David Copperfield. Charles Dickens
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Название: David Copperfield

Автор: Charles Dickens

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия: Klassiker bei Null Papier

isbn: 9783954183500

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СКАЧАТЬ an­ders aus­su­chen?«

      »Ich weiß nicht, wies kommt«, mein­te Peg­got­ty, »es liegt wahr­schein­lich an mei­ner Ein­fäl­tig­keit. Aber mein Kopf kann sich die Leu­te nicht aus­su­chen. Sie kom­men und ge­hen und sie kom­men nicht oder blei­ben, ge­ra­de, wies ih­nen ge­fällt. Ich möch­te wirk­lich ger­ne wis­sen, was aus ihr ge­wor­den ist.«

      »Wie al­bern du nur bist, Peg­got­ty. Man soll­te wirk­lich mei­nen, du wünsch­test wie­der einen Be­such von ihr.«

      »Gott sei vor«, rief Peg­got­ty.

      »Also sprich nicht von sol­chen läs­ti­gen Din­gen«, sag­te mei­ne Mut­ter. »Miss Betsey sitzt ge­wiss in ih­rem Häu­schen am Meer und geht gar nicht aus. Je­den­falls wird sie uns schwer­lich noch ein­mal heim­su­chen.«

      »Nein«, gab Peg­got­ty nach­denk­lich zu, »nein, das ist nicht wahr­schein­lich. Ich möch­te nur wis­sen, ob sie Davy et­was ver­macht, wenn sie stirbt.«

      »Ach Gott im Him­mel, Peg­got­ty!« rief mei­ne Mut­ter. »Was du für ein ein­fäl­ti­ges Frau­en­zim­mer bist. Du weißt doch selbst, wie übel sie es nahm, dass das lie­be Kind ge­bo­ren wur­de.«

      »Aber viel­leicht wür­de sie es ihm jetzt ver­zei­hen«, be­merk­te Peg­got­ty.

      »Wa­rum soll­te sie es ihm ge­ra­de jetzt ver­zei­hen?« frag­te mei­ne Mut­ter ein we­nig ge­reizt.

      »Nun, weil er jetzt einen Bru­der be­kom­men hat«, mein­te Peg­got­ty.

      Mei­ne Mut­ter fing so­fort an zu wei­nen und jam­mer­te, dass Peg­got­ty so et­was sa­gen könn­te.

      »Als ob das klei­ne We­sen in der Wie­ge dir oder sonst je­mand et­was zu­lei­de ge­tan hät­te, du ei­fer­süch­ti­ges Ding. Geh, hei­ra­te doch Mr. Bar­kis, den Fuhr­mann. Wa­rum tust du es denn nicht?«

      »Ich wür­de Miss Murd­sto­ne glück­lich ma­chen, wenn ichs täte.«

      »Was für einen schlech­ten Cha­rak­ter du hast, Peg­got­ty«, ant­wor­te­te mei­ne Mut­ter. »Du bist auf Miss Murd­sto­ne so ei­fer­süch­tig, wie es ein so al­ber­nes Ding nur sein kann. Du willst wohl selbst die Schlüs­sel ha­ben und al­les her­aus­ge­ben, nicht wahr? Es wür­de mich nicht wun­dern, wenn es so wäre. Du weißt doch, dass sie es nur aus Güte und mit der bes­ten Ab­sicht tut. Das weißt du, Peg­got­ty, – weißt es recht gut.«

      Peg­got­ty brumm­te et­was vor sich hin, das so klang wie: »Zum Teu­fel mit den bes­ten Ab­sich­ten.«

      »Ich weiß schon, was du meinst, du ver­rück­tes Frau­en­zim­mer. Ich durch­schaue dich voll­kom­men, Peg­got­ty. Du weißt, dass ich es tue, und wun­de­re mich nur, dass du nicht feu­er­rot da­bei wirst. Aber neh­men wir eins nach dem an­de­ren vor. Zu­erst Miss Murd­sto­ne. Dies­mal sollst du mir nicht ent­schlüp­fen. Hast du nicht oft ge­nug von ihr ge­hört, dass sie denkt, ich sei zu ge­dan­ken­los und zu – zu –«

      »– hübsch«, er­gänz­te Peg­got­ty.

      »Nun mei­net­we­gen«, gab mei­ne Mut­ter lä­chelnd zu. »Und wenn sie tö­richt ge­nug ist, das zu sa­gen, kann man sie doch des­we­gen nicht ta­deln.«

      »Das tut doch nie­mand«, knurr­te Peg­got­ty.

      »Nun, das will ich auch mei­nen«, ent­geg­ne­te mei­ne Mut­ter. »Hast du nicht im­mer und im­mer von ihr ge­hört, dass sie mir des­halb vie­le Ar­beit er­spa­ren will, für die sie mich für un­ge­eig­net hält, und ich mich auch, du weißt, wie sie früh und spät auf den Bei­nen ist und be­stän­dig auf und ab läuft –. Und macht sie nicht jede Ar­beit, – kriecht in al­len Win­keln, in Koh­len­kel­lern und Spei­se­kam­mern um­her, was doch nicht an­ge­nehm ist! Und willst du durch die Blu­me zu ver­ste­hen ge­ben, dass dar­in et­was an­de­res als Auf­op­fe­rung läge?«

      »Ich gebe über­haupt nichts durch die Blu­me zu ver­ste­hen«, sag­te Peg­got­ty.

      »Du tust es doch, Peg­got­ty«, ent­geg­ne­te mei­ne Mut­ter. »Du tust nie et­was an­de­res. Au­ßer dei­ne Ar­beit. Du sprichst im­mer durch die Blu­me. Du schwelgst dar­in. Und wenn du von Mr. Murd­sto­nes gu­ten Ab­sich­ten sprichst –«

      »Von de­nen hab ich noch nie ge­spro­chen«, un­ter­brach Peg­got­ty.

      »Nein, Peg­got­ty«, er­wi­der­te mei­ne Mut­ter. »Aber du spielst auf sie an. Das ist doch, was ich sage. Das ist das Al­ler­schlimms­te an dir. Du willst durch die Blu­me spre­chen. Ich habe dir eben ge­sagt, dass ich dich durch­schaue, und du siehst, es ist so. Wenn du von Mr. Murd­sto­nes gu­ten Ab­sich­ten sprichst und sie zu un­ter­schät­zen vor­gibst, – das kann üb­ri­gens nicht dein Ernst sein, Peg­got­ty, – so musst du doch eben­so wie ich ein­se­hen, wie för­der­lich sie sind. Wenn er manch­mal barsch ge­gen ir­gend­je­mand ist, Peg­got­ty, – du weißt na­tür­lich und ich hof­fe, auch Davy weiß es, dass ich nicht von An­we­sen­den spre­che, – so ge­schieht es nur, weil er über­zeugt ist, dass es zum Bes­ten des Be­tref­fen­den ist. Er liebt na­tür­lich den Be­tref­fen­den mei­net­we­gen und han­delt le­dig­lich zu sei­nem Bes­ten. Er kann das eben bes­ser be­ur­tei­len als ich, denn ich weiß recht gut, dass ich ein schwa­ches, leicht­sin­ni­ges, kin­di­sches Ge­schöpf bin, wäh­rend er ein fes­ter, erns­ter Mann ist. Und er hat sehr viel mit mir aus­zu­ste­hen«, fuhr mei­ne Mut­ter fort, und die Trä­nen, die ih­rem lie­be­be­dürf­ti­gen Her­zen ent­spran­gen, ran­nen ihr die Wan­gen her­ab; »ich muss ihm sehr dank­bar und selbst in mei­nen Ge­dan­ken sehr un­ter­wür­fig sein. Und wenn ich es nicht bin, Peg­got­ty, so quält mich das, und ich ver­ur­tei­le mich selbst und ma­che mir Vor­wür­fe über mein schlech­tes Herz und weiß nicht, was ich an­fan­gen soll.«

      Peg­got­ty saß da, das Kinn auf die mit dem Strumpf über­zo­ge­ne Faust ge­stützt und blick­te stumm ins Feu­er.

      »Also, lie­be Peg­got­ty«, sag­te mei­ne Mut­ter mit plötz­lich ganz ver­än­der­tem Ton, »sei­en wir wie­der gut, denn ich könn­te es nicht aus­hal­ten.«

      »Ich weiß ja, du bist mei­ne treues­te Freun­din, wenn ich auf der Welt über­haupt noch eine an­de­re habe. Wenn ich dich ein ein­fäl­ti­ges oder al­ber­nes Ding nann­te, Peg­got­ty, woll­te ich da­mit nur sa­gen, dass du mei­ne treues­te Freun­din bist und warst, schon von je­nem Abend an, als Mr. Cop­per­field mich zu­erst hier­her­brach­te und du mir an der Gar­ten­tü­re ent­ge­gen­kamst.«

      Peg­got­ty ließ mit der Ant­wort nicht auf sich war­ten und be­sie­gel­te den Ver­trag, in­dem sie mich mit ei­ner ih­rer kräf­tigs­ten Umar­mun­gen be­glück­te.

      Ich glau­be, ich hat­te da­mals schon eine lei­se Ah­nung von dem wah­ren Sinn die­ser Un­ter­hal­tung. Heu­te weiß ich ganz ge­nau, dass die gute Per­son das Ge­spräch nur ver­an­lass­te, um mei­ner Mut­ter durch klei­ne Wi­der­sprü­che eine ge­wis­se Er­leich­te­rung zu ver­schaf­fen. Die Wir­kung war sicht­lich, denn wie ich mich noch er­in­ne­re, schi­en mei­ne Mut­ter den gan­zen СКАЧАТЬ