Unsere Liebe ist unsere Macht. Sharon MCErlane
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Название: Unsere Liebe ist unsere Macht

Автор: Sharon MCErlane

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия: Die Lehren der Großmütter

isbn: 9783890603421

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СКАЧАТЬ hatte. »Oh Mann«, murmelte ich, »ich kann mich nicht rühren. Ich muss hierbleiben, Großmütter«, sagte ich und sah sie verwundert an, »bis sich diese Energie in mir gesetzt hat.« Sie nickten und bedeuteten mir, ich solle warten; also beruhigte ich meine Gedanken und tat genau das. Und sie warteten mit mir – die ganze Zeit still lächelnd.

      »Ich bin geerdet«, verkündete ich endlich, als ich eine tiefe Verbindung zwischen der Erde und mir spürte. »Tatsächlich«, sagte ich, »bin ich eingebunden.« Ich sah zu, und in der Ferne sah ich Pfeiler, die tief in die Erde geschlagen wurden. »Ich bin diese Pfeiler«, sagte ich zu mir, und erstaunt: »Oh, wie stark ich bin. Total geerdet«, verkündete ich. »Das ist die Macht der Vollendung«, sagten die Großmütter.

      Ich schloss die Augen und ruhte mich etwas aus und hoffte, das, was ich gerade erlebt hatte, erst einmal verdauen zu können, und mit jedem Moment fühlte ich mich größer und tiefer und stärker in der Erde verankert. Schließlich gab ich auf. Es war viel zu viel passiert, als dass ich das alles jetzt nachvollziehen konnte. »Großmütter«, sagte ich und schüttelte verwundert den Kopf, »das war wirklich etwas.« »Ja«, sagten sie, »du musst willens sein, eine Frau zu werden, um diese Arbeit zu tun.« »Ja«, nickte ich. Ich verstand: Sich für das Bewusstsein des Gefäßes zu öffnen, ist keine Aufgabe für ein Mädchen. Es erforderte den Mut und die tiefe Hingabe einer Frau, einer großen Frau. So, wie die Großmütter uns zu sein hießen.

      Auf dieser Reise teilten die Großmütter ein kraftvolles Geheimnis mit mir – die ursprüngliche Kraft der Frau. Nicht die auf Yang beruhende Macht, die in unserer Welt hochgehalten wird, sondern die wirkliche Macht: die Frau als Gefäß; diejenige, die den Ton angibt und die Dinge in Bewegung setzt. Die Frau, die Nabe des Rades, das Mutterschiff, diejenige, die hält. Diese Ideen sind unserer Kultur fremd, fremd in unserer Welt. Seit Jahrtausenden wird die Frau als das »zweite Geschlecht« behandelt: Sie ist »auch ein Mensch«, aber sie soll dem Manne folgen und ihren Platz kennen. Die Frau als Shakti, als das weibliche Prinzip, die Urkraft des Universums, dafür hat unsere Kultur noch keinen Raum.

      Die Macht, die die Großmütter mich auf dieser Reise erfahren ließen, veränderte meine Weltsicht. Nachdem ich die Anziehungskraft des Magneten gespürt hatte, der ich wurde, als ich mich öffnete, um ein »Gefäß« zu sein, wurde mir klar, zu was für einer Kraft ich wurde, wenn ich auf das Große Weibliche ausgerichtet war. Die Frau ist eine unerschlossene und unentdeckte Macht, eine Kraft des Guten. Wir Frauen halten diese Energie auf natürliche Weise; sie ist unser Geburtsrecht. Es spielt keine Rolle, dass dies seit Äonen vor uns verborgen war, so dass die Macht der Shakti schlief. Nach dieser Reise habe ich wirklich verstanden, was die Großmütter meinen, wenn sie sagen: »Die Energien von Yin und Yang verändern sich jetzt. Es ist an der Zeit, zum Gleichgewicht zurückzukehren, und dazu müssen die Frauen die Führung übernehmen. Es kann nicht anders sein.«

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       KAPITEL 3

      Das Netz aus Licht verstärken

      »Eine klare Ausrichtung«

      Wenn ich auf die Jahre zurückblicke, bin ich erstaunt, wie die Lehren der Großmütter auf die persönlichen und planetarischen Bedingungen eingehen und darauf, was jetzt nottut. Sie wirken im Kleinen in meinem Leben ebenso gut wie im Großen, im Leben des Planeten. Bei ihnen ist der Ausspruch »Wie oben, so unten; wie unten, so oben« immer zutreffend. Nach der Tragödie vom 11. September taten sie viel dafür, mich zu beruhigen und mich gleichzeitig zu lehren, wie man in einer schrecklich erschütterten Welt eine Kraft für den Frieden ist. Nachdem die Zwillingstürme gefallen waren, ging ich viele Male zu den Großmüttern und stellte die gleiche Frage: Was können wir tun, um das Trauma unserer Nation und der Welt zu heilen?

      Bei einem solchen Besuch war ich kaum durch die Membran aufgestiegen, die die Alltagswirklichkeit von der ersten Ebene der Oberen Welt trennt, als Adler herbeikam und mich an einem Geschirr ergriff, das auf meinem oberen Rücken befestigt war. Das war schon einmal in der ersten Zeit mit den Großmüttern passiert, und jetzt hielt mich Adler erneut unter sich in der Schwebe. Diesmal sollte ich lernen zu fliegen wie er flog.

      Ich breitete meine Flügel unter ihm aus, und ein Windstoß stob durch meine Federn. »Welche Geschwindigkeit!« rief ich aus, begeistert von der Schnelligkeit, aber ich konnte das Gefühl nur kurz genießen, denn er ließ mich fallen, und ich stürzte, fiel Hals über Kopf, bis es mir endlich gelang, mich wieder zu fangen. Mit hämmerndem Herzen in meiner Brust schaffte ich es mit Mühe, meine Flügel so weit auszurichten, dass ich in der Luft blieb, und für ein paar Sekunden hielt ich meinen Kurs, aber wenn ich jetzt auch schon weit unter Adler war, konnte ich selbst diese Höhe nicht mehr halten und trieb bald noch tiefer ab. Endlich war ich so weit unter den großen Vogel gefallen, dass ich ihn nicht mehr sehen konnte. Aber bevor ich um Hilfe rufen konnte, gab es einen Blitz aus Dunkelheit, und da war er unvermittelt zu meiner Linken. Mit einem durchdringenden Blick erfasste er meine Lage. »Richte dich nach mir«, sagte er. »Konzentriere dich! Richte dich klar aus!«

      Ich hielt die Luft an, spannte meine Wirbelsäule und konzentrierte mich darauf, mich zu bewegen, wie er sich bewegte, zu fühlen, was er fühlte, denn ich wollte fliegen, wie er flog, und als ich merkte, wie sehr ich mich dabei anstrengte, bekam ich Kopfschmerzen. »Ausrichtung«, flüsterte ich mir zu, »Ausrichtung«, und bald konnte ich ihn wieder sehen, seine Flügel schlugen über mir. Das Gurtzeug war weg, und überraschenderweise gewann ich jetzt an Höhe, stieg auf, anstatt zurückzufallen. Etwas in mir hatte sich verändert. »Eine klare Ausrichtung«, rief Adler, und diesmal verstand ich, was er meinte. Ich sollte einen einzigen Punkt halten, nicht nur jetzt, sondern immer. Bei dieser Lektion ging es um mehr als das Fliegen.

      »Okay«, rief ich zurück und fing dann an zu singen: »Die Großmütter, die Großmütter, ich will die Großmütter.« Eine Kraft baute sich in mir auf, und jetzt gab es keine Unklarheit mehr über meine Absicht. Ich war ganz konzentriert, absolut ausgerichtet. Plötzlich hörte ich mich ausrufen: »Es kommt, ich fühle es! Die Kraft, in der Luft zu bleiben, kommt!« Aus voller Kehle verkündete ich dem Universum: »Ich will die Ausrichtung auf Gott. Volle Ausrichtung! Ja!« rief ich, und in meiner Entschlossenheit hob mich die Kraft dieses »Ja« noch höher.

      Adler war mein Lehrer, ein Meister von großer Intensität. Für einen Moment schwebte ich in der Luft neben ihm und fühlte, was er fühlte: furchtloses Selbstvertrauen. Klare Ausrichtung. Er nickte mir zu und schaute dann nach unten. Meine Augen folgten seinem Blick, und im Tal weit unten sah ich die Großmütter zusammenstehen und einen Kreis bilden. »Lass dich fallen!« rief er und kippte seine Flügel, so stürzte er hinab. Bevor ich darüber nachdenken konnte, was ich tat, stürzte ich mich hinterher und überließ mich dem Sturz – mit einem Schauder.

      Ich raste dicht hinter ihm her, und als er bei den Großmüttern landete, glitt ich hinter ihm dahin mit meinen großen Krallen, die kaum den Boden berührten, bis ich inmitten der Großmütter zum Halten kam. Ich verbeugte mich, breitete meine Flügel zur Begrüßung aus und sagte: »Danke für den Adler, Großmütter. Danke für diesen Lehrer.«

      Sie lächelten und nickten verständnisvoll, und schnell kam ich zum Zweck meines Besuchs. »Großmütter«, sagte ich, »die Leute kommen bald zu unserem Treffen. Dies ist eine sehr wichtige Zeit für uns«, sagte ich und hob die Stimme. »Es gibt so viel Leid, und alle, die zu diesem Treffen kommen, werden in ihren Herzen den Wunsch haben zu dienen. Benutzt uns, bitte«, sagte ich. »Bitte macht von uns Gebrauch. Wie können wir zu Diensten sein?«

      Wieder nickten sie und traten auf mich zu, so nah, dass ich nur noch ihre Gesichter sehen konnte. Aber ich spürte ihre Hände auf meinem Kopf, meinem Hals, meinen Schultern СКАЧАТЬ