Jäger der Finsternis. Rhya Wulf
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Название: Jäger der Finsternis

Автор: Rhya Wulf

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Cathbad der Zauberer

isbn: 9783740968922

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СКАЧАТЬ und gingen weg. In dem Moment, als sie den ersten Schritt ausgeführt hatten, waren sie verschwunden. Der Zauberer drehte sich zu Fearghas und Aíne um. Die hatten den Kampf mit einer Mischung aus fasziniertem Entsetzen und Verwirrung verfolgt.

      „Ist es vorbei?“, fragte Fearghas hastig. „Ich meine, was wird denn jetzt?“

      Der Zauberer trat neben das Pferd und klopfte ihm den Hals, was das Tier mit einem freundlichen Schnauben quittierte. Er musste den Kopf nicht heben, um Fearghas ins Gesicht sehen zu können.

      „Warum seid ihr beide entgegen meinem Befehl noch hier und nicht schon längst weitergeritten?“

      „Bitte, Herr“, warf Aíne ein, „darf ich antworten?“ Und bevor der Zauberer zu einer Erwiderung ansetzen konnte, sagte sie schnell:

      „Erstens: Irgendetwas stimmt mit Euch nicht. Zweitens: Ihr seid betrunken und drittens nun auch noch verwundet. Euch hier einfach so allein zu lassen…nein, nein, das kommt nicht in Frage.“ Sie hatte ihre Rede kaum beendet, da begann die Kleine in ihrem Arm, leise zu weinen, was alle dazu veranlasste, zeitgleich das Kind anzusehen.

      „Schon gut“, flüsterte Aíne, die sofort verstand und das kleine Mädchen an sich drückte, „ich habe es gar nicht so gemeint, er wird schon wieder, versprochen. Das ist immer so.“

      Und da hörte das Kind auf zu weinen und lächelte. Wieder klatschte es in die Hände und strahlte die Erwachsenen, die sie – zumindest zwei davon - verwirrt musterten, abwechselnd an. Allein die Fee bemerkte, dass der strahlende Blick der Kleinen für einen winzigen Moment länger an Cathbad hängen blieb. Der wiederum sah so perplex aus, dass die Fee lächeln musste. Dann war dieser magische Moment aber auch schon vorüber und der Zauberer brummte:

      „In der Tat. Und doch ist keiner dieser Gründe einleuchtend genug, um einem direkten Befehl von mir zu widersprechen. Aber gut. Belassen wir es dabei. Das letzte, was ich jetzt noch gebrauchen kann, sind fruchtlose Diskussionen. Verstanden?“ Aíne war zwar nicht dieser Meinung, aber sie wusste auch, wann es besser wäre, sich geschlagen zu geben.

      „Ja, Herr“, sagte sie und senkte den Kopf.

      „Schön…“, knurrte der alte Mann gereizt. „Und nun noch dies: Für den Moment ist es vorbei, ja. Allerdings, Fearghas, solltest du deinen Bruder von diesem Zwischenfall in Kenntnis setzen. Ich bin nicht vollkommen sicher, wie ihr nächster Schritt aussehen wird, allerdings solltet ihr die Drohungen ernst nehmen.“

      „Ja, gut.“ Und nach einer kurzen Pause fügte Fearghas misstrauisch hinzu: „Geht es Euch wirklich gut?“

      Der massige Mann schüttelte den Kopf und brummte unwillig und das Thema wechselnd:

      „Belasst es bei diesem einen Kind. Das Risiko bei euch ist sehr hoch, eigentlich zu hoch. Ihr hattet großes Glück, dass das Kind gesund ist. Seid dankbar und belasst es dabei.“

      Fearghas nickte heftig. Ihm war alles recht, Hauptsache seine Familie war in Sicherheit. Und wenn er nur dieses eine Kind haben sollte, dann war das nun mal so. Er warf Aíne einen kurzen Blick zu und erkannte, dass sie derselben Ansicht war. Dann wandte er sich an den Zauberer und sagte leise:

      „Danke, Herr. Ich weiß nicht, wie ich das je wieder gut machen kann.“

      Er winkte müde ab.

      „Die Zeit wird es zeigen. Und es liegt nicht an dir, etwas wiedergutzumachen. Aber das gehört hier jetzt nicht her und auch das wird die Zeit zeigen. So und nun verschwindet endlich von hier. Ich habe noch anderes zu tun, als mich mit euch hier herumzuplagen.“

      Fearghas hob die Hand.

      „Moment noch, da waren Untote, Wiedergänger…ich meine…“

      „In der Tat. Sie waren da. Geht.“

      Ein plötzlicher Windstoß, kalt und voll wispernder Stimmen, ließ Fearghas aufblicken. Doch er sah niemanden mehr. Keinen Mann in schwarzer Robe, nur der Wald lag nun wieder schweigend und schwarz vor ihm. Er sah Aíne verblüfft an. Sie grinste breit und zuckte mit den schmalen Schultern.

      „Lass uns reiten, ja? Lass uns nach Hause gehen“, Fearghas nickte.

      „Ja“, strahlte er sie an, „das machen wir!“

      Sie setzten ihre Pferde in Bewegung und fielen in einen leichten Trab.

      „Und wie soll deine Tochter nun heißen?“, rief Aíne.

      Fearghas lächelte prompt.

      „Such du den Namen aus.“

      Die Frau musterte das Kind in ihren Armen prüfend. Ihr Pferd lenkte sie im Augenblick allein durch die Kraft ihrer Gedanken.

      „Ich glaube“, sagte sie nach einer kleinen Weile, „Niam wäre gut.“

      Die Kleine begann daraufhin, fröhlich zu krähen.

      „Scheint ihr zu gefallen“, meinte Fearghas grinsend, wurde dann aber ernster. Ein kleiner, nagender Gedanke, der aufkam und so schnell nicht wieder verschwinden würde, beanspruchte seine Aufmerksamkeit: Er hätte seine Familie niemals so beschützen können, wie der Zauberer es eben getan hatte.

      Plötzlich riss ein ganz neuer und höchst unerwarteter Eindruck ihn aus seinen Gedanken. Er konnte es nicht fassen, denn wo eben noch kalter Nebel düster um die uralten Bäume herumkroch, da war nun nur noch der alte, halb überwucherte Pfad, der in Richtung des Schwarzen Steines führte. Nichts sonst. Der Wald lag einige Schritt zu ihrer Rechten, schwarz und schweigend. Fearghas hatte keine Ahnung, wann sie den Wald verlassen hatten - oder ob überhaupt - aber es lag auf der Hand, dass der Zauberer ihnen den Weg gewiesen hatte, irgendwie.

      Die Fee lächelte und sagte:

      „Ja. Er war für uns da. Und er ist es jetzt immer noch.“

      Sie trabten weiter und nach einer kleinen Weile fügte sie hinzu:

      „Nun…für uns war er da. Heißt das nicht, dass sich die Dinge ändern können? Dass er zu den Menschen zurückkehrt?"

      Fearghas zuckte mit den Schultern.

      „Ich weiß es nicht. Vielleicht. Hoffentlich."

      Aber überzeugt war er davon nicht. Und wieder dachte er über seine Hilflosigkeit nach und wieder missfiel es ihm, obgleich ihm klar war, dass auch der stärkste menschliche Krieger keine Chance gegen gleich drei Elfen gehabt hätte. Und doch fühlte er zur gleichen Zeit tiefste Dankbarkeit und Erleichterung und all das führte zu Unsicherheit und Verwirrung. Schließlich seufzte Fearghas abermals und richtete sich auf. Es wird sich alles fügen, dachte er, ganz sicher, irgendwie. Es muss einfach. Und dann dachte er und hoffte, dass der Zauberer es wahrnehmen würde:

      Danke.

      Keiner bemerkte die große, massige Gestalt, die den Weg der drei Reisenden mit auf dem Rücken verschränkten Händen ganz genau verfolgte, so lange bis sie sicher in Camran, Caenas Siedlung, ankamen. Er konnte sehr weit sehen, weiter als sonst jemand und Hindernisse wie Bäume und dergleichen spielten dabei kaum eine Rolle.

      Der Blick des Zauberers ruhte düster und nachdenklich auf der kleinen Familie, denn er hatte das unergründliche Gefühl, dass etwas mit der Kleinen nicht stimmte. Er konnte nur nicht sagen, СКАЧАТЬ