David Copperfield. Charles Dickens
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Читать онлайн книгу David Copperfield - Charles Dickens страница 38

Название: David Copperfield

Автор: Charles Dickens

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия: Klassiker bei Null Papier

isbn: 9783954183500

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СКАЧАТЬ Er mein­te Ham, der won­ne­strah­lend über sei­nem Cre­vet­ten­beu­tel nick­te und sei­ne freu­di­ge Zu­stim­mung aus­drück­te.

      »Ehr soit Ge­sicht!« sag­te Mr. Peg­got­ty und sein eig­nes glänz­te wie ein Licht.

      »Die Ge­lehr­sam­keit«, sag­te Ham.

      »Ehr Hand­schrift«, sag­te Mr. Peg­got­ty. »Schwarz wie Koh­le. Un so grot. Von wi­tem to se­hen.«

      Es war wirk­lich eine Lust, wel­che Be­geis­te­rung über Mr. Peg­got­ty kam, wenn er an sei­nen klei­nen Lieb­ling dach­te. Er steht wie­der vor mir mit sei­nem wet­ter­har­ten haa­ri­gen Ge­sicht, strah­lend vor freu­di­ger Lie­be und Stolz, dass es sich gar nicht be­schrei­ben lässt. Sei­ne ehr­li­chen Au­gen leuch­te­ten auf und glänz­ten, als ob et­was Schim­mern­des ihre Tie­fen auf­rühr­te. Sei­ne brei­te Brust hob sich vor Ent­zücken. Sei­ne großen star­ken Hän­de ball­ten sich un­will­kür­lich bei sei­nem Ernst zu­sam­men, und er gab dem, was er sprach, Nach­druck durch Be­we­gun­gen sei­nes Arms, der mir, dem Knirps, wie ein Schmie­de­ham­mer vor­kam.

      Ham mein­te es eben­so ernst­haft. Ich glau­be, sie wür­den noch mehr von ihr er­zählt ha­ben, wenn sie nicht durch das un­ver­mu­te­te Er­schei­nen Steer­forths in Ver­le­gen­heit ge­ra­ten wä­ren. Als mich die­ser in ei­ner Ecke mit zwei Frem­den spre­chen sah, brach er das Lied ab, das er eben laut sang, und sag­te: »Ich wuss­te nicht, dass du hier bist, klei­ner Cop­per­field.« Es war nicht das ge­wöhn­li­che Be­suchs­zim­mer und er woll­te vor­bei­ge­hen.

      Ich weiß nicht, ob es der Stolz war, einen Freund wie Steer­forth zu be­sit­zen, oder der Wunsch, ihm zu er­klä­ren, wie ich zu sol­chen Be­kann­ten, wie Mr. Peg­got­ty käme, was mich ver­an­lass­te, ihn her­bei­zu­ru­fen.

      »Bit­te, Steer­forth«, sag­te ich, »hier sind zwei Schif­fer aus Yar­mouth, so gute, lie­be Leu­te, Ver­wand­te mei­ner al­ten Kinds­frau, die von Gra­ve­send ge­kom­men sind, um mich zu be­su­chen.«

      »O! O!« sag­te Steer­forth und dreh­te sich um. »Freut mich, Sie zu se­hen. Wie geht es Ih­nen?«

      Es lag et­was Un­ge­zwun­ge­nes in sei­nem We­sen, – et­was Fri­sches, Mun­te­res, aber gar nichts An­ma­ßen­des, das im­mer be­stri­ckend auf alle wirk­te. Im­mer noch kommt es mir vor, als ob sei­ne Hal­tung, sei­ne Leb­haf­tig­keit, sei­ne ge­win­nen­de Stim­me, sein hüb­sches Ge­sicht und eine ge­wis­se ihm in­ne­woh­nen­de An­zie­hungs­kraft einen Zau­ber aus­üb­ten, dem nur we­ni­ge wi­der­ste­hen konn­ten. Es ent­ging mir nicht, wie sehr er ih­nen ge­fiel und wie sich ihm im Au­gen­blick ihre Her­zen er­schlos­sen.

      »Sie müs­sen auch zu Hau­se sa­gen, Mr. Peg­got­ty, dass Mr. Steer­forth sehr freund­lich zu mir ist, und dass ich ohne ihn gar nicht wüss­te, was an­fan­gen.«

      »Un­sinn«, lach­te Steer­forth. »So et­was dür­fen Sie ih­nen dort nicht sa­gen.«

      »Und wenn Mr. Steer­forth ein­mal nach Nor­folk oder Suf­folk kommt, Mr. Peg­got­ty«, sag­te ich, »und ich bin auch dort, so brin­ge ich ihn ganz ge­wiss mit nach Yar­mouth, um ihm Ihr Haus zu zei­gen. Du hast noch nie so ein Haus ge­se­hen, Steer­forth. Es ist aus ei­nem Schiff ge­macht.«

      »Aus ei­nem Schiff, wahr­haf­tig?« sag­te Steer­forth. »Das ist das rich­ti­ge Haus für so einen tüch­ti­gen Schif­fer.«

      »Ja­woll, Sir, is es auch«, sag­te Ham grin­send. »Ha­ben recht, jun­ger Gen­lmn. Masr Davy, der Gen­lmn hat recht. N fi­xer Schip­per. Ja­woll. Dat is hej.«

      Mr. Peg­got­ty fühl­te sich nicht we­ni­ger ge­schmei­chelt als sein Nef­fe, wenn ihm auch sei­ne Be­schei­den­heit ver­bot, ein per­sön­li­ches Kom­pli­ment so laut auf sich zu be­zie­hen.

      »Woll, Sir«, sag­te er mit ei­nem Kat­zen­bu­ckel und in sich hin­ein­la­chend und die Zip­fel sei­nes Ta­schen­tuchs ver­le­gen in die Wes­te stop­fend: »Schoin Dank, Sir, schoin Dank. Ick dau mien Schul­dig­keit an Bord.«

      »Auch der Bes­te kann nicht mehr, Mr. Peg­got­ty«, sag­te Steer­forth, der so­fort den Na­men auf­ge­fasst hat­te.

      »Wet­te, Sej do­ons auch«, sag­te Peg­got­ty und schüt­tel­te Steer­forth die Hand, »und do­ons ge­hö­rich. – Ganz ge­hö­rich! Schoin Dank, Sir. Dank Ih­nen, Sir, dat Sej mich so fründ­lich auf­ge­nom­men hew­wen. Ick bün schlecht und recht, Sir, heißt, hof­fe, bün recht, ver­ste­hen Sej? An mien Hus is noch vell to sehn, Sir, aber Sej sün will­komm, wenn Sej een­mal mit Masr Davy kommn, ick bün wie een Pa­gütz, dat bün ick«, sag­te Peg­got­ty. Er mein­te da­mit wahr­schein­lich eine Schne­cke und spiel­te auf sei­ne Lang­sam­keit im Fort­ge­hen an, denn er hat­te nach je­dem Satz ver­sucht, fort­zu­ge­hen, war aber im­mer wie­der um­ge­kehrt. »Awer ick segg Sej beid Ad­jüs und wünsch Sej veel Glüch.«

      Ham wie­der­hol­te die­sen Ge­fühls­aus­bruch, und wir schie­den von bei­den auf das herz­lichs­te. Ich fühl­te mich an die­sem Abend so ver­sucht, Steer­forth von der hüb­schen klei­nen Emly zu er­zäh­len, aber ich fürch­te­te von ihm aus­ge­lacht zu wer­den.

      Ich er­in­ne­re mich, dass ich viel und un­ru­hig über Mr. Peg­got­tys Wort nach­dach­te, dass sie ein großes Mäd­chen ge­wor­den sei, ver­warf aber die­sen Ge­dan­ken spä­ter als Un­sinn.

      Wir schlepp­ten die Kreb­se, »dat Tüch«, wie Peg­got­ty es be­schei­den be­nannt hat­te, un­be­merkt in un­ser Zim­mer und hiel­ten an die­sem Abend ein großes Fes­tes­sen. Tradd­les kam da­bei nicht gut weg. Er war ein zu großer Pech­vo­gel, als dass er sich ei­nes Es­sens, das je­dem an­de­ren Men­schen be­kam, lan­ge hät­te er­freu­en kön­nen. Es wur­de ihm in der Nacht schlecht – ganz mi­se­ra­bel schlecht – nach der Krab­be, und nach­dem er schwar­ze Trop­fen und blaue Pil­len in ei­ner Men­ge ge­schluckt hat­te, dass Dem­ple, des­sen Va­ter Arzt war, mein­te, es wäre ge­nug, um ei­nes Pfer­des Ge­sund­heit zu un­ter­gra­ben, wur­de er durch­ge­hau­en und be­kam sechs Ka­pi­tel aus dem grie­chi­schen Te­sta­ment auf, weil er sich zu beich­ten wei­ger­te.

      Den Rest des Se­mes­ters füllt ein Schwall von Erin­ne­run­gen aus an die ewi­gen Pla­gen und Müh­se­lig­kei­ten un­se­res täg­li­chen Le­bens, an den schwin­den­den Som­mer und den Wech­sel der Jah­res­zei­ten, an die küh­len Mor­gen, wenn man uns aus den Bet­ten läu­te­te und den kal­ten, kal­ten Ge­ruch der dunklen Näch­te, wenn wir wie­der ins Bett muss­ten, an die schlecht be­leuch­te­te und schlecht ge­heiz­te Abend­schul­stu­be und die Mor­gen­klas­se, die wei­ter nichts war als eine große Frös­tel­ma­schi­ne, – an die Ab­wechs­lung zwi­schen ge­koch­tem Rind­fleisch und Rin­der­bra­ten, ge­koch­tem Ham­mel­fleisch und Ham­mel­bra­ten, an But­ter­bro­te, Schul­bü­cher mit Eselsoh­ren, zer­bro­che­ne Schie­fer­ta­feln, Schreib­hef­te mit Trä­nen­fle­cken, an spa­ni­sche Rohr- und Li­neal­hie­be, Ohren­beu­tel, reg­ne­ri­sche Sonn­ta­ge, Talg­pud­dings und die schmut­zi­ge Tin­tenat­mo­sphä­re, die al­les um­gibt.

      Ich er­in­ne­re mich noch so recht an die fer­ne Hoff­nung auf die Fei­er­ta­ge, die in all der СКАЧАТЬ