Jäger der Finsternis. Rhya Wulf
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Название: Jäger der Finsternis

Автор: Rhya Wulf

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Cathbad der Zauberer

isbn: 9783740968922

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      „Verschwindet. Sofort.“

      Die Stimme klang äußerst unheilvoll, und doch…

      Ein Elf – der in der Mitte – hatte die Augen zusammengekniffen und lachte leise und spöttisch.

      „Und wenn nicht?“, fragte er mit einer überaus wohlklingenden Stimme. „Bekämpft Ihr uns dann?“

      Die anderen lachten nun ebenfalls.

      Der Zauberer zog eine Braue hoch und erwiderte:

      „Ja, Ailean. Korrekt. Hervorragende Auffassungsgabe. Meine Güte. Du schaffst es immer wieder, mich zu Tode zu langweilen.“

      Der angesprochene Elf nickte langsam.

      „Wie immer: Große Worte. Aber könnt Ihr ihnen auch Taten folgen lassen?“ Ailean begann, den Zauberer zu umkreisen, langsam und voller Überheblichkeit.

      „Denkt Ihr wirklich, Ihr könntet uns in diesem desolaten Zustand aufhalten?“

      Fearghas stockte ob dieser Aussage der Atem und schnell sah er Aíne an. Die Frage in seinem Blick war eindeutig und das schwache, resignierte Lächeln der Fee war es ebenso. Irgendetwas stimmte mit Cathbad nicht, aber nicht nur das: Er war vollkommen betrunken. Wie immer.

      Der Zauberer seufzte und dachte:

      Ailean, der älteste, und seine Brüder, Áed und Artair. Aínes Brüder. Ailean: Nichts als ein arroganter Mistkerl, arrogant, aber klug, das muss ich zugeben. Und gefährlich. Artair, der mittlere, vielleicht noch der harmloseste, auch wenn das in seinem Fall heißt, dass er seine einzige Schwester genauso verabscheut wie Ailean - nur hätte er sich darauf beschränkt, seine Schwester einfach zu ignorieren. Áed, der jüngste - wild, grausam, ergötzt sich zu gerne am Leid anderer. Kein Wunder, dass seine Mutter kurz nach seiner Geburt den Tod gewählt hatte. Nun gut…

      Danach solltest du dich mal hinlegen, meinst du nicht?

      Nicht jetzt, Aengus.

      Der lehnte im Übrigen an einer Esche in der Nähe und ließ den Zauberer nicht aus den Augen. Dian Cecht, der auf einem umgestürzten Baum in der Nähe saß, schnaubte kurz.

      Der Zauberer warf beiden einen raschen Blick zu und sagte dann laut:

      „Du redest zu viel, Ailean. Und das schlimmste daran: Zuviel Unsinn.“

      Niemand außer Cathbad und Aíne hatten das Zeichen Aileans gesehen, aber sie griffen an. Von rechts, von links, von hinten. Sie waren schnell, sehr schnell. Menschliche Sinne wären ihnen hoffnungslos unterlegen, aber der Zauberer verfügte über weit mehr als diese. In einer einzigen fließenden Bewegung hatte er sich umgedreht und das Schwert gezogen. Und schon krachte Aileans schlanke, gebogene Klinge gegen das lange, schwarze Schwert des Zauberers, der es, den Schwung des Elfen ausnutzend, zur Seite lenkte und ihm den Stab ins Gesicht rammte. Ailean wurde zurückgeschleudert.

      Zur gleichen Zeit griff Áed von links an und Artair von rechts. Der Zauberer trat einen schnellen Schritt zurück und brachte die zwei so vor sich. Beide Klingen fuhren ins Leere. Aber gleich darauf war Ailean auch schon wieder herangekommen. Ja, sie waren schnell, sogar noch schneller als Gwrachs. Und natürlich klüger. Allerdings hatten sie eine sehr klare Schwäche und die galt es auszunutzen:

      Sie waren sich zu sicher.

      Artair stieß eben mit dem Schwert nach Cathbad und hätte ihn getroffen, wenn der nicht die Klinge mit dem Stab im letzten Moment abgewehrt hätte. Den Schwung der Bewegung ausnutzend, wirbelte er den Stab einmal über den Kopf und anstatt ihn auf Artair niederschnellen zu lassen, traf er auf Áed, der gerade noch sein Schwert heben konnte. Doch die Wucht des Hiebes ließ ihn zitternd in die Knie gehen. Der Zauberer nutzte den Moment und verabreichte dem Elfen einen kräftigen Tritt gegen den Kopf. Áed stöhnte auf und sackte zusammen. Ailean und Artair wechselten einen wütenden, aber auch überraschten Blick. Und wie Raubtieren begannen sie, den Zauberer mit gezückten Waffen zu umkreisen, verwirrt darüber, wie es möglich sein konnte, dass dieser Mann trotz seines erbärmlichen Zustandes so kämpfen konnte. Der Zauberer, der ihre Gesichtsausdrücke richtig gedeutet hatte, lächelte spöttisch.

      In der Tat. Ich kann es nicht leiden, unterschätzt zu werden. Typisch Elf.

      Gut, dass sie nicht alle so sind. (Aengus)

      In der Tat.

      In diesem Augenblick hatte Ailean eine Entscheidung getroffen. Und mit einem gewaltigen Satz sprang er hoch und fuhr mit der Klinge voran auf den Zauberer nieder, während Artair aus seiner geduckten Haltung heraus angriff. Cathbad parierte zuerst den Hieb Artairs und dann geschah etwas, womit die beiden Elfen nicht gerechnet hatten. Der Zauberer ließ beide Waffen fallen, trat einen Schritt zur Seite und fing den verblüfften Ailean ab und pflückte ihn regelrecht aus der Luft. Ailean versuchte, sich dem Griff zu entwinden, und er war stark, aber es nützte nichts; ebenso gut hätte er versuchen können, sich aus einem Schraubstock zu befreien. Immerhin gelang ihm aber Folgendes: Mit der linken Hand zog er blitzschnell einen schlanken Dolch aus einem Futteral auf seinem Rücken und rammte das Ding Cathbad direkt in die Brust, dorthin, wo sich das Herz befand. Was ihm allerdings nicht viel zu nutzen schien, denn der Zauberer ignorierte ihn nicht nur vollkommen, sondern schleuderte ihn mit aller verbliebenen Kraft gegen Artair. Beide schrien auf und Ailean rollte sogar noch ein paar Überschläge durch den Wald, und erst ein Baum, der dort vorher nicht gestanden hatte, bremste seine Fahrt, als er mit aller Macht dagegen prallte. Der Zauberer atmete tief durch und musterte die Elfen schnell. Zu seiner Zufriedenheit schien keiner mehr gewillt zu sein, den Kampf fortzuführen. Dann schien ihm etwas einzufallen und er blickte an sich herab.

      Sieh mal an. Er hat sogar das Herz erwischt. Nicht tief. Immerhin. Und doch: Verdammt.

      Dian Cecht war genervt und gallig:

      Ja: Verdammt. Und falls es deiner Aufmerksamkeit entgangen sein sollte: Dein Herz beginnt, zu einem Problem zu werden. Ich warte auf euch in deinem Haus.

      Seinerseits genervt zog der Zauberer den Dolch aus seiner Brust und warf ihn Ailean entgegen. Die Waffe landete zitternd direkt neben Aileans rechter Hand im Boden.

      „Das gehört dir. So und nachdem das hier nun geklärt wäre: Haut ab. Und falls ihr plant zurückzukehren, so rate ich euch, denkt lieber noch einmal darüber nach und lasst es bleiben.“

      Artair hatte sich aufgerappelt und sich den bewusstlosen Áed über die Schulter gelegt. Ailean zog sich am Baum empor und starrte den Zauberer hasserfüllt an.

      „Das hier ist noch nicht vorbei, alter Mann“, zischte er voller Wut.

      Der Zauberer lächelte schwach.

      „Vermutlich nicht. Aber das ist es ohnehin nie. Und ob ihr nun meine Gegner seid oder irgendwelche stinkenden Steinriesen oder Gwrachs - mir ist es gleich.“

      Aileans Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Elfen waren sehr stolz und daher gefiel es ihnen ganz und gar nicht, mit Riesen und Gwrachs gleichgesetzt zu werden. Und das galt gerade und im besonderen Maße für Lichtelfen, die sie nun einmal waren.

      „Seid vorsichtig, Zauberer“, sagte Ailean leise. „Jetzt habt Ihr gewonnen, aber das nächste Mal werden wir besser vorbereitet sein. Und Ihr solltet Euch vor Áeds Vergeltung fürchten…“ Der Elf brach ab und lächelte bei diesem Gedanken.

      Cathbad musterte ihn СКАЧАТЬ