Unsere Liebe ist unsere Macht. Sharon MCErlane
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Название: Unsere Liebe ist unsere Macht

Автор: Sharon MCErlane

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия: Die Lehren der Großmütter

isbn: 9783890603421

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СКАЧАТЬ Sie warfen ihre Köpfe zurück, und mit einem Lachen tief aus dem Bauch heraus riefen sie: »Du hast vergessen, wer du bist! Das bist du! Fühle es! Das große Gefäß«, sagten sie und unterstrichen ihre Worte mit heftigem Nicken, »diejenige, die hält und gehalten wird.

      Nimm es an«, befahlen sie. »Nimm diese Erfahrung so gründlich auf, dass du dich in deinem Alltag leicht daran erinnern kannst.« Dann erhoben sie sich zu ihrer vollen Größe, und zwölf königliche Großmütter sangen: »Diejenige, die hält und umfasst. Sie, die das annimmt, was vor ihr liegt, hält es und wird gleichzeitig gehalten. Wann immer du dich öffnest und dir erlaubst, das Gefäß zu verkörpern, bist du im Zustand des Haltens«, sagten sie. »Wenn du das Gewahrsein in dir zum Leben erweckst, dass du die bist, die alles enthält, wirst du eins mit der Großen Mutter.« Sie verschränkten ihre Arme vor der Brust als wollten sie sagen: »Wage es nicht, uns zu widersprechen.«

      »Das wird eine Weile dauern, bis ich es ganz aufgenommen habe«, sagte ich, aber die Großmütter lächelten und nickten bloß. »Nimm dir jetzt einen Augenblick Zeit, jeden und alles, was dir in den Sinn kommt, einzuladen. Deinen Mann«, sagten sie, »deinen Sohn oder deine Tochter, ein Elternteil, einen Freund, einen Feind, eine Idee, eine Erinnerung – es ist ganz gleich, was oder wer kommt. Halte ruhig, was zu dir kommt. In der Weite deines Seins kannst du das tun. Du bist groß genug, um alles zu halten!«

      Ich tat wie geheißen; ich dachte an das Halten, wollte mich öffnen, um alles einzuladen, was kommen mochte. Und es dauerte auch nicht lange. Tatsächlich wurde es sehr bald ziemlich geschäftig, und ich beobachtete, wie eine Reihe von Menschen, Problemen und Geschichten durch meinen Kopf ging. Alles kam, das eine nach dem anderen, alles buhlte um meine Aufmerksamkeit, aber hier bei den Großmüttern war ich seltsam immun gegen ihren Charme. Es war wie im Kino. Normalerweise faszinierten mich meine Geschichten aus der Vergangenheit, aber hier und heute beobachtete, akzeptierte und »hielt« ich sie einfach, als sie auftauchten, eine nach der anderen, und nicht eine von ihnen fand meine Beachtung.

      »Wenn du durchs Leben gehst«, sagten die Großmütter, »bleib dir gewahr, dass du dieses haltende Gefäß bist, also halte einfach, was auch immer es sein mag. Halte es so, wie ein Becken Wasser hält oder wie ein Pflanzgefäß Erde hält. Wasser verändert nicht die Form oder Farbe eines Beckens; Erde verändert nicht die Größe oder Form eines Topfes. Ein Gefäß ist «, sagten sie. »Es hält, es umfasst. Du hältst«, sagten sie. »Du wirst feststellen, dass es auf dieser Welt nichts gibt, dem du dich widersetzen oder das du bekämpfen musst, denn du umfasst alles!« Und mit einer weiten Armbewegung sagten sie: »Es liegt in deiner Natur, das Gefäß zu sein. Das ist Yin.«

      Ich fühlte es: Es stimmte, was sie sagten. »Ja, Großmütter«, sagte ich, aber kaum war es ausgesprochen, erschien ein waberndes Objekt vor uns. Es sah aus wie eine Acht. Energie schien in ihm und aus den beiden Seiten zu wabern – hinein und herum, heraus und herum, entlang der Kurven der Acht. Sie lag auf der Seite wie ein Unendlichkeitssymbol, während Energie durch sie floss. »Was du siehst«, sagten die Großmütter, »ist das weibliche und männliche Prinzip in Harmonie. Die Unendlichkeitsbewegung hat ihren Ursprung in dem haltenden Zustand, den du gerade erlebt hast. Es ist die dem Gefäß innewohnende Kraft, die diesen rhythmischen Tanz stattfinden lässt.« »Das ist interessant, Großmütter«, überlegte ich. »So, wie ihr es beschreibt, habe ich noch nie an den Akt des Haltens gedacht. Für mich ist ein Gefäß nur eine Sache, ein lebloses Ding, das dasteht. Aber was hier geschieht, ist etwas ganz anderes.«

      Ich sah, wie die Großmütter das Gefäß füllten, erst mit Erde und dann mit Wasser. »Das Gefäß, das du bist, ist von Leben erfüllt, und wann immer du dich entscheidest zu ›halten‹, erzeugst du eine wichtige Schwingung.« Als sie sprachen, schimmerte Energie an den Seiten des Gefäßes, die es schließlich bis zum Rand anfüllte. Und sobald dies geschah, erschien das Unendlichkeitssymbol wieder. »Es ist die Schwingung des Haltens, die diese rollende Unendlichkeitsbewegung hervorruft«, sagte ich und wiederholte damit die Worte der Großmütter. Jetzt hatte ich es gesehen.

      »Ja«, antworteten sie und lächelten breit. »Was du siehst, geschieht immer nur, wenn Yin in vollem Umfang vorhanden ist. Dann fließen die Energien von Yin und Yang gemeinsam und tanzen in einem endlosen sich windenden Muster. Diese Bewegung ist das, was ihr das Unendlichkeitssymbol nennt.« Sie verschränkten ihre Arme, ließen sich auf ihre Fersen zurückfallen und strahlten vor Glück. Ihre Freude muss ansteckend gewesen sein, denn als ich den fließenden Rhythmus der Acht beobachtete, fühlte ich ihr Glück auch und lächelte mit ihnen.

      Nun begannen die beiden Hälften der Acht sich zu verweben und zu tanzen, auf einander zu und dann weg von einander. Ich blickte zu den Großmüttern hinüber, um sie zu fragen, was das bedeutete, aber sie hatten die Augen auf die Figur gerichtet, und als ich meinen Kopf umwandte, um darauf zurückzublicken, war da nicht mehr nur die Acht, sondern mein Mann und ich, die tanzten. Er bildete die eine Hälfte der Acht und ich die andere. Sein Gesicht strahlte vor Glück, als er auf mich zukam, und als er näherkam, fühlte ich, wie mein Herz jubelte. Dann begannen wir uns zu wiegen und uns zu umkreisen. Hin und her schaukelten wir, bis wir uns schließlich wie eine Reihe von Wellen überschlugen.

      »Dieser Tanz der Unendlichkeit wird vom Licht angetrieben«, sagte ich voll Staunen, als Lichtstrahlen von einem Ende der Figur zum anderen schossen. Die Acht leuchtete – und ich auch. Während ich zusah, hatte ich ein so intensives Glücksgefühl, dass Tränen in mir aufstiegen, die alle Lichter herrlich unscharf erscheinen ließen, und als der Tanz schließlich endete, blickte ich zu den Großmüttern hinüber und sah, dass auch sie strahlten. Ihr Glück war so groß wie meines. »Wir segnen dich«, sagten sie, und ich verbeugte mich und küsste ihre Hände.

      Ich stand für ein oder zwei Augenblicke bei ihnen und beobachtete die Acht, als sie sich zurückzogen. »Wir segnen dich«, wiederholten sie. »Wir segnen euch alle, die ihr diese heilige Arbeit tut. Ihr reinigt eure Herzen, und euer Leben wird gesegnet sein.« Dann hielten sie einen Moment inne und fügten hinzu: »Diese Arbeit ist nur für Bestimmte.« Wieder sagten sie mir, ich solle mir keine Sorgen machen, wer zu einem Großmüttertreffen kommen würde und wer nicht. Mein Job war einfach. Ich sollte ihre Informationen weitergeben und mich dann entspannen, weil ich wusste, dass sie die richtigen Leute anziehen würden, die zuhören würden.

      Ich verbeugte mich mit einem langen, langsamen Diener und nickte zustimmend. Von nun an würde ich darauf vertrauen, dass sie die richtigen Leute für diese Arbeit gewinnen und nicht ich. Wenn ihre Botschaft nur für bestimmte Personen etwas war, mussten es jene sein, die sie aussuchten. Mit gesenktem Kopf stand ich ruhig vor ihnen, und während ich wartete, strömten Segnungen auf mich hernieder. Es fühlte sich an wie ein warmer Regen, der meinen Körper übergoss. Ich fühlte mich so sicher und beruhigt, dass ich für immer in dieser Position hätte bleiben können, aber wieder einmal war es der Trommelschlag, der mir signalisierte, in die Alltagswirklichkeit zurückzukehren. Und als ich zur Erde hinabtrieb, hörte ich die Großmütter sagen: »Jetzt trägst du dieses Bewusstsein in dir.«

       »Gefäß sein«

      Das Konzept der Frau als Gefäß hatte einen gewaltigen Einfluss auf mich. Nach und nach, als ich begriff, was es bedeutet, »Gefäß zu sein«, durchzog dieses neue Verständnis mein ganzes Leben, und damit begann ich, es zu leben. Als erstes fiel mir auf, dass ich Männer anders sah. Ich schien sie jetzt besser zu verstehen. Anstatt zu ihnen in Opposition zu gehen und mich in Machtkämpfe zu verstricken, wie ich es in der Vergangenheit so oft getan hatte, etwa darüber zu streiten, wer Recht und wer Unrecht hatte, merkte ich, dass ich Männer tatsächlich mochte, СКАЧАТЬ