Wilderer und Jäger Staffel 2. M. Bachmann
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Название: Wilderer und Jäger Staffel 2

Автор: M. Bachmann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wilderer und Jäger Staffel

isbn: 9783740936990

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      Den Stutzen im Anschlag, fuhr der Bursch herum. Wie von selbst krümmte sich der Finger am Abzug.

      Ein Schuß zerriß die Abendstille auf dem Gipfel des Raffen.

      Marthl stand wie gelähmt. Die Kugel pfiff an ihr vorbei. Im schwachen Licht hatte Sepp sein Ziel verfehlt.

      Doch plötzlich schrie er auf. Die Kugel war von einem Felsbrocken abgeprallt und hatte ihn selbst in den Leib getroffen!

      »Zur Hölle mit euch allen!« schrie er und wollte den Stutzen noch einmal hochreißen, doch er entfiel seinen Händen.

      Sepp brach zusammen, die Hände auf den Leib gepreßt. Dunkel quoll das Blut hervor.

      Sofort waren Marthl und der Vater bei ihm.

      »Lauf und hol Hilfe!« befahl der Alte mit einer Stimme, die Marthl kaum wiedererkannte.

      So schnell sie konnte, stolperte sie bergab. Im Almhäusl nahm sie die Lampe. Und doch schien es ihr endlos, bis sie bleich und verstört im Dorf Bruchstücke davon berichten konnte, was oben am Raffen geschehen war.

      Den Männern, die sich sofort mit einer Trage auf den Weg machten, bot sich auf dem Gipfel ein erschütterndes Bild.

      Sie kamen zu spät. Zusammengesunken beugte sich der Stirnthaler-Magnus über seinen toten Sohn.

      Über diese letzte Stunde, die er mit seinem Buben verbracht hatte, kam nie ein Wort über seine Lippen.

      Wie in einem schweren Traum folgte er später den Lichtern des kleinen Zuges bergab, um seinen Sohn zum letzten Mal heim auf den Stirnthalerhof zu begleiten.

      *

      Marthl hatte eine schlaflose Nacht auf der Alm verbracht. Lebhaft standen ihr noch die schrecklichen Ereignisse vor Augen. Nickte sie ein wenig ein, dann gellte der Schuß durch ihren Schlummer und ließ sie hochfahren.

      Kaum hatte sie am nächsten Tag die Tiere versorgt, da hielt es sie nicht mehr oben am Berg.

      Sie mußte ihre Aussage machen über das, was am Abend geschehen war. Und dann…

      Sie wagte nicht weiterzudenken.

      Mit zitternden Knien betrat sie die Gendarmerie, um alles zu Protokoll zu geben. Freundlich und mitfühlend halfen ihr die Gendarmen, wenn die Worte versagen wollten.

      Schließlich nickte der jüngere von ihnen.

      »Du hast alles bestätigt, was der Stirnthaler-Magnus uns schon berichtet hat. Der Gamskricklwirt und Alfons werden uns einiges zu sagen haben. Damit gibt es wohl keinen Zweifel mehr, daß der Jäger unschuldig ist!«

      Wie betäubt saß Marthl auf ihrem Stuhl. Mit Verspätung drang der Sinn der Worte in ihr Bewußtsein.

      »Dann ist Johann… frei?« stammelte sie.

      »Freilich!«

      Kaum nahm Marthl wahr, wie die Arrestzelle aufgeschlossen wurde.

      Sie fand sich wieder, als sie draußen im hellen Sonnenschein in den Armen Johanns lag, die sich fest und beschützend um ihre Schultern schlossen.

      »Komm, laß uns von hier fortgehen!« flüsterte er. »Hier gibt’s zu viele neugierige Augen und boshafte Leut!«

      Der junge Jäger nickte stumm. Hand in Hand stiegen sie bergauf, und mit jedem Schritt, den er emporstieg, ließ Johann ein Stück Verbitterung über all die Schande, die er zu Unrecht erlitten hatte, hinter sich.

      Über sich sah er den blaue Himmel, tief unten das Tal, wo man ihn eingesperrt hatte.

      Johann zog Marthl an sich.

      »Dir hab’ ich zu verdanken, daß ich frei bin«, murmelte er ergriffen, nachdem sie ihm alles erzählt hatte. »Allein deinem Mut und deiner Tapferkeit.«

      Verlegen wehrte Marthl ab.

      »Es hat einen Augenblick gegeben, da hab’ auch ich an dir gezweifelt«, gestand sie.

      Johann nickte.

      »Willst mir jetzt den Grund verraten?«

      »Es war, weil du vom Dazuverdienen gesprochen hast«, gestand sie beschämt. »Da hab’ ich geglaubt, du meinst den Wildfrevel. Aber später, als ich dich bewußtlos gefunden hab’, da war es mir gleichgültig. Da hab’ ich nur noch gespürt, daß ich dich liebe. Und da war auch aller Zweifel an dir verflogen.«

      »Du Dummes!« Johann küßte zärtlich ihr Haar. »Ich hab’ gemeint, daß ich im Herbst und im Winter im Holz schaffen kann, wenn es net so viel Arbeit gibt.«

      Marthl lachte befreit auf.

      »Nun ist alles vorbei«, flüsterte sie glücklich. Plötzlich wurde sie ernst. »Gewiß wirst du net als Jäger hier bleiben wollen, wo du so viel Böses erlebt hast und alle dich so abgelehnt haben.«

      »Würdest du mit mir fortgehen und einen neuen Anfang machen?«

      »Mit dir geh ich in die ganze Welt!« versicherte sie mit strahlenden Augen.

      »Dann sollst bald im Jägerhäusl Einzug halten. Jetzt, wo alles aufgeklärt ist, wird mich der Jagdherr wieder einstellen. Davon bin ich fest überzeugt. Und auch im Dorf werden sich alle ihrer Vorurteile schämen. Sollst sehen, für uns wird es in Zukunft nur Freundschaft und Glück geben«, sagte er.

      »Wenn wir nur weiter zusammenhalten«, bekräftigte Marthl.

      Dann hatten ihre Lippen anderes zu tun, als zu reden.

      Über ihnen zogen Adler ihre Kreise, und oben an den Felshängen des Raffen stellte sich der alte Murmeltiergroßvater auf die Hinterpfoten, um zu sehen, was die beiden Menschen dort unten machten.

      Er war der erste Zeuge ihres Glücks.

Jenseits des Berges

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