Perry Rhodan 150: Stalker (Silberband). Arndt Ellmer
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Название: Perry Rhodan 150: Stalker (Silberband)

Автор: Arndt Ellmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Silberband

isbn: 9783845331492

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      »Das ist mir bekannt«, sagte Gucky. »Gerade wegen dieser Fähigkeit fragen wir uns, warum wir an dir keinerlei psionische Ausstrahlung erkennen. Das kann nur bedeuten, dass du dich abschirmst.«

      Stalkers dreieckige Augen schlossen sich kurz. Danach waren die gelben Augäpfel leicht getrübt. »Das hast du richtig erkannt, mein Freund«, sagte er bedauernd. »Doch das tu ich nicht, weil ich womöglich etwas zu verbergen hätte, es ist vielmehr eine reine Schutzfunktion. Ich schütze damit nicht mich, sondern andere, auch dich, vor meinen Psi-Reflexen. Gershwin hat schon angedeutet, was dann passieren könnte. Diese Erfahrung möchte ich allen terranischen Mutanten ersparen.«

      »Schade«, seufzte Gucky und fügte, an Fellmer Lloyd gewandt, hinzu: »Meinst du nicht auch, dass wir das auf uns nehmen würden, um diese Ungereimtheit zu klären? Ich wäre beruhigter, wenigstens den Zipfel eines ehrlichen Gedankens zu espern, statt auf viele schöne Worte bauen zu müssen.«

      »Gib ihm seine Lektion!«, mischte sich Skorsh ein. »Er schreit förmlich danach. Also zeig's ihm!«

      »Ich habe mich dagegen entschieden, dabei bleibt es«, sagte Stalker bestimmt. Als Skorsh sich über seine Gehörlöcher beugte und zu flüstern anfing, hielt Stalker ihm den Mund zu. Skorsh ruderte hilflos mit den dünnen Armen, schlug mit dem Knorpelschwanz um sich und versuchte vergeblich, sich aus dem Griff zu befreien.

      Stalker fuhr seelenruhig fort: »Euer Besuch ist mir jederzeit willkommen. Verlangt nur nicht aus purer Neugierde, dass ich mit Kräften spiele, die besser ungenutzt bleiben würden. Damit meine ich, dass man sich mancher Fähigkeiten nur im Notfall bedienen sollte – und dass ein solcher Notfall hoffentlich nie eintritt.«

      Irmina Kotschistowa bereitete der Auftrag, Stalker ohne dessen Wissen zu untersuchen, ein gewisses Unbehagen. Sie sicherte sich stets das Einverständnis ihrer Probanden, aber diesmal war es ein Sonderfall.

      Fellmer Lloyd und Gucky verstrickten Stalker in ein Gespräch über die Mächtigkeitsballung ESTARTU, um ihn abzulenken. Die Metabio-Gruppiererin hatte dennoch das Gefühl, von Skorsh beobachtet zu werden, während der Animateur unruhig an Stalker herumturnte. Irmina entschied sich spontan, zuerst Skorsh einer meta-biologischen Untersuchung zu unterziehen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Lloyd der Meinung war, dass Skorsh eine Art Medium sei.

      Stalker redete bereitwillig über die zwölf Galaxien der Mächtigkeitsballung ESTARTU. Das war sein Element; er redete ohne Punkt und Komma. Die beiden Telepathen mussten ihm des Öfteren ins Wort fallen, um zu diesem oder jenem Einzelheiten zu erfragen.

      ESTARTU gehörte zum Virgo-Cluster, der aus über 2000 Galaxien bestand. Dieser Sektor war den Terranern nicht ganz unbekannt, denn zum Virgo-Haufen gehörte M 87, jene Sterneninsel mit dem charakteristischen Jetstrahl, der auf die Konstrukteure des Zentrums zurückzuführen war. Und Virgo vorgelagert war Gruelfin, die Heimat der Cappins.

      Die zwölf Galaxien von ESTARTU lagen im Durchschnitt 40 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Sie beanspruchten einen Raumkubus, der rund 2,5 Millionen Lichtjahre lang und 630.000 Lichtjahre hoch war, bei einer Tiefe von 1,35 Millionen Lichtjahren.

      Die größte Galaxis dieser Mächtigkeitsballung war NGC 4579; Stalker nannte sie Syllagar. Die größte Masse wies NGC 4649 auf: Erendyra. Im Zentrum der Ballung stand die Doppelgalaxis NGC 4567/4568, von den Terranern als die »Siamesischen Zwillinge« bezeichnet. Stalker hatte für sie die Namen Absantha-Gom und Absantha-Shad.

      Während Irmina Stalkers Schwärmereien über die vielfältigen Wunder dieser zwölf Galaxien lauschte, konzentrierte sie sich auf Skorsh. Es störte sie nicht, dass der Gnom keine Sekunde lang still hielt. Sobald sie sich auf ein Objekt fixiert hatte und in dessen Mikrokosmos eindrang, war Bewegung unerheblich. Mit Skorsh hatte sie nicht viel vor. Sie wollte nur zwei oder drei verschieden spezialisierte Zellkolonien testen und minimale Umgruppierungen vornehmen, um eine Reaktion zu erhalten. Skorsh würde diese psionischen Eingriffe nicht wahrnehmen.

      Irmina konzentrierte sich erst auf Zellen eines Organs im mittleren Körperbereich, die denen der menschlichen Leber entsprachen. Das war Routine. Mit ihrer Mutantenfähigkeit drang sie zielsicher in einen Zellkern ein, erfasste einen ganzen Zellstamm, ging gleich darauf ins Detail und löste eine Reizung aus, die zur Zellteilung führen sollte.

      Bei Skorsh passierte nichts.

      Das war keineswegs bedenklich. Es zeigte nur, dass es sich um eine nicht-menschliche Zelle handelte. Das war alles.

      Irmina konzentrierte sich auf die Armmuskeln, stellte eine ähnliche Untersuchung an und gruppierte einen kleineren Zellverband um. Sie löste eine spontane Wucherung aus, um mehr über den organischen Aufbau der Zellen zu erfahren. Skorsh hätte auch davon nichts merken dürfen ... aber der Animateur zuckte plötzlich mit den Gliedern. Irmina ließ augenblicklich von ihm ab.

      »... nur wer einmal die Elysischen Ringe von Erendyra mit eigenen Augen geschaut hat, nur wer durch die Heraldischen Tore von Siom Som gegangen ist, das Zentrum dieser Galaxis zu Fuß durchwandern durfte, wer das unbeschreibliche Glück hatte ...«

      »Halt ein, Stalker!«, kreischte Skorsh, am ganzen Körper bebend. »Was soll der Unsinn? Willst du, dass ESTARTU von Touristenströmen dieser Galaktiker überschwemmt wird?«

      Stalker lachte wie über einen guten Scherz. »ESTARTU bietet viel Raum für Besucher«, erläuterte er zu seinen Zuhörern. »Wir haben unzählige namenlose und unberührte Planeten, die wahre Paradiese sind ... Skorshs Horrorvision von aufdringlichen Touristen, die sich beim Betrachten der Wunder von ESTARTU gegenseitig auf die Zehen treten, ist nicht ernst zu nehmen. Als mein Widerpart kann er nicht anders. Er ist mein lebender Kontra-Computer. Keines der ESTARTU-Völker hat eine vergleichbare faszinierende Erfindung wie den Kontra-Computer hervorgebracht. Und dennoch haben unsere Zivilisationen vieles anzubieten, das für die Galaktiker von Interesse wäre. Da sind ...«

      Irmina zog sich wieder in den Mikrokosmos von Skorshs Metabolismus zurück. Sein Muskelkrampf war schnell abgeklungen. Womöglich war dieser Reflex gar nicht durch ihren Eingriff ausgelöst worden, sondern durch Stalkers Bericht.

      Sie konzentrierte sich auf Skorshs Gehirn und wollte nun schnell zu einem Ergebnis kommen. Während sie wie aus weiter Ferne Stalkers Schilderung der Wunder von ESTARTU vernahm, stieß sie mit ihrem Geist in das Gehirn seines Animateurs vor.

      Sie drang tiefer und tiefer vor ... ohne ans Ziel zu gelangen. Vor ihr war Leere. Wie weit sie auch tastete, die Gehirnzellen blieben für sie unerreichbar fern. Es war, als kreise sie wie ein Satellit um das Objekt ihres Interesses, ohne in dessen Schwerkraftfeld eindringen zu können.

      Irmina fühlte Augenblicke später Panik, weil sie erkannte, dass etwas sie gefangen hielt. Es war eine Kraft ähnlich der ihren, jedoch in einem anderen Frequenzbereich angesiedelt. Diese Kraft kam nicht von Skorsh, nicht von dessen Gehirn, das ihr mit einem Mal riesig erschien, es handelte sich um einen Psi-Strahl aus der Tiefe des Mikrouniversums.

      Irmina konzentrierte sich darauf und wanderte diesen psionischen Strang entlang, bis sie auf ein anderes ähnlich geformtes Objekt traf. Sie drang in jenes Gehirn ein – und auf einmal gab es keine Sperre mehr, sie konnte einzelne Zellen mit spielerischer Leichtigkeit erfassen, Zellkolonien umgruppieren und zur Wucherung veranlassen ...

      Jäh durchzuckte sie ein rasender Schmerz. Irmina erkannte, dass es ihr eigenes Gehirn war, in dem sie beinahe eine Kettenreaktion von Zellexplosionen verursacht hätte. Mit einem gellenden Aufschrei zog sie sich aus dem Mikrokosmos zurück – und fand sich in einer Welt der Dunkelheit wieder.

      Um sie waren aufgeregte Stimmen. Etliche Personen redeten СКАЧАТЬ