme vor der Brust.

      »Aber ich werde es nicht darauf ankommen lassen«, keuchte Doyrirkhra.

      »Dadurch unterscheiden wir uns voneinander.«

      Der Wonko blickte ihn fassungslos an. Nervös wischte er sich das Wasser aus dem Gesicht. Dann schüttelte er heftig den Kopf.

      »Nein, Mrothyr, so weit geht die Freundschaft nicht. Ich werde nicht hierbleiben und warten, bis sie mich erwischen. Ich werde das Glück nicht herausfordern.«

      Er zögerte noch einen kurzen Moment, dann hob er grüßend einen Arm und rannte in den Regen hinaus. Mrothyr sah, wie er in den roten Schleiern verschwand. Er selbst blieb, wo er war.

      Minuten später hörte es auf zu regnen, und die Sicht klärte sich. Nur wenige Meter von ihm entfernt stapften mehrere Evutuumer über die schlammige Straße. Sie blieben stehen, als sie ihn bemerkten, und blickten ihn an, als hätten sie einen Geist vor sich. Einer von ihnen begann zu schreien, und dann drehten sich alle um und flüchteten zum Turm hinüber.

      Etwa eine Minute verging, dann kamen A'thruif und der Priester an der Spitze einer Gruppe von etwa fünfzig Männern und Frauen von dort auf den Zyrpher zu.

      »Das ist nicht wahr«, stammelte Ashkahir, als er nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war. »Bisher hat noch nie jemand den Sturz vom Turm überlebt.«

      »Einer ist immer der erste«, erwiderte Mrothyr.

      »Wir werden dich noch einmal hinabstürzen«, verkündete der Baumeister. Nervös zerrte er an der Kette, die um seinen Hals hing.

      »Das könnt ihr so oft tun, wie ihr wollt«, erwiderte der Zyrpher. »Das Ergebnis wird immer gleich sein.«

      »Bist du einer der Götter?«, fragte der Priester ängstlich.

      Mrothyr ging zu A'thruif und zog ihm den Kombitraf aus dem Gürtel.

      »Ihr beide werdet dafür büßen, dass ihr versucht habt, mich und meinen Freund zu töten«, erklärte er. »Beendet die Arbeiten am Turm, oder ich werde ihn zusammenstürzen lassen – als Zeichen für eure Schuld.«

      Ashkahir trat dicht an ihn heran und blickte ihm in die Augen.

      »Ganz schön raffiniert«, flüsterte er. »Du weißt genau, dass der Turm zusammenbrechen wird – auch ohne deinen Fluch.«

      Mrothyr wich nicht vor ihm zurück, und der Priester blickte verstört zu Boden. Irgend etwas in den Augen des Zyrphers hatte ihn zutiefst erschreckt und machte es ihm unmöglich, sich noch weiter gegen ihn aufzulehnen.

      Vom Turm her kam eines jener Kombinationsfahrzeuge, die teilweise von einem Motor angetrieben, teils von Tieren gezogen wurden. Mrothyr ging zu ihm hin. Mit einer knappen Geste verscheuchte er den Fahrer von dem Fuhrwerk. Der Mann flüchtete entsetzt in eines der Häuser, während der Freiheitskämpfer die Tiere antrieb. Willig zogen sie den Wagen weiter.

      Mrothyr blickte erst zurück, als er die blattförmige Siedlung unter dem Turm längst verlassen hatte. Niemand folgte ihm.

      Nach einigen vergeblichen Versuchen gelang es ihm, den Motor zu starten, und nun kam er schnell voran. Er fuhr über eine schlammbedeckte Straße in Richtung Osten durch einen immer dichter werdenden Dschungel.

      Die vier Zugtiere waren bullig und klein. Sie hatten einen breiten Nacken und kurze, aber scharfe Hörner. Er beschloss, sie irgendwann freizulassen, weil er nicht wusste, wie er sie versorgen sollte.

      Als er eine Lichtung überquert hatte, begann es wieder zu regnen. Aus dem Unterholz kam eine zerlumpte Gestalt hervor. Es war Doyrirkhra, der kaum glauben wollte, dass er den Evutuumern unbehelligt entkommen war.

      »Du hast dein Leben riskiert«, sagte er, als er neben Mrothyr auf dem Wagen saß.

      »Unsinn«, widersprach der Freiheitskämpfer. »Ich habe Stärke gezeigt, und das ist oft viel besser als nachzugeben oder wegzulaufen, so wie du es getan hast. Mit deinem Verhalten hast du demonstriert, dass du Angst vor ihnen hast, dich ihnen also unterlegen fühlst. Das war viel gefährlicher als das, was ich getan habe. Es hätte sie zu einem Angriff auf dich provozieren können, wenn sie dich bemerkt hätten.«

      »Vielleicht hast du Recht«, entgegnete der Wonko. »Ich hatte allerdings nicht den Mut, mich ihnen so entgegenzustellen, wie du es getan hast.«

      »Das war ich ihnen schuldig«, lächelte Mrothyr. »Jetzt müssen Ashkahir und der Baumeister ausbaden, was sie angerichtet haben.«

      *

      Willig trotteten die Zugtiere vor dem Fahrzeug her. Sie setzten sich in Trab, sobald sich der Motor einschaltete, und sie schienen nicht zu ermüden. Es sah so aus, als könnten die beiden Zyrpher mit ihrer Hilfe schnell vorankommen und den Raumhafen in einigen Tagen erreichen. Eine Straße führte durch den Dschungel direkt darauf zu. Sie tangierte mehrere Siedlungen, und die beiden Zyrpher erregten einige Male die Aufmerksamkeit von Evutuumern, wurden jedoch nicht aufgehalten.

      »Ich muss wissen, wer uns gerettet hat«, sagte Doyrirkhra, als sich der Tag seinem Ende zuneigte. Er hatte diese Worte im Lauf des Tages einige Male wiederholt, und Mrothyr beachtete sie kaum noch. Sie näherten sich einer Stadt, die mitten in einer weiten, steppenartigen Lichtung lag. Es regnete seit Stunden, und die Landschaft zu beiden Seiten der Straßen verwandelte sich mehr und mehr in einen undurchdringlich erscheinenden Sumpf.

      »Warum antwortest du nicht?«, fragte der Wonko aufbrausend. »Interessiert dich nicht, wer es war?«

      »Du СКАЧАТЬ