Wilderer und Jäger Staffel 2. M. Bachmann
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Название: Wilderer und Jäger Staffel 2

Автор: M. Bachmann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wilderer und Jäger Staffel

isbn: 9783740936990

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СКАЧАТЬ gleichmütig sein ewiges Lied.

      Der Nachtwind wehte die Feuchtigkeit aus der Klamm herauf, doch dem Jäger erschien sie plötzlich wie ein Hauch des Verderbens.

      »Unsinn!« sagte er laut vor sich hin. »Jetzt seh ich schon Gespenster! Eigentlich bin ich längst über das Alter hinaus, in dem man sich nachts allein im Dunkel fürchtet!«

      Hohl und unwirklich antwortete ihm ein Lachen!

      Was war das? Das Wort erstarb Johann auf den Lippen. Dann riß er sich zusammen.

      »Ist da wer?« rief er in die Dunkelheit. Die schwarzen Schatten der Felsen schienen im Mondlicht nur noch dunkler. Undurchdringlich lag in der Tiefe die Klamm, wo der Mondschein nicht hinleuchtete.

      Johann spürte, wie es ihm eiskalt über den Rücken rieselte.

      Schweigen antwortete ihm, doch er spürte jetzt deutlich, daß er nicht allein war.

      »Antworte doch!« Er nahm seinen Mut zusammen. »Wer bist du? Wer hat es nötig, sich im Dunkel zu verbergen?«

      »Das wirst du erfahren, wenn es an der Zeit ist!« klang die Stimme, die aus dem Nichts zu kommen schien.

      Vergeblich suchten die Augen des Jägers die Felsen ab. Er konnte keine Spur eines Menschen entdecken.

      Der Unbekannte mußte ihm bis hierher gefolgt sein. Jetzt bereute Johann, die Flinte daheimgelassen zu haben. Was wollte der Mensch von ihm, der sich nicht zeigte und statt dessen in seinem Versteck lauerte?

      Jäh fiel ihm die anonyme Warnung wieder ein, die eine unbekannte Hand mit einem Messer an seine Tür geheftet hatte.

      Machte ihr Verfasser jetzt ernst?

      »Zeig dich, wenn du ein Mann bist und sag, was du von mir willst!« forderte Johann.

      »Ich will dir ein Angebot machen!«

      Täuschte sich Johann, oder klang in der hohlen, vom Echo der steilen Felswände der Klamm verzerrten Stimme etwas Lauerndes?

      »Ein Angebot?« fragte der Jäger ungläubig. Alles hatte er erwartet: Eine Drohung, sogar einen Überfall, aber kein Angebot.

      »Du sollst bestimmte Dinge net sehen.«

      Schon wollte der Jäger protestieren, da fuhr die Stimme fort:

      »Halt! Und noch etwas! Für dich ist es leicht, an bestimmte Dinge zu kommen. Gamskrickl, Murmeltierfett, für ausgesuchte Kunden einen Adler zum Ausstopfen…«

      »Wer bist du?« schrie der Jäger. »Bist du denn wahnsinnig, mir so ein Angebot zu machen? Wofür hältst du mich?«

      Er war außer sich.

      »Nur ruhig! Ich zahl dir net schlecht dafür. Du kannst doppelt verdienen. Bekommst ja eh dein Gehalt als Jäger und kannst nebenbei gute Geschäfte machen.«

      »Das ist eine Unverschämtheit!« keuchte Johann. »Laß mich in Ruhe mit deinen Angeboten. Ich will nix davon wissen. Wenn du den Mut hättest, dich zu zeigen, dann würd ich dir beweisen, was ich von solchen Lumpen halte!«

      Zornig wandte er sich um und wollte den Rückweg antreten.

      »Wart nur, auch dir werd ich noch auf die Schliche kommen und dir das Handwerk legen!« rief er in die Dunkelheit.

      Wieder klang hohl und schauerlich das Lachen durch die Klamm.

      »Wie du willst! Das Angebot gilt nur jetzt. Schlägst du es aus, so wirst du es bereuen. Bald bist du die längste Zeit Jäger gewesen!«

      »So ein Unsinn!« rief Johann aufgebracht. »Ich laß mich net einschüchtern. Weder durch einen Zettel mit einer Drohung an der Tür, noch durch eine Stimme aus der Dunkelheit. Vor solchen Feiglingen, die net wagen, mir ins Gesicht zu schauen, fürcht ich mich net!«

      »Dazu hast aber allen Grund!« drohte die Stimme.

      Dann schwieg sie.

      Der Jäger versuchte vergeblich, sich zu erinnern, wo er sie schon einmal gehört hatte. Er war ganz sicher, daß er sie kannte, doch das Rauschen des Wassers und das Echo der Felswände taten ein Übriges, um sie zu verfremden.

      Wütend stampfte Johann heimwärts. Eine Unverschämtheit war es, ihm, dem Jäger, so ein Angebot zu machen!

      Er kam gar nicht auf den Gedanken, daß dieses Angebot keineswegs ernst gemeint war. Es war eine Finte, eine Falle, in die er nur allzu bereitwillig hineingetappt war.

      Die Schönheit der Nacht war für ihn jäh zerstört. Der Gipfel des Raffen, der vorher so feierlich im Mondlicht geglänzt hatte, lastete nun düster und drohend über dem Bergwald. Auch der Wald selbst war plötzlich erfüllt von allerhand unheimlichen Geräuschen.

      Mal knisterte es im Gebüsch, dann wieder meinte Johann, huschende Schritte zu vernehmen. Mal knackte ein Ast, dann rauschte es unvermutet in den Blättern.

      Mehr als einmal glaubte er hinter seinem Rücken eine Bewegung zu spüren. Doch immer, wenn er sich umschaute, sah er nur die Schatten des Waldes im blasser werdenden Mondlicht.

      Feindselig und abweisend, ja, voller unbekannter Gefahren erschien ihm plötzlich der Bergwald, der doch sein Revier war, das ihm vertraut sein sollte.

      »Es sind meine überreizten Nerven, die mir einen Streich spielen«, vermutete Johann. »Nie hätte ich gedacht, daß es so schwer ist, hier Fuß zu fassen. Wenn mir doch wenigstens Marthl zur Seite stehen würde!«

      Aus tiefster Seele war dieser Seufzer gekommen, und Johann erschrak selbst darüber. Wollte denn sein Herz noch immer nicht von dem Madl lassen, das ihn so sehr enttäuscht hatte?

      Es mußte die Liebe sein, die ihn dort oben auf der Alm getroffen hatte!

      Doch diese Gewißheit vermochte ihn nicht zu trösten. Im Gegen­teil, sie machte alles nur noch schwieriger.

      Johann fühlte sich verloren und trostlos, als er in dieser Nacht das Jägerhaus wieder erreichte.

      Der Mond war weitergewandert, das Haus lag jetzt im Schatten.

      Zum ersten Mal packte Johann etwas wie Furcht, als er sich seinem Haus näherte. Lauerte hinter der Mauer ein Unbekannter, der ihm Böses wollte?

      Johann spürte die Gefahr, die ihm drohte. Doch es war eine ganz andere Gefahr, als er vermutete.

      *

      Johann hatte lange geschlafen und den Tag voll quälender Gedanken verbracht.

      Am Abend ging er ins Wirtshaus »Zum Gamskrickl«, um sich abzulenken.

      »Da kommt ja unser Jäger!« rief ihm der Stirnthaler-Magnus entgegen, der mit den anderen am blankgescheuerten Buchenholztisch saß. »Na, hast schon Erfolg gehabt beim Wildschützfangen?«

      Das Blut schoß Johann ins Gesicht, doch er bezwang seinen Ärger.

      Ruhig setzte er sich an einen Tisch und bestellte einen Schoppen.

      »Hast СКАЧАТЬ