Unsere Liebe ist unsere Macht. Sharon MCErlane
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Название: Unsere Liebe ist unsere Macht

Автор: Sharon MCErlane

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия: Die Lehren der Großmütter

isbn: 9783890603421

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СКАЧАТЬ rief ihr Chef an, um ihr mitzuteilen, dass sie befördert würde. »Eine große Beförderung«, sagte sie mit leuchtenden Augen. »Ich schätze, ihnen gefällt, was ich tue.« Dann sagte sie mit einem geheimnisvollen Lächeln: »Es sind die Großmütter.«

      In den letzten Jahren kamen auch Männer zu unseren Treffen. Zuerst überraschte mich das, weil ich dachte, diese Arbeit sei nur etwas für Frauen. Aber als ich die Großmütter fragte, sagten sie: »Wir sind für alle gekommen«, und zeigten uns, wie wir den Mantel der Geborgenheit an die Männer weitergeben können. Diese einfache Zeremonie bestätigt den Mann, er wird gesegnet und in der Umarmung von Yin gehalten. Nur wenige Männer kommen zu unseren Treffen, aber was für einen Unterschied es ist! Frauen merken, wie viel mehr Macht sie spüren, wenn bei den Ermächtigungszeremonien Männer dabei sind und uns unterstützen. Die Großmütter sagen: »Yang, das von Yin gehalten und gestärkt wird, wird immer danach streben, das Leben zu fördern.« Das ist es, was wir fühlen, wenn Männer bei uns sind und hinter uns stehen.

       »Weil eine Frau in diesem Bewusstseinszustand anziehend ist, kommt alles zu ihr.«

      Nachdem ich mehreren Gruppen die Gefäßmeditation beigebracht hatte, fragte ich mich, ob das tanzende Unendlichkeitssymbol Frauen und Männern helfen könnte, sich besser zu verstehen. Also ging ich zu den Großmüttern, um es herauszufinden. »Großmütter«, sagte ich, als ich vor ihnen stand, »wenn das Unendlichkeitssymbol etwas ist, das anderen nützt, dann erklärt es mir bitte. Wir brauchen eine Möglichkeit, Männer und Frauen zu verbinden.«

      »Wir werden es dir erklären«, sagten sie. Ich verbeugte mich, und als ich aufblickte, sah ich, dass sie lange Kleider trugen, die über den Boden schleiften, wenn sie gingen. Ich folgte ihnen dichtauf und konnte nicht umhin zu sehen, wie anmutig ihre langen Röcke schwangen. Dann sah ich, dass sie in diesen Kleidern dem ähnelten, wenn sie als gefiederte Vögel erschienen – sie waren vornehme, aufrechte Gestalten. Sie mögen ihr Aussehen von Reise zu Reise variieren, manchmal als Menschen erscheinen, manchmal wie große Vögel, aber wie auch immer sie sich zeigten, sie hatten eine Würde und natürliche Anmut, die ich im heutigen Leben selten erlebe. »Die Großmütter sind klassisch weiblich«, sagte ich mir.

      Kaum waren die Worte über meine Lippen, drehten sie sich um und zeigten auf eine Gestalt, die hinter mir stand. »Oh«, sagte ich, als ich mich umdrehte. Die Gestalt war »ich«, aber dieses Ich saß auf einem Stuhl, mit erhobenen Handflächen und fest auf dem Boden aufgesetzten Füßen. Als ich »mich selbst« näher betrachtete, bemerkte ich, wie offen und entspannt mein Körper aussah. »Ja«, sagten die Großmütter, »was du hier siehst, bist du selbst: als Gefäß.«

      Ich wollte fragen, was sie meinten, aber bevor ich etwas sagen konnte, wurde ich zu der Gestalt. Das erste, was mir auffiel, als ich diese Haltung annahm, waren meine gewölbten Handflächen. Dann wurde mir klar, dass nicht nur meine Hände, sondern mein ganzer Körper ein Gefäß war. Ich bildete eine Schale, und seltsamerweise gab mir diese gewölbte Stellung irgendwie ein Gefühl von Stärke und Stabilität. Je länger ich so dasaß, desto ruhiger und zufriedener wurde ich. »Großmütter«, sagte ich, »ich liebe diese Haltung in Schalenform. Jetzt spüre ich, was es bedeutet, ein Gefäß zu sein. Sogar meine Füße und Zehen sind angefüllt.«

      Als ich weiter so dasaß, ruhig und still, begann ich zu summen, bis sogar meine Organe sangen. Ich schloss meine Augen, um die Vibration im Inneren zu genießen, und als ich sie wieder öffnete, war da wieder die liegende Acht. Nur bildete diesmal mein eigener Körper die eine Hälfte von ihr. Als ich auf die andere Seite blickte, sah ich undeutlich eine männliche Gestalt, die sich auf mich zuzubewegen schien. »Was ist das denn?« fragte ich mich, und dann wurde mir klar, dass ich, weil ich mit dem Gefäß eins und im Zustand des Haltens war, die männliche Gestalt zu mir hinzog. Ich war ein Magnet. Mit vollkommener Gelassenheit, als ob mir so etwas jeden Tag passierte, beobachtete ich, wie die Anziehungskraft die männliche Gestalt zu mir hinzog. Ich war unwiderstehlich. Genauso war es. Als ich erkannte, was geschah, dachte ich: »Das ist wie eine meiner Kindheitsfantasien: unwiderstehlich und so. Lustig, oder?« sagte ich mir, aber ich lachte nicht. Ich war zu entspannt, um zu lachen.

      Jetzt wurde der magnetische Zug stärker und begann, alles an sich zu ziehen! Nicht nur Männer, sondern alles. Es war nicht so, dass ich versuchte, etwas für mich selbst anzuziehen; durchaus nicht. Ich war einfach offen. Und weil ich offen war und gewissermaßen leer, wollte alles zu mir kommen.

      Plötzlich erinnerte ich mich an das, was die Großmütter zuvor gesagt hatten: »Die Unendlichkeitsbewegung hat ihren Ursprung in dem haltenden Zustand. Sie wird hervorgerufen von der dem Gefäß innewohnende Kraft.« »Oh!« rief ich aus, als ich erkannte, dass ich dies getan hatte und wandte mich mit offenem Mund an die Großmütter. »Ja«, sagten sie, als sie meinen Rücken rieben, um mich zu beruhigen. »Weil eine Frau in diesem Bewusstseinszustand anziehend ist«, sprachen sie langsam, jedes Wort wägend, »kommt alles zu ihr.« »W-o-w-w«, flüsterte ich gedehnt. »Sie muss nichts ›tun‹. Alles kommt zu ihr.« Und während ich sprach, war mein Körper so ruhig und gelöst, dass meine Lippen die Worte kaum formen konnte.

      Nach einigen Minuten der Stille hörte ich mich wieder sprechen. »Ja«, sagte ich, und diesmal klang meine Stimme kraftvoll. »Wenn eine Frau die Position des Haltens einnimmt, wogt die Energie zwischen Frauen und Männern hin und her. Es geschieht mühelos«, sagte ich, als ich zusah, wie es geschah. »Aber nicht nur Männer und Frauen sind von diesem Halten betroffen«, sagte ich, und meine Stimme überschlug sich fast, als Tiere, Menschen, Felsen – alles Mögliche – anfing, auf mich zuzukommen. »Die Position des Empfangens ist so magnetisch, dass sie alles zu sich hinzieht. Sie zieht wirklich!« rief ich aus. »Jeder und alles will an diesem Ort gehalten sein.«

      »Das Gefäß ist das Große Weibliche«, sagten sie, »also will natürlich alles bei ihr sein.« Dann lachten sie warmherzig und umarmten mich. »Alles will, dass ich es jetzt halte«, sagte ich, verblüfft über meine Einheit mit der Großen Mutter. »Sie ist unwiderstehlich«, sagte ich, und nach einer Pause, in der die Großmütter mich fest im Blick hielten, berichtigte ich mich. »Ich bin unwiderstehlich«, sagte ich, die Worte kamen kaum über meine Lippen. Die Großmütter lächelten nur und sahen mich an.

      »Dieses Gefäßsein…« sagte ich endlich, »erfüllt eine Frau ganz und gar. Und, Großmütter«, sagte ich, »es heilt auch Männer. Es macht sie ganz.« Während ich sprach, fragte ich mich, woher diese Worte kamen. »Die Energie eines Mannes wird vom Unendlichkeitssymbol angezogen«, fuhr ich fort, »wo sie die Frau umkreist und wieder aufgeladen wird. Dann bewegt sich die männliche Energie und bildet den zweiten Kreis, aber sie tut dies immer im Rhythmus mit der Energie des Weiblichen. Männer können dies nur, weil sie gehalten werden«, sagte ich und war über die Komplexität meiner Erklärung selbst erstaunt. »Yin ist das Mutterschiff«, fuhr ich fort. »Die kleineren Boote fahren auf Streifzügen von der Mutter weg und kehren dann dankbar zu ihr nach Hause zurück.« Ich hielt inne und starrte die Großmütter an, die mir ihr sanftestes Lächeln schenkten.

      »Das ist so, so, so… vervollständigend?« sagte ich, suchte nach dem richtigen Ausdruck. Ich wusste nicht, ob »vervollständigend« ein echtes Wort war oder nicht, aber es war das Wort für das, was ich erlebte. »Es gibt nichts mehr, was ich jetzt brauche oder will, Großmütter«, sagte ich. »Das ist alles.« Ich war mir gewahr, dass ich in diesem Augenblick erfüllt und ganz war. Ich war bereit, in die Alltagswirklichkeit zurückzukehren; mehr als diese Erfahrung konnte ich nicht verlangen.

      Nachdem ich gesagt hatte: »Das ist alles«, gab es eine kurze Pause, und nach einer Minute oder so hörte ich mich flüstern: »Wow!« Das Wort war kaum zu hören. Ich hatte versucht, meine Hand zu heben, um den Großmüttern zum Abschied СКАЧАТЬ