Wilderer und Jäger Staffel 2. M. Bachmann
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Название: Wilderer und Jäger Staffel 2

Автор: M. Bachmann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wilderer und Jäger Staffel

isbn: 9783740936990

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СКАЧАТЬ wandte er sich ab, um seinen Anteil an der Stallarbeit zu erledigen. Schließlich mußte auch die getan werden, damit das andere nicht auffiel. So hatten es die Stirnthaler immer gehalten.

      Sepp war ein Bauer. Sollte einer wagen, etwas anderes zu behaupten!

      *

      Zwei Tage hielt es Johann im Jägerhaus, in denen er nicht untätig war. Bald blitzte das Haus, das etwas heruntergekommen war, als der alte Franz nach dem Tod seiner Frau allein dort gewohnt hatte, in neuem Glanz.

      Johann hatte das Dach repariert, die Fenster geputzt, den Kamin hergerichtet und nicht eher geruht, bis er alles so hatte, daß er sich darin wohl fühlen konnte.

      Doch am Freitag zog es ihn mit Macht auf die Alm. Er mußte Marthl wiedersehen!

      Über den Bergen ballten sich Gewitterwolken zusammen und bildeten eine bedrohliche Wand, als Johann bergauf stieg. Er wollte nicht spüren, daß sich etwas zusammenbraute, denn er war voll froher Erwartung. Zwei Tage lang hatte er das Madl nicht gesehen, bei dem seine Gedanken jede wache Stunde des Tages weilten!

      Über ihm erhob sich aus dem grünen Kranz des Bergwaldes der Raffen, steil und unnahbar ragte er auf. Bald mußte er die Alm erreicht haben!

      Die Sonne verfinsterte sich, als die vom Alter dunkle Holzhütte vor ihm lag. Johann hatte nur Augen für die Alm, weil er inständig hoffte, Marthl irgendwo zu erspähen.

      Deshalb sah er nicht die Gestalt, die auf dem Bergpfad abwärts eilte und sich hastig verbarg, als er sich näherte. Dunkle Augen verfolgten ihn aus einem Versteck hinter einem Felsbrocken, bis er vor der Almhütte stand. Augen, in denen der Haß glühte!

      Lautlos erhob sich dann die Gestalt, schulterte einen Rucksack und glitt auf dem Pfad bergab, während der junge Jäger erwartungsvoll nach der Sennerin rief.

      Marthl trat ihm aus dem Haus entgegen.

      »Johann!« Wie von selbst entschlüpfte der freudige Ausruf ihren Lippen, und sie lief ihm entgegen.

      Er fing sie mit seinen starken Armen auf, und einen Augenblick lang konnte sie den heftigen Schlag seines Herzens spüren, als sie ihren Kopf an seiner Brust barg.

      Dann machte sie sich, wenn auch widerwillig, frei aus seinen Armen und sah ihn strahlend an.

      »Du bist wirklich gekommen!«

      »Ich hab’s dir doch versprochen! Sollst sehen, ich komme immer wieder, wenn du’s mir erlaubst!«

      Da huschte ein Schatten über das Gesicht des Madls.

      Forschend schaute der Jäger ihr in die Augen.

      »Gell, es gibt einen anderen, der dir gut ist!« rief er enttäuscht.

      Bedrückt nickte Marthl.

      Doch bevor sie ihm etwas erklären konnte, trat Johann einen Schritt zurück.

      »Ich hab’s geahnt!« rief er aus. »Aber nie hätt ich gedacht, daß du nur mit mir spielst. Ich hab’ schon verstanden! Ich gehe, und wenn ich jemals wiederkomme, so nur dienstlich!« stieß er hart hervor. »Du hast deine Abwechslung gehabt mit dem Fremden!«

      »So laß dir doch erklären!« rief Marthl erschrocken.

      Doch Johann wollte nichts mehr hören.

      »Ich bin mir zu schad für eine Spielerei«, fuhr er sie an. Schon rannte er davon.

      In diesem Augenblick zerriß der erste Blitz den finsteren Himmel. Dumpf grollte der Donner, sein Dröhnen brach sich an den schroffen Felswänden des Raffen, die sich dunkel und drohend über der Hütte erhoben.

      »Johann, komm zurück!« rief Marthl. »Es gibt ein Wetter. In den Bergen ist’s gefährlich, dann im Freien zu sein!«

      »Nur wegen dem Unwetter brauchst mich net in deine Hütte zu lassen!« rief Johann bitter zurück. »Da danke ich schön! Lieber geh ich heim als noch länger bei dir zu bleiben!«

      Dicke Regentropfen platschten herab und malten nasse Kreise auf die Felsen. Eine Windböe ließ die Fensterläden schlagen.

      »Johann!« Verzweifelt klang Marthls Ruf gegen das Grollen des Donners an, doch der Wind riß das Wort von ihren Lippen und verwehte es.

      Die Gestalt des Jägers war hinter der Biegung des Pfades verschwunden. Der Himmel öffnete jetzt seine Schleusen, und der Wind peitschte den Regen vor sich her.

      Marthl, die noch vor der Hütte stand, war im Nu bis auf die Haut durchnäßt, und das blonde Haar, das sie zu einer Zopfkrone aufgesteckt hatte, tropfte.

      Seufzend mußte sie schließlich in der Almhütte Schutz suchen.

      Warum nur war Johann so vorschnell davongelaufen? Sie hatte ihm doch erklären wollen, daß sie die Beziehung zu Sepp beenden wollte, eine Beziehung, die jedenfalls von ihrer Seite aus nie richtig bestanden hatte!

      Doch Johann war fort, hineingelaufen in das Toben des Unwetters! Alles schien sich gegen sie verschworen zu haben!

      Tränen standen in den blauen Augen Marthls, als sie an das schlimme Mißverständnis dachte. Unheimlich heulte der Sturm um die Hütte, die sich unter den schroffen Felsen duckte und vergeblich Schutz suchte.

      Marthl zündete eine Wetterkerze an und betete für Johann, der im Toben der Naturgewalten unterwegs sein mußte.

      *

      Johann lief bergab, der Sturm blies ihm ins Gesicht, der Regen schnitt in Haut und Augen. Doch der junge Jäger achtete nicht darauf. Zu groß waren seine Hoffnungen in den vergangenen zwei Tagen gewachsen, als daß er diese jähe Enttäuschung hätte verwinden können!

      Er hatte sich in Marthl getäuscht. Sie war nicht frei, sondern hatte ihn hingehalten, hatte ihm vorgegaukelt, ihn zu mögen, um ihr Spiel mit ihm zu treiben. Aber er war ja ein Fremder, auf dessen Gefühle man keine Rücksicht zu nehmen brauchte!

      Der Regen strömte herab, Wolken fegten über die Berge herab und schütteten ihre Last über dem Raffen aus.

      Johann fror in seiner nassen Kleidung und war froh, als ihm endlich der Bergwald etwas Schutz gewährte. Doch hier war der Boden aufgeweicht von den Wassermassen, überall rann und rieselte es.

      Der Pfad verwandelte sich unter den Füßen des Jägers in eine glatte, matschige Masse, die keinen Halt bot. Immer wieder rutschte Johann aus, doch ihn beseelte nur ein Gedanke: So schnell wie möglich Abstand von der Alm und der Sennerin zu gewinnen, die ihn so sehr verletzt und enttäuscht hatte!

      Mit unverminderter Geschwindigkeit eilte er weiter, bis er außer Atem den Steg erreicht hatte.

      Der schmale Wasserfall toste und schäumte, war durch den Regen gewaltig angeschwollen.

      Johann spürte einen eisigen Schauer im Nacken, als er an die Begegnung mit dem Bauernburschen an dieser Stelle dachte. Unwillkürlich schaute er sich um, doch außer dem Rauschen des Wassers, dem Trommeln des Regens und dem Pfeifen des Windes war nichts zu hören.

      Doch die Auseinandersetzung mit dem Mann schien wie eine dumpfe Drohung über СКАЧАТЬ