Wilderer und Jäger Staffel 2. M. Bachmann
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Название: Wilderer und Jäger Staffel 2

Автор: M. Bachmann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wilderer und Jäger Staffel

isbn: 9783740936990

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СКАЧАТЬ schüttelte Marthl den Kopf.

      »Nein, der kommt nimmer!«

      »Na also!« brummte Sepp befriedigt. »Aber was hast du denn dann?«

      »Ich mag net, Sepp!« stieß Marthl hervor.

      »Also denkst du doch noch an ihn!« erriet der Bursch. »Das wird dir schon vergehen. Der wird nimmer lange unsern Bergwald unsicher machen. Das garantiere ich dir!«

      Er stieß sie von sich, daß sie taumelte.

      »Wirst schon sehen, was einem geschieht, der sich einem Stirnthaler in den Weg stellt!« stieß er grimmig hervor.

      »Aber es ist doch gar nix!« schluchzte Marthl, der bei den Worten des Bauernburschen Angst um den Jäger wurde. »Du hast doch gar keinen Grund, eifersüchtig zu sein!«

      »Aber du denkst an ihn, und das langt!« fuhr Sepp sie an. »Außerdem gibt’s noch einen anderen Grund, der ein Weiberleut nix angeht.«

      Damit stiefelte er davon, ohne sie noch eines Blickes zu würdigen.

      Marthl schlug die Hände vors Gesicht. Tränen standen in ihren Augen.

      War es nicht schon schlimm genug, daß Johann nicht mehr zu ihr kam, weil Sepp glaubte, ein Recht auf sie zu haben? Mußte der narrische Sepp in seiner Eifersucht nun auch noch dem Jäger, der wahrscheinlich völlig ahnungslos war, Rache schwören?

      Marthl litt unter den unseligen Verwicklungen, in die sie scheinbar ausweglos verstrickt war. Dabei hatte sie gehofft, hier oben auf der Alm Friede und so etwas wie eine Heimat zu finden!

      Sie ahnte, daß Sepp nicht eher ruhen würde, bis er dem Jäger Schaden zugefügt hatte. Was sollte sie nur tun?

      Ja, sie mußte ihn vor Sepp warnen, der in seiner Eifersucht und mit seinem hitzigen Temperament zu allem fähig war. Und… Ihr Herz machte einen Satz. Vielleicht konnte sie auch das Mißverständnis aufklären!

      Fast wagte sie selbst nicht daran zu glauben, aber vielleicht konnte doch noch alles gut werden, wenn sie ihren Stolz und ihre Scheu überwand und zu ihm ging.

      Marthl wußte genau, daß sich das nicht schickte. Vielleicht dachte der Jäger, sie würde ihm nachlaufen und mißverstand ihren Besuch. Doch dies Wagnis mußte sie eingehen. Ihr Herz befahl ihr, zu Johann zu gehen, und sie würde dem Ruf ihres Herzens gehorchen, was auch immer nachher geschehen mochte!

      Marthl war von einer wohligen Ruhe erfüllt, als sie diesen Entschluß gefaßt hatte und machte sich mit frischen Kräften an die Arbeit.

      Doch zu ihrer Enttäuschung regnete es am nächsten Tag in Strömen, und am darauffolgenden Tag ließ es die Arbeit nicht zu, zum Jägerhaus hinabzusteigen.

      Dann endlich, nachdem sie in aller Herrgottsfrühe schon ihre Morgenarbeit getan hatte, konnte sie es wagen, die Alm für zwei oder drei Stunden allein zu lassen!

      Sie zog ihr schönstes Dirndl an, bürstete besonders sorgfältig ihr schweres Blondhaar und steckte es auf. Dann machte sie sich auf den Weg durch den Morgen. Eben schickte die Sonne ihre ersten Strahlen durch die Frühnebel,

      und sie schienen geradewegs in Marthls Herz.

      Sie war so von Zuversicht erfüllt, daß sie mit den Vögeln um die Wette sang.

      Freundlich schimmerten die Fenster des Jägerhauses am Waldrand in der Morgensonne, als wollten sie das Madl von der Alm willkommen heißen. Noch war die Haustür fest verschlossen.

      Ob Johann noch schlief? Mit klopfendem Herzen stand sie schließlich vor der Tür und pochte.

      Von drinnen kam keine Antwort. Sie pochte noch einmal, diesmal lauter. Doch noch immer blieb alles still.

      »Johann!« rief sie schließlich. »Ich bin’s, Marthl!«

      Sie drückte die Klinke. Doch die Tür war verschlossen.

      »Er ist nicht da!« entfuhr es ihr voll bitterer Enttäuschung.

      Noch einmal ging sie rund ums Haus. Doch es gab keinen Zweifel mehr: Sein Besitzer war fort.

      »Und ich hab’ mir so viel erhofft von diesem Morgen! Ich hab’ mich so überwinden müssen, herzukommen. Nun war alles umsonst. Wer weiß, wann ich wieder von der Alm herunterkommen kann!« Tränen der Enttäuschung verschleierten Marthls blaue Augen. Ihr Herz krampfte sich zusammen, als sie ihre Gedanken weiterspann. »Wer weiß, ob es dann noch früh genug ist, Johann vor Sepps Eifersucht zu warnen!«

      Kaum wollten ihr die Füße gehorchen, als sie sich auf den Rückweg machte. Tränen rannen über ihre Wangen.

      Sie sah nicht den Bauern mit der Axt im Bergwald verschwinden. Aber selbst wenn sie ihn gesehen hätte, so hätte sie ihm keine Beachtung geschenkt. Doch das sollte sich als verhängnisvoll erweisen.

      *

      Der Stirnthaler-Sepp saß im Wirtshaus »Zum Gamskrickl« vor einem Schoppen und brütete vor sich hin. Es war noch zeitig am Abend, und er war der einzige Gast.

      »Hast wohl allen Grund, dich zu ärgern, Stirnthaler!«

      Der Wirt, ein aalglatter, feister Mensch mit Halbglatze, ließ sich auf die Bank neben den Bauernburschen gleiten. »Schaust ja drein, als ob’s dir die Petersilie verhagelt hätt!«

      »Hm!« Sepp brummte nur unfreundlich.

      »Wie schaut’s denn aus mit unseren Geschäften? Schon lang hab’ ich nix mehr bekommen. Wenn’s so weitergeht, werd ich mir wohl einen anderen suchen müssen. Da ist dein Vater zeitlebens zuverlässiger gewesen!«

      »Halt du nur dein Schandmaul!« fuhr ihn Sepp an.

      Doch der Wirt ließ sich nicht einschüchtern.

      »Es wird wohl am neuen Jager liegen!« vermutete er. »Glaub nur net, daß es mir paßt, daß jetzt so ein scharfer Hund hier die Geschäfte verdirbt. Wenn du einmal Hilfe brauchst, um dem auf die Sprünge zu helfen, dann kannst auf mich zählen!« bot der Wirt mit schleimigem Grinsen an.

      »Ich weiß schon allein, was ich zu tun hab’!« Eine steile Falte stand auf der Stirn des Burschen.

      »Schon gut! Aber denk an meine Worte! Wenn sich hier nix mehr abspielt, dann muß ich mich woanders umschauen. Es gibt genug Burschen, die sich die Finger danach lecken, auf bequeme Art und Weise was zu verdienen.«

      Damit glitt der Mann trotz seines Leibesumfangs überraschend behende wieder aus der Bank.

      In diesem Moment wurde die Tür zum Schankraum geöffnet, und ein Bauer trat ein. Offensichtlich kam er gerade von der Arbeit, denn er war erhitzt und verschwitzt.

      »Durst hab’ ich!« rief er dem Wirt zu. »Mein Gott, es ist kein Vergnügen, bei der Hitz im Holz zu schaffen. Aber es hat halt sein müssen!«

      Schwer ließ er sich auf einen Stuhl neben Sepp fallen und streckte die Beine von sich.

      »Was schaust denn so grimmig drein, Sepp?« fragte er mit Blick auf den mürrischen Gesichtsausdruck des Burschen. »Ach, ich kann’s mir schon denken!« СКАЧАТЬ