Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes. R.A. Salvatore
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes - R.A. Salvatore страница 7

Название: Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes

Автор: R.A. Salvatore

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Hexenzirkel

isbn: 9783966583169

isbn:

СКАЧАТЬ kämen ihr die Worte kaum über die Lippen. »Der Fels von Vanguard.«

      »Sankt Belfour«, hauchte Thaddius, fiel sofort auf die Knie und begann, vor lauter Überwältigung zu schluchzen. Der untote Geist von Sankt Belfour hatte sie gerettet!

      Elysant kniete ebenfalls nieder, lachend und keuchend, nicht weinend, aber alles, was sie von sich gab, war ebenfalls Ausdruck ihrer ungläubigen Ehrfurcht.

      Nach einer langen Weile und vielen Gebeten hoben die beiden alles, was von der Leiche übrig war, vorsichtig auf und trugen es zu dem offenen Sarg. Doch dann hielten sie inne, denn das Innere war nicht leer. Dort lagen ein zweiter Stab und ein kleiner Beutel.

      Thaddius nahm den Beutel, öffnete ihn und nickte, als er darin einen kleinen Haufen heiliger Ringsteine entdeckte. Als Elysant den Stab in die Hand nahm, nickte sie jedoch nicht.

      »Was ist?«, fragte Thaddius.

      »Der ist nicht zum Kämpfen«, erwiderte die Frau und hielt den Stab hoch.

      Thaddius richtete den magischen Diamanten darauf und verstärkte dessen Licht. Der leichte Stab bestand aus Holz, aber aus einem, das er noch nie gesehen hatte. Es war grün und von silbernen Linien durchzogen. Sechs ebenfalls silberne Fassungen waren darin eingelassen und wurden von einer Linie miteinander verbunden, die wie ein Faden wirkte, den man aus Seelensteinen gewoben hatte. In einer der Fassungen steckte ein weiterer Diamant.

      »So etwas habe ich noch nie …«, begann der Mönch, als er Elysant den Stab aus der Hand nahm. Der Satz endete in einem Keuchen, denn als er das Artefakt berührte, hörte er das Lied dieses Diamanten so laut wie das von dem, den er in der anderen Hand hielt, so als hätte er ihm die Magie bereits entlockt.

      Er begegnete Elysants Blick und lächelte breit. »Nicht für deine Art des Kampfes«, bemerkte er trocken. Er sehnte sich danach, diesen Schatz so schnell wie möglich richtig auszuprobieren. »Bringen wir das hier zu Ende, damit die Toten endlich in Würde ruhen können.«

      Die beiden arrangierten die Leiche von Sankt Belfour ehrfürchtig in ihrem Sarkophag. Dann verschloss Thaddius begleitet von vielen Gebeten den Deckel mit Belfours Zitrin.

      Sie nahmen die beiden Stäbe, das Gewand, den Umhang und die Kapuze und Thaddius fand auch seine eigenen Edelsteine wieder, die er zu den anderen in den Beutel legte. Sie entfernten die drei Kästen aus der Steintruhe, bevor Thaddius sie ebenfalls mit dem magischen Edelstein erneut versiegelte.

      »Jetzt kann er ruhen«, sagte Thaddius, als er sich auf der mittlerweile abgekühlten Treppe ein letztes Mal umdrehte.

      »Er hat darauf gewartet, dass Abellikaner kommen und die Gegenstände einsammeln«, sagte Elysant. Sie betrachtete das Gewand, das sie in der Hand hielt. »Wir hätten ihn ankleiden sollen.«

      »Er hat das Gewand als einen weiteren Schatz für uns fallen lassen«, erwiderte Thaddius. »Wieso hätte er das tun sollen, wenn er wollte, dass wir es ihm wieder anziehen?« Er lächelte seine Begleiterin an. »Du kämpfst im selben Stil wie Sankt Belfour. Trage es.«

      Elysant warf dem Gewand einen skeptischen Blick zu.

      »Er war nicht viel größer als du«, sagte Thaddius scherzhaft.

      »Das gehört in eine Vitrine«, argumentierte sie. »Wir dürfen es nicht verrotten lassen.«

      »Wenn das wirklich das Gewand von Sankt Belfour ist, dann liegt es hier seit über zweihundert Jahren«, rief ihr Thaddius ins Gedächtnis. »Nach all dem, was wir hier gefunden haben und nach der Anweisung des Heiligen, alles mitzunehmen, bezweifelst du da wirklich, dass es voller Magie steckt? Zieh es an, meine Liebe.« Er betrachtete den Sarkophag in der Mitte der Gruft und Elysant folgte unwillkürlich seinem Blick. »Wenn ich das richtig verstanden habe, hat dich der Geist eines Heiligen gebeten, es zu tragen.«

      Elysants Hände zitterten ununterbrochen, während sie sich umzog. Sie konnte kaum glauben, dass sie tatsächlich die Robe des legendären Sankt Belfour von Vanguard anlegte.

      »Und?«, fragte Thaddius, als sie das Gewand festschnürte. Es saß etwas locker, aber nicht zu sehr.

      Elysant lächelte und nahm den Steinstab entgegen. Sie schien etwas sagen zu wollen, lächelte aber dann einfach immer breiter, während sie ungläubig den Kopf schüttelte.

      Thaddius verstand den Grund. Sie spürte die Macht, die magische Energie, den heiligen Ruhm.

      »Lassen wir diesen Ort weit hinter uns«, sagte Thaddius.

      »Was ist mit den geflohenen Dieben?«

      Bruder Thaddius schüttelte den Kopf. Er wusste, dass sie keine Rolle spielten. Sie waren völlig unbedeutend.

image DIE WESTWINDE WEHEN

      Dieser Berg – die Xoconai nennen ihn Tzatzini, die Menschen Fireach Speuer – ist von einer Schönheit erfüllt, die über sein Aussehen hinausgeht und gleich bleibt, egal ob man auf den See Loch Beag hinuntersieht oder nun auf die goldene Stadt Otontotomi. Denn die wahre Schönheit des Bergs verbirgt sich unter seinen Felsspornen und Nadelbäumen in Höhlen voller Kristalle und Kristallen voller funkelnder Steine, die eine magische Kraft in sich tragen, der die Stärke eines Kriegers oder die Macht einer Armee nichts entgegenzusetzen haben.

      Die Xoconai beanspruchen diesen Ort für sich, als ihr Heiligtum, als rechtmäßigen Sitz des Glorreichen Golds, ihres Gottes Scathmizzane, dem auch die Magie gehört.

      Die Menschen, die seit unzähligen Jahrhunderten hier leben, beanspruchen diesen Ort für sich, als ihr Heiligtum, als rechtmäßigen Sitz ihres Gottes Usgar, dem auch die Magie gehört.

      Die Xoconai glauben, dass die Menschen ihren falschen Gott mit dem Dämon Cizinfozza verwechseln, den sie die Fossa nannten.

       Ich frage mich, ob dieser Gott Usgar und Cizinfozza wirklich identisch sind. Und wenn ja, handelt es sich um einen Gott oder einen Dämon?

       Oder sind Gott und Dämon etwa dasselbe?

      Während ich mich mit den Ähnlichkeiten zwischen Menschen und Xoconai beschäftige – ihre Gesellschafts- und Familienstrukturen, ihr Alltagsleben in den Dörfern und Städten – stelle ich mir diese Frage immer öfter und sie beunruhigt mich außerordentlich. Ich wurde in dem Glauben erzogen, dass man einen Gott bevorzugen und alle hassen muss, die einen anderen Gott bevorzugen. Oder dass man diese fehlgeleiteten anderen wenigstens bemitleiden muss, in dem Wissen, dass es ihnen, sollten wir sie erobern und ihnen unseren Gott zeigen, besser gehen würde und sie uns schließlich dankbar sein würden.

      Vielleicht ist das so, vielleicht auch nicht – vielleicht schlägt das Pendel mal in die eine und mal in die andere Richtung aus, je nachdem wie sich die jeweilige Gesellschaft verändert und entwickelt.

      Aber das alles hat eigentlich nichts mit den Göttern oder Dämonen oder was auch immer sie sein mögen zu tun.

      Momentan gefällt den Menschen in diesem besetzten Land das Auftauchen der Xoconai kein bisschen. Hunderte sind getötet worden, Tausende von Gefangenen schuften nun unter dem gnadenlosen Blick der Xoconai-Auguren. Wieso sollten Eltern, ob Xoconai oder Menschen, eine Eroberungsstreitmacht lieben, die ihre Kinder stiehlt und ihr Heim zerstört? СКАЧАТЬ